Mieser Motorlauf trotz Vergasertausch..

  • Hallo!


    Meine neulich zugelaufene CB750 (RC04) sorgt weiterhin für Fragezeichen:


    Als ich die Karre bekam, lief sie nur unsauber im Leerlauf und drehte unwillig hoch, Zündfunken aber überall vorhanden. Wie der Vorbesitzer tippte ich auf die Vergaser und habe gestern aus 3 (Vergaser-)Batterien eine "gute" zusammengesteckt, volles Programm mit Ultraschall etc.


    Danach sprang die Karre zwar super an und liess sich sogar synchronisieren - gerade hiervon hatte ich mir viel verprochen..


    ABER: Die Probleme sind letztlich genau dieselben wie vor dem Vergasertausch und vor dem Synchronisieren!! An den Vergasern kann es also kaum liegen:


    Der Motor läuft zwar stabil, dreht aber nicht sauber hoch. Der Leerlauf ist sehr "sensibel".. sie läuft bspw. auf 1500 Touren, wenn man dann kurz am Hahn dreht, geht die DZ hoch auch 4000 und bleibt dort, unabhängig von der Gasgriff-Stellung (Züge OK!)- man kann dann über die LL-Drehzahlschraube wieder runterkommen, das geht dann sehr allmählich und plötzlich dreht man nur 1/10 mm weiter und der LL fällt unter 600 U/min ab..


    Hängender Schieber..? Die habe ich alle penibel gereinigt und sie liefen sauber und satt..


    Sie nimmt auch nur sehr unsauber Gas an. Als ich losfahren wollte und sanft am Hahn drehte, passierte eine Sekunde erstmal gar nichts, dann ging sie hoch auf 4000..


    Hmm.. Nebenluft? Wo?


    Der einzige "Mangel", der sowohl an der alten Vergaserbatterie als auch an der jetzigen vorliegt, sind die fehlenden Gummiringe an der LL-Gemischschraube.. Zumindest sieht die Explosionszeichnung im Bucheli dort "Dichtungen" vor, die bei mir fehlen..


    IIRC habe ich an der F2 aber dort auch keine (eigentlich vorgesehenen) Gummiringe drin und das sich nie bemerkbar gemacht..


    Grübel, was kann denn das sonstg noch sein? Zündkabel sind neu, die Spulen und Kontakte hatte der PO schon geprüft.. trotzdem der Vergasertausch nichts gebracht hat, riecht mir das immer noch nach Vergaserproblem, oder??


    Naja, ich wäre für jeden Tipp dankbar!!


    Viele Grüße, Nanno

  • Nachtrag:


    Die Kompression habe ich gemessen, sie ist auf allen Pötten ca. 11 bar (kalter Motor)...

  • Zitat


    Der einzige "Mangel", der sowohl an der alten Vergaserbatterie als auch an der jetzigen vorliegt, sind die fehlenden Gummiringe an der LL-Gemischschraube.. Zumindest sieht die Explosionszeichnung im Bucheli dort "Dichtungen" vor, die bei mir fehlen..


    Fehlen bei mir auch, Tipp : Nicht die 1,5 U/min sondern 2,5 U/min rausdrehen (nach dem Aufsetzen), bei mir hats geholfen, und die Werkstatt hat es bestätigt. Ich hatte das gleiche Syndrom wie weiter oben beschrieben (unruhiger, unkrontrollierter Leerlauf). Aber hast du wirklich alles auf Nebenluft geprüft ?

    Zahme Vögel singen von Freiheit - Wilde Vögel fliegen!

  • Hallo Micha!


    Das mit den "2,5 raus" werde ich probieren!


    Inzwischen habe ich in Ermangelung göttlicher Eingebungen mal das Zündsystem geprüft.. zumindest habe ich das anhand der mageren Angaben im Bucheli versucht..


    Die Induktionsgeber sind OK (550 Ohm Widerstand), allerdings war ihr Abstand von der Nocke viel zu groß, habe ich korrigiert auf 0,5mm.


    Des "Schraubenzieher-Test" der Zündanlage aus dem Bucheli habe ich nicht kapiert. Man soll den "Metallkern" der Induktionsspulen mit einem Schraubenzieher mit dem Nocken-Rotor kurzschließen. Bei eingeschalteter Zündung soll dann die jeweilige (geerdete) Kerze (1/4 oder 2/3) einen Funken bilden..


    Nun ja. Ich habe mit dem Schraubenzieher alles Mögliche verbunden, aber keinen Funken gesehen, bei keiner Kerze.. Mir ist allerdings unklar, was der "Metallkern" der Impulsgeber sein soll. Bei mir sind das komplett Kunststoff-Teile. Das einzige Metallteil an den Dingern ist der magnetische "Kontakt", den habe ich auch mal mit dem Rotor verbunden: kein Funke. Ich habe auch die (metallene) Grundplatte der Impulsgeber mit dem Rotor verbunden: kein Funke..


    WAS muss denn da mit WAS genau verbunden werden..??


    Dann habe ich die CDI-Units ("OKIs") prüfen wollen: die Angaben dazu im Bucheli sind für meinen schwachen Geist auch nicht so richtig erhellend. Ich habe das so verstanden:


    Roten sechspoligen Stecker, der zu den CDIs führt (also der mit den sechs "Männchen" drin - und nicht der/die Stecker mit den roten Kabeln zu den CDIs) nehmen. Dann den Pluspol eines Voltmeters an blau/weiss oder gelb weiss, den Minuspol des Voltmeters an Masse. Nun den am blau/weiss oder gelb/weiss angeschlossenen Mess-Pol zwar dort lassen, zusätzlich aber kurz an Masse tippen (mit einem anderen Kabel).


    Dann sollte der Messwert von 12V kurz auf 0V abfallen.. Hmm, bei mir fällt der Messwert nur von 35mV auf 0V ab, und zwar bei beiden CDis genau gleich und immer wieder (also an blau/weiss und gelb/weiss).


    Heißt das nun, dass die CDIs putt sind? Oder habe ich den Test falsch verstanden..?


    Gibt es evtl. eine "umfassendere" oder einfach andere Methode, die CDIs zu checken?? Wohlgemerkt, eine Methode, die keine weiteren CDI-units zum Tauschen erfordert, die habe ich nämlich nicht...;-)


    Noch was.. wie kann man denn die Zündspulen messen bzw. welche Widerstandswerte sollten da zwischen den Käbelchen gegeben sein. Soweit ich sehe, schweigt Bucheli dazu..


    So, nochmal und schonmal vielen Dank!!!


    Nanno

  • Ich nochmal..


    Hallo Micha,


    nun ja, "alles auf Nebenluft prüfen" ist wohl nicht so einfach.. die Vergaser sind ganz in den Ansauggummis versenkt und die Schellen voll angezogen.


    Was natürlich noch sein könnte, wären undichte Ansauggummis, die sehen allerdings noch frisch aus und sind auch noch recht "weich".. Ich werde mir heute nachmittag aber mal Schellen besorgen, die weiter zu gehen als die Originalen, die sind nämlich "voll zu" ohne aber den Ansauggummi so richtig einzuschnüren..


    Getestet habe ich die Undichtigkeit an den Ansauggummis noch nicht, ich habe kein Startpilot im Haus und will keine Wasser-Sprühflasche mit Benzin versauen..


    Viele Grüße, Nanno

  • Hallo again!


    Ich hab vorhin noch auf Nebenluft geprüft - mangels Startpilot mit dem guten Rexona.. konnte minimale Leerlaufveränderungen feststellen und ich habe sicherheitshalber alle Vergaser-Schellen mal gegen die fiesen silbernen Teile aus dem Auto-Handel ersetzt und richtig fies angeknallt. Ein "Isolator", der an Nummer 4 ist immer noch nicht sooo richtig dicht, aber es reichte erstmal.


    Ich hab nämlich was anderes rausgefunden, und inzwischen läuft die Mühle super..:-))


    Der Vorbesitzer hatte gesagt, er habe alles probiert, um die Karre sauber zum Laufen zu bringen, u.a. die ganze Zündanlage getauscht (Kabel, Stecker) bzw. durchgemessen (Spulen) und eingestellt.. Tja, hätte ich das mal gleich nachkontrolliert..;-) OK, die Stecker haben alle 5kOhm und die Kabel sind gut.


    ABER: Der Zündzeitpunkt sass auf "T" und nicht auf "F".. nachdem ich das korrigiert hatte (und die anderen Schellen dran waren) lief die Mühle astrein. Der Leerlauf kam nach kurzem Gasaufreissen sofort wieder runter und konnte sauber auf 1000 eingestellt werden..


    Ich denke mal, der falsche Zündzeitpunkt (zu spät) war die Hauptursache für das miese Laufen.. jetzt hat sie sogar das Bolle-typische Gemurmel aus dem Getriebe beim Laufen in Leerlauf ohne gezogene Kupplung.. Übrigens: Genau dieses Geräusch haben auch die alten Fours mit einer Nockenwelle - zumindest meine..


    Viele Grüße, Nanno

  • Moin ,


    Dein Problem kommt mir ziemlich bekannt vor.
    Bei mir war es die Frühzündereinheit.
    Kontroliere mal ob die beiden Federn der Fze gängig sind.
    Und wenn Du sie schon ausgebaut hast, guck Dir die Rückseite genau an.
    Dort findest Du einen kleinen Passtift.Wenn der verbogen oder abgebrochen ist ganze Einheit austauschen.
    Höchstwahrscheinlich wird dann Dein Problem der Vergangenheit angehören.Bei mir war es jedenfalls so.


    Nette Grüsse


    Ralf

  • Hallo!


    Danke für Dein Posting. Und wie gesagt, inzwischen läuft die Mühle..;-))


    Die FZE habe ich natürlich auch kontrolliert, sie funktioniert. Das Problem war, dass der Zündzeitpunkt vom Vorbesitzer nicht auf die Markierung "F" wie "Fire", sondern auf "T" eingestellt war.. Nachdem das korrigiert war, läuft die Mühle wunderbar..naja, bis auf die matte Batterie, die mich gerade davon abhält, endlich mal zum TÜV zu tuckern..


    Gruß, Nanno

  • Hallo!


    Tja, von wegen, die Mühle läuft :boese: ...


    Gestern mal eine ausgiebige 100km-Runde gedreht, es ist zwar besser als ganz am Anfang, aber die Katte läuft noch immer rauh und gerade beim behutsamen Gasgeben aus dem Leerlauf (zB beim Anfahren) "sputtert" sie so langsam hoch, statt sauber und "seidig" hochzudrehen...


    Keine Ahnung, was das ist.. Kerzen sind neu, Funken sind auch überall.. Die Vergaserbatterie ist eine komplett andere, frisch mit Ultraschall gereinigte.. :kd:


    Naja, ich werde wohl sicherheitshalber nochmal neue Ansauggummis auftreiben, um wirklich jede Nebenluft ausschließen zu können...


    Ach ja, nach wie vor wäre ich interessiert an einem Tipp, wie ich die CDI-Units durchmessen kann!!


    Viele Grüße,


    Nanno

  • Ich glaube nicht, das es an den CDI's liegt. da läuft der Motor - oder eben nicht.
    Die Falschluft an den Vergasern macht sich auch erst jenseits der 5000 U/min richtig bemerkbar!
    WIE sehen die Kerzen jetzt aus??

  • Hallo,
    würde auch erst mal die Kerzen anschaun,wennst du eine andere Vergaserbatterie drauf hast,hast du die auch mal synchroniesiert????
    dnekmal die CDi`s könnens auch nicht sein,sonst würde die Mühle nicht mehr laufen...


    Tschau
    Frank

    Wir können ihnen leider nicht mehr weiterhelfen,das sind alles keine Orginoole mehr... :lol:

  • Hallo!


    Na, das beruhigt mich ja etwas, dass Ihr beide die CDI für unschuldig haltet.. hatte auch schon vermutet, dass die Karre dann gar nicht laufen würde.


    Die "neuen" Vergaser habe ich auch synchronisiert, nachdem sie drin waren - klar, die Batterie war ja KOMPLETT auseinander... Ich werde aber spaßeshalber nochmal "nachsynchronisieren", weil ich jetzt ja an den Ansauggummis rumgemacht habe..


    Wie dir Kerzen jetzt aussehen, werde ich morgen berichten, kein Bock, jetzt nochmal rumzuschrauben..


    Sie lief vorhin mies an, so auf 2,5 Töpfen und öttelte dann im Leerlauf unlustig vor sich hin.. hab dann die SR für eine kurze Runde um den Block genommen.. Gestern lief die Bolle mit den neuen Kerzen schon zwischendurch angenehm, aber gerade im Teillastbereich, beim Rausbeschleunigen aus Ortschaften im höheren Gang oder eben beim Anfahren sputtert sie rum, als ob nur 3 Töpfe arbeiten würden.. Ganz zu schweigen vom unrunden Leerlauf.


    Wie gesagt, morgen mehr zum Kerzenbild.. Gibt es denn eine Möglichkeit, die Zündspulen noch irgendwie zu testen..? Morgen hole ich auf jeden Fall prophylaktisch mal Zündkabel und schnitz mir Neue - vielleicht ist da ja auch was mau (obwohl ich die Enden schon nachgeschnitten und neu "angesetzt" habe..)...


    Viele Grüße,


    Nanno

  • Hallo Frank!


    Danke für den Link!! Das werd ich mir gleich mal durchlesen!!


    Viele Grüße, Nanno

  • Hallo George, Hallo Frank!


    Inzwischen habe ich die (neuen) Kerzen mal nach einer Testrunde rausgeholt... Folgendes Ergebnis:


    Die Kerzen 1,2 und 3 sehen recht gut aus, der Isolatorfuß ist schwarz, die Elektrode hellgrau bzw. noch metallisch (neu halt). Aaaaber die 4er: Rabenschwarz, wie meine Seele.. Hmm..


    Wat nu? Das dürfte wohl auf zu fettes Gemisch hindeuten, oder? Ob es "Öl" ist, das für die Schwärze sorgt, kann ich so nicht sagen, die Kerze glänzt nicht feucht-ölig-nass, sondern ist eher matt-russig-schwarz. Ich bin mal mir einem Wattestäbchen in den 4er Brennraum und über den Kolbenboden, da ist auch nichts verölt, kommt mir auch nicht besonders "verkrustet" vor oder so..


    Ich hab jetzt mal alle von der Schwimmerkammer zugänglichen Düsen am 4er-Vergaser rausgedreht und werde die mal gegen andere ersetzen.. mal sehen, obs was bringt..


    Ansonsten bin ich für jeden Tipp dankbar - was tun? Meine Kerzen sind BTW die ES-L, angeblich brennen die sich wegen des niedrigen Wärmewerts ja sogar noch früher frei als die ES (laufen "heißer")..


    Viele Grüße,


    Nanno