Hat jemand Erfahrungen mit Universal-Kettennietwerkzeugen ?

Hi,

Ich verniete seit über 30 Jahren nach Altvätersitte mit Fäustel 1000g zum Gegenhalten und 500g Schlosserhammer auf der Nietseite.
Sind beide total universell ...

Gruß
Thomi

das whale funktioniert für vollniet-schlösser ganz hervorragend.

bei france-equipement gibt es noch eine spannschraube dazu mit der man den abstand der laschen sehr schnell einstellen kann.

Hi,

Zitat von JanK

Der "Stempel" aus dem chinesischem Weicheisen bröselt weg wie'ne Eins - schier unglaublich was für eine Härte die Kette an den Nietstellen aufweist.

Also wenn man so dran will unbedingt den alten Niet mit einer Feile (oder Flex) vorbereiten -- sonst wird's auf Dauer teuer

Der Nietkopf ist ja größer als das Loch, wo er beim Trennen durch soll.
Deswegen ist es nicht gut, den da mit einem Trenner und schierer Gewalt durchzuzwingen.
Dem Loch tut's auch nicht wirklich gut im Punkt "anschließende Maßhaltigkeit" ...

Eine Feile dürfte am ehesten für Leute geeignet sein, die Vater und Mutter erschlagen haben.

Flex oder - besser - ein Dremel sind feine Werkzeuge, um beide Nietköpfe bis zur Lasche wegzubekommen und dann recht einfach die Kette zu öffnen.

Gruß
Thomi

Hallo,
ich habe mir das Tool von Whale zugelegt, kostet ca. 140 €, mit dem Teil kann man ohne weiteres alle Herstellerschlösser vernieten. Zum Kettenöffnen: auf alle Fälle den Nietkopf mit ner Flex abschleifen, sonst hat man keine Chance, die Kettenbolzen auszudrücken! Das klappt mit keinem Werkzeug, denke ich nur an Eunuma ZZZ oder DID ZVM 2 Ketten!
Gruss Wolly

Ich habe das Niet- und Trennwerkzeug von Rothewald für D.I.D. Ketten. Das Trennwerkzeug funzt super, wenn man den Nietkopf vorher ein wenig abschleift oder abfeilt (habe aber nicht Vater und Mutter erschlagen :D)
Man muss nicht bis auf die Lasche abfeilen, die Verdickung reicht.

Das Vernieten geht ebenso Problemlos, da der Niet auf ca. 1mm Hohlgebohrt ist. Hier setzt das Nietwerkzeug an und treibt den Nietkopf auseinander. Die Kette hält schon seit fast 20'000km.

Hi,

Zitat von Mario2

Die Kette hält schon seit fast 20'000km.

Bei mir halten die Ketten sogar am Gespann gut 60000km ...

(Wenn ich dein Vater wäre, hätte ich jetzt allerdings Angst vor dir )

Gruß
Thomi

Hallo,
eine "von Hand" geschlossene Kette steht in der Haltbarkeit einer "endlosen" in nichts nach, vorausgesetzt, man hat das richtige Kettenschloss gewählt und korrekt vernietet. Mir ist in 25 Jahren Mopedfahren nur einmal ein Schloss aufgegangen, war bei meiner Honda MT 8 ein Clipschloss, hatte ich wohl in jungen Jahren nicht richtig montiert.
Gruss Wolly

Zitat von wolly67

Hallo,
eine "von Hand" geschlossene Kette steht in der Haltbarkeit einer "endlosen" in nichts nach, vorausgesetzt, man hat das richtige Kettenschloss gewählt und korrekt vernietet. Mir ist in 25 Jahren Mopedfahren nur einmal ein Schloss aufgegangen, war bei meiner Honda MT 8 ein Clipschloss, hatte ich wohl in jungen Jahren nicht richtig montiert.
Gruss Wolly

Ich glaube, er meinte mit den 20000km eher den Kettenverschleiß - weniger, dass die Vernietung aufgeht.

Da muss man schon üble Fehler machen, um Probleme heraufzubeschwören.
Entweder kein Fett mit einbauen -> sorgt für ein schönes Langloch.
Oder zu fest zusammendrücken, bis es klemmt.

Gruß
Thomi

Hallo,
ist mir schon klar.
Nur leider hört man immer das Märchen, das "vernietete" Ketten nicht so lange halten sollen, besonders, das das Schloss ein Schwachpunkt darstellt, warum auch immer??
Gruss Wolly

Hi,

Zitat von wolly67

Hallo,
ist mir schon klar.
Nur leider hört man immer das Märchen, das "vernietete" Ketten nicht so lange halten sollen, besonders, das das Schloss ein Schwachpunkt darstellt, warum auch immer??

Da werden einfach verschiedene Infos zusammengeschmissen, mit gefährlichem Halbwissen vermengt und dann irgendwo als Gerüchte verbreitet.

1. Sachgerecht vernietete Ketten sind genau so haltbar wie Endlosketten, die ja auch nur vernietet sind.

2. Clipschlösser mit vollflächig umschließenden und sachgerecht montierten Clips halten bei Maschinen unterhalb 80PS genau so gut wie Endlosketten.

Zur Historie der Legenden:
In den 70ern wurden leider oft Industrieketten mit einfachen Clipschlössern an die ersten starken Vierzylinder gebaut und zerstörten dann so manches Motorgehäuse.
Unsachgemäß vernietete Schlösser - die Leute machten das mit allerlei komischen Werkzeugen oder nieteten gar nicht wirklich - sorgten dann für den schlechten Ruf der Nietschlösser.
In den 80ern kamen deshalb Nietwerkzeuge oder idiotensichere Systeme z.B. mit Abreißschrauben an Nietschlössern auf. Wo sind Letztere eigentlich geblieben?
In den 90ern verfestigte sich allerdings immer noch die Legende, dass geöffnete Ketten nicht mehr vernünftig zu schließen wären.
Die Flut von Möchtegern-Motorrad-Magazinen in dieser Zeit mit Halbwissen erzeugenden und sonstwo abgeschriebenen Schraubertipps trug wesentlich dazu bei.
Es gab allerdings längst die oben angeführten richtigen Clips, funktionierende Nietwerkzeuge und sogar Leute, die damit umgehen können.
Nach der Jahrtausendwende realisierten dann die Leute, dass man Mopped nur noch fahren kann, denn die aktuellen Maschinen waren an sich zum Heimwerkerschrauben zu kompliziert.
Die Kette ist aber (scheinbar) ein dankbares Bastelobjekt geblieben.
Aber auch hier gilt weiter, dass man das ein paar mal gesehen haben sollte, bevor man alleine dran geht ...

Gruß
Thomi

Hallo,
Schraubschlösser giebt es immer noch, z.B. von Eunuma.
Gruss Wolly