Reifenbindung, warum? Änderung in Sicht?

  • Hallo Leute,
    hier mal ein Thema zum heiß diskutieren.:aengstlich:


    Also, wir hier in D-Land haben ja die Reifenbindung, zumindest bei alten Zulassungen. Stimmt es das neue Modelle mit einer EU-Zulassung davon nicht mehr betroffen sind?


    Und warum gibt es das nur hier, wenn das bei unseren Nachbarn keine Rolle spielt?:gruebelx:
    Verstehe gerade den technischen Hintergrund nicht.


    Stimmt es, dass man sich die Reifenbindung austragen lassen kann?
    Wenn ja, welche Voraussetzungen muss man erfüllen?


    Feuer frei.

  • der reifen ist ein elementares teil des motorrad-fahrwerkes, de größe allein sagt nur bedingt etwas über seine eignung für ein bestimmtes modell etwas aus.


    nicht ohne grund gibt es manchen reifentyp in ein und derselben dimension mit einem halben dutzend sonderkennungen.
    ein aufwand den die reifen hersteller nicht treiben würden wenn es nicht nötig wäre.


    sonderkennungen weichen oft in kotur oder karkassensteifigkeit vom standardtyp ab und werden aufgezogen wenn der standardtyp auf einem mopped nicht funktioniert.


    "nicht funktioniert" heißt, dass ein reifen pendeln, shimmy und kick-back auslösen oder die neigung dazu verstärken kann.
    insofern ist eine reifenbindung durchaus sinnvoll.


    bei alten eimern mit 16"-bereifung wird sie von netten TÜVlern oft ausgetragen weil es die damals eingetragenen grössen eh nicht mehr gibt.


  • Ihnen bleibt ja nix anderes übrig hier in D.Land.


    Und warum ist diese Bindung nur hier in unseren deutschem Lande notwendig, nicht aber in Österreich oder Luxemburg?
    Das ist es ja gerade was mir nicht einleuchten will.

  • hä?


    wenn der standardtyp eines reifens auf jedem mopped funktionieren würde, warum sollten sich dann die reifenhersteller ein halbes dutzend varianten ausdenken, produzieren und bevorraten?


    die abweichungen vom standardtyp denkt sich der reifenhersteller aus, nicht der gesetzgeber.


    der läßt den reifen- und fahrzeugherstellern völlig freie hand was eine evtl. reifenbindung angeht.
    aber weil der staat sie dafür auch in haftung nimmt überlegt sich die industrie gut was sie freigibt.


    zu deiner frage:
    wie schnell darfste in A oder luxenburg auf der bahn?
    das ist der punkt.
    wenn du dich in A mit 200 auf den pinsel packst hast du die arschkarte, da grob fahrlässig und viel zu schnell.
    in D darfst du darauf pochen, dass dein reifen auch jenseits der 200 noch einwandfrei funktioniert.


    in der vergangenheit sind schon reifen extra und mit neuen fahrzeugen entwickelt worden. warum nur?

  • Ihnen bleibt ja nix anderes übrig hier in D.Land.


    Und warum ist diese Bindung nur hier in unseren deutschem Lande notwendig, nicht aber in Österreich oder Luxemburg?
    Das ist es ja gerade was mir nicht einleuchten will.


    Lieblingsargument: D ist das einige Land, wo Verrückte über 270 fahren (dürfen). Daher höhere Ansprüche. Alles natürlich nur zu unserem Beste. :mad: Wo meine AT auch so oft 270 fährt.


  • Wieso die Hersteller das machen ? Wieso wohl ? Geringere Stückzahlen = Höherer Preis. Es gibt ja auch Leute, die Extra-Spezial-Super tanlen. Wieso gibt es dass denn? Weil es ein Ferrari braucht ? :gruebelx:

  • Verstehe gerade den technischen Hintergrund nicht.


    um deine Frage mal mit einem aktuellen Beispiel zu beantworten...


    Meine 2007er Varadero hat keine Reifenbindung mehr - ich darf legal montieren was der Reifengröße entspricht....


    Also einen Testsieger rausgesucht.... montiert und nach der Montage die eigenen Fahrversuche durchgeführt (der Reifen steht nicht auf der Freigabeliste)


    Ergebnis... übelstes Shimmy.(bei 50 km/h mit beiden Händen am Lenker massive Lenkausschläge)....... und ab 140 km/h übles Pendeln... ab 160 km/h nicht mehr fahrbar.....


    Der Reifen funktioniert auf anderen Motorradtypen bestens... aber nicht auf der Varadero.


    Einen Fahranfänger hätte es mit dem Reifen wahrscheinlich auf der Autobahn zerlegt, da das Pendeln in "dirty Air" recht schlagartig einsetzte...


    Dem Reifen kann ich keinen Vorwurf machen - der ist ok. Grip bis zum abwinken... bestimmt auf einem anderen Motorrad DIE Empfehlung... auf einer Varadero eher was für Selbstmörder...


    Der Karkassaufbau harmoniert nicht mit der Vara... viel zu weich...


    Das als ein Beispiel immer einen Blick auf die Freigabeliste zu werfen..


    Manfred


    P.S. Kollegen in NL oder UK oder AUS sind von dem Reifen begeistert... aber die fahren alle nicht schneller als 130....

  • Ich weiß, dass meine Frage provokant ist.


    Manfred mir ist auch klar, dass bestimmte Reifen auf bestimmten Motorrädern nichts taugen.


    Aber gerade an deinem Beispiel kann man sehen wie uneinheitlich das ganze jetzt ist.
    Du "darfst" alles drauf machen, warum wird das dann nicht für alle aufgehoben, wo ist da die Gleichbehandlung?
    Und wo ist da die Sicherheit bei deinem Modell?
    Und gerade ältere Motorräder (siehe Meine) müssen damit leben, da es in der Industrie mal wieder ums Geld geht.
    Da lohnt es nicht neue Reifen für ältere Semester frei zu geben.
    Ergo geht es nicht wirklich um Sicherheit sondern um Profit.:wink:


    Österreicher dürfen auch in Deutschland fahren, das wäre ja dann Lebensgefährlich.:wink:


    Man kann es eben nicht jedem recht machen. *seufz*


    Ist es eigentlich möglich jeden Reifen per Einzelabnahme eintragen zu lassen, natürlich nur sofern die Größe zur Felge passt?


    Der B45 soll für die NTV ja die beste aller Möglichkeiten sein, aber wäre ein Roadtec Z6 nicht vielleicht eine noch bessere Wahl, sofern es den in meiner Größe gäbe?


    Ich weiß ich nerv ein bisschen, möchte das Thema aber gerne ein wenig weiter diskutiert/gesponnen haben. :wink:

    2 Mal editiert, zuletzt von frapa ()



  • Ich bin mir ziemlich sicher, das der Reifen wenn er zugelassen würde kein Shimmy beim Test hätte. Das kriegt der hersteller schon hin. Sowas liegt zu 99% an falscher Montage oder/und Luftdruck :o Manche schaffen das auch problemlos mit einem PR2. :D

  • Was mich nervt ist der 'Ermessensspielraum' der TüV's. Bei einer AT zB bekommt man bei manchen problemlos die Reifenbindung ausgetragen. Die meißten machen aber einen auf :gruebelx: und stellen sich Quer, weil sie einfach keine Bock haben. 'Hab ich noch nie gemacht, und fang ich auch gar nicht erst an. Fragen Sie mal woanders.' . Dabei ist es bei ner Twin mit 61 PS nun wirklich keine Problem. Mein Reifenhändler kriegt da jeden Reifen eingertragen. Aber das kostet halt jedes mal. :mad:

  • HAlso, wir hier in D-Land haben ja die Reifenbindung, zumindest bei alten Zulassungen.


    Nur bedingt.


    Bei meiner CB 400 steht zum Beispiel zu lesen: Reifenpaarung nur von einem Hersteller. Punkt. Sonst nix.


    Ich darf damit alle Reifen fahren, deren Abmessungen denen in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 entsprechen. Den BT 45 musste ich mir leider zusätzlich eintragen lassen (leider weil mit Zeit und Geld verbunden), da er nur in metrischen Abmessungen zu bekommen ist, nicht zöllig.

  • harald,


    du bist also der meinung für ein einzelnes modell einen reifen-untertyp zu entwickeln, auszutesten, zu produzieren, zu bevorraten und die entsprechenden freigaben zu erstellen sei ein geschäft für die industrie?


    ein besseres noch dazu, als das zu verkaufen was man fix und fertig schon im regal hat?




    eine sehr verwegene rechnung :-)
    lass mich raten: du studierst weder BWL, noch hast du einen kaufmännischen beruf....



    zu den einzelabnahmen:
    der TÜVler muss unterschreiben, dass er den reifen ausgetestet hat.
    aber eigentlich dürfte er im strassenverkehr gar nicht so schnell wie die AT läuft probefahren, das mag die versicherung des vereins nicht.
    für solche fälle müßten die ings. dich auf eine - auf deine kosten angemietete- teststrecke begleiten und dort fahren.


    sei froh, dass es sachverständige gibt die für unsresgleichen was riskieren, wenn sich andere an ihre vorschriften halten ist das auch o.k., da deren legitime entscheidung.


    was das super-duper-benzin angeht:
    mehr klopffestiggkeit -->höhere verdichtung möglich-->höherer mitteldruck-->höherer wirkungsgrad-->mehr leistung oder weniger verbrauch...


    bringt nix in einer 400N, bringt viel bei den zukünftigen dosen die auf den hochoktanigen sprit zugeschnitten sind.


    nicht alles, was du nicht verstehst ist nonsens....:-)

  • Ich denke der Trend wird sich in Zukunft ohnehin drehen. Wer Lust hat kann ja mal bei google Ford und Firestone eingeben. Dort tobt immer noch ein riesen Prozess, da die Firestone Reifen fuer den schweren Explorer zu weiche Flanken hatten und es zu Unfaellen gekommen ist.


    Wie immer in den USA geht es dabei um Millionen.


    So wie in Deutschland die Mode aufkommt, fuer jede Dummheit die man macht einen anderen zu suchen der Schuld haben soll, werden die Fahrzeughersteller bald wieder auf die Reifenbindung zurrueck kommen.

    Vergiss das Pferd - echte Ritter kommen auf dem Motorrad.


    Das Internet is nur ein Hype - Bill Gates 1993

  • Ich bin mir ziemlich sicher, das der Reifen wenn er zugelassen würde kein Shimmy beim Test hätte. Das kriegt der hersteller schon hin. Sowas liegt zu 99% an falscher Montage oder/und Luftdruck



    Du bist relativ neu im Forum... deswegen lasse ich deine Vermutung hinsichtlich Montagefehler mal so unkommentiert im Raum stehen.... auch hinsichtlich der Meinung was alles Shimmy verursachend ist.... und das das mit dem Reifen in den Griff zu bekommen ist....

  • Manfred. widerspricht du dir da nicht etwas, oder habe ich es falsch verstanden?


    Wenn es nicht an den Reifen liegt, wäre es ja erst recht nicht nötig, ich meine die Reifenbindung.


    Oder meintest du das Shimmy nicht ausschließlich nur an den Reifen liegt?


    Das bestimmte Reifen einen ausgeprägten Hang zum Shimmy-Effekt auf bestimmten Krädern haben ist ja hinlänglich bekannt, aber diese haben komischerweise eine Freigabe, was nun?