Benzintank - galvanisieren - welche Metalle sind geeignet ?

  • Hallo - also ich habe gerade mit meinem Labornetzteil & dem Sockel vom Tank-Geber (Füllstand) das rückwärtige Experiment gemacht (so wie es in den Motorradforen beschrieben wird) - und war überrascht was die Methode noch so abzieht :shockx:



    Da ist mir der Gedanke durch den Kopf geschossen (-- ich hab meinen Tank grad oben & komplett gespült + gelackt) wäre von innen galvanisieren denn keine schlechte Idee ?


    Wie gut funktioniert denn die Methode - und welche Metalle sind überhaupt sinnvoll ?


    Eine Möglichkeit wäre Zink-Elektrode & Zink-Elektrolyt..


    Wie schauts mit Nickel, Silber oder Gold aus ?


    Ich befürchte Gold / Silber wäre nicht das wahre im Kontakt mit Sprit, und es würde mit der Zeit abwaschen (willkommen im Vergaser :o ) - und der Strombedarf bei z.B. der Vernickelung wäre auch deftig..



    Man müsste ja vorher den Tank absolut bis aufs blanke Metall sauber haben (also die rückwärtige Methode z.B. ) um sinnvoll arbeiten zu können ..


    Und zu guter letzt.. hat jemand schon seinen Tank vom Profi "verzinken" lassen ?

    • Macht er das auch "nur" von innen, oder will er gleich den Tank ins Bad werfen ?


    • Und was hat euch der Spaß gekostet (ich befürchte 160,-)

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  • Ich frag mich gerade warum du den von innen verzinken oder nickeln willst.
    Es gibt doch diverse Produkte zum entrosten und anschließend kannst du den Tank mit Epoxitharz von innen versiegeln.
    Kostet weniger und ist genauso beständig evtl. sogar beständiger weil der Harz komplett miteinander verklebt. Bei Metallüberzug kann irgendwann, wenn der Untergrund nicht 100%ig gereinigt ist Risse entstehen die dann zu abplatzern führen. Bei Kunstharz ist die Rissbildung zwar ebenfalls da, aber durch den Härter bildet sich ein richtiges Netz aus welches sich gegenseitig stützt und trägt.
    die Firma Fertan bietet sowohl Rostkonverter als auch Epoxidharz für die Tankrestauration an.
    Hab mir das für die Restaurirung einer Simson Schwalbe besorgt und werde das diese Woche machen.
    Das Zeug wird auch in der Oldtimer- Restauration verwendet also so scheis.e kann das dann nicht sein.


    Trotzdem weiterhin viel Erfolg.


    Gruß


    Christian

    Wer später bremst fährt länger schnell!

  • Einmal korrodiertes Material galvanisch zu veredeln ist nicht ganz unproblematisch.
    Je nach Materialgüte steigt das Risiko, das sich Feuchtigkeit im Material verkriecht und die Korossion später die Galvanoschicht abhebt.
    Zink galvanisch auftragen, wozu wenn man das Zeug einfach tauchen kann?
    Vernickeln wäre noch ne preisliche Alternative. Beutet aber auch, einwandfreie Oberfläche, verkupfern und dann erst Nickel drüber.
    Denke es gibt aber sinnvollere und ebenso wirksame Möglichkeiten des Korossionsschutzes. Emalieren und Phospatieren ist in der Handhabung und preislich bestimmt günstiger.


    ..und rast nicht so! :wink:

  • ok, danke für den Input soweit -> severinc -


    Also mit den Epoxy-/Creem/G4/-beschichten überleg ich mir's für'n 2. Tank.. da die GPZ Tanks mittlerweile rar, und im schlechten Zustand bereits teuer sind - wird #2 (durchgefressenes Loch & massenweise Rost drin) evtl. vom Profi restauriert.. d.h. falls noch genügend Material dran ist.


    Mit Creem-Gedöns kann man einiges daneben pfuschen.. und ich befürchte ich würde das schaffen.. nicht daß es im Tank nachher so aussieht:
    Ernst Klett Verlag - Schulbücher, Lehrmaterialien, Lernmaterialien und Lernhilfen für Schule, Ausbildung und Weiterbildung
    Foto Risse im Sand - Bild von Melanie Reinert aus Wüste - Fotografie (10086601) - fotocommunity.de
    sun is burning; Foto von Padrino - CHIP Fotowelt
    :)-


    Zumindest bei Creem muss man genauso peinlichst drauf achten daß das Metall einwandfrei vorbereitet ist, und zumindest über die Angst vor Feuchtigkeit drunter hab ich in Foren gelesen - allerdings noch keinen konkreten Fall (also z.B. drunter wachsender Rost)


    Tank #1 ist bis auf 2 tropfengroße Fleckchen am Boden - direkt unterm Einfüllstutzen - scheinbar noch schön metallisch Blank.. werd ihn aber noch bis in die Ecken durchleuchten.
    Evtl. lass ich das machen.. wir haben 2 bekannte Tanksanierer in FFM, aber ich probier zuerstmal mit anderen Resten wie "gut" ich das hinbekommen kann.

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  • ..so.. also nachdem ich mit'ner 12V Birne reingelunst hab - wohl doch nicht nur "2 Fleckchen" :roll: .. da, wo daß Wasser lag, also unten , insbesondere um die Öffnungen Füllstandgeber & Benzinhahn könnte man von schon Rostinseln reden.


    ~ 5g Zink gibts für 10€ inner Lösung (250ml)..


    Hab die Tage mal das besorgbare Chemiezeug angeschaut..
    Prinzipiell scheinen 2k Polyurethan-Lacke Benzinfest zu sein. Ein Tipp war auch 2k-Epoxy-Haftgrund eines Herstellers.



    Ich selbst san Vorort nur
    - Polyesterharz+Härter (1L so 13€) (ist das nicht irgendwie zu hart) ?
    - Schwimmbadlack (auf Chlorkautschuk-Basis)
    - Rostosan..



    Jetzt hol' ich zuerstmal Zitronensäurepulver um den Entrost-Vorgang damit mal zu probieren

    und halte Ausschau nach 1kg Na2CO3, bzw NaHCO3

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  • Als erstes muß ich mich selbst korrigieren - bin oben anscheinend mitten beim Editieren abgehauen :D
    1. "san" = sah
    2. War der letzte Satz -> von den 3 Sachen die ich Vorort fand ist keins für Benzintanks geeignet, außer evtl. Polyesterharz - Schwimmbadlack auf Chlorkautschuk-Basis ist nur gegen leichte Chemie beständig - Sprit soll es auflösen.
    Das "..osan" Zeug auch nicht, und falls jemand man nach Hammerit schielt - die schreiben bereits auf ihre Webseite -> das sämtliche Produkte nicht für Kfz-Beschichtung geeignet sind - also für "Innen" auch knicken..


    Schau mal hier....


    Jau, danke für den Tipp, so wie's meine Natur ist hab ich natürlich irgendwas vorort gesucht - aber keiner der Hersteller der "Tanksiegel" hat einen offiziellen Partner hier in Frankfurt.


    Allerdings habe ich in einem Baumarkt eine sehr ausgedehnte Boots-Ecke gefunden -- und dort tummeln sich auch teils Firmen, die ähnliche Produkte herstellen :spitze:



    Zur Not müsste ich wirklich bestellen - aber zuerstmal die Elektro-Spiele.. naja - und'n Liter Polyesterharz hab ich jetzt hier stehen :D

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  • jan,


    ich verstehe nicht ganz warum man zeit und energie für die suche nach womöglich brauchbaren (oder auch nicht) chemikalien verschwendet wenn ein komplettset mit entfetter, entroster und tankversiegelung um die 40.- euro kostet?


    ich habe schon ein dutzend tanks mit kreem behandelt, bisher keinerlei probleme.

  • Die Chemikalien die man benötigt, etwa 10 Liter brauchbares Zinkelektrolyt anzusetzen bekommt man schon für `nen Zehner: ein Kilo Natriumhydroxid und 100 Gramm Zinkoxid.
    Dann braucht man noch ein Stück Zinkblech vom befreundeten Dachdecker als Anode.
    Wenn der Tank von innen metallisch rein ist, sollte das gehen.
    Die Frage ist nur, wo bleibst Du mit zehn Litern unreiner Natronlauge wenn Du fertig bist? :roll:

    [SIGPIC]der fe-igel[/SIGPIC]der fe-igel
    If it doesn't fit, get a bigger hammer!

  • Die Chemikalien die man benötigt, etwa 10 Liter brauchbares Zinkelektrolyt anzusetzen bekommt man schon für `nen Zehner: ein Kilo Natriumhydroxid und 100 Gramm Zinkoxid.
    Dann braucht man noch ein Stück Zinkblech vom befreundeten Dachdecker als Anode.
    Wenn der Tank von innen metallisch rein ist, sollte das gehen.
    Die Frage ist nur, wo bleibst Du mit zehn Litern unreiner Natronlauge wenn Du fertig bist? :roll:


    Mit viel Wasser kanale grande. Aber vorher bitte mit Essig oder verdünnter Salzsäure neutralisieren.
    Danach ist das kein Problem.


    Gruß


    Christian

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  • :danke: für die Tipps - hört sich schonmal deutlich besser an - bzgl. Natronlauge, (bzw halt schwächeren Substanzen) - jau.. da bin ich auch am Überlegen was mir mein lokales Schadstoffmobil so zwitschern wird wenn ich jeden Monat mit à 2L verdrecktem Natriumbicarbonat, bzw Natriumcarbonat anrutsche -- für die nächsten 12 Monate :oops: Natronlauge wäre noch ein anderes Kaliber.


    Ich frag' mich grad ob es freundlicher wär später etwas unterzumengen so daß eine zeitige Verdunstung möglich wär, und abgelöste Reststoffe als Bodensatz übrig bleiben - glaub aber so einfach geht das nicht - und der Rest wäre noch schwieriger zu entsorgen.
    Neutralisieren hingegen wäre (fast) kein Problem :D



    Achja - zum Entrosten mit Zitronensäure kann ich nur sagen -> ich bin begeistert - zumindest den leichten Oberflächenrost hatte das Zeug in weniger als einer Stunde blitzeblank - muss jetzt noch nach den tiefen, häßlicheren Stellen schauen.



    Zitronensäure in Pulverform war übrigens schwer zu finden -- nur noch eine Drogerie hatte ein Produkt in anständigen Mengen ..


    Bei _lecker fand ich ein 375g Beutel Zitronensäurepulver, in der Ecke wo halt die Kaffee-Entkalkerprodukte liegen.


    Die 375g reichten *locker* für den 22 Liter Tank :!: .. wobei ich noch nach dem groben Rost nachschauen muß - aber bei leichtem Befall definitiv ein 1A Tipp.

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  • Ansonsten in der Bucht Oxalsäure bestellen. 1kg ca. 10-15€.
    Funzt ebenfalls sehr gut und überzieht den Tankinhalt mit einer Schutzschicht. Das Oxalat ist recht beständig gegen unpolare organische Substanzen. Aber leider keine Dauerlösung.
    Und das größte Problem, nicht gut für die Umwelt und steht im Verdacht Krebserregend zu sein.
    Mit Cola kannst du auch entrosten, überzieht den Tank von innen mit einer Phosphatschicht. Dauert nur recht lange bis alles abreagiert ist und ebenfalls auch nicht dauerhaft.
    Zur Zeit hab ich Fertan im Schwalbentank drin. Eine Mischung aus Fertan und Wasser (200mL + 6,6L Wasser) reagiert wunderbar innerhalb des Tanks und überzieht den mit einer schönen schwarzen rostfreien Schicht).
    Anschließend den Harz drüber und fertig. Wenig arbeit, großer Erfolg.
    Und wenn ich so was kann sollte das ein geübter Schrauber auch können meiner Meinung nach.


    Gruß


    Christian

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  • ich hab meinen Tank dazumal mit Kreem rot gemacht und bin begeistert. Alle Chemikalien mit Wasserverdünnung legal im Kanale Grande zu entsorgen...was ich noch nicht tat! Alle Chemikalien tun noch heute ihren Dienst zum Entrosten und Versiegeln...schöööön!

    Gruß Ossibolle

  • Nur mal so zur Info,


    ich habe heute mal den Tank der Schwalbe inspiziert und muß sagen das Fertan ist echt top.
    Ich habe, wie auf der Homepage von Fertan empfohlen, den Tank erst mit Fertan ausgeschüttelt und reagieren lassen und einen Tag später dann die gleiche Brühe wieder rein gekippt mit Wasser aufgefüllt und unter schütteln gemischt.
    Die Mischung ( 0,2L Fertan/ 6,6L Wasser) stand jetzt eine Woche in der Garage im Tank zum reagieren.
    Der Tank ist von innen total schwarz und überzogen, so dass sich eigentlich kein Rost mehr bilden sollte und wie es halt gewünscht ist.
    Ich lass den jetzt im Keller in Ruhe trocknen und werde den dann in den nächsten Tage mit dem Kunstharz von innen beschichten.
    Also als Rostumwandler kann ich Fertan bis jetzt nur empfehlen. Sieht zwar etwas eklig aus und klebt auch ganz gut aber wirkt super.


    Gruß


    Christian

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  • Ok - nur mal zur Info mein Zwischenstand: - der Tank wurde 1a entrostet mit Zitronensäure (es war auch nicht wirklich extrem viel Rost dran), und da ich spontan am Bike arbeiten musste - kam er nach dem Trocken wieder direkt ans Moped dran (mit frischem Benzinfilter) ..


    D.h. ich gehe die Sache nächsten Monat an - da ich festellen durfte daß der Schmutz im Tank nicht die einzige Ursache für den schlechten Motorlauf ist.


    Bei dem Mistwetter im Moment bange ich natürlich schon um den unbehandelten Tank (heute extremer Nebel, Regen, hohe Luftfeuchtigkeit).


    Aber jetzt weiß ich ja wie's geht :D

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