Kettenspannung, was ist denn nun richtig?

  • Hallo,


    ich habe hier und auch schon in anderen Foren die unterschiedlichsten Werte gelesen, was die Kettenspannung angeht und auch die Messmethode. Ich habe (auch) einen Hauptständer und messe immer bei freihängendem Hinterrad. Zur Zeit habe ich 40mm "Weg" der Kette, wenn ich sie etwas runterdrücke und etwas hochdrücke. Das entspricht soweit ich weiß den Herstellerangeben. Natürlich ändere ich die Kettenspannung nicht, egal ob ich alleine drauf fahre (120kg mit Klamotten), oder mit Beifahrer (da liege ich dann schon etwas über den 180 kg Grenze), auch wenn die Transe dann schon ordentlich in den Federn hängt. Jetzt habe ich was von bis zu 60mm gelesen, die eigentlich besser wären. Dann soll das Ritzel, die Welle etc. geschont werden. Andere meinen, die 40mm beziehen sich auf das "beladene" eingefederte Motorrad.


    Was ist denn nun richtig? Auch mein Schrauberbuch schreibt 40mm, geht aber davon aus, dass das Motorrad auf dem Seitenständer steht und somit zumindest leicht eingefedert ist.

  • Draufsitzen, mal ordentlich durchfedern und dann prüft eine zweite Person die Kette an mehreren Stellen sprich Mopped immer ein Stück vorschieben, an der engsten Stelle 2cm rauf und 2cm runterbewegen der Kette möglich, dann ist es gu, da beim weiteren Einfedern die Kette noch strammer wird, weil der Schwingendrehpunkt nicht in der Achse der Antriebswelle liegt. Manche stellen auch auf dem Seitenständer auf die insgesamt 6cm ein, wenn man das immer gleich macht und gegenprüft ob das im beladenen Zustand auch ausreicht, kann man das auch so machen, auf dem Hauptständer würde ich allerdings nicht empfehlen da dort das Rad in der Luft hängt, was eigentlich im Fahrbetrieb nicht vorkommt und deswegen unrelevant ist.

  • einfach nach der Angabe vom Benutzerhandbuch einstellen!
    und wenn da drin "auf dem Hauptständer einstellen" dann sind die Angaben dort so gemacht, dass es im Fahrbetrieb passt!

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
    Turtle-Hilfe
    "Monty Burns" made by Terpi :)

  • am besten auf den Hauptständer stellen, einen Bolzen der Federbeins oder Umlenkung entfernen und das Rad/Schwinge mit einem Spanngurt soweit hoc ziehen bis Rutzel, Schwingendrehpunkt und Hinterradachse eine Linie bilden.
    Dann Kette spannen so das wenige Millimeter Spiel da sind, (fast) fertig.
    Den Bolzen wieder anbringen, alle Schrauben mit vorgeschriebenen Drehmoment anziehen und schwubst haste ne perfekt gespannt Kette.


    Nu kannst z.B. messen wie groß der Durchhang ist wenn das H-Rad auf dem Hauptständer geparkt ist.
    Oder stellse auf den Seitenständer und meß Federweg und Durchhang.
    Oder mach gleich mehrere Messung bei unterschiedlichen Einfederwegen zu Durchhang.


    So kannst später immer wieder auf die Daten zurück greifen und die Kette passend einstellen, egal wiedes dann machst ;)


    :awg:

    Immer gut drauf bleiben!
    Gruß - Kolle
    Ohne Navi wär ich schon da :D______________ Adblock+ :topX:

  • So kannst später immer wieder auf die Daten zurück greifen und die Kette passend einstellen, egal wiedes dann machst ;)


    :awg:



    Dazu genügt es nach Bedienungsanleitung das Fahrzeug auf den Seitenständer zu stellen und die Kette nach den Vorgaben der Bedienungsanleitung einzustellen.
    Vorher gerne auf dem Hauptständer die Kette auf gleichen Durchhang an 3 - 4 Stellen prüfen.


    Wenn die Kette auf dem Seitenständer eingestellt wurde, kann danach das Fahrzeug auf den Hauptständer gestellt werden und der Istwert gemessen werden und für zukünftige Einstellarbeiten als Referenzmaß verwendet werden.


    Die Abweichungen Seitenständer zu Hauptständer schwanken je nach Motorradtyp zwischen etwa 5 - 20 mm mehr notwendiger Durchhang.


    Ein Kettendurchhang von 40mm bei mit Fahrer besetztem Motorrad ist zuviel (peitschende Kette mit Gefahr von Kettenriss)

  • Die Methode von Kolle ist geeignet,
    insbesondere wenn man nicht auf Herstellerangaben zurückgreifen kann.


    Sich nach dem Werkstatthandbuch zu richten, ist immer korrekt.


    Plöd ist, dass da mal auf dem Seitenständer gemessen wird,
    mal auf einem Hauptständer und - hatte ich auch schon - bei aufgebockter Maschine.


    Aber wie Manfred schon gesagt hat: Man kann sich Referenzwerte schaffen.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Ein Kettendurchhang von 40mm bei mit Fahrer besetztem Motorrad ist zuviel (peitschende Kette mit Gefahr von Kettenriss)


    Auf dem Seitenständer 6cm am unteren Trum hoch runter bewegbar ist der beste Wert, Honda schreibt 4cm was zu wenig ist. Wenn man draufsitzt und die Kette dann noch 3-4cm insgesamt hoch runter bewegen kann ists optimal.

  • Technische Begründung?



    Die Werksangabe von Honda funktioniert meiner Erfahrung nach weder für die 700er noch die AT in ausreichendem Maße - in beiden Fällen ist das untere Kettentrum so gut wie stramm, wenn die drei Achsen in Flucht sind. QED. Nicht blind Angaben vertrauen - denken.
    Grüße
    Chris

  • Wenn die Achsen auf einer Linie liegen, genügt ein Durchhang von 5 - 10 mm.... Denken ist manchmal nicht genug...


    Die von Mullibulli erwähnten 4cm bezogen sich auf den Durchhang auf dem Seitenständer. Damit ist eine Trum-Bewegung von 10-20mm (bei dem von Dir angestrebten Durchhang von 5-10mm bei Achsenflucht) nicht realisierbar.
    Grüße
    Chris

  • für die Berechnung des notwendigen Kettendurchhanges in der Position Ritzelachse, Schwingenachse und Kettenradachse auf einer Geraden gibt es eine Berechnungformel: f/a > 0,01 und <0,03
    "f" steht dabei für den freien Kettendurchhang unter den obigen Prämissen, und "a" steht dabei für den Abstand zwischen Ritzelachse und Kettenradachse.


    Bei einem Abstand von 600mm und einem Durchhang von 6mm wärest du bei 0,01, bei 18mm bei 0,03


    Unter Berücksichtigung der entstehenden Kräfte durch peitschende Ketten, sollten Werte von 0,01 - 0,02 angestrebt werden.

  • Draufsitzen, mal ordentlich durchfedern und dann prüft eine zweite Person die Kette an mehreren Stellen sprich Mopped immer ein Stück vorschieben, an der engsten Stelle 2cm rauf und 2cm runterbewegen der Kette möglich, .....


    Die Angaben von Mullibulli bezogen sich auf das mit Fahrer belastete Motorrad.... also in teileingefedertem Zustand...

  • .... 4cm bezogen sich auf den Durchhang auf dem Seitenständer. ...
    Grüße
    Chris


    Christ wenn ich an meiner 700er 40mm auf dem Seitenständer einstelle erreiche ich in der Achsenflucht die notwendigen 5- 10mm..... das ganze sogar an meiner Varadero trotz längerer Schwinge..... nur an meiner NTV nicht.... da ist der Durchhang der Antriebseinheit geringer...

  • Technische Begründung?


    Jo probieren geht über studieren, oder nach Ikea: Fährst Du schon oder rechnest Du noch. Ganz einfach Praxiswerte 40 aufm Seitenständer sind sehr eng bemessen, das reicht vielleicht für nen 60kg Fahrer aus. Wenn ich mit 100kg draufsitz und die Kette etwa 2cm hoch und runter geht, ist das nicht zu stramm und nicht zu locker und peitschen tut da überhaupt nix.