Fahrwerkseinstellung für die Rennstrecke

  • Servus miteinander,


    fahr demnächst auf die Piste und wollte mal hier nachfragen, ob jemand mit meinem Gewicht (mit Leder und Helm ca. 86kg) auch mit der PC 37 auf der Rennstrecke unterwegs ist.
    Meine Frage: Welche Empfehlungen habt ihr für ein hartes Fahrwerk mit dem man aggressiv fahren kann?

  • Keine! Jemand mit ausreichend Rennstreckenkilometern würde das nicht fragen und zu einem hartem Fahrwerk zu raten ist beinahe schon Körperverletzung.
    So weich wie möglich und nur so hart wie nötig! Das gilt nicht nur für die Nachwuchsrossis. Seh zu das dein Fahrwerk gleichmäßig arbeitet, sich nicht wie ein Schaukelpferd verhält, auf Bodenwellen reagieren kann in dem es nicht darüber hinwegspringt. Damit kann man mit einem Motorrad wie der RR schon einiges erreichen.


    BTW, die Härte eines Fahrwerks kann nur über die Federung verändert werden. Eine Feder ist nur in ihrem Weg einstellbar, niemals in ihrer Leistung. Die Leistung, also das was die Feder einem beschleunigtem Gewicht entgegensetzen kann, wird nur durch die Drahtstärke bestimmt.
    Wenn du dein Fahrwerk, vordere und hintere Dämpfungs- und Federelemente, deinem Gewicht anpassen willst, dann schaff es zu einem Fahrwerksspezialisten. Der wird als erstes passende Federn einbauen und dann das Verhalten der Komponenten an deine Anforderungen anpassen.


    *der Streusel hat mich hergebrannt :evil:


    ..und rast nicht so! :wink:


  • Wenn du dein Fahrwerk, vordere und hintere Dämpfungs- und Federelemente, deinem Gewicht anpassen willst, dann schaff es zu einem Fahrwerksspezialisten. Der wird als erstes passende Federn einbauen und dann das Verhalten der Komponenten an deine Anforderungen anpassen.


    Hallo Gurky,


    absolut, aber bei deinem letzten Satz muss dir leider wiedersprechen.
    Ich wiege fahrfertig zwar 10kg weniger wie Wuzler, behaupte aber, dass die Federn auch einen 86kg Fahrer ohne Probleme aufnehmen.
    und das Einstellen des Gewichtes des Fahrers ist echt nicht schwer, das kann man auch alleine (siehe)
    http://www.motorradonline.de/f…smessungen/365910?seite=2
    (zur Info)
    Zugstufen sind bei mir (und ich fahr mit der Honda nur aufm Ring) komplet zu, womit ich gerade so die nötige Zähigkeit erreiche.
    Druckstufen auf die Kabelbinder angepasst (vorne eine Umdrehung, hinten zwei auf) - und das Ding funktioniert echt ohne Probleme.

    Missverständnisse, auf die eine gewaltige Enttäuschung folgt:
    "Ich hab nen Übermaßkolben..."

    Einmal editiert, zuletzt von stefanlibla ()

  • Man merkt schon, dass Du das Problem mit dem Fahrwerk voll verstanden hast. :o
    Wenn Fahrwerk einstellen so einfach waere, wuerden auch viel mehr Leute mit richtig eingestellten Fahrwerken rumfahren.


    Um fuer die Rennstrecke ein gut funktionierendes Fahrwerk zu bekommen, sind die originalen Feder viel zu weich. Ich habe zwei identische Motoraeder. Eins fuer die Strasse und eins fuer die Rennstrecke. Mit dem Strassenfahrwerk wuerde ich keinen Tag auf die Rennstrecke gehen (viel zu weich) und mit dem Rennfahrwerk auch nicht auf die Strasse (viel zu hart).

    Gruss Streusel

  • Um für die Rennstrecke eine gut funktionierende abstimmung hinzubekommen, muss man die Strecke erstmal kennen. Schon allein wenn auf der Strecke irgendwo eine Kante ist die einem Probleme bereitet ist es ein großer unterschied bei der Fahrwerksabstimmung ob die Kante ansteigend oder abfallend ist.

  • Man merkt schon, dass Du das Problem mit dem Fahrwerk voll verstanden hast. :o
    Wenn Fahrwerk einstellen so einfach waere, wuerden auch viel mehr Leute mit richtig eingestellten Fahrwerken rumfahren.


    Hallo Streusel,


    wo erzähl ich denn soviel blödsinn?

    Missverständnisse, auf die eine gewaltige Enttäuschung folgt:
    "Ich hab nen Übermaßkolben..."

  • Ich versuche es mal an einem Beispiel zu erklaeren.
    Meine Frau und ich fahren beide auf der Rennstrecke mit PC37 und auch auf der Strasse mit PC37. Und ausserdem siehe Post #5.
    Auf der Rennstrecke kann ich mit der 600er von meiner Frau fahren, aber nicht so schnell wie mit meiner 600er. Es taucht einfach zu tief ein.
    Obwohl die komplett identisch sind. Nur die Fahrwerke wurde unterschiedlich vorbereitet. Und ausserdem sind die geaenderten Fahrwerke wesentlich besser einstellbar als die der Strassenmaschinen.


    Du kannst noch soviel an den Gabeln und Federn am originalen Fahrwerk rumdrehen, es wird nicht haerter. Durch einstellen der Federbasis veraenderst du die Hoehe des Fahrwerks, aber nicht die Federhaerte. Und durch Zug- bzw. Druckstufendaempfung wird das Fahrwerk auch nicht haerter. Es taucht nur schneller/langsamer ein bzw. aus. Damit wird die Bewegung der Fahrwerkselemente eingestellt.


    Solltest mal bei den Links drauf achten, die sind in der Regel fuer Strassenfahrwerke.

    Gruss Streusel

  • Hm...ich war immer der Ansicht, dass die "Härte" der Feder über das Gewicht des Fahrers bestimmt wird.
    Diese Masse muss ja beim Bremsen aufgenommen werden (Logo - mit Unterstützung der Dämpfung).
    Da deine Frau bestimmt um einiges leichter ist wie du, braucht sie dann ja auch ne "weichere" Feder, damit das Fahrwerk arbeiten kann.
    Wenn die Feder in den richtigen zu arbeitenden Bereich gebracht wird (also das N1, für Renne Gabel<40mm, Federbein 10-15mm), stimmt der nötige Federweg.


    Dass die überarbeiteten Fahrwerke besser einstellbar und sauberer arbeiten, seh ich genauso.
    Da sind ja dann meistens bessere Cartridge-Einheiten verbaut und die Losbrechmomente überarbeitet.


    Ich habe übrigens nicht behauptet, dass du die Härte verstellst in dem du an der Vorspannung rumdrehst.
    Ich bin nur der Meinung, dass die Feder ein 86kg Fahrer schafft, was man schnell nachschauen kann (daher der link, das dauert vielleicht 15min), wenn man die Vorspannung einstellt!
    Erreicht man die genannten N1-Werte nicht, passt die Feder nicht zum Gewicht vom Fahrer...und das ist egal ob auf der Strasse, oder auf der Strecke...

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    "Ich hab nen Übermaßkolben..."

    3 Mal editiert, zuletzt von stefanlibla ()

  • Wie soll die Haerte einer Feder ueber das Gewicht des Fahrers bestimmt werden? Die Haerte einer Feder wird von unterschiedlichen Faktoren bestimmt. Anzahl der Windungen und Drahtstaerke, Material. Die Haerte wird dann mit der Federkonstante angegeben.


    Vielleicht kannst Du mit den weiteren Angaben was anfangen.
    Bei meinem Fahrwerk hat die Gabel Feder 95 und Luftkammer 100, das Federbein 100.
    Bei meiner Frau Gabel 80-95 Luftkammer 110, Federbein 95.
    Damit kommen beide Federbeine auf einen statischen Durchhang von 5 mm und einen dynamischen Durchhang von 25 mm.


    Wie man sieht, ist beide Male die Feder bei mir deutlich haerter und ausserdem bei meiner Frau in der Gabel keine lineare Feder drin. Dazu kommt die unterschiedlich grosse Luftkammer, die auch noch zur Progression beitraegt. Und noch dazu kommt, dass ich an der Federbasis nicht rumstellen muss.


    Vergiss N1 und N2. Entscheidend ist, wie weit Dein Fahrwerk einsinkt, wenn Du drauf sitzt. Je mehr Du dann den Negativfederweg zudrehen musst, um so schlechter. Einfach ausgedrueckt, der weiche Anteil der Feder wird "rausgedreht". Das geht dann alles vom vorhandenen Weg ab. Du hebst das Fahrweg damit an, aber kannst damit nicht verhindern oder ausgleichen, dass die Feder zu weich ist. Mit dem anschliessenden zudrehen der Daempfungen verhinderst Du nur, dass das Fahrwerk arbeitet. Du begrenzt ja die Ein- und Ausfedergeschwindigkeit. Im Extremfall, bei z.B. vielen Bodenwellen in einer langen Kurve kann es passieren, dass das Fahrwerk immerweiter zusammengedrueckt wird, weil es nicht schnell genug wieder ausfedern kann. Wenn Du dann bremst kann es garnicht weiter einfedern und geht auf Block. Was dann passiert ist ja hinlaenglich bekannt.


    Auf der Strasse funktioniert ein originales Fahrwerk prima, da bremst man aber in den seltendsten Faellen alle 2 Minuten von 260 km/h auf 60 km/h runter oder faehrt eine 180° Kurve mit 160 km/h. :med:

    Gruss Streusel

    Einmal editiert, zuletzt von Streusel13 ()


  • Vergiss N1 und N2. Entscheidend ist, wie weit Dein Fahrwerk einsinkt, wenn Du drauf sitzt.


    und das versuch ich die ganze Zeit zu sagen:
    Wenn der richtige Fahrer aufm Möf, also Du auf Deiner und Deine Frau auf ihrer sitzt, sinkt ihr gleich weit ein.
    Wenn Du Dich aufs Möf von Deiner Frau setzt, singst Du tiefer ein wie sie.


    -Weil... die Feder weicher ist und damit Dein Gewicht diese weiter zusammendrückt.

    Missverständnisse, auf die eine gewaltige Enttäuschung folgt:
    "Ich hab nen Übermaßkolben..."

  • Jetzt muss ich aber doch nochmal was dazu schreiben. Nachdem Du wir uns ja nun soweit verstanden haben.
    Wenn ich aber jetzt die Federvorspannung bei dem Moeppi von meiner Frau soweit nachstelle, dass ich auch nur soweit wie bei meinem Moeppi, wird es trotzdem nicht so fahrbar wie meins. Siehe Federkonstanten und Luftkammer. Ausserdem muesste ich die Daempfungen staerker zudrehen, was wiederum den Fahrkomfort einschraenkt. Damit wird das Fahrwerk starker gedaempft "steifer" aber nicht haerter.

    Gruss Streusel

  • Jetzt muss ich aber doch nochmal was dazu schreiben. Nachdem Du wir uns ja nun soweit verstanden haben.
    Wenn ich aber jetzt die Federvorspannung bei dem Moeppi von meiner Frau soweit nachstelle, dass ich auch nur soweit wie bei meinem Moeppi, wird es trotzdem nicht so fahrbar wie meins. Siehe Federkonstanten und Luftkammer. Ausserdem muesste ich die Daempfungen staerker zudrehen, was wiederum den Fahrkomfort einschraenkt. Damit wird das Fahrwerk starker gedaempft "steifer" aber nicht haerter.


    ...da bin ich 100% bei dir :dr:

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