Campen und Biwakieren

  • Africaans hat unter "Kurz mal wieder Mopetenwetter" kurz sein neues Zelt vorgestellt.
    Darauf folgten ein paar Beiträge.
    Nachdem dort wahrscheinlich niemand so ein Thema sucht, dachte ich, ich mache einen
    eigenen Plauderthread bezüglich dieser Art zu reisen auf.
    Vielleicht finden sich Interessenten zum Erfahrungsaustausch,
    (Gewohnheiten, Empfehlungen, Material, Tips, etc.....) zum Thema
    Campen und Biwakieren, wobei ich unter Biwakieren das freie Übernachten irgendwo im Gemüse verstehe.
    Vielleicht zum Einstieg Africaans Beitrag lesen.
    Würde mich freuen!

    Servus und Gut Pfad
    Mickey

    2 Mal editiert, zuletzt von Mickey ()

  • Jute Idee, Mickey!


    Dann fang ich auch gleich an:


    Als Zelt hab ich die letzten Dreißig Jahre einfache Iglu-Zelte benutzt.
    Die kosten kaum was und sind simpel aufzubauen.
    Ein Dreier-Zelt reicht mit der Grundfläche von 2 x 2,2 Metern für eine Person bequem.
    Kann man alles mit ins Zelt nehmen, was man so auf´s Mopped geklemmt hat.
    Zu zweit muss man dann schon etwas zusammenrücken, (he, he, he).


    Seit ich die Fünfzig überschritten habe,
    wurde diese Art zelten langsam aber sicher unbequemer.
    Als Erstes musste dann eine Gymnastik-Matte von Aldi her.
    80cm breit und 180 lang. Endlich keine Bodenkälte mehr,
    wenn man sich mal rumwälzt (im Schlaf natürlich).


    Die kommt immer als Rolle außen als Hülse sozusagen in den Gepäcksack,
    dann kann man den Schlafsack, Kulturbeutel, Bekleidung einfach in den Hohlraum packen
    und mit dem Bein schön kompremieren.
    Und die(se) Gepäckrolle bleibt so schön formbeständig und somit einfach zu verzurren.


    Apropo verzurren:
    Dazu benutze ich nur noch Ratschengurte.
    Die halten und sind ggf. leicht nachzuspannen,
    wenn sich nach einer Holperstrecke doch mal was "gesetzt" haben sollte.


    Auf dem Campingplatz selber haben Ratschengurte außerdem Zusatznutzen.
    Wäscheleine, Verspannung für ein Sonnendach aus Bauplane, etc..


    Da die Empfindlichkeit für Nachtkälte immer mehr zunahm,
    gönnte ich mir vor zwei Jahren dann das Nonplusultra an Schlafsack!
    Einen Schlafsack für Karpfenangler.
    Komfort-Bereich bis minus 15 Grad! Nachtkälte ade!
    Zur Not könnte man sich damit ohne Zelt in die Pampa legen.
    Die Außenhülle lässt Wasser abperlen dank Lotuseffekt.


    Nachteil:
    Das Packvolumen entspricht etwa einer gelben Tonne!
    Es ist aber kein Problem, den Innenschlafsack zuhause zu lassen,
    denn Komfort bei minus 15 Grad stell ICH mir anders vor.
    Dann füllt der Schlafsack auch "nur noch" eine komplette Gepäckrolle aus.


    Auch ohne Kältezipperlein wird es immer mühseliger,
    alles in der Hocke oder im Schneidersitz zu machen.
    Also wurden als Nächstes winzige Klapphocker beschafft.
    Und ein handelsübliches Feldbett.


    Dieses Jahr habe ich dann ein neues Zelt gegönnt,
    welches zumindest an einer Stelle Stehhöhe hat (fritz-berger, Merano III)
    Ich bin´s nämlich leid, meine Motorradhose im Liegen anzuziehen,
    bzw. dem staunenden Volk einen morgentlichen Eiertanz zu bieten.
    Für mein Feldbett wird es in dem Schlaf-Innenzelt von der Höhe her etwas eng,
    aber es ist für meine Knochen einfach besser,
    nicht mehr auf den Boden runter zu müssen.


    Zum Kochen benutze ich seit eh und je Spirituskocher.
    Für Gruppenreisen die zivile Ausführung von Trangia
    und für Einzelreisen vom gleichen Hersteller den schwedischen Militärkocher.
    Beide können auch mit Grillkohle und Kleinholz betrieben werden.


    (by the way:
    Niemals wieder werde ich einen Grill mitschleppen!
    Wernersen hat behauptet und bewiesen,
    dass man auf jedem Campingplatz nur die Müllecke aufsuchen muss.
    Dort lassen regelmäßig faule Wohlstandsbürger ihre schmutzigen Billiggrills
    und die restliche Grillkohle zurück!)


    Und wenn ihr euch jetzt fragt:
    Wie bekommt der das alles auf sein Motorrad?


    Dann sage ich euch:
    Ich weiß es doch auch nicht!:(


    Letztes Jahr in Polen fand ich die Zuladung grenzwertig,
    mal abgesehen vom Auf- und Abrödeln. :nono:


    Aus diesem Grund ist es dieses Jahr für eine Gruppenreise auch wieder geplant,
    ein Trossfahrzeug mit Anhänger mitzuführen.
    Auf den Anhänger passt mindestens ein Motorrad und der ganze Gepäckberg,
    sodass der Rest der Gruppe unbelastet angasen kann.


    Das hat sich schon auf unserer Honda-Board Rumänienreise bewährt
    und wiederum werde ich mich an Regentagen freiwillig für den Auto-Fahrdienst opfern. ;)

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Gegen Bodenkälte breiten wir unter der Luftmatratze eine Rettungsdecke aus (gold/silber Folie).
    Gibbs für ein paar Euro in der Apotheke.

  • Letztes Jahr in Polen fand ich die Zuladung grenzwertig,
    mal abgesehen vom Auf- und Abrödeln. :nono:



    :groel: stümmt!

    Dateien

    • IMG_0958.jpg

      (252,44 kB, 82 Mal heruntergeladen, zuletzt: )

    Trage meine Schuhe und gehe meinen Weg, erst dann vermagst du über mich zu urteilen.

    Gruß Jürgen
    :bb:

  • Hi,


    für grössere Touren hab ich ein NoName-Zelt in diesem Format (keine Stehhöhe :D), eine Isomatte wie diese (L***s-Eigenmarke) und 3 Schlafsäcke, die ich je nach Nachttemperatur ineinanderziehe - einen simplen Baumwoll-"Hüttenschlafsack" und 2 ultrakompakte (eingepackt D=15 H=20) Mikrofaser-Sommerschlafsäcke.


    Die Isomatte lässt sich - wenn man noch zu Bodengymnastik in der Lage ist - problemlos auf ihr Ausgangspackmaß komprimieren :D
    Ein warmer Schlafsack wäre unpraktisch, da in Südwesteuropa im Frühjahr/Frühsommer die Nachttemperaturen zwischen 0 und 25 Grad liegen - die Leichtschlafsäcke je nach Bedarf ineinandergezogen haben sich bewährt.



    Ich geh auf meinen Touren üblicherweise auf Campingplätze (nur bei sehr schlechtem Wetter mal in 'ne Pension oder ein Hotel), da mir beim Wildcampen doch der Wasserhahn, um nach einem langen Tag wenigstens Gesicht und Hände zu waschen, fehlen würde.



    Meine Reiseetappen liegen meistens zwischen 500 und 800 Kilometern, und da ich - nicht erst seit ich die Fünfzig überschritten habe - mein Alter geheimhalte, habe ich mit solchen Fahrtstrecken und solcher Ausrüstung auch noch keine Probleme. Alle Beteiligten kennen es nicht anders seit 1995 (erste große Tour) - auch wenn Zelt und Isomatte schon mehrfach ersetzt werden mussten. Sind halt nicht ganz so robust wie meine Moppeds und ich :roll1:



    Es gibt inzwischen auch etliche Orte, wo ich gerne mal länger bleibe (und auch nicht jeden Tag :0018: fahre) - kleine Flecken in Europa, die für mich inzwischen mit zur Heimat gehören.




    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Campen, früher ja - Biwaken nein.
    Altersgerechte Betten sind jetzt angesagt. Auf ner längeren Tour etwa Wäsche zum wechseln damit man in einem Hotel, Pension oder Strohtel übernachten kann

  • Mit der Iso-Matte kleide ich so wie Afrikaans eine Packrolle aus.
    Ich kann dann noch mein Zelt und Schlafsack reinstopfen, somit die ganze Wohnung in einer Rolle.
    Mit Minimalzelt und leichen Sommerschlafsack geht sich oben sogar noch die Regenkombi aus, Die dann schnell parat ist.


    Den durch die Isomatte relativ formstabilen Packsack zurre ich auch gern mit Spanngurten bei Tagesfahrten auf den Soziussitz.
    Hab bei meiner VT fast eine angenehme Rückenlehne und bringe einen Haufen Sachen darin unter.


    Zum Iglu oder Kuppelzelt:
    Meines ist sehr schnell aufgebaut und kann dann sogar noch hingestellt werden wo man will.
    Während des Frühstücks kann man dann die jeweils nasse Seite und sogar den Boden der Sonne zum Trocknen zuwenden.
    Wenns am Boden gut fixiert ist, ist´s sehr windstabil.


    Es sollte aber zumindest ein kleines Vordach haben, damits bei Regen nicht in den offenen Einstieg tropft.
    Da die Kleinzelte heutzutage ja fast durchwegs aus irgendeinem Poly-zeugs sind, sollte es schon ein einhängbares Innenzelt haben.
    Wegen der lästigen Kondenswasserbildung und es isoliert besser.


    Afrikaans: Vielleicht könntest ein Foto vom geladenen Packesel reinstellen.


    Bin übrigens auch schon 50+

    Servus und Gut Pfad
    Mickey

    3 Mal editiert, zuletzt von Mickey ()

  • :o


    ... ein einhängbares Innenzelt haben.
    Wegen der lästigen Kondenswasserbildung ...


    Mein Kurzreise-Zelt ist ein Einfachdach-PopUp (2m x 2m, funktioniert wie Regenschirm). Dementsprechend fehlt die bodennahe Belüftung. Eigentlich nur benutzbar bei Hochsommerwetter, wenn man wenigstens alle Fliegengitter offenlassen kann. Sonst hat man morgens Pfützen im Zelt ... :roll:





    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • @Olaf
    Wenns scheinbar halbwegs brauchbar verarbeitet sind, greif ich eher zu billigen Zelten.
    Wenn notwendig, kauf ich ein neues, dass dann noch dazu wieder den momentanen Anforderungen entspricht.
    Auch bei teuren Zelten verringert sich im Laufe der Zeit die Wasserdichtheit.


    Obwohl meine Kinder ihre selbstaufbasbaren Unterlagen schon lange verwenden, hab ich den Dingern nie getraut.
    Bei der nahezu unverwüstbaren Schaumstoffmatte fällt bei der erwähnten Packweise der Platzbedarf kaum auf.


    Die Methode der "Zwiebelschlafsäcke" hab ich zur Not auch schon verwendet.
    Der Nachteil ist für mich, (90 Kg netto), dass halt der Platz innen immer weniger wird.


    Beim Schlafsackkauf ernte ich übrigens immer belustigte Blicke wenn ich mich im Geschäft am Boden rumwälze.
    Mit 195 cm und Schuhgröße 50 passt eben nicht jede Mumie.
    Da muss man schon anprobieren.

    Servus und Gut Pfad
    Mickey

  • Hab so ein Pop up Zelt noch nie in der Praxis gesehen.
    Funktioniert das Aufstellen so schnell wie im Katalog beschrieben?
    Wie schauts mit dem Zusammenlegen aus?

    Servus und Gut Pfad
    Mickey

  • :D das Schauspiel wie ein gestandenes Mannsbild das Zelt wieder zusammen bringt ist sehenswert :groel:


    für Alle, die sich Abends cool hinstellen, das Zelt hinter sich schmeißen und dieses baut sich selber auf,


    ist zu empfehlen den Zusammenbau ohne feixende Zuschauer einmal Zuhause geübt zu haben :wink:

    Jeder Morgen bietet die Chance eines ganzen Tages
    LG Heike

  • :nono:


    Meins ist nicht so'n selbstaufbauendes "Wurf-Zelt" ... :roll1:
    Damit hab ich schon einen gesehen, der die Verschlüsse geöffnet und es dann falsch losgelassen hat - prompt hat ihm der gespannte Fiberglasring die Brille weggehauen.
    Nachdem er es am nächsten Tag wieder in den Kofferraum geschafft hatte, hatte es sein Leben wohl hinter sich ... :roll1:


    Die Dinger sind zusammengelegt auch meistens Scheiben von 60cm Durchmesser - auf dem Mopped eher schlecht :roll:



    Meins ist wie 'n Regenschirm mit Boden, nur dass die Stange in der Mitte durch ein Seil ersetzt wurde, das ich nach oben rausziehe.
    Muss beim Auspacken zu allen vier Ecken zweimal ausgeklappt werden, dann Mitte anheben und Seil rausziehen bis der Mittelpin oben rauskommt - fertig.
    Zum Zusammenlegen Pin reindrücken, dann fällt's zusammen, zweimal von den Ecken das Gestänge einklappen, Band drum - fertig ...
    Sowas wie dieses, nur kleiner (ca. 1m hoch). Für den Mechanismus und die Moskitonetz-Lüftung oben gibt's 'n kleines Stück Plane, das an den Stangen angehängt wird, damit es nicht reinregnet ...






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Afrikaans: Vielleicht könntest ein Foto vom geladenen Packesel reinstellen.


    Bin übrigens auch schon 50+



    ...siehe Posting 4! :wink:

    Trage meine Schuhe und gehe meinen Weg, erst dann vermagst du über mich zu urteilen.

    Gruß Jürgen
    :bb:

  • Zum Thema Luftmatratzen könnte ich ja auch noch was sagen,aber ich lass es lieber :oops:


    Nur so viel : Die Dinger lassen sich so aufpumpen,dass sie aussehen wie Bernd,das Brot :D