Kleine Lahn-Westerwald-Tour

  • Letzte Woche,bei schönem und mildem Anfang-Oktober-Wetter, kam ich auf die glorreiche Idee, mit meinem 110er Vision den ultimativen Lang-oder Mittelstreckentest zu machen.
    Und weil ich in der Marburger Gegend eine gute Möglichkeit zum Übernachten habe, dachte ich mir, muß ich doch endlich mal ausprobieren, ob ich es schaffe, eine kleine mehr oder weniger gemütliche Reise dahin zu machen.


    Mit dem Vision deshalb, weil ich inzwischen meinen 250er Roller verkauft hab, mit dem ich bisher solche Fahrten gemacht habe.
    Also fuhr ich am späten Vormittag los, als sich unser jetzt wieder öfter anzutreffender Eifel-Herbst-Nebel verzogen hatte, moselabwärts Richtung Koblenz (gut bekannte Strecke) und dann lahnaufwärts über Lahnstein, Bad Ems, Nassau, Limburg, Wetzlar, Gießen bis Marburg.
    Das Problem bei dieser Tour war folgendes: ich hatte keine Karte dabei, weil ich dachte, ich kenne die Strecke ganz gut.
    Wollte aber nicht auf den üblichen Schnellstraßen fahren, wo der ganze Blechbüchsenarmee(!)verkehr langrast und auf der Autobahn natürlich schon mal gar nicht.
    Dachte mir, kleine Nebensträßchen müßten doch eigentlich ganz einfach zu finden sein....


    Kurzer Sinn: Pustekuchen. Hab sie zwar letztendlich gefunden, die Nebenstrecken, aber für etwa 240 km über 6 Stunden gebraucht. Weil immer wieder verfahren, immer mal wieder auf eben die Schnellstraßen geraten (und schnell wieder runter), dazu reichlich Umleitungen und auch ein paar kleine Staus.
    Kommt eben von der doch sehr spontanen Idee und Ausführung.


    Und doch wars schön. Schöne Herbstlandschaft, nette Dörfer und Städtchen (die immer nett sind, wenn man da nicht wohnt), der Hintern hat nicht gebrannt, das Kreuz hat auch gehalten.
    Und der 110er brummt wacker immer weiter (i.M.gute 26000 km).


    Die Rückfahrt:
    Über den Westerwald. Sehr gut bekannte Strecke, B255, Wochenende, wenig LKWs, viele Sonntagsfahrer, nicht verfahren, wenige Umleitungen, eigentlich ganz gemütlich und doch flott unterwegs.
    Leider wurde es aber vor Montabaur doch sehr unschön. Dunkle Wolken, Schauer, Wind, mehr Verkehr.
    Da machen sich die wenigen PS des Vision bemerkbar. Bergauf wirst du von fast allem überholt, was unterwegs ist.
    Naß von oben, von unten und vor allem von vorn. Manchmal Blindflug.


    Hinter Koblenz aber, alles wieder wunderbar, Sonne, die Mosel, bald zuhause und dann ein Bierchen...
    Die Rückfahrt hat 3,5 Stunden gedauert, ca. 180 Kilometer.


    Fazit: Der Vision ist für kürzere Strecken besser geeignet, aber wenn man sich auskennt, oder nicht so ganz verpeilt ist, sind auch längere Strecken möglich. Genug Zeit vorausgesetzt.
    Fazit 2 (für die Schotten und Schwaben :)- unter uns): Tankfüllung ca. 6€ pro Strecke, Verbrauch knappe 2,2 Liter.


    Fotos hab ich nur sehr wenig gemacht. Aber ein typisches von einem "Rastplatz" im Westerwald.2015_10_04 014.jpg

  • Danke für den kleinen Reisebericht und deine Einschätzung. :topX:

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Danke für den kleinen Reisebericht und deine Einschätzung. :topX:


    Dem schliesse ich mich gerne an!


    Mal überlegen, mit einem Vision nach Spanien :gruebelx: :D


    Ciao
    Alex

    Honda SH - irgendwann kriegen wir euch alle :D

  • Hallo!


    Prima Bericht, danke!


    Das war bestimmt eine Generalprobe für längere Ausflüge!

    Gruß Peter

    Einmal editiert, zuletzt von maat ()

  • Mal überlegen, mit einem Vision nach Spanien :gruebelx: :D


    Ciao
    Alex


    Warum auch nicht? Gibt ja genug Beispiele, wo Leute (verrückt oder nicht) mit solchen Vehikeln (oder gar Fuffies o.Ä.) unglaubliche Touren gemacht haben. Berichte z.B. hier http://advrider.com/index.php.


    maat: weiß noch nicht so genau, ob das eine Generalprobe war. Bisher war mein längster Tagesausflug mit dem Vision gut 300 km lang, der war allerdings grenzwertig. An der Grenze zur Tortur (bin schließlich nicht mehr der Jüngste mit 60).


    Im Moment gibt es für mich aber kaum eine Alternative, außer vielleicht dem SH 150, weil auch der noch schön leicht und auch leicht transportabel ist. Die Option, den Roller einfach mal schnell (mehr oder weniger) ins Auto zu werfen und noch viel weitere Strecken zu bewältigen, möchte ich noch nicht missen.
    Der Vision hat sich da bewährt. Für manche Touren und zum Angeben absolut ungeeignet, aber sonst :spitze:.


    Gruß, Uwe

  • Je näher ich mich der magischen 60 nähere,
    desto sympathischer ist mir der Gedanke,
    ein Zweirad in ein anderes Fahrzeug zu packen.


    Zugegebenermaßen habe ich auch schon Motorräder auf vier Rädern in ein Zielgebiet transportiert.


    Es ist zwar so, dass die Tortouren mit der Gewöhnung täglich weniger werden,
    (im letzten Urlaub hatte ich weder Rücken noch sonst was trotz tausender gefahrener Kilometer)
    aber trotzdem muss man sich das nicht (immer) antun. :topX:


    2016 soll es Richtung Spain gehen. Da kommen die Karren definitiv in einen Transporter.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Es ist zwar so, dass die Tortouren mit der Gewöhnung täglich weniger werden


    Da hast du natürlich recht. Ich fahr auch tatsächlich lieber mit dem Roller, als mit dem Auto, aber BEIDES dabeizuhaben, ist schon sehr komfortabel (wenn auch vielleicht dekadent...). 8)


    In diesem Sinne, ein :bier: auf Espana und hoffentlich noch viele andere schöne Touren in den nächsten Jahren.