• Möchte eine CL 250 S in der Weise umgestalten, wie auf folgendem Bild:
    honda-cl-250-s-3.jpg
    Das Foto stammt von der kleinen ungarischen Firma >Mokka-Cycles<, deren Internetseite zur Zeit nicht erreichbar ist. Das besondere an dem Umbau ist der Einbau einer Vorderradgabel der Kawasaki ZXR 400. Wie auf diesem Bild schön zu sehen:
    Mokka03-1.jpg
    Ich frage mich nun, ob es eine Typzulassung für diesen Umbau in Deutschland gibt, so daß ich beim TÜV keine Einzelabnahme machen muß. Gibt es irgendwo ein zentrales Register, wo man nachsehen kann, welche Umbauten vom TÜV geprüft und zugelassen sind?

  • Moin und ein herzliches :welcome: hier im Board :bb:



    Einzelabnahmen heissen Einzelabnahmen, weil sie nur für den Einzelfall gelten - das, was ich an einem Mopped per Einzelabnahme genehmigt gekriegt habe, muss der gleiche Prüfer mir am nächsten Mopped nicht eintragen. Und ein anderer Prüfer an 'nem anderen Mopped schon garnicht :o
    Deshalb gibt's auch kein Zentralregister für sowas ...


    Für 'ne Typzulassung oder 'ne ABE (heisst allgemeine Betriebserlaubnis) musst Du schon viel mehr bewegen ... :wink1:



    Das heisst, 'ne Typzulassung gibt es dafür garantiert nicht, ob das Teil in Ungarn 'ne Strassenzulassung hat, weisst Du wahrscheinlich auch nicht, ob das mit 'ner EU-tauglichen Einzelzulassung gemacht ist, genausowenig (der Umbau dürfte wohl schon etwas älter sein, wenn die Firma schon wieder offline ist, und alles aus dem EU-Ausland, was nicht den aktuellen gemeinsamen Zulassungs-Vorschriften entspricht, kriegst Du hier nicht so einfach auf die Strasse :o).



    Also such Dir 'nen sachverständigen Sachverständigen und erklär dem, was Du vorhast.
    Welche Gabelbrücken willst Du verwenden? Wie passen die in den Rahmenkopf? Welches Vorderrad? Wie kriegst Du die fette Scheibenbremse an das Speichenrad (ist ja wohl nicht original) und wie kriegst Du das Speichenrad in die Gabel (ist ja wohl genausowenig original)?


    Je detaillierter Du das vorbereitest und den aaS mit Fakten "füttern" kannst, desto größer sind Deine Chancen, dass er Dir 'n "Gutachten zur Erlangung der Betriebserlaubnis gemäß §21 StVZO (§19(2) StVZO)" schreibt und Du Dir dann 'ne neue (Einzel-)Betriebserlaubnis holen kannst ...




    Der Umbau sieht ja schön aus (abgesehen von den Haltestreben für 'ne zulassungsfähige Radabdeckung), wird aber nicht für Kleingeld auf die Strasse zu bringen sein ...





    Viele Grüsse, Olaf
    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Danke für die Anrwort!
    Ich bin davon ausgegangen, daß die Firma Mokka-Cycles diesen Umbau in Serie hergestellt und europaweit verkauft hat. Daher dachte ich, daß es eine Bauartprüfung, Typzulassung oder ABE, oder wie man es auch immer nennen mag, gäbe. Leider konnte ich die Firma bisher nicht anschreiben und dazu befragen.


    Für den Umbau wird die Vorderradgabel der Kawasaki ZXR offenbar komplett mit Gabelbrücken verwendet. Ob ein anderer Steuerkopf an den Rahmen geschweißt wurde weiß ich nicht. Wenn's so wäre, gäbe es wohl keinen Zulassung vom TÜV. Die Vorderradnabe stammt von einer anderen Kawasaki und wird in die Hondafelge eingespeicht. Da die Kawasaki ZXR 400 vorn zwei Bremscheiben hat, der Umbau aber nur eine, muß auch der Handbremshebel ersetzt werden. Mokka-Cycles verwendete hierfür einen von der Firma Accossato:


    http://thebikeshed.cc/wp-conte…/04/Mokka03-6-700x700.jpg


    Ich habe nach einigem Suchen einen Sachverständigen für Motorradumbauten in meiner Gegend gefunden. Der hat mir erklärt, daß im Rahmen der Einzelabnahme eine Probefahrt bis zur Höchstgeschwindigkeit durchgeführt wird. Allerdings nur bis maximal 130 km/h. D.h. in meinem Fall würde es gehen. Der Verwendung der Kawasaki- und Accossato-Teile an einer Honda hat er nicht widersprochen. Dann hat er noch etwas von 500 € aufwärts genuschelt. :(


    Die Haltestreben finde ich gut, da ich dort ein Schutzblech dicht über dem Vorderrad anschrauben würde.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bernd_68 ()

  • Das Motorrad gefällt mir optisch. Handwerklich gut und stimmig (der niedliche Frontfender eingeschlossen)
    Ich frage mich allerdings -wie bei vielen Caferacern- wofür sowas taugen soll?


    Okay, für die abendliche Spazierfahrt längs des Budapester Donauufers ne schicke Sache, :topX:
    aber sonst.....:gruebelx:

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Moin,


    selbst wenn Mokka diese Umbauten in Kleinserie gemacht hat, kostet eine Typzulassung immer noch erheblich mehr als 20 Einzelabnahmen :o


    Zumal das Fahrzeug dann als "neu" behandelt wird, das heisst, es müssen alle zum Prüfzeitpunkt gültigen Normen (Abgas, Geräusch, Fahr- und Bremsverhalten etc.) erfüllt werden - mit 'ner CL 250S war das auch im Jahr 2002 wahrscheinlich schon nicht mehr zu schaffen ...



    Beim "großen Fahrversuch" wird noch viel mehr als nur Probefahrt bis Höchstgeschwindigkeit gemacht - Kurvenverhalten, Bremsverhalten auf gerader Strecke und in Kurven, das alles auf wechselnden Fahrbahnen :irre: deswegen auch die hohen Kosten dafür. Für sowas gibt's hier in der Nähe (Rüsselsheim - vermutlich bei Opel) 'ne extra Teststrecke ...
    Die "Probefahrt bis Höchstgeschwindigkeit" hat "mein" aaS bei meinem Scrambler (das war vorher was in dieser Form :roll1:) auch gemacht wegen der grobstolligen Reifen und des etwas hochgesetzten Fahrwerks - im Rahmen der Gesamtabnahme, die für alles zusammen etwas über 300 Euros gekostet hat. 18"-Hinterrad hätte mit großem Fahrversuch nochmal soviel extra gekostet :wink1:



    Vergleich mal die Lenkkopflager der CL und der ZXR - wenn die gleichen Innendurchmesser haben, kannst Du evtl. Gabelbrücken ohne Lager tauschen, bei gleichen Aussenmaßen evtl. Gabelbrücken mit Lagern. Wenn da was passend erscheint, Gabelbücken besorgen (von 'nem Mopped-Schrottler) und ausprobieren ...
    Sonst muss das Schaftrohr der CL ausgebaut und in die Gabelbrücke der ZXR eingesetzt werden - es gibt Spezialfirmen, die sowas machen inkl. der nötigen Bescheinigungen, so dass Du damit überhaupt 'ne Chance beim TÜV hättest.


    Dass Du für 'ne ganz andere Bremse auch 'ne andere Bremspumpe brauchst, ist klar und fällt da schon unter Kleinigkeiten. Am einfachsten für die Abnahme wäre, auch komplett die Bremse der ZXR (Pumpe, Zangen und Scheiben) zu übernehmen, dann hat der TÜVtler weniger Arbeit mit der Prüfung, ob Halterungen, hydraulische Übersetzung etc. genehmigungsfähig sind.



    Das Problem bei Einzelabnahmen heutzutage ist, dass Du 'ne neue Betriebserlaubnis bekommst, die so gestaltet sein muss, dass das Mopped auch in allen anderen EU-Staaten problemlos zugelassen werden kann (Förderung des innergemeinschaftlichen Handels etc.) - dafür muss der aaS 'nen längeren Katalog durcharbeiten und zu jedem Punkt entweder "nicht zutreffend" angeben oder dokumentieren, dass die Anforderungen erfüllt sind. Deshalb hatte ich meinen Scrambler bei der Prüfstelle abgegeben und 2 Tage später wieder abgeholt. Bei Projekt5 (im Original auch mal ein Softchopper gewesen :crazy:) war ich dabei - technische Prüfung ca. 30 Minuten, Gutachten schreiben ca. 2 Stunden :o - und da lagen schon Gutachten (im Original bei der gleichen Prüfstelle) für alle relevanten Änderungen vor, die der aaS als Vorlage nehmen konnte ...


    Vorliegende Gutachten machen es dem Prüfer zwar einfacher, sind aber - wie schon erwähnt - kein automatisches "Ok" ...



    @ Afrikaans: Die meisten Moppeds taugen zu nix ausser zum Moppedfahren - wofür ha(tte)st Du 'nen größeren Fuhrpark als ich? Nur zum Vergnügen ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • @olaf


    Zum Glück darf jeder hier (noch) machen, was er will,
    falls seine finanziellen Mittel ausreichend sind.
    Ich freu mich grundsätzlich darüber, hab allerdings meinen Spass daran,
    wieviel Wert auf Optik gelegt wird und wie wenig auf praktischen Nutzen.


    Eine derartige Gabel an einem Motorrädchen mit 23 Pferdestärken? Sauber!
    Da muss man bei Weg rauf auf den Pester Burghügel aufpassen,
    nicht von Mountainbikefahrern überholt zu werden, trotz Kriechgang an der Moppete. :D
    Aber oben vor dem Hilton macht es dann bestimmt Eindruck.


    So, nun genug gelästert. :devil:

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • :o


    Nicht für alle Moppeds gibt es zeitgenössische Umbauteile aus dem Baukasten. Dass ich meine :0018: :0018: :0018: :0018: :0018: auf die Doppelscheibenbremse der Bol d'Or und moderne Reifen umgerüstet hab, gibt für die Optik nicht so viel her wie 'ne UpsideDownGabel mit Wave-Bremsscheiben, hat aber für den Fahrspaß sehr viel gebracht.


    Und spätestens wenn einem auf dem Weg zur Mountainbikestrecke am Burghügel ein Taxifahrer die Vorfahrt nimmt, ist die eindrucksvolle Gabel mit druckvoller Bremse viel mehr wert als die paar Imagepunkte vor der Eisdiele.
    'ne Fahrradtrommelbremse an 'nem Motorrad ist nun mal 'ne Spaßbremse und bei heutigen Verkehrsverhältnissen ein Sicherheitsrisiko ... :o



    Wenn ich schon sowas wie 'ne CL heute fahren wollte, würde ich auch als erstes über bessere Reifen (wohl kleines Problem) und bessere Bremse nachdenken ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Auf jeden Fall ein gut gemachter Umbau. Gefällt mir. Könnte man die Sache mit der Gabel nicht simpler lösen: Gabel der CB 250 RS. Upside-Down braucht man ja wohl nicht wirklich.

  • Kann man, ein entsprechender Umbau wurde hier im Forum irgendwann mal auch vorgestellt.
    Und die Gabel der RS läßt sich wiederum mit der Scheibe und der Zweikolbenbremse der Bolle "tunen".
    Sollen auch schon Leute gemacht haben. :uguck:


    Der Nachteil ist eben, dass nur ein Kenner den Umbau überhaupt bemerken würde,
    es sei denn, man sprüht alles neonfarben an. :D


    Ich hab übrigens noch reichlich RS-Gabelstandrohre und ein RS Vorderrad sinnlos rumstehen .....

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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    Einmal editiert, zuletzt von Afrikaans ()

  • Ich finds echt stark wie man hier umsorgt wird! Das mit der RS-Gabel werde ich mir mal überlegen. Ansonsten waren auch ein paar gute Infos von Olaf ganz hilfreich.


    Übrigens will ich nicht den Umbau von Mokka-Cycles Eins zu Eins nachbauen. Es soll schon noch ein Scrambler bleiben, mit Endurolenker. Eben ein bißchen verspielter und nicht mehr so brav, wie das Original. Außerdem ist die vordere Bremse wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Wenn ich mit der Bildbearbeitung so weit bin stelle ich mal ein Bild von dem Umbau ein, wie ich ihn mir vorstelle.

  • Was du braucht:


    RS Gabelstandrohre wegen der Bremsankerbefestigung links,
    Einen linken Bremssattel der Doppelkolbenbremse der Boldor,
    Eine Bremsscheibe einer Boldor oder vergleichbarer Hondamodelle,
    Eine hydraulische Handbremsarmatur aus der Hondapalette.


    Der Umbau auf die originale Scheibenbremse der RS lohnt sich meiner Meinung nach nicht.
    Da kannst du bei der originalen Trommelbremse bleiben.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Wenn grössere Umbauten geplant waren, bin ich vorher immer zum TÜV gefahren, um mich mit dem Angestellten zu unterhalten, welcher den Umbau später abnimmt. Als sehr hilfreich hat es sich dabei erwiesen, wenn ich Skizzen mit genommen hatte, um den Umbau plastisch darstellen zu können. So geht man von vornherein allen Überraschungen aus dem Wege, und hat darüber hinaus den Vorteil, dass man sich auf die Vorgespräche berufen kann, ggfs. der TÜV-Prüfer mit der handwerklichen Ausführung nicht ganz zufrieden ist. Letzteres ist mir 1 Mal passiert.


    P. S.: Der hier geplante Umbauwunsch erscheint mir irgendwie ein wenig kostspielig. Zumindestens sofern man das Ausgangsmotorrad in Relation zum Ergebnis setzt. Sowas macht man als Werbemassnahme, um die eigene Leistungsfähigkeit relativ kostengünstig darzustellen. Siehe XBR 500 oder CB 450 gibt es da sicherlich interessantere Umbaubasen, welche dann auch später einen erhöhten Fahrspass garantieren.

  • :o


    Einen linken Bremssattel der Doppelkolbenbremse der Boldor,
    Eine Bremsscheibe einer Boldor oder vergleichbarer Hondamodelle,
    Eine hydraulische Handbremsarmatur aus der Hondapalette.


    Dabei ist der Kolbendurchmesser der Pumpe entscheidend - nicht irgendeine Pumpe verwenden! Wenn Du die Doppelkolbenzange der Bolle mit 30mm-Kolben verwendest (der von der CB 400N sieht genauso aus, hat aber nur 27mm-Kolben :o), sollte vermutlich 'ne 14mm-Pumpe (z. B. von der Honda CB 450S) passen. Genau kann Dir das der aaS berechnen ...



    Nachtrag: wenn die linke "Bremshälfte" der Bol d'Or 1:1 passt, kannst Du auch genauso die komplette Bremse von einer CM 400T verbauen :D






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Tja, mag sein. Ich weiß es nicht, aber der Griff ins gleiche Regal bei verschiedenen Modellen war ja zu dieser Zeit üblich.
    Zur Verwirrung der Kunden bekam trotzdem jedes Teil an jeder Maschine eine eigene Nummer.:wink:


    Das mit der passenden Bremspumpe ist natürlich richtig,
    hab noch überlegt, ob ich das explizit erwähnen sollte....

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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