XL 700 V nach Verkauf plötzlich defekt - Lambdawert 1,8!

  • Hallo Leute,



    stehe hier vor einem Rätsel. Vor ca. 2 Wochen habe ich eine 700 V mit 12600 Km verkauft. Die 12000 Km Inspektion (Ventilspielkontrolle - es wurden die Einlassventile des vorderen Zylinders justiert, Kühlflüssigkeitswechsel, Luftfilter- und Zündkerzenwechsel) wurden gemäss originalem Honda Werkstatthandbuch von mir durchgeführt. Dies alles geschah bei Km-Stand 11350; es bot sich eine vorgezogene Wartung auf Grund der kalten Jahreszeit an.


    Die letzten 1350 Km fuhr die Maschine einwandfrei. Es gab nicht den leisesten Anlass dafür, dass etwas nicht stimmen könnte. Einige Tage vor dem Verkauf hatte sich der Käufer vom Zustand der Maschine bei mir vor Ort noch überzeugt und machte eine kurze Probefahrt. Am Tage des Verkaufs habe ich die Transalp dann zum Käufer nach Hause gefahren und sie ihm dort übergeben (Strecke betrug ca. 30 Km). Auch zu diesem Zeitpunkt lief die Maschine noch einwandfrei. Nachdem wir das vertragliche abgewickelt hatten, fuhr mich der Verkäufer mit seinem Auto wieder nachhause und für mich war alles in Ordnung.


    Gestern nun telefonierte ich mit dem Käufer und er sagte mir, dass die Transalp nicht richtig läuft. Bereits nach ca. 3 Minuten fangen beide Krümmer an zu glühen. Da der Käufer bei der Dekra arbeitet, hatte er den Lambdawert gemessen; dieser liegt bei 1,8! Das Gemisch ist also viel zu mager; logisch, dass der Motor viel zu heiss wird. Nun ließ der Käufer durchblicken, dass das Problem evt. auf die von mir selbst durchgeführte Inspektion zurückzuführen sei. Doch bei der Abwägung aller Möglichkeiten, halte ich diese Überlegung für nicht nachvollziehbar. Jedenfalls kann ich zwischen dem vom Käufer geschilderten Problem und den von mir durchgeführten Wartungsarbeiten keinen Zusammenhang feststellen.


    Meine Vermutung geht in die Richtung defekte Lambdasonde oder defektes Kabel.


    Frage an euch: ist ein solches Problem schon einmal aufgetreten und welche Ursache lag vor?


    Gruß
    Tölpel

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  • Mal ganz abgesehen von dem Problem das die Transalp hat.


    Du hast ihm das Fahrzeug funktionierend verkauft und hast ja nirgends behauptet das die Inspektion von einer Werkstatt durchgeführt wurde, oder?


    Also ist das ja jetzt eigentlich blöd gesagt sein Problem. :nixweiss:



    Die XL700V hat doch schon Einspritzung...:gruebelx: Wie sollte sich da von jetzt auf gleich was an der Einspritzmenge ändern?
    Mögliche Ursache könnte eine defekte Lambdasonde sein.


    KTM Adventure 1190 R 658153_5.png

  • Ja, ich habe dem Käufer vor dem Kauf gesagt, dass ich die Inspektion selbst durchgeführt habe. Die Rechnungen von den verbauten Neuteilen habe ich ihm in Kopien ausgehändigt. Dennoch möchte ich den Käufer nicht einfach im Regen stehen lassen. Schließlich hat er mir ja auch vertraut. Ich fühle mich da schon mit in der Verantwortung.

  • ;)
    Ich wollte damit nur sagen, lass dich nicht auf eine teilweise Rückzahlung ein ohne das Problem gesehen zu haben.
    Hatte das schonmal bei einem Auto Verkauf. Der Typ kam 500km mit dem Zug zu mir und hat das Auto abgeholt.
    Nachdem er dann zuhause war, wollte er die hälfte des Kaufpreises überwiesen haben weil angeblich plötzlich die Bremse defekt gewesen wäre.
    Ich hab ihm dann versichert, wenn er mir die Rechnung einer Werkstatt schickt die das Problem behebt, die hälfte der Reparaturkosten zu übernehmen.
    Seitdem hab ich nichts mehr von ihm gehört... ;)



    Ich würde dann als erstes die Lambdasonde (fals die Transalp zwei hat, beide) testen und dann erst weitersuchen.
    Es könnte auch eine defekte Einspritzdüse sein. Aber am einfachsten wäre es erstmal die Lambdasonde(n) zu prüfen.


    KTM Adventure 1190 R 658153_5.png

  • Der Käufer will die Maschine in eine Werkstatt bringen, was ich verstehen kann. Ich habe ihm aber heute Morgen noch mitgeteilt, dass ich mir die Maschine vorher noch einmal anschauen möchte (habe aber noch keine Rückmeldung hierzu erhalten). Ein Durchmessen der Lambdasonde würde ich auch als ersten Schritt vorschlagen. Erschwerend kommt aus meiner Sicht hinzu, dass der Käufer am Tage des Kaufes für eine Woche in den Urlaub gefahren war (Maschine stand so lange in seiner Garage). Der Fehler wurde offensichtlich nach dem Urlaub festgestellt. Daher würde ich zur Sicherheit zunächst den aktuellen Kilometerstand ablesen wollen. Glaube nicht, dass es an einer Eispritzdüse liegt, da ja beide Zylinder betroffen sein sollen. Damit schliesse ich erstmal alles aus, was "doppelt" vorhanden ist. Es ist unwahrscheinlich, dass gleichzeitig gleiche Teile von / für beide Zylinder defekt gehen.

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  • Moin,


    dies ist der klassische Versuch im Nachhinein den Kaufpreis zu drücken. Du hast das Fahrzeug einwandfrei übergeben, für diesen vermeintlichen Mangel der dir jetzt aufgezeigt wird, stehst Du nicht in der Haftung. Voraussetzung das es kein absichtlich verschwiegener dir bekannter Mangel war. Z.B. du erhältst die Diagnose durch die Fachwerkstatt und verkaufst schnell das Fahrzeug an einen Ahnungslosen. Dieser könnte sich dann auf arglistige Täuschung berufen. Davon gehe ich in deinem Fall allerdings nicht aus.


    Keinen Kopf drüber machen. Hatte auch mal solch einen ähnlichen Fall, wo die Freundin des Käufers bei einem Rechtsanwaltsbüro beschäftigt "war". Ich erhielt nach ein paar Wochen ein Schreiben dieser Kanzlei, worin diverse Mängel (u.a. fehlende Verteilernadel in einem YAMAHA RD 350 Motor... aufgeführt wurde, ebenso das Alter der Reifen...) mit der Aufforderung innerhalb von 14 Tagen einen gewissen Betrag an den Mandanten zu überweisen, ansonsten Klage. Ein Anruf und ein nettes Gespräch mit dem Anwalt führten dazu, das die Betonung des Beschäftigungsverhältnisses aus "war" hinauslief... Die Freundin/Lebensgefährtin nutzte einfach die Briefbögen ihres Arbeitgebers um ihrem Freund einen Gefallen zu tun.. soviel Dreistigkeit gab es schon vor über 20 Jahren...


    Mein Tipp für Dich, unbedingt einen Zeugen mitnehmen, bei Besichtigung vor Ort, nichts unterschreiben, nur anschauen. Wenn zu einem Händler, dann selbst den Händler des geringsten Misstrauens mit der Überprüfung aussuchen, nicht beauftragen !! ansonsten stehst Du mit den Untersuchungskosten alleine da. Ich habe selbst eine RD13 gehabt, Dir gilt mein Respekt für die Arbeiten an diesem verflixtem hinterem Zylinder und dem Rahmenblech, welches so nett eng über die Ventildeckel verläuft...


    Die Krümmer können nur glühen, wenn der Motor zu lange im Standgas überhitzt (nach . ca. 30 Minuten, weißt Du was der Nachfolger so alles angestellt hat ? Die Lamda Regelung erfolgt erst nach einer gewissen Betriebstemperatur, vorher passiert nix.


    Was mir bei Dir gefällt, das Du zu dem vermeintlichen Problem stehst, finde ich menschlich Fair, falls der Mangel berechtigt wäre und ich der Käufer wäre....
    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    so krass sehe ich das im Moment nicht. Der Käufer hat mir vor wenigen Minuten mitgeteilt, dass er mit mit meinem Vorschlag, die Transalp nochmals zu besichtigen, einverstanden ist. Dies deutet eigentlich nicht darauf hin, dass er den Kaufpreis im Nachhinein drücken will. Wenn die Lambdaregelung erst nach dem Warmwerden des Motors funktioniert, die Krümmer aber bereits nach 3 Minuten glühen, stehe ich im Moment auf dem Schlauch. Bekommt der Motor einfach nicht genügend Sprit (evt. defekte Benzinpumpe)? Allerdings startet der Motor scheinbar normal und läuft ja auch im Leerlauf.

  • Hi, also für mich klingt das auch verdächtig nach "Lass noch mal bissl was im Nachhinein rausschlagen" seitens des Käufers.


    Mir ist auch immer wichtig das meine Käufer von mir ein Fahrzeug bekommen wie beschrieben, in diesem Fall muss ich aber eindeutig feststellen: Bei dir lief sie, er ist sie Probe gefahren, Kauf von Privat => keine Garantie...


    Wenn wirklich was ist, Pech für ihn... er hätte ja auch gerne mehr ausgeben können, dann hätte er eine Maschine beim Händler kaufen können mit Garantie...


    Ich würde mir nichtmal mehr die Mühe machen und zu ihm fahren und schauen, das endet meist sehr emotional... Hacken dran! :cool:

    Instagram: travel.lovers_de
    Spritmonitor: oliwei

  • Nun, ich überlege, wie ich mich als Käufer fühlen würde, wäre ich in seiner Situation. Vor vielen Jahren habe ich mal eine gebrauchte Yamaha SRX 600 erworben. Bei der Probefahrt war mir nichts aufgefallen. Erst nach dem Kauf stellte ich fest, dass der letzte Gang Geräusche machte. Eine kurze Probefahrt durch einen Werkstattmechaniker bestätigte einen Getriebeschaden. Seinerzeit wandte ich mich auch an den Verkäufer. Wir einigten uns darauf, dass er alle für eine Reparatur benötigten Neuteile bezahlte und ich die Reparatur in Eigenleistung vornahm. Das fand ich ziemlich fair von ihm. Nagut, hier lag ein Vorschaden vor, den ich nicht verursacht haben konnte. Das ist schon eine andere Situation. Aber vielleicht hat ja in meinem jetzigen Fall unglücklicherweise ein Bauteil kurz nach dem Verkauf seinen Geist aufgegeben. Man steckt ja nunmal nicht drin, in der Technik.


    Aber nochmals zurück zum Problem: was, ausser der Lambdasonde, käme noch infrage?

  • Ich mag Deine Denke, nun zu den Tipps:


    Du hast das Ventilspiel korrigiert, dafür musste der Luftfilterkasten herunter... wenn die Ansaugstutzen nicht korrekt aufliegen, bzw. in der Passung stecken zieht der/die Zylinder gewaltig Nebenluft, die Lamdasonde kann nur im Rahmen irres Toleranzbereiches ausgleichen, dann magert ab.


    Wenn Du dein Gewissen beruhigen willst, fahr zum Käufer, nimm den Tank und Kasten runter und schau nach, vier Hände und Augen sehen und halten besser, etwas kerrtape (Malerband) hilft gegen verkratzte Ventildeckel und nimm Mechaniker Handschuhe, dann bleibt die Haut heil...


    Um im montierten Zustand Zustand zu dürfen; Motor Leerlauf, Standgas, und Starpilot bei kalter Maschine, in die Umgebung der Ansaugstutzen sprühen, ändert sich schlagartig die Drehzahl liegt eine Unrichtigkeit vor...


    Gruß Frank

  • :o


    Wie hat der denn den Lambda-Wert gemessen? Ich will's nicht beschwören, aber ich glaube, bei 1,8 läuft kein Benziner mehr ...


    "Zündgrenze" ist mit 1,6 zu finden :o






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • :roll1:


    [OT]



    Machst Du eigentlich Deine Schreibfehler selber oder macht das die "automagische Rechtschreibkorrektur" von Deinem Digitaldingens?


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    :wavey:

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  • Du hast das Ventilspiel korrigiert, dafür musste der Luftfilterkasten herunter... wenn die Ansaugstutzen nicht korrekt aufliegen, bzw. in der Passung stecken zieht der/die Zylinder gewaltig Nebenluft, die Lamdasonde kann nur im Rahmen irres Toleranzbereiches ausgleichen, dann magert ab.


    An die Ansaugstutzen habe ich auch schon gedacht. Was mich an diesem Gedanken stört ist die Tatsache, dass der Motor die letzten 1350 Km einwandfrei lief; von Überhitzung keine Spur. Aber Startpilot ist ne gute Idee! Danke, bin ich im Moment nicht drauf gekommen.