Ventilsitze CB 250 K

  • Hallo zusammen,


    anbei findet Ihr Bilder von meinen Ventilen / Sitzen. Reicht hier "Nur" Einschleifen (selber machen) der Ventile oder würdet Ihr die Sitze fräsen (lassen)? Ich finde die Sitze aktuell etwas breit (ca. 1,5mm). Kennt jemand die Honda Vorgabe. Ich tippe mal eher auf 1mm?!?


    Danke & Grüsse
    Stephan

  • Tach Stephan,


    die Bilder sind für eine sichere Aussage zu schlecht!


    Prüfe:
    Sind sämtliche Sitzflächen am Teller und im Sitz blank?
    Sind die Sitzflächen plan oder wellig eingeschlagen?
    Sind die Ventilschäfte blank und ohne Riefen? (AV darf etwas grau/orange sein.)
    Ist das Spiel innerhalb der Führungen kaum spürbar? (Soll <0.05 mm.)


    Etwas Nachschleifen ist nie falsch; je nach Erfahrung ist es besser, nur mit der Nachschleifpaste zu arbeiten. AV soll die Sitzbreite kleiner als EV haben. Breite steht im Handbuch. Allgemein tut es 1,2 / 1,5 mm.
    K(294).jpg

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Honda CB 450 K 1 v. 1968; CB 400 four2 v. 1977; SS 90 i. Restaur.; Hercules Wankel 2000 v. ca. 1976; CTA 11 CV v. 1947.

    Einmal editiert, zuletzt von WhiskyFoxtrott ()

  • Hallo Stephan, mache deine Brennräume erst mal sauber. Wenn die Ventile dicht sind, kann man mit z.B. Mit Diesel im Brennraum prüfen. Ventil reinstecken, andrücken und in Einlass oder Auslass mit Luft einblasen. Es sollten keine Luftblasen am Sitz entstehen. Auslasssitz ist immer Breiter, da das Ventil mehr Wärme über den Sitz abgeben muss. Was der Kollege oben schreibt ist Quatsch. Einlass ist mit 1,00 o.k. Auslass 1,50. Welches Spiel hast du in den Führungen? Stecke das Ventil in die Führung, greife es unten und oben, jetzt sollte beim seitlichen drücken, kaum Spiel vorhanden sein. Auslass hat aber praktisch immer etwas mehr. Kannst du sie deutlich „kippeln“ würde ich zumindest neue Führungen einbauen lassen. Der Instandsetzer schleift auch deine Ventile, fräst die Sitze neu und prüft auf Dichtheit.
    Peter

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Zitat

    Auslasssitz ist immer Breiter, da das Ventil mehr Wärme über den Sitz abgeben muss

    Richtig ...

    Zitat

    Was der Kollege oben schreibt ist Quatsch.

    ... war ein Dreher. Der kleinere V-Durchmesser bekommt den breiteren Sitz.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Honda CB 450 K 1 v. 1968; CB 400 four2 v. 1977; SS 90 i. Restaur.; Hercules Wankel 2000 v. ca. 1976; CTA 11 CV v. 1947.

  • Hallo Kollegen, ich habe gerade in meinem Handbuch für die CB 250/400 T nachgesehen. Die Breite des Sitzes beträgt dort 1,1 bis 1,3 mm und die Verschleißgrenze sind dort 2,0 mm. Ich gehe mal davon aus, dass diese Maße für die 250 K nicht großartig unterschiedlich sein werden.


    Gruß
    Thorsten

    Grüße


    Thorsten

  • Hallo Kollegen, ich habe gerade in meinem Handbuch für die CB 250/400 T nachgesehen. Die Breite des Sitzes beträgt dort 1,1 bis 1,3 mm und die Verschleißgrenze sind dort 2,0 mm. Ich gehe mal davon aus, dass diese Maße für die 250 K nicht großartig unterschiedlich sein werden.


    Gruß
    Thorsten


    Im WHB von 1974:


    1- 1,3 mm, Auswechseln wenn über 2,0 mm

  • Hinweis,


    die damaligen Angaben bezogen sich bezüglich der Sitzbreite/Einschlagfestigkeit auf verbleites Benzin.


    Bei bleifreien Benzinen ist ein breiterer Sitz besser.


    (Sogenannter "Bleiersatz" ist nicht vergleichbar; im Prinzip stark additiviertes Obenöl, das die Grenzschmierung von Tetraethylblei nicht ansatzweise ersetzen kann.)



    Anm.: Ich fahre verbleites Benzin. Wer das jemals ausprobiert hat, wird staunen, wieviel weicher damit V-Motoren laufen!

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Honda CB 450 K 1 v. 1968; CB 400 four2 v. 1977; SS 90 i. Restaur.; Hercules Wankel 2000 v. ca. 1976; CTA 11 CV v. 1947.

  • Hallo zusammen,


    danke erstmal für die bisherigen Hinweise. Habe nun die Brennräume gereinigt. Die eine Seite hat mich überrascht und macht mir Sorge... Woher kommen diese "Schadstellen"? Sind das Einschläge oder Abschmelzungen? Kann ich weiter verwenden oder in die Tonne? Danke vorab...


    Viele Grüsse
    Stephan

  • Hallo Stephan,
    sieht aus wie ein Stück Kolbenring. Schaue mal ob die Kolben noch Std. sind. Die Einschläge machen nichts. Die Sitze sehen noch recht gut aus. Mache die Ventile noch richtig sauber, prüfe ob dicht. Die große Unbekannte, ist immer noch das Spile der Führung?
    Könnte aber auch ein Bruchstück von einem Ventil sein, der Sitz des Einlassventil ist dort auch etwas breiter, aber ich tendiere zum Kolbenringbruch. Ist oft wenn der Feuersteg wegbricht, weil die Spezialisten meinen, mit Startpilot spring meine Maschine wieder an.
    Peter

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Tach Stephan,


    ja, sieht gut aus. Ich würde die Ventile ganz leicht fein nachschleifen, wenn schonmal alles offen ist.


    Schaftspiel scheint in Ordnung zu sein, denn die Sitzflächen sind rundum gleich. Da das aber nur Photosicht ist, dennoch prüfen.


    Bruch Feuersteg hättest Du bereits beim Blick auf die Kolbenböden gesehen. Möglicherweise ein früherer Schaden da keine freine Grate zu erkennen sind? Bruch des Feuerstegs rührt in der Regel von zu großem Nutspiel; der Kolbenring flattert, und es kommt zu Schwächungen des Silumingefüges und das ist nach oben hin am gefährdetsten.28613KKR.jpg


    Planen kannst Du den Kopf selbst. Dicke Glasplatte auf planer Unterlage und Ventileinschleifpaste grob.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Honda CB 450 K 1 v. 1968; CB 400 four2 v. 1977; SS 90 i. Restaur.; Hercules Wankel 2000 v. ca. 1976; CTA 11 CV v. 1947.

    3 Mal editiert, zuletzt von WhiskyFoxtrott ()

  • Ich bin etwas verwirrt? Schaftspiel ist i.O. anhand der optischen Begutachtung der Ventilsitze ??? Alle Achtung.
    Kopf mit Schleipaste auf einer Glasplatte planen? Was soll das sein? Wo googelst du den so einen Murx?
    Das der Schaden schon mal Instandgesetzt wurde, erklärt sich wohl von selbst. Noch etwas aus der Praxis, die alten Hondakolben sind bekannt dafür, das der erste Ringsteg gerne bricht. Die sind einfach zu schwach. Wenn dann noch mit Starthilfe gearbeitet wird, brechen die gerne. Dadurch arbeitet sich der ganze Bruch ganz langsam weiter, bis er durch ist und sich über den Feuersteg in den Brennraum arbeitet.

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Hallo zurück,


    danke Euch! Ich denke auch, dass ist ein alter Schaden von einem gebrochenem Ring / Feuersteg. Das Spiel der Führungen ist m.E. in Ordnung, d.h. ich fühle keines bis minimalstes Spiel bei allen Ventilen. Eine Dichtprobe mache ich noch. Leicht einschleifen würde ich so oder so machen (von Hand, nur feine Paste). Und ich muss gestehen, Kopf planen auf Glasplatte und feinem Schleifpapier kenne ich auch (noch). Oder mit Ölstein und Richtplatte / Haarlineal + Tusche ;-)


    Wichtig / erfreulich ist, dass Ihr sagt, die Einschlagstellen schaden nix ;-)


    Viele Grüsse
    Stephan

  • Ich weiß ja nicht wo Ihr so hingeschaut habt, aber ich kann auf den Bildern klar erkennen, dass der Auslasssitz starken Ölkohlebesatz hat, und im Einlassitz Krater sind. Sieht aus wie eine Mondlandschaft! Das kann einfach Schmutz gewesen sein der sich eingearbeitet hat, oder eben zu wenig Ventilspiel und ein glühender Sitz oder oder oder. Ich schneide Ventilsitze immer nach, wenn ich einen Motor aufmache, selbst wenn man nur 1/10mm wegnimmt ist die Maßgenauigkeit hinterher stets besser als zuvor, und wenn man noch dazu die Ventile neu schleift, ist das hinterher auch ordentlich dicht.


    Und mit Blei im Sprit fahren ist sowohl illegal, wie auch sehr ungesund. https://de.wikipedia.org/wiki/Benzinbleigesetz
    Ich fahre in meiner Honda normales E10, und habe noch kein einziges Problem damit gehabt. Mit originalen Dichtungen in den Vergasern, originalen Membranen, originalen Kolben aus den 70ern und und und. Sogar die Ventile habe ich nachgeschliffen, was lt. Honda Werkstatthandbuch wegen der Stellite Beschichtung nicht geplant ist. Lt. Honda sind die Ventile strikt auszutauschen und niemals nachzuschleifen. Ich sehe keine Notwendigkeit mit Bleizusatz oder echtem Blei zu fahren, ebensowenig dazu Alkoholfreien Sprit zu verwenden.

  • Hallo,
    wattdenn, wattdenn!
    Nie weita als Kassel jewesen aba jenau wissen, wie ne Mondlandschaft aussieht.


    ;.))


    eindeutige optische Hinweise, dass in der Karre mal Kolben waren wie auf meinem Ava.
    Muss nicht sein, aber es sieht eben so aus wie ich das nach einer Reparatur nach 40 Jahren in Erinnerung habe.
    Denn… bevor die Ringtrümmer durch den Auslass hüpfen, schlagen sie dutzendmal zwischen Kolbenboden und Brennraum, bleiben ev sogar im Brennraum stecken.
    Da sitzt man dann auf dem Schemel und pocht mit Hammer und grosser Stahlkugel den Salat wieder eben.
    Fertig sieht es dann aus wie auf den Bildern.
    Ventilsitze hab ich (Aufarbeitung bei Hoeckle wäre zu teuer gewesen) damals mit grober/feiner Schleifpaste wieder hingekriegt.
    Die Macken im Ventilsitz werden nicht so tief sein, solange der Kolben nicht ans Ventil schlägt.
    War ein bisschen Pfusch, aber es ging. War der erste Motor, den ich hin- und wieder hergerichtet habe.
    ;-)
    Auf den Kolbenböden der Übermasskolben steht oft das Übermass, kleiner Hinweis.

  • Zitat

    Ich bin etwas verwirrt? Schaftspiel ist i.O. anhand der optischen Begutachtung der Ventilsitze ??? Alle Achtung.


    So ist es. Bei zu großem Schaftspiel sind die Flächen nicht konzentrisch.


    Zitat

    Kopf mit Schleipaste auf einer Glasplatte planen? Was soll das sein? Wo googelst du den so einen Murx?


    Gängige Praxis bei <5/100; was spricht dagegen?


    Zitat

    Wenn dann noch mit Starthilfe gearbeitet wird, brechen die gerne.

    Der oberste Kolbenring ist schmaler und hartverchromt. Logisch, dass der am bruchempfindlichsten ist. Zeitweise wurden auch Minutenringen eingebaut. Aber ob der Motor mit Etherhilfe oder Benzin gestartet wird, ist bei allen Kolbenringen ohne Bedeutung. Warum soll Starthilfe die Ringe brechen lassen?


    Zitat

    Das Spiel der Führungen ist m.E. in Ordnung, d.h. ich fühle keines bis minimalstes Spiel bei allen Ventilen.

    Richtig ist 3/100. Geringes, aber spürbares Spiel wenn Führung und V-Schaft entfettet. Gleiche Probe mit SAE 20 darf dann kaum noch wahrnehmbar sein. So machten es die alten Hasen.


    Zitat

    Und mit Blei im Sprit fahren ist sowohl illegal, wie auch sehr ungesund.

    In D ist alles illegal, wenn man es hinterfragt. Die Motoren wurden für bleihaltiges Benzin konstruiert. Und die Materialpaarungen ebenso. Kann unverbleit nicht bieten.
    Unterm Strich läuft meine K1 mit Blei erheblich geschmeidiger. Die W 2000 erst recht. Erst mal nachfahren!

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Honda CB 450 K 1 v. 1968; CB 400 four2 v. 1977; SS 90 i. Restaur.; Hercules Wankel 2000 v. ca. 1976; CTA 11 CV v. 1947.