mit plattem Hinterrad Autobahn gefahren

  • Hey,
    hatte gestern eine mühsame Panne (und Glück im Unglück): hab bei 130 auf der Autobahn gemerkt, dass sich mein Möpi schlecht lenken lässt und irgendwie komisch fährt. Hat dann bei Geschwindigkeitsreduktion zu pendeln begonnen und ich bin dann gleich von der Autobahn abgefahren. Hatte im Hinterrad gar keine Luft mehr drin. -.-
    Mittwoch kommt es zur Werkstatt.
    Nun meine Frage: meint ihr, geht bei sowas die Felge sicher kaputt? (Bin wahrscheinlich 2-3 min ohne Luft auf der Autobahn gefahren, dachte zuerst, dass der Wind mich so in der Spur hält...)
    Ich hoffe so, dass die nix hat.
    Mir ist schon klar, dass man das so nie sagen kann, aber ich würd mich über ein paar Berichte freuen, in denen ihr mir sagt, wie viel eine Felge aushält und dass die schon in Ordnung sein wird ^^


    lg Xylo

  • Mir ist mal bei 200 das Ventil am Hinterrad abgerissen...war unangenehm...


    Der Reifen war danach zu nichts mehr zu gebrauchen, aber die Felge hat es unbeschadet überstanden.


    KTM Adventure 1190 R 658153_5.png

  • Ohne Luft liegt die Last auf dem Felgenhorn, L+R. Da reicht ein kleiner Stein/eine Fahrbahnkante und das Alu hat ne Macke/Beule/Riss drin. Das Gummi wird ja auf ein Minimum zusammen gedrückt und hat nur noch wenig Chance schläge abzufangen.


    Beide Felgenhörner (vom Fachmann) mm für mm untersuchen lassen und auf Schäden prüfen.
    Sonst wird eine zukünftige Fahrt immer mit einem sehr blöden Beigeschmackt passieren. :gruebelx:


    Mit der Dose habe ich vor Jahren mal einen farblich exakt auf die Fahrbahn abgestimmten Stein erwischt, so 120km/h ... der Reifen sollte noch 3 Tage halten was er mit einer Blase an der Flanke auch geschafft hat. Die Felge hatte einen minimale Kampfspur an der Stelle... ohne Luft wäre das der sichere Felgentot gewesen.

    Immer gut drauf bleiben!
    Gruß - Kolle
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  • Die Felge kannst du einfach gründlich in Augenschein nehmen. Mit einer hellen Taschenlampe cm für cm ableuchten. Beulen und Stauchungen erkennt man meist mit dem Auge. Um Risse zu finden einfach Luft draufgeben und die Felge mit Seifenlauge absprühen (Der defekt Reifen wird die Luft ja noch nen Moment halten). Wenn dort ein Riss ist, entweicht die Luft durch die Felge und man sieht die Luftblasen. Vor der Montage des neuen Reifen dieselbe Prüfung Innen machen.


    Der Tipp mit dem Fachmann ist zwar nett gemeint - aber ganz ehrlich - der macht auch nichts Anderes als einmal optisch drüber zu gucken! Ein gewisser Seitenschlag der Felgenhörner ist normal, dazu muss man nur mal unsanft nen Bordstein hochfahren. Auch hier gibt es ne gewisse Toleranz.


    Ich hab mir für diesen Fall vor Monaten schon ein RDKS-System (Reifendruckkontrollsystem) für Motorräder eingebaut. Findest bei Ebay, 50-70€, läuft Top und ist recht genau. Auf Zündung schalten und du sieht im Cockpit immer wie der Luftdruck steht und je nach Sensor sogar eine Temperatur. Kann ich nur empfehlen...

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. --> Henry Ford

  • Ohne Luft liegt die Last auf dem Felgenhorn, L+R.


    :goodp:


    In meinem Fall hatte sich der Reifen aber so gewölbt, das die Felgenhörner auf dem Gummi auflagen.
    Deswegen war nur der Reifenim A****.


    KTM Adventure 1190 R 658153_5.png

  • Schon klar das der platte Mantel doppelt zwischen Straße und Felgenhorn verbleibt, aber das sind nur wenige mm Gummi.
    Je nach Kante/Gegenstand reicht das nicht um die Felge vor Schäden zu bewahren.


    Und in solchem Zustand dann 130km/h ist schon ne Ansage :res:


    Mir hatte es mal an der AT den H-Reifen erwischt, beim Abbiegen fast gemault und den Platten festgestellt.:shock:
    Was machen 60km vom Heim entfernt :gruebelx: ... Reifen 10000km alt, ... im Schritttempo durch die sonnige :sonne: Herbstlandschaft heimgezuckelt :0018:


    @ Whippersnapper
    Schon richtig was Du schreibst, aber es soll Leute geben die schon mit Hammer und Nagel überfordert sind, da wäre ein Fachmann dann sinnvoll.


    Zitat

    Xylo


    Ja, sowas wollt ich hören! =)


    Blauäugig zu hoffen das nix passiert könnte ins Auge gehen.

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  • ...aber es soll Leute geben die schon mit Hammer und Nagel überfordert sind, da wäre ein Fachmann dann sinnvoll...


    Jo, das hast du auch recht :D

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  • Die Reifenstärke wurde ja nun hinreichend diskutiert im Forum und in der Karkasse ist zwar mehr als Gummi drin, aber sie ist eben nur wenige mm dünn.
    Eine Magnetuntersuchung mit Eisenspänen fällt aus, Ultraschalluntersuchung ist zu aufwändig, wenn die Felge undicht ist, sollte sie nen veritablen Riss haben.
    Du könntest mit ner geeigneten Farbe ne kleine Rissbildung gut erkennen.
    Ich würde aber vorher an der Felge alles säubern und mir erstmal alles exakt ansehen, auch wenn der Reifen runter ist. Besonders auf Haarrisse achten.


    Ansonsten gilt die alte Bauernregel:
    Lieber den Reifen auf der Autobahn platt fahren als nen platten Reifen auf der Autobahn fahren.

    Einmal editiert, zuletzt von Halbliter ()

  • Als Spezialist für Werkstoffuntersuchung hättest du die einfache und kostengünstige Methode Rißsuchspray nicht vergessen sollen.


    Es gilt die Bauernregel:
    Keine Ahnung? - Googeln! Dann kann man so tun, als ob!

  • Naja, Ultraschall, Farbe und Metallspäne habe ich zwar schon praktisch angewendet, aber nen Experte bin ich deshalb nicht.
    Hier kommt eben Farbe in Frage, Risssuchspray ist eine mögliche Anwendungstechnik dieses Verfahrens.


    Problem für uns Laien ist, mit Sichtprüfung alles zu erkennen, deshalb würde ich im Zweifel solch ein Verfahren durchführen. Die Variante, Luftverlust zu prüfen, kann eben die Ampel für die Felge noch nicht auf grün stellen. Bei solch einem Bauteil hätte ich nach hoher stoßartiger Belastung immer Sorge vor einem Anriss, der zu einem Dauerbruch führen kann.

  • Wo war von "hoher stoßartiger Belastung die Rede"?

  • naja, wenn eine Fahrbahnkante (z.B. Brücke) keine stoßartige Belastung ist ...


    Die machen einem ja mitunter schon mit perfektem Luftdruck im Reifen Angst ums Material. :shock:

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  • So sieht es aus. Ist nun aber wenig bis keine Luft mehr im Reifen, stoßen diese Fahrbahnkanten auf die Felge durch.
    Nehmen wir wieder ein Fahrrad als Beispiel: Bordsteinkante oder Wurzel rauf mit viel Luft und wenig Luft: Bei letzterem wird die Felge eher leiden, es kommt eher zum Durchschlag. Fährt man ganz ohne Luft, braucht man keine Bordsteinkante, jede minimale Unebenheit wirkt nahezu ungedämpft auf die Felge, sie droht Schäden zu bekommen, unrund zu werden, eine kleine Macke zu bekommen, kleine Ausbeulung. Evtl. auch einen Riss.
    Trotz stabilerer Karkasse ist das auch beim Motorrad denkbar.
    Was so ein Rad auch auf scheinbar gutem Asphalt für Vertikalbewegungen ausübt, kann man ja auf manch Videofilm mit entsprechend platzierter Actionkamera beobachten.


    Stimmt, ich las aber nix von einem spürbaren Stoß, evtl. war hier also dank Autobahnansphalts/-betons und/oder ein wenig Restluft einfach nur das Fahrgefühl schwammig und es gab gar keine ungewöhnliche Krafteinwirkung auf die Felge. Aber wer wollte hier der Felge unbesehen einen Persilschein ausstellen?

  • ... jede minimale Unebenheit wirkt nahezu ungedämpft auf die Felge ...


    Das ist jetzt aber eine sehr stark vereinfachte Theorie. Beachte bitte das jegliche (Stoß)-Energie - trotz Plattfuß - weiterhin an die Federung des Motorrads weitergegeben wird. Dadurch wird sie abgebaut und die Belastung der Felge ist deutlich geringer (weil dynamisch und nicht statisch auftretend).
    Auch der Vergleich zwischen Fahrradfelge und Motorradfelge hinkt ein bisschen. Fahrradfelgen benötigen den Luftdruck und die Speichenspannung um ihre Stabilität zu erhalten. Das Verhältnis zwischen Gewicht, Masse und Stabilität ist auf minimales Gewicht ausgelegt und völlig anders als bei Motorradfelgen, die hier eher mit Autofelgen vergleichbar sind.
    Die Vertikalbewegungen auf deinem Video sind zu 50% Vibrationen durch den Motor und zu 50% Vibrationen durch die Federung/Ausgleichbewegungen des Fahrzeugs.

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