CB250 K - Kipphebel Axialspiel, helles Klackern aus NW-Gehäuse

  • Moin aus Hamburg,


    Ich bin Luke, schraube seit knapp 2 Jahren gemütlich bis genüsslich an meiner CB 250 K3 und freue mich immer wieder, hier im Forum als stummer Leser (teils sehr) alter Threads gute Tipps zu finden. Jetzt bin ich aber am rätseln und finde keine Antwort auf ein paar Fragen, deswegen melde ich mich zu Wort:


    Seit etwas über einer Woche haben wir zum ersten mal TÜV und die ersten 70 Testkilometer gemeinsam zurückgelegt.


    Aber: Aus dem Kopf kommt seit Anbeginn ein helles Klackern, auch in niederen Drehzahlen und im Stand. Kippt man sie im Stand nach rechts, wird das ganze erheblich lauter. Nach links keine merkliche Änderung.
    Der Motor dreht frei durch, Steuerkette ist gespannt, Ventilspiel auf 5/100 und 10/100 eingestellt, NW hat 35/100 Axialspiel.



    Meine Vermutung war erst eine losgejuckelte Kipphebelwelle/zu großes Ventilspiel. Dem war aber nicht so - ich denke, es ist zu großes *seitliches* Spiel der Kipphebel. Durch die 4 kleinen Ventilspiel-Einstell-Deckel fühlt man es. Das helle Klackern lässt sich so auch reproduzieren, wenn man mit dem Finger die Kipphebel hin und her schiebt.
    Also Deckel ab und siehe da: *seitliches* Kipphebel Spiel 1.1mm links und 0.8mm rechts. Ich bin der Meinung, damit die Ursache gefunden zu haben.


    1) Wie sieht das bei euch aus - habt ihr auch so viel Spiel? Habt ihr auch das Klackern?


    2) Macht ihr etwas dagegen? Wenn ja, was?



    Ich überlege zum Verringern des Spiels


    A) Steuerkettenseitig Kupferscheiben/Gleitscheiben zwischen Kipphebel und Gehäuse einzulegen,


    B) die NW-Lager-Dichtungen durch Flüssigdichtung zu ersetzen, um das gesamte Lager tiefer ins NW Gehäuse einschieben zu können (da links beide gleich, rechts beide gleich). Bedeutet aber gleichzeitig Verringerung des NW Axialspiels.


    C) zwischen NW Lager und Kipphebelwelle distanzscheiben einzusetzen.



    B und C hieße, die Kipphebel laufen direkt am Gehäuse, so scheint das ja ab Werk vorgesehen zu sein. Die NW hat 35/100 axialspiel und auf beiden Seiten einen Distanzring, die Stärken habe ich mir leider nicht aufgeschrieben.



    Was würdet ihr mir raten?



    Gespannt auf Kritik und Anregungen,
    Luke

    Einmal editiert, zuletzt von engLänder ()

  • Ich fahre meine Motoren immer ohne Papierdichtungen an den Kipphebelwellen. Wenn Du das Spiel verringern willst, musst du passscheiben beilegen. Gibts bei Grafe und Agrolager recht bezahlbar. Möglichst nicht mit dünnen Scheiben stückeln.
    Du willst, wenn du das Axialspiel festlegst auf die axiale position achten, der Druckpunkt auf den Ventilschaft soll immer minimal aussermittig sein (begünstigt Ventildrehung).
    Klappern kann daher kommen, kann aber auch andere Ursachen haben. Ein sehr helles Klickern hast du auch, wenn das Nockenwellenantriebsrad nicht richtig fest ist, oder der Steuerkettenspanner falsch zusammen/eingebaut wurde. Axial machen die Nockenwellen wenig Geräusche. Axialspiel Nockenwelle kannst du auch bei eingebautem Motor und ausgebauter Nockenwelle nachjustieren. Im Regelfall liegt auf der Nockenwelle an einem Schaftende eine dicke Passscheibe. Falls das Weglassen dieser nicht ausreicht (sehr wahrscheinlich), kannst du die Nockenwelle in einer Drehbank problemlos bearbeiten. Voraussetzung ist jedoch mit einer Lynette geführt zuerst die Zentrierbohrungen nachzusetzen, da auf der DZM-Seite keine vorhanden ist (DZM Antrieb wurde in diese eingepresst und hat selbst keine), und die am anderen Ende der NW immer zerwurstet ist.

    Einmal editiert, zuletzt von ricardo ()

  • Moin Luke,


    dieses Klackern hab ich auch - ganz schön laut manchmal - und ein ähnliches Spiel festgestellt.
    In WHBs hab ich nichts dazu gefunden. Habs bisher so gelassen, aber ...........


    ricardo und andere
    ist 1mm hinnehmbar - im normalen Straßenbetrieb (70-80%, nicht im roten Bereich) ?
    Wo ist die Grenze - und wie groß sollte das Spiel mit Scheiben noch sein?

    englischer Pragmatismus - ein bisschen mehr davon, kann uns nicht schaden......

  • Naja, eigentlich laufen die Kipphebel ja in einem Aluminiumgehäuse (axial), man kann sie also guten Gewissens so vom Axialspiel einstellen, dass kein Axialspiel da ist, solange der Motor kalt ist. Die +70 Grad über kalt sorgen dann für 1/10 oder sowas, das reicht denen aus. Wenn es stark klackert ist das m.M.n. ein Indikator dafür, dass die Kipphebellaufflächen nicht mehr parallel zur Kipphebelwellenlagerung stehen, und es den Kipphebel somit bei jeder Betätigung axial verschiebt. Neue Kipphebel und eine neu geschliffene Nockenwelle hört man quasi gar nicht. Ansonsten müsst Ihr mal die Kipphebelwellenbohrungen im Gehäuse überprüfen. Bisher habe ich noch keine Probleme mit ovalen Bohrungen gehabt, aber bisher habe ich da auch noch nicht viel nachgemessen...

  • Danke euch beiden für die Antworten!


    Abdrehen will ich die NW erstmal nicht, dann lass ich wohl nur eine Dichtung weg (hoffentlich reicht/passt das) und nehme auf der anderen Seite Passscheiben.


    Druckpunkt auf die Ventilschäfte minimal außermittig klingt vernünftig, werde ich drauf achten!



    Ich probiere das mal beizeiten aus. Hat mal jemand anderes gefühlt, ob Axialspiel da ist? Geht ja ganz schnell, mit dem Finger durch die Ventilspiel-Deckelchen..


    LG
    Luke

  • :wink1:



    Hast Du 'ne Ahnung, welchen Durchmesser die Kipphebelwellen haben? Bei den späteren Twins (Paralleltwins CB 400N und artverwandte) sind Federscheiben verbaut, die seitliche Bewegung der Kipphebel verhindern sollen, ohne allzuviel Reibung da reinzubringen (Hier Teil Nr. 24).


    Könnte ich nachmessen, ob die auch beim K-Motor passen ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Moin Olaf,


    Jo, nach WHB und Kontrollmessung hat die KipphebelWelle 12.9-12.97mm, maximaler AnlageAußenDM an Gehäuse/Wellenabsatz 16mm.


    Vom Ding her ist das ja quasi die Passcheibenidee. Nur mit eingebauter Temperatur/Verschleißkompensation. Da weiß ich gerade nicht, was mir besser gefällt :gruebelx: . Passscheiben bekomme ich genau auf Maß und bringen keine Axialen Spannungen ein, Federn sind auch bei Betriebstemperatur spielfrei...


    Prinzipfrage: Liegt der kleine oder der Große DM am Kipphebel an?
    :)

  • Hi,


    die Scheiben sind seitlich gewellt, so dass die eine Seite an 2 oder 3 Stellen am Kipphebel und die andere am Gehäuse liegt - nicht wie Tellerfedern. Dadurch bauen sie auch nicht viel Spannung auf, wird da ja nicht gebraucht.


    Aber Honda gibt die Dinger ja als "Washer 12mm" an - da muss ich mal ganz streng nachmessen, ob mit 12,9x was zu reissen ist. Ich fürchte nein :sad2: hätte jetzt so aus der Erinnerung aber auf mehr als 12mm Innenmaß getippt.






    :wavey:

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  • Federn brauchts nicht, nimm einfach scheiben, stell sie auf <5/100mm spiel im kalten zustand ein, und schön ists.

  • Hallo,
    Ihr beschreibt hier die Überarbeitung von Kipphebeln und Nockenwellen. Habt Ihr eine gute Werkstatt die sowas macht? Ich suche nach jemandem, dem man vertrauen kann und der weiß was er macht. Also Nocken nachschleifen und die Kipphebel auch.
    Ich denke die Teile waren ab Werk nur nitriert, das müsste dann erneuert werden.
    Danke.

  • steamtrac: mach doch bitte ein neues Thema auf - geht hier um Einstellung Axialspiel.


    @Olaf: haste schon - (schon is gut) - den Durchmesser der Welle von Deiner CB400N gemessen - passen die Washer 12mm bei unsern K-s?

    englischer Pragmatismus - ein bisschen mehr davon, kann uns nicht schaden......

  • :o


    sind tatsächlich ziemlich exakt 12mm - da dürftest Du mit den Federscheiben doch ziemlich viel Mühe haben ... :wink1:






    :wavey:

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