Zylinderkopfdeckel teilen?

  • Hallo,


    in meinem Gespann werkelt ein Motor einer Honda CB450N in einem Rahmen einer Jawa 350 (hab ich schon so gekauft). Das tut er auch bisher recht zuverlässig. Als ich aber vor Kurzem auf die Idee kam, mal das Ventilspiel zu prüfen, musste ich leider feststellen, dass der Motor so "passgenau" in den Rahmen eingebaut ist, dass man den Zylinderkopfdeckel nicht abnehmen kann, da dessen Abstand zum Oberrohr des Jawa-Rahmens zu klein ist. Zum Einstellen des Ventilspiels muss der Motor daher ausgebaut werden :confusedx:. Das ist natürlich für so eine Wartungarbeit ein recht großer Aufwand. Ich habe mir nun folgende Lösung überlegt, wollte aber mal zur Diskussion stellen, ob die überhaupt realisierbar ist:


    Der Zylinderkopfdeckel wird in der Mitte (in Längsrichtung) durchgesägt, die zwei Hälften können dann (nach Lösen der Halteschrauben links und rechts) seitlich abgenommen werden. Dabei ergeben sich aber folgende Probleme:


    -Wie bekomme ich die Schnittfläche dicht (ich will ja nicht, dass eventueller Blowby, der normalerweise durch den Entlüftungsschlauch entweicht, den Motor vollsaut). Gibts da geeignetes Klebeband oder Dichtungsmasse?


    -Im inneren des Deckels befindet sich ja so eine Art "Prallblech", das von 4 Schrauben am Deckel befestigt ist. Das müsste ja auch durchgesägt werden. Kann das zu Problemen führen?


    Oder ist das eine totale Schnapsidee?

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

  • Wenn der Deckel jetzt nicht raus geht, wie sollen dann die Zwei Hälften raus gehen, muss man die die nicht anheben :gruebelx:

    Wenn ich fliegen könnte :angel1: würde ich kein Motorrad fahren. :0018:
    Gruß aus der Pfalz

  • Evtl. funktioniert das weil man ihn nicht über die Nockenwellen heben kann.


    Tendenziel würde ich sagen ist möglich. Wenn der Deckel dick genung ist kannst du ein Blech drübermachen und das mit Dichtpaste verschrauben, wäre, wenn die Form des Deckels das zulässt eine ziemlich sichere Möglichkeit. Dichtpaste gleicht Spaltmaße bis zu einem halben Milimeter aus (natürlich nicht jede). Wenn das Blech passgenau über die beiden Hälften geht und dort verschraubt werden kann....


    Wahrscheinlich wäre es aber einfacher wenn du einen guten Fräser kennst den Deckel neu zweiteilig herzustellen.


    Wie wäre es wenn man die Strebe am Rahmen so bastelt dass sie an und abgeschraubt werden kann wie es z. B. bei einer Suzuki GS 500 der Fall ist? Oder sieht der Tüv an die Stelle zu gut hin? Oder den Rahmen komplett legal umbauen, wenn es das Geld wert ist.

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"

  • Service Löcher oben reinmachen und mit nem Blech zuschrauben. Den Getrennten ydeckel bekommst nie dicht....

  • Hi,


    ich finde die Idee garnicht so schnapsig - habe ich auch schon drüber nachgedacht. Wird nur nicht funktionieren :o


    Beim originalen Rahmen ist es immer schon ein ziemliches Gewürge, den Deckel rauszukriegen - wenn man beide Hälften einfach zu den Seiten wegziehen könnte (ginge ohne Anheben), wär's schön einfach.


    Verbindung der beiden Hälften (und des "Prallbleches" - das bildet das Labyrinth, damit die Öltropfen alle aus der Kurve fliegen :D und nur Öldampf aus der Entlüftung geht) über ein H-Profil (muds man sich als liegendes H vorstellen) mit Dichtungen wäre meine Idee. Das richtig in Form zu biegen wird schon schwierig ...


    Du wirst damit von den beiden Schrauben rechts und links aber nicht genug Anpressdruck auf die Deckeldichtung im Bereich der Trennung bekommen - der Deckel wird in der Mitte immer ein bischen "hochliegen" und das Öl unter der Deckeldichtung durchdrücken.


    Mehr Erfolgschancen sehe ich beim Einbau von 4 "Wartungsöffnungen" mit irgendwie verschraubbarer Abdeckung in einen kompletten unzerteilten Ventildeckel, wie von Benjamin schon vorgeschlagen.






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.


  • Danke, die Idee ist vielversprechend, der Rahmen hat nämlich zwei Oberrohre, wie man hier sieht:
    https://www.obsoletebikeparts.…e-rahmen-4519-638-31-200/


    Der untere ist der, der das Problem verursacht. Das scheint auch nicht das "Hauptoberrohr" zu sein. Werde ich mir mal genauer anschauen.

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

  • :wink1:



    Sollte im Prinzip machbar sein (bei den HD-Umbau-Rahmen sieht man ja auch die wildesten Verschraubungen :crazy:) - ich würde aber trotzdem erst am Rahmen sägen, wenn alle anderen Versuche gescheitert sind ...


    Wenn Du vorne und hinten 2 Gewindelöcher in die obersten Kühlrippen schneidest, könntest Du auch 'nen geteilten Deckel mit 'nem Spannbügel über der Teilung dichtkriegen. Da könnte sogar 'ne T-Dichtung in der Teilung (ohne das H-Profil) reichen.






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.


  • Danke auch für diesen Vorschlag, so werde ich es zuerst mal probieren. Einen geeigneten Testdeckel hab ich mir schon besorgt.

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

  • Bin auch bei der Recherche auf folgendes Gummi-Prifil gestoßen:


    https://www.gummi-plast.de/de/…deck-und-t-profile/fa1027


    Könnte man evtl. als Dichtung verwenden.

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

  • Bleibt die Frage nach der Hitzebeständigkeit, oder ist da was angegeben?


    Aber wenn das zu dem Deckel passt auf die ganze Länge wärs n 6er im Lotto....

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"

  • Hab das zu EPDM (Äthylen-Propylen-Dien-Polymer) gefunden
    Temperaturbereich [°C]
    -40 bis +130
    Temperaturber. kurzzeitig [°C]
    -40 bis +170


    Allerdings ist die Benzinbeständigkeit nicht gut, aber das sollte ja sowieso nicht auf einen heißen Ventildeckel tropfen.

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

    Einmal editiert, zuletzt von Emil1957 ()

  • Die Dichtung kann, je nachdem wie er geteilt wird ziemlich nah am Krümmer sein, könnte knapp werden. Die Lufgekühlten werden schon deutlich wärmer wie die Wassergekühlten....

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"

  • Aber da ist doch auch eine Dichtung zwischen dem Deckel und dem Zylinderkopf. Die müsste dann ja noch höheren Temperaturen ausgesetzt sein (kriegt ja auch keinen Fahrtwind ab), und die dürfte wohl aus ganz normalem Gummi sein.


    Ich zitiere mal, was ich zu EPDM gefunden hab (http://www.sd-dresden.de/files…igenschaften_140614.pdf):
    "Ein moderner synt. Allzweck-Kautschuk mit breitem Anwendungsspielraum. Herausragend ist seine ausgezeichnete Beständigkeit gegen Alterung, Ozon, Sonnenlicht, Witterungs- und Umwelteinflüsse, Alkalien, Korona und die verschiedensten Laugen und Chemikalien in einem weiten Anwendungsbereich. Besonders heiswasser- und dampfbeständig, daher gut geeignet für Dichtungen und Formteile bzw. Schläuche."
    Alle anderen in obigem Link ausgelisteten Gummiwerkstoffe haben geringere Temperaturbereiche.

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

  • Nachdem ich grad ne 1100er Zephyr in der Hand hatte, kann ich sagen, dass es geteilte Ventildeckel gibt, aber der Aufwand, die beiden Hälften gegeneinander abzu dichten, dürfte groß werden. Dei beiden Hälften sind da mehrfach miteinander verschraubt über der Dichtfläche in der Mitte.

  • Aber da ist doch auch eine Dichtung zwischen dem Deckel und dem Zylinderkopf. Die müsste dann ja noch höheren Temperaturen ausgesetzt sein (kriegt ja auch keinen Fahrtwind ab), und die dürfte wohl aus ganz normalem Gummi sein.


    Da hilft jetzt wohl nur eine CB mal einige Minuten im Standgas laufen zu lassen und dann mal an verschiedenen Stellen zu messen.....


    Ich weiß es leider nicht wie heiß sie genau wird.

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"