Honda CB400N Vergasereinstellung

  • Moin , ich habe mal eine Verständnisfrage zur Vergasereinstellung, genauer gesagt zur Gemischregulierschraube. Habe nun gelesen, dreht man die Regulierschraube rein wird das Gemisch fetter, raus magerer. Bei der CB400N lautet die Werkseinstellung (Handbuch) 1,5 Umderehungen raus. Hier im Forum fährt man oft mit der Einstellung 2 - 2,5 Umdrehungen raus, also mit einer mageren Vergasereinstellung magerer. Ich dachte immer , es wäre genau umgekehrt und die Motoren laufemn mit fetterer Einstellung besser. :???:


    Jürgen

  • :o


    Falsch.


    Rausdrehen heisst, dass der Luft, die an der Standgasbohrung vorbeiströmt (und durch den Unterdruck da Sprit raussaugt) mehr Sprit beigemischt wird. Drehst Du die Schraube ganz rein, verschliesst die Kegelspitze das Loch - kein Sprit mehr raus ...
    Drehst Du sie weiter raus, wird im Kanal mehr Querschnitt freigegeben => mehr Sprit.


    Das Standgasgemisch sollte etwas fetter sein als "verbrennungsoptimal", weil dann die Motoren stabiler laufen und weniger zum Ausgehen neigen. Sobald die Drosselklappe geöffnet wird, geht die Strömung auf die Hauptdüse über (natürlich nicht schlagartig, sondern "gleitend" im Anfangsbereich der Drosselklappenöffnung) und der Motor wird mit optimalem Gemisch versorgt. Im Vollgasbereich kommt dann noch zusätzlich Sprit aus der Volllastanreicherung dazu, um mit fetterem Gemisch die letzten PS rauszuholen.



    Standgasgemischregulierschrauben einzeln soweit reindrehen, bis die Drehzahl einbricht, dann Viertelumdrehung wieder raus. So sollte der Motor gut laufen. Wenn er dann beim plötzlichen Gaswegnehmen zum Ausgehen neigt, beide Schrauben noch 'ne Viertelumdrehung rausdrehen.
    Nennwerte aus Handbüchern werden vollkommen überbewertet :wink1:


    Könnte jetzt mal runtergehen und nachzählen, wie meine Schrauben stehen - gibt aber interessanteres auf dieser Welt. Die Werte sind sowieso nicht direkt auf andere Motoren übertragbar ...


    In veschiedenen Handbüchern werden verschiedene Sollwerte angegeben, oft werden auch Angaben zu 250K/G/N beliebig durcheinandergeschmissen und für die 400N genannt :o






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Also ist das mit Gemichregulierschraube abhängig vom Vergasertyp, beim Keihin also raus fetter, rein magerer


    Jürgen

  • :nixweiss:


    Beim Keihin VB31 ist es so wie ich beschrieben hab - bei allen (Pkw-)Vergasern, an denen ich früher mal rumgedreht hab, war's allerdings genauso.



    Wenn der Vergaser 'ne Nebenluft-Regulierung hat (das heisst, 'nen zusätzlichen Kanal, der an der Drosselklappe vorbeiführt, darin die Standgsagemisch-Düse - quasi ein separater Standgas-Vergaser), dann führte Reindrehen der Nebenluftschraube zu fetterem Standgasgemisch, weil der Unterdruck höher wurde (wirkt ähnlich wie "Drosselklappe weiter zumachen). VW hatte da mal so wüste Konstruktionen - Standgaseinstellung über Standgasgemisch, Nebenluft und Drosselklappenanschlag. Das dann noch an 2 Versagern, die über ein meterlanges Gestänge mit mehreren Umlenkungen (da Boxermotor mit weit auseinanderliegenden Vergasern) verbunden waren.


    Perfekte Synchronisation hat mich da immer 'nen halben Tag gekostet - die Mechaniker in der Vertragswerkstatt, die die alten Modelle kaum noch kannten, haben 'nen ganzen Tag gebraucht :roll1:






    :wavey:

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