Euro 4 als Chance für Schnäppchenjäger

  • Hallo Fans,


    bekanntermassen bin ich auf Orientierungstour für einen Großroller - das folgende gilt jetzt aber für alle Zweiräder:
    Die Auswahl an 2016er Modellen bei den Händlern ist nahe Null, da alle (oder fast alle) Modelle noch nicht die Euro 4 Norm erfüllen und daher unbedingt noch dieses Jahr ihre Erstzulassung hinter sich bringen müssen, denn ab 2017 ist Euro 4 Bedingung. Händler ordern momentan nur auf Bestellung, wobei nichts da zu haben gegenüber Wettbewerbern auch tödlich sein kann. Zumindest größere Händler müssen sich eindecken. Die kommen aber gegen Saisonende unter Zugzwang, weswegen ab August/September brutale Preisabschläge zu erwarten sind. Es könnte sich also lohnen, im Herbst zu kaufen. Schon jetzt agieren einige Hersteller mit Sonderpreisen, zB Suzuki (die es nun wirklich nicht nötig hätten). So gibt es die Vollausstattungs-Burgman 650 Z Executive neu für 8.990,- statt 10.450,- Listenpreis. Das sind immerhin schon knapp 1500 € Vorteil. Wer im Herbst noch eine stehen hat, wird wohl in Richtung 6.500 gehen müssen, um sie noch los zu werden. Wohlgemerkt, wir reden von Neufahrzeugen.
    Für den Käufer spielt die Euro 4 Norm dann keine Rolle, wenn die Erstzulassung in 2016 erfolgte, also auch beim Wiederverkauf nicht.
    Sammelt doch mal Beispiele von Händlern für bestimmte Modelle, damit wir uns diesbezüglich austauschen können.


    Gruß
    Hans

  • Die brutalen Preisabschläge sind nicht zu erwarten.
    In der Vergangenheit gab es bei zu hohen Bestand immer
    Ausnahmegenehmigungen oder die Kisten bekamen eine Tageszulassung.

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  • Es wird Ausnahmegenehmigungen für kleine Bestände in 2017 geben. Der Rest bekommt ne TZ 12/2016. Da ist im Einzelfall auch mal nen 100er weniger drin, aber brutale Preisabschläge denke ich nicht. Im Gegenteil könnte es einen Run auf dann nicht mehr angebotene Modelle geben und die letzten gar teuer verkauft werden.

  • Da ist im Einzelfall auch mal nen 100er weniger drin, aber brutale Preisabschläge denke ich nicht. Im Gegenteil könnte es einen Run auf dann nicht mehr angebotene Modelle geben und die letzten gar teuer verkauft werden.


    Verstehe ich jetzt nicht, kannst Du mir bitte das mal erklären???


    Wieso soll ein Run auf letztjährliche Mopeds einsetzten und auch noch teurer bezahlt werden, wir reden doch nicht über seltene Exoten oder Oldtimer. Wenn einer für einen Hunderter weniger im Einzelfall (und das nehme ich jetzt nicht genau, dürfen auch 2 oder 3 sein) ein Auslauf Modell aus dem letzen Jahr einem neuem Modell vorzieht zumal die meisten Nachfolger der Brot und Butter Modelle ja auch nicht immens teurer angeboten werden, verstehe ich die Marktgesetze nicht mehr.


    Wenn die Halle und Verkaufsräume mit Ware besetzt ist und neue Ware drückt nach, war es bisher so, das Preise ins rutschen kamen, und das Ware nach kommt, dafür sorgen schon die Hersteller. Auch wenn es dem einen oder Anderen Händler nicht unbedingt gefällt. (was ich voll und ganz nachvollziehen kann) Der Händler wird versuchen seine Fläche zum Ende des Jahres ziemlich bereinigt zu haben so das es ihn nicht zu sehr drückt beim Modellwechsel. Wird aber sicherlich einiges an Gesprächen mit dem Hersteller mit sich bringen, da die ja auch ihre Produktion abbauen müssen. Irgendwann werden je nach Modell die Angebote vom Hersteller kommen was ja auch für den Händler angenehmer wäre.
    So kenne ich den Markt.

  • Nur als Beispiel:


    Zitat

    Vollausstattungs-Burgman 650 Z Executive neu für 8.990,- statt 10.450,- Listenpreis


    Modell 2017 kostet dann z.B. 10650 Euro - Modell 2016 wird dann z.B. 8800 Euro angeboten - wird sich mancher überlegen ...
    Wie genau die Preise sein werden steht aber noch in den Wolken ...

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  • Hallo Schang,


    du gibst exakt meine Gedanken und auch meine Erfahrungen (aus der Kfz-Branche) wieder. Dass die Händler das gleich aus vielen Gründen anders sehen (möchten), kann ich ebenfalls verstehen. Aber:

    • Ausnahmegenehmigungen wird es kaum geben, dafür ist die Umstellung auf Euro 4 schon zu lange bekannt. Darauf hätten sich die Händler einstellen können, müssen, und offensichtlich haben sie das angesichts des geringen Fahrzeugbestands auch gemacht
    • Tageszulassungen sind die Notlösung, die Händler von sich aus ungern machen, weil sie immer mit Wertverlust verbunden sind (+ 1 Vorbesitzer). Eher werden Tageszulassungen von Herstellern gefordert und gefördert, um gegen Saisonende die Zulassungszahlen nach oben zu schönen. Kann ich mir 2016 nicht vorstellen, da die Hersteller die Produktion eh schon gedrosselt haben, um Überbestände zu vermeiden
    • Obwohl es - wenn EZ in 2016 - für den Käufer egal ist, er wird die zukunftssicherere Euro 4 - Variante vorziehen. Wer weiß, ob mit den alten Modellen künftig steuerliche Nachteile oder geringere Preise beim Gebrauchtverkauf verbunden sind
    • Da ja die Euro 4 nicht nur strengere Abgas- und Geräuschvorschriften mit sich bringt, sondern auch Vorteile, wie die Diagnosesteckdose, die in Autos schon 10 Jahre Praxis ist, werden einige Käufer in spe erst zuschlagen, wenn die 2017er Modelle bekannt sind, also Ende 2016, dann eben mit der Keule "wenn ich doch noch das alte Modell nehme ..."
    • Natürlich leiden Händler ganzjährig unter dieser Situation, denn das Warten auf Preisnachlässe wirkt sich auch schon zum sonst lukrativen Saisonstart aus. "Was können Sie denn noch machen, wenn ich doch jetzt schon kaufe?"


    Ohnehin ist ja die "Preisflexibilität" zum Saisonende immer größer, da sind die "100 Euro" eher ein Witz, aber einer, über den auch dann keiner lacht, wenn da noch eine Null hinten dran kommt.


    Gruß
    Hans

  • :o


    ... könnte es einen Run auf dann nicht mehr angebotene Modelle geben und die letzten gar teuer verkauft werden.


    Verstehe ich jetzt nicht, kannst Du mir bitte das mal erklären???


    Wenn mit den Anpassungen an die neuen Vorschriften dann wieder ein paar PS oder Nm oder dB "verlorengegangen" sind, könnte es durchaus sein, dass sich mancher schnell noch die alte Version holt.
    Und wenn in der neuen Version wieder irgendwelche neue Technologie steckt, die sich dem Verdacht der Unausgereiftheit aussetzt, könnte auch mancher lieber zur letzten Serie eines bewährten Modells greifen.



    'nen regelrechten Run mit anziehenden Preisen würde ich davon allerdings kaum erwarten, höchstens 'ne Stabilisierung für die Abverkauspreise ...



    Bei den amerikanischen V2 ist "letztes Vergasermodell" nach wie vor ein Bonus beim Verkauf :crazy:






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Nur als Beispiel:


    Modell 2017 kostet dann z.B. 10650 Euro - Modell 2016 wird dann z.B. 8800 Euro angeboten - wird sich mancher überlegen ...
    Wie genau die Preise sein werden steht aber noch in den Wolken ...


    Auf mobile gibt es die Neue ab Suzuki-Händler, deutsches Modell, 0km, ja schon jetzt ab knapp über 8.000 €. Weil eben der Hersteller jetzt schon im Schlussverkaufsmodus ist. Es widerspräche den Marktgesetzen, wenn das dieses Jahr nicht erst der Anfang wäre. Eher wird es darum gehen, glaubwürdige Argumente für die Preisabschläge zu finden, um keinen Imageverlust zu erleiden. Da sind Hersteller aber kreativ :D


    Gruß
    Hans

  • :o
    Wenn mit den Anpassungen an die neuen Vorschriften dann wieder ein paar PS oder Nm oder dB "verlorengegangen" sind, könnte es durchaus sein, dass sich mancher schnell noch die alte Version holt.


    Das ist allerdings möglich. Schon gerade Hondas letzte Entwicklungsschritte zur Verbrauchsverringerung führten auch zu Leistungskürzungen, wie die SH-Modelle ja zeigen. Das wird sich zwar im Grossrollersegment weniger auswirken, aber bei einer 50er oder 125er kann Euro 4 entscheidende Verschlechterungen bringen. Wobei allerdings verloren gegangene db eher nur die Horst's interessieren :groel:


    Gruß
    Hans

    Einmal editiert, zuletzt von BN_125 ()

  • :roll1:


    Wobei allerdings verloren gegangene db eher nur die Horst's interessieren :groel:


    Gut dass Du kein Horst bist und ich auch nicht - aber die Brülltüten-Fraktion ist so groß, die können nicht alle Horst sein :mad: :ablach:
    Da gibt's leider viele, die jetzt schon schimpfen, dass die Dinger sich nicht mehr nach Motorrad anhören.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.


  • Wenn mit den Anpassungen an die neuen Vorschriften dann wieder ein paar PS oder Nm oder dB "verlorengegangen" sind, könnte es durchaus sein, dass sich mancher schnell noch die alte Version holt.
    Und wenn in der neuen Version wieder irgendwelche neue Technologie steckt, die sich dem Verdacht der Unausgereiftheit aussetzt, könnte auch mancher lieber zur letzten Serie eines bewährten Modells greifen.



    'nen regelrechten Run mit anziehenden Preisen würde ich davon allerdings kaum erwarten, höchstens 'ne Stabilisierung für die Abverkauspreise ...


    OK, kann ich nachvollziehen, aber mit der Preisgestaltung/Stabilisierung na, das glaub ich erst wenn ich es erlebe. Gönne es jedem Händler, aber die Wahrheit wird anders sein.

  • Könnt ihr euch noch daran erinnern wie es bei der Umstellung von Euro 2 auf Euro 3 war...... nein?
    Ging ganz schmerzlos ohne dass es auf dem Markt zur Revolution kam.
    Ob jeder die "leise" Euro 4 und dem wiederkehrenden KFR mag und will, ob das vom Charakter zu dem ein oder anderen Modell passt oder das gewohnt Euro 3 Modell nicht mehr Kunden anspricht... man wird es sehen.
    Ob jeder willens ist die zu erwartenden Mehrpreise für renovierte/neue Euro 4 Modelle zu zahlen.... auch das wird man zukünftig sehen.


    Und ihr könnt es schon mal in den Kalender schreiben - die Diskussion wiederholt sich bei Euro 5 - nur kann sich dann keiner mehr erinnern was bei Euro 4 passiert ist.


    Ausnahmegenehmigungen (bis zu 100 Einheiten je Modell) und Tageszulassungen lösen das Problem auf - und bei den Euro 4 Modellen kann man sich schon mal auf den TÜV freuen, wenn dann die Elektronik ausgelesen wird. Nicht jeder Besitzer wird sich dann freuen.....

  • - und bei den Euro 4 Modellen kann man sich schon mal auf den TÜV freuen, wenn dann die Elektronik ausgelesen wird. Nicht jeder Besitzer wird sich dann freuen.....


    Naja, ich kenne mich bei "Moppeds" mit dem Chiptuning nicht aus, aber ich finde es gar nicht gut, wenn welche mit kleinem Versicherungskennzeichen auf der Landstraße mit 80-90 km/h und Kopf auf Scheinwerferhöhe vor mir (Auto) her rasen. Die Dinger sind in Sachen Fahrwerk, Bremsen usw. für 25 - 45 km/h konstruiert, alles darüber grenzt an Wahnsinn - um es einigermassen positiv zu formulieren. Man könnte es auch hirnrissig nennen.


    Gruß
    Hans

  • Wir hatten Mitte August noch gerade sieben neue Roller rumstehen - und haben Leute wegschicken müssen.
    Ich sehe nicht, dass wir auf eine Panik zusteuern......


    Wenn die Zweitakter sterben, wird man die letzten Exemplare eher versteigern können als verschleudern müssen.


    Von manchen Modellen haben wir schon im Frühherbst 16er Modelle bekommen, da die 15er ausverkauft waren.


    Frage an die Experten: Was ist "After sales Request?"


    Die oft überraschend grosse Nachfrage nach ausgelaufenen oder auslaufenden Modellen. Ein altbekanntes Phänomen im Handel.
    Die letzte Innova habe ich aus Norddeutschland besorgt und 10% über Listenpreis verkauft.


    Fans eines Models wollen noch(mal) eines der letzten Neufahrzeuge, wollen das alte Modell statt des kommenden, teureren Nachfolgers, etc.


    Auf OBD kann man sich richtig freuen. Mehr als ein Fahrzeug wird wegen eines hinterlegten Fehlers, von dem ansonsten kein Mensch was merkt, zum wirtschaftlichen Totalschaden werden.




    4000.- Rabatt auf ein Neufahrzeug, entsprechend 40% Rabatt, diese Aussage halte ich für seeehr verwegen.
    Weder glaube ich daran, noch ist es nachvollziehbar, seine feuchten Träume als Vorhersagen zu posten.



    Ich habe x Umstellungen mitgemacht, das einzige, was richtig billig war, waren Restbestände der Comstar-XBR, die 90 noch verkauft wurden.
    Alles andere lief geräuschlos.

    2 Mal editiert, zuletzt von mart!n ()

  • BN125, das hat mit Chiptuning gar nichts zu tun:


    Du hast ein Nobelkrad der Marke xy, der Vertragshändler liest im ABS-Steuergerät mehrere Fehler aus, empfiehlt, nicht zu unternehmen, die hätten "alle", es gäbe keinerlei Beeinträchtigungen der Funktion.
    Mit OBD bei der HU hast du dann 2000.- Euro weniger im Sack, denn so kommt man nicht durch.
    Das wird nicht lustig....