Gabelfedern wechseln: Wilbers oder Wirth ?

  • Moin moin,


    nach nunmehr 115.000 km sind meine Gabelfedern etwas schlappen - oder sie waren es schon immer...
    Zumindest soll meine CBF 600 SA (Bj. 2005) vorne etwas härter bzw. sportlicher werden.


    Nun die ewige Frage:


    Wilbers oder Wirth Gabelferdern verbauen ?


    Hat jemand bezüglich der PC38 schon Erfahrungen (am besten natürlich mit beiden Federn :o) gesammelt ?


    Welche würdet Ihr empfehlen ?


    DLzG,


    Daniel

  • Wenn Du mal einen Test machen willst, der Dich nichts kostet, dann kann ich Dir einen Satz CBF1000 Federn geben.
    Näheres dazu in meinem Film.


    Diese Federn sind ca. 10 mm länger und man wird die Holme auch damit wohl noch zu bekommen. Die Federn kann man ohne Ausbau der Gabelholme einfach oben heraus tauschen (Vorderrad entlasten dabei). Es wäre ein Versuch und wenn es Dir was bringt, kannst Du die Federn behalten, ich schenke sie Dir.

  • Moin moin,


    nettes Angebot :wink: :sup1:


    Mache mir da nur ein bisschen Sorgen, was der Onkel vom TÜV dazu sagen würde... Gut der würde das vielleicht nicht merken, aber im "worst-case" der Unfallgutachter, wenn die CBF in Teilen auf der Straße liegt... Man merkt ich komme aus einer juristisch nicht ganz unbeleckten Familie. :roll: :uguck: :D
    Hab deshalb gerade mal eine Anfrage bei meinem TÜV gestartet, was der davon hält. Melde mich, wenn ich eine Rückmeldung habe.


    Wären das CBF1000-Original-Federn oder bereits Austauschfedern ?


    Nur oben raus tauschen, wird mir wahrscheinlich nicht so viel bringen - ich vermute in der Gabel ist gar kein Öl mehr :D
    Also der TÜV hatte bei Eintragung der Entdrosselung schon gesagt, dass er das Gefühl hat, dass sie ungleichmäßig federt. Und seit dem spiele ich mit dem Gedanken, Gabel (mit Federn, Gleitbuchsen und Simmeringen) und das Lenkkopflager mal zu tauschen. Bei 115.000 km und letzter Service unbekannt wohl keine schlechte Idee...


    Am Samstag Lenkkopflager und Gabel bei der Kawaski ZXR400 von meinem Bruder gemacht und dann Sonntag noch durch Zufall Dein brandaktuelles, oben verlinktes Video gefunden... Das muss ein Zeichen sein, dass auch meine CBF sich nach einem neuen Lenkopflager und einer frischen Gabel sehnt. :)


    PS: In dem Zusammenhang möchte ich gerne noch mal Deine tollen Videos, die mir schon beim Drosseln und Entdrosseln sehr geholfen haben, loben. :sdanke:


    DLzG,


    Daniel


  • Wären das CBF1000-Original-Federn oder bereits Austauschfedern ?


    Original und/aber gebraucht. Habe einige Sätze übrig.
    Der TÜV kann/wird das nicht merken, der Unfallgutachter nur, wenn er genau schaut. Das kann natürlich passieren, wenn eine Versicherung nach Gründen sucht, eine Mitschuld zu verteilen.


    Der TÜV muss Dir das Experiment eigentlich verbieten, die Federn aus dem Zubehör haben eine ABE. Einfach eine andere Feder von einem anderen Motorrad zu nehmen, kann nicht "legal" sein. Es ist auch nicht legal, einen Power-Commander zu nehmen oder die Klappensteuerung am Ansaugschnorchel zu entfernen. Das geht zwar beides nicht bei der PC38, aber das sind halt Beispiele von Dingen, welche gerne genommen aber immer verschwiegen werden. Irgendwas ist immer :D




    Nur oben raus tauschen, wird mir wahrscheinlich nicht so viel bringen - ich vermute in der Gabel ist gar kein Öl mehr :D


    Wenn die Gabel dicht war, konnte es ja nicht weg. Aber es ist schon richtig, dass sich die PC38-Gabel manchmal anfühlt, wie ein "Hauch von Nichts".


    Ansonsten: Danke für die "Blumen"... :wink:

  • Der TÜV muss Dir das Experiment eigentlich verbieten, die Federn aus dem Zubehör haben eine ABE.


    Das habe ich mir auch gedacht...
    Aber im Laufe der Woche bin ich wahrscheinlich schlauer.


    Wenn die Gabel dicht war, konnte es ja nicht weg. Aber es ist schon richtig, dass sich die PC38-Gabel manchmal anfühlt, wie ein "Hauch von Nichts".


    Das stimmt natürlich, aber wenn das meiste beim Vorbesitzer schon rausgelaufen ist, dann wäre jetzt wohl wenig zu sehen.
    Ansonsten wäre es in der Tat schön, wenn die Eintauchphase bei einer starken Bremsung sich nicht immer wie ein halber Kopfsprung anfühlen würden. :D



    Zum Thema Wilbers oder Wirth


    habe ich gerade das hier gefunden. Ist zwar zur CBF 1000 aber die Gabeln sind sich ja - wie aus dem Video gelernt - sehr ähnlich...

    Verwundert hat das ganze dennoch etwas.
    Habe hier im Forum - aber zu anderen Bikes - gelesen, dass die Wirth-Federn als kompromislos sportlich (bzw. "zu hart") und die Wilbers-Federn als komfortabler empfunden wurden...


    Vielleicht melde sich der eine oder andere hierzu ja noch. :gruebelx:


    Am Ende bleibt wohl nur probieren und wahrscheinlich ist alles besser, als 115.000 km alte Original-CBF-600-Federn.


    Außerdem vertritt mein Bruder ohnehin die Auffassung, dass die Federn für die Härte der Gabel sekundär sind, da diese über die Luftsäule bzw. die Menge des Öls eingestellt wird. Aber der hat gut reden, der hat ja auch Einsteller an seiner Gabel :D


    DLzG,


    Daniel

  • Empfindungen bei Federungen sind immer recht subjektiv, so wie Sitzbänke und Sitzpositionen... Hängt alles vom Größe/Gewicht des Fahrers ab und man kann nur durch ausprobieren rausfinden, was einem genehm wäre.


    Daher ja mein Angebot, da kannst Du erst mal überhaupt was probieren ohne Geld ausgeben zu müssen. Nur um eine Richtung zu haben, schlussendlich kannst Du Dir ja trotzdem ABE-Federn kaufen um auch rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.


    Das Luftpolster hat natürlich auch einen Einfluss, es bildet einen Teil der Feder, man kann da durchaus mit spielen. Aber alles nur über das Luftpolster regeln zu wollen, ist vielleicht etwas zu optimistisch, zumindest dann, wenn man vom Optimum noch ein Stückweit entfernt ist.

  • Eine originale Feder braucht erst mal kein Materialgutachten, da sie aus einen Grosserienmotorrad stammt, kann man davon ausgehen, dass der Hersteller in Rahmen seiner Sorgfaltspflicht und weg. Produkthaftung weiß, was er da verbaut.
    Ein Lenker aus dem Zubehör braucht ein Gutachten, aber den Serienlenker eines anderen Motorrades bekomme ich ja auch eingetragen - seine Herkunft reicht üblicherweise als Referenz. Er ist ja ein für den Strassenverkehr zugelassenes Bauteil - an einem anderen Motorrad wird er wohl kaum seine Festigkeit ändern......


    Und ob die Federn in einem anderen Fahrzeug funktionieren, kann ein williger und fähiger Sachverständiger durchaus im Rahmen einer Einzelabnahme prüfen.
    Kann er. Muss er aber nicht.
    Wird nur wahrscheinlich teurer werden als ein Federnsatz mit ABE.



    Bei uns wäre das kein Problem.



    Nach 115.000km sollte man aber die Gabel auf alle Fälle komplett zerlegen und reinigen, ggfs. auch die Gleitbuchsen austauschen. Nur von oben Federn reinschieben bringt es da eigentlich nicht mehr.

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  • Und ob die Federn in einem anderen Fahrzeug funktionieren, kann ein williger und fähiger Sachverständiger durchaus im Rahmen einer Einzelabnahme prüfen.


    Genau....
    Wie "prüft" er denn? Handauflegen? Ne Runde über'n Hof fahren und "Aha." sagen?

    Was ist, wenn das Ende nichts als ein böser Anfang ist....?

  • Solche Abnahmen, weit verbreitet sind z.B. R1 Bremssättel auf TRX, per Fahrverusch, sind hier kein Problem.


    Bei euch schon?


    Die Fahrversuche sind jedesmal eine win-win-Situation:


    Der Prüfer darf während der Arbeitszeit für Geld rumkacheln, ich habe danach Reifen die aussehen, als könnte ich gut motorradfahren......



    Teuer ist das, weil sehr ausgiebig gefahren wird, nicht nur auf dem Hof.




    Wie, wenn nicht per Einzelabnahme, sollte ein Wasp-Cross Gespann oder ein Formel-Ford legal auf die Strasse gekommen sein?
    Das Problem sind wohl weniger die Vorschriften, als die das-geht-nicht-Mentalität mancher Prüfer.
    Wer sicherheitshalber gleich nein sagt, kann nichts falsch machen.
    Es ist aber sicher auch nicht jedermanns Sache, Fahrzeuge bis zur Höchstgeschwindigkeit zu testen.



    Da du ja ein Freund der Bonsai-Hondas bist: Die stärkste legale Dax hat 23PS. Glaubst du, dafür gab es Gutachten und ABEs?

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  • Glaubst du, du könntest mir was über meinen Job erklären? [emoji14]


    Wenn wenigstens vernünftige Fahrversuche gemacht werden, ist das ja schon regelrecht vorbildlich. Gefällt mir.

    Was ist, wenn das Ende nichts als ein böser Anfang ist....?

  • Vor geraumer Zeit war ein TÜV- und Dekra-Test in der Motorrad, da mußte einigen ihr Job erklärt werden, einer ist sogar rausgeflogen.


    Test-Bester war einer der hiesigen.
    Wer die Langstrecken-DM gewonnen hat, kriegt einen Fahrversuch wg. Gabelfedern noch eben gerade so hin.



    Die Burschen sind gnadenlos und sehr korrekt, aber auch absolut sattelfest und für jeden gut gemachten Unfug zu haben.


    Wir haben grosses Glück mit diesen Leuten.

  • Mahlzeit 2dann
    Ich habe mich vor 3 Jahren für Wirthfedern entschieden. Laut Recherche in diversen Foren sollen Wirthfedern nicht so straff sein wie Wilbersfedern. Jedenfalls ein positiver Unterschied wie Tag und Nacht. Besonders wenn mann zu 2t fährt, taucht mann vorne nicht mehr so heftig ab beim Bremsen. Die Dinger schlucken auch wesentlich mehr von der Straße. Alles in allen kann ich dir das im guten Gewissen empfhelen. Jetzt habe ich mir noch ein Wilbers Federbein gegönnt. Und auch da, ein Unterschied wie Tag und Nacht. Vorne und hinten bessere Dämpfung und die 38 ist nicht wieder zuerkennen:clap::clap::clap:

    Kannst du mich nicht mit Geschicklichkeit beeindrucken, versuche es mit Schwachsinn:happy:

  • Bei der CBF1000 hat "Motorrad" damals im Dauertest auch die Wirth als komfortabler bewertet:
    http://www.motorradonline.de/d…th-und-wilbers.76879.html.
    Auch wenn das andere Federn als bei der Pc38 sind, wäre es zumindest ein Hinweis, der den Eindruck vom hosenlosen Bären unterstützen würde.
    Bei der CB500 war der Ruf immer umgekehrt, die Wirth galten als sehr straff.
    Genau bewerten kann man also nur bestimmte Federtypen, nicht die Marken an sich. Zumal ja manche Marke auch unterschiedliche Federn für das gleiche Modell anbietet.