Honda MTX 80 R2 HD09 Problem Vorderradbremse

  • Hallo liebes Forum,


    ich bin gerade dabei einer alten MTX 80 wieder Leben einzuhauchen und habe folgendes Problem mit der Vorderradbremse:


    Die Bremse war aufgrund langer Standzeit fest. Nachdem ich sie abmontiert hatte, sind mir die 2 Schrauben zur Positionierung der Beläge durchgedreht.
    Nach langer Ersatzteilsuche wollte ich jetzt die erfahrenen Schrauber dieses Forums ansprechen, wie man zu einer Lösung kommen könnte:


    1. Die Schrauben lösen:
    Da der ursprüngliche Imbus durchrutscht, hatte ich es mit einem Torx, sowie einem Einschnitt für einen Schlitz-Schraubendreher versucht, erfolglos.
    Die Schraube ist für den kleinen Kopf sehr lange und womöglich stark korrodiert.


    Hilft da Einlegen in Öl/Wärmebehandlung wirklich weiter?


    Kann man das einem Metallbauer geben (Linksgewinde) und zu einem akzeptablen Preis eine Reparatur verlangen?


    2. Neuer Bremssattel:
    Ich habe leider auf vielen mir bekannten Seiten, sowie beim Honda-Händler, kein entsprechendes Ersatzteil finden können. Dabei gibt es wunderbare Reparaturkits für die Instandsetzung der Bremskolben.
    Ausprobierte Seiten:
    bike-teile.de
    eBay / eBay Kleinanzeigen
    honda-m-shop.de
    motorrad-ersatzteile24.de
    ivm


    Besondere Ideen? Händler? Bastler?


    3. Kompatibler Bremssattel:
    Und jetzt die absolute Kennerfrage -> Gibt es Bremsanlagen, die mit der genannten Maschine kompatibel sind?


    Die Maschine ist nicht mehr für den Straßengebrauch gedacht und wird nur von mir bewegt, also keine Zurückhaltung!
    Ich danke euch vielmals,
    hammersau

  • wie sieht die Inbusschraube aus? Wenn sich der Sattel aubauen ließe, könnte man auf einer ordentlichen Standbohrmaschine oder Fräsmaschine die Schraube eventuell ausbohren. Wenn der Kopf noch halbwegs vorhanden ist, ließe sich die Schraube eventuell mit nem Ausdreher noch entfernen. Das sind kegelige gehärtete "Stopfen" mit einem Linksgewinde.

  • Hi Schraubenkönig,


    danke für die Antwort!
    Der Sattel ist ab, das habe ich hinbekommen. Allerdings sind die Schrauben sehr lang und haben einen relativ kleinen Kopf, was natürlich auch Grundlage des Problems ist.
    Ich habe mit einer Motorradwerkstatt geredet und er meinte, sie brauchen 2 Tage dafür (was auch immer man 2 Tage lang daran versuchen kann).
    Es scheint mir sehr viel Aufwand und deshalb würde es in einer Schlosserei wohl sehr viel kosten.


    Das mit dem Ausdrehet sieht wirklich interessant aus, allerdings ist die Schraube schon echt fest. Deshalb würde mich interessieren, ob man sie mit einem Ölbad und/oder einer Wärmebehandlung gängiger machen kann?


    Ansonsten habe ich einen Händler gefunden! Anschreiben statt nur im Online Shop suchen hilft!
    Würde parallel vielleicht doch mal das Ausdrehen versuchen, da ich dann das Original wieder hätte.


    Anbei noch die Zeichnung zur Bremse.
    Gruß hammersau
    0065.jpg

  • Hi,
    ich hatte Ende der 70er eine Honda MT5, die war so grundsaetzlich Baugleich mit der MB5. Das 80er Gegenstueck waren damals die MB und MT 80er in Deutschland. So wie die Expolsionszeichnung aussieht und ich mich daran erinnere sieht das alles ziemlich gleich aus. Ist aber schon was her....


    Ansonsten, laaaange in Caramba / WD 40 / Waffenoel / Kriechoel einwirken lassen, nochmal, nochmal und nochmal. Cola soll auch ab und zu helfen - hab ich aber noch nicht probiert.


    Du kannst auch versuchen ein Loch, geringfuegig kleiner als Deine Schraube, in die Schraube zu bohren, dann ein Gewinde draufschneiden und mit ner Mutter & Schraube verkontern (wenn Du keinen Linksdrall hast). Im schlimmsten Fall aufbohren, genau unterhalb der Gewindegroesse und mit nem harten aber feinen Dorn / Schraubenzieher die einzelnen Gewindeteie rauspfriemeln. Danach das Gewinde nachschneiden. Das ist aber ein richtig ekliger Mistjob und eigentlich nur ab M6 - aber wenn Du ne ruhige Hand hast...


    PS. geh nicht mit nem Bunsenbrenner oder Heissluftfoehn dran - hab ich ein paar Mal probiert, ging bei mir nicht und fuehrte entweder zum verziehen oder kompletten verkleben / schmelzen.

    Man muss die Welt nicht verstehen - man muss sich nur darin zurechtfinden, A. Einstein.


    Bekennender alter Sack.

    Einmal editiert, zuletzt von 2xfour ()

  • Hi 2xfour,
    hatte im Honda-m-Shop, wo ich auch meine Bremse gefunden habe, nach anderen Vorderradbremsen gefragt. Die haben auch die MT80 im Programm, passt aber wohl nicht. Nur MTX125/200 passen noch.


    Deine Erklärungen zu der Reparatur würden den Aufwand erklären, den der Gebrauchtmotorradhändler meinte. Wenn mir meine Werkzeuge das erlauben würden, könnte ich es ausprobieren. Aber würden mich dann erst von billig nach teuer arbeiten :D
    Aber Danke dir :)

  • Nur der Kopf hat ein M10 Feingewinde, sofort danach verjüngt sich der Haltebolzen auf 5 oder 6mm.
    Das Gewinde ist so kurz, dass man es nicht nachschneiden kann, das sind nur paar Gänge, der Anschnittbereich eines handelsüblichen Gewindeschneiders, selbst zurückgeschliffen, geht auf Grund, bevor du Material am gewinde abnimmst.


    Vergiß den Käse mit dem Linksdreher, da spreizt du den Kopf so auf, dass gar nichts mehr geht.


    Klappere die Werkzeug- und Maschinenbauer in deiner Umgebung ab und frage, ob dir das wer rauserodiert.


    Dabei passiert dem Gewinde im Sattel gar nichts, das bleibt tip-top erhalten.





    Es gibt evtl. noch eine Möglichkeit, aber die ist umständlich.



    Gegenüber vom Kopf paar Millimeter vom Bolzen mit den Dremel o.ä. entfernen, gerade soviel, dass du die Bremsbeläge ausfädeln kannst, ggfs. den Belag vom äußeren Bremsbelag abmeisseln, nicht abschleifen, damit du ihn rauskriegst.


    Eine 8er Mutter, SW13 mit einem Schlitz von ca. 6mm versehen, auf den Stift aufstecken und mit dem Schutzgaser außermittig anschweißen, so dass du mit einem (hochwertigen) Gabelschlüssel ca. eine viertel oder sechstel Umdrehung (in die richtige!!) Richtung drehen kannst.


    Das sollte zum Lösen langen.


    Dann den Stift mit der Mutter abdremeln, den Kopf mit Inbus und Schraubendoktor oder mit dem Torx ausdrehen.




    Ölbad etc. hilft i.d.R. nix, die Köpfe sitzen zwar fest, immerhin ist das M10, sind aber seltenst festkorridiert - das "Werkzeug" der Heimwerker ist i.d.R. das Problem.