VT 600 Bj. 96 9000 km - Zuviel Öl im Blow-By

  • Habe vor zwei Wochen eine VT 600 Bj 96 mit sehr wenig Km vom Händler gekauft. 1. Hand!
    lt Händler hat die VT sehr lange gestanden! Der Händler hat zum Verkauf einen kompletten Servie gemacht incl. neuer Gummis!
    Und jetzt zu meinem Problem:
    In dem Öl-Kondensatbehälter unter dem Tank sammelt sich noch meiner Auffassung zu viel Öl.
    Nach einer Strecke von ca 70 km mit Tempo 80 - 100 habe ich 15 ml Öl abgelassen. (mehrmals wiederholt mit gleichem Ergebnis)
    Das Öl hat normale Farbe (nicht milchig). Kein Öl im Kühlwasser, kein Wasser im Öl!
    Außerdem wirkt der Anschluss des Kondensatbehälters an den Luftfilterkasten wie ein zweiter Auspuff - es kommen dort sehr viel Blow-By-Gase an.
    Wenn ich den Motor ohne Luftfilter im Stand laufen lasse kann ich den "Auspuff" noch in 10 cm Abstand mit der Hand spüren.
    Habt Ihr eine Idee?

  • ich tippe mal ins blaue, das ört sich an wie ein verstopfte motorentlüftung bzw. kurbelgehäusenetlüftung
    ansonsten muss man das mal ansehen, wohne auch im lk gifhorn.

  • Gruß aus Leiferde!
    Als verstopft ist da garantiert nichts. Der Schlauch vom ZK zum Behälter ist frei sonst käme ja kein Öl und kein Gas durch.
    Der Händler ist dran, aber bislang ohne Erfolg.

  • Bj 96 mit 9000 km.... das könnte auch ein Standschaden sein


    Motor nach langer Standzeit ohne Vorbereitung starten kann tödlich sein für die Kolbenringe.


    der Händler soll mal eine Druckverlustmessung machen,
    Ein Kompressionstest wäre auch nicht schlecht


    Viel Glück!

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
    Turtle-Hilfe
    "Monty Burns" made by Terpi :)

  • Zu viel Öl eingefüllt bringt genau dieses Ergebnis. Ersatzweise überlaufende Vergaser, die für ansteigenden Ölstand im Motor sorgen.
    Ich habe übrigens eine große Hand voll Motorräder mit solchen Laufleistungen gehabt im Leben. Gerade wieder die Hornet mit 9500 km in 19 Jahren. Die Motoren waren immer 100%ig perfekt, die haben nicht ansatzweise Schäden gezeigt -auch nicht die vielbeschworenen "ausgehärteten Dichtungen". Mit der Druckverlustmessung würde ich bei dem Motor noch 200.000 km warten. Der ist ja bestenfalls eingefahren :)-
    Dafür waren reihenweise Vergaser zugesetzt, Tanks verrostet und Bremsen festgegangen. Hier gibt es wirklich oft Standschäden.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

    Einmal editiert, zuletzt von CBforever ()

  • Ölstand war / ist ok. Die beiden Vergaser wurde vom Händler zum Verkauf Ultraschall gereinigt und neu eingestellt. TÜV auch neu.

  • ... Ultraschallreinigung wird oft völlig überbewertet!
    Ich habe aktuell eine Transalp in der Mache, die komischstes Verhalten an den Tag legt - läuft nur mit Choke-"Unterstützung" und geht völlig unvermittelt aus.
    Was wurde an dem Maschinchen nicht schon alles getauscht und getestet, sogar nagelneue CDIs hat sie - hat aber alles nix geholfen.
    Wie auch, sie bekommt schlicht keinen Sprit und das liegt an den Düsen der Vergaser. Die sind auch mit Ultraschall nicht frei geworden, da muss man massiv manuell nachhelfen. Und auf Anraten von Cheffe Oliver bekommt sie jetzt neue Leerlaufdüsen; die alten lassen sich nur ganz schwer bis gar nicht völlig reinigen.


    Ultraschall wirkt nur, wenn alles total luft- und blasenfrei ist. Und wenn kein Durchgang mehr besteht, wie bei diesen Leerlaufdüsen, ist es geradezu aussichtslos.
    Ich versenke so einen Vergaser unter Drehen um 2x 360° - bei der Transe können die beiden zusammen bleiben - und nach jeweils 90 min Laufzeit voll in der Flüssigkeit um nochmals je 4 x 90° weiter, sodass irgendwann alle Luft aus den verschiedenen Kanälen raus und Reiniger drin ist. Der kann sich dann einen abvibrieren, aber 100%ig ist das trotzdem nicht. Alle Kanäle und Öffnungen werden zum Schluss nochmal mit Reiniger durchgespült und ausgeblasen.
    Welche Werkstatt nimmt sich die Zeit (kann sich die Zeit nehmen) und badet einen Vergaser 6 Std im Ultraschall und dann sicher nochmal 30 - 60 Minuten Handarbeit; könnte doch niemand bezahlen!


    H.

  • Durch die auf- und abgehenden Kolben ändert sich mit der Frequenz der Motordrehzahl das Innenvolumen des Motors.


    Wenn ein Kolben nach unten läuft, wird der Raum unter dem Kolben kleiner - also ist klar, dass aus der Motorentlüftung ein pulsiernder Luftstrom kommt.
    Das muss so.



    Ich habe gerade einen Motor da, der lange gestanden ist und bei dem sich an den Stellen, an denen über die Jahre die Kolbenringe waren, minimale Stufen gebildet haben.



    Bei einem Zylinder hat es ein Ring übelgenommen, immer wieder über diese Vertiefung gleiten zu müssen, der hat seine Nut 5mm hoch geräumt und ist dann gebrochen.


    Sowas muss nicht sein, kann aber sein.

  • update:
    Der Händler hat einen Kompressions- und Druckverlusttest gemacht und dabei keine Auffälligkeiten festgestellt.
    Damit scheidet ein defekter oder festsitzender Kolbenring nach meiner Auffassung aus.
    Gott sei Dank gibt der Händler nicht auf und sucht weiter. - Langsam werde ich kribbelig.

  • Update:
    Leider haben die bisherigen Maßnahmen des Händlers nicht zum Erfolg geführt. Am Montag war nach einer 100km Tour die ganze rechte Motorseite verölt.
    Der Händler hat sich bereit erklärt die Maschine zurückzunehmen, da er kurzfristig keine Kapazitäten zur weiteren Untersuchung hat. Ich hoffe, dass er in einer ruhigen Minute den Fehler findet und die Shadow mit ruhigem Gewissen weiterverkaufen kann. Ich werde mich wohl in richtung Classic Bike (Moto Guzzi / Triumph) bewegen und melde mich aus dem forum ab. Danke an Alle.
    Bernd