Zylinderkopfschraube gerissen CB400N

  • Hallo,


    Beim schrittweise lockern der Zylinderkopfschrauben ging noch alles gut, aber dann. Alle Schrauben waren locker und Nr. 8 lies sich plötzlich schwer drehen und riss ab. Warum riss die ab, obwohl sie schon locker war?


    An Nr. 7 und 6, die mit den Gummis, waren Kohlekörnchen dran, Nr 5 macht beim ersten Lockern Zicken, hier war der Kraftaufwand deutlich höher, max. 1/8Umdrehung, ging dann schön leicht raus.


    Ich bin etwas ratlos, warum das passierte? :gruebelx::confusedx:


    Ich habe dann auf gehört zum Zerlegen.:mecry:


    Bilder folgen

  • Schrauberpech, du hast nichts falsch gemacht.


    Wenn Metalle mit ungünstigen Gleiteigenschaften trocken aufeinander laufen, können sie fressen, das ist wie Reibschweissen.



    Ein sehr erfahrender Schrauber merkt das manchmal beim Drehen und kann evtl. noch gegensteuern, aber eben nur manchmal.


    Motor zerlegen und den Schraubenstummel ausbohren oder rauserodieren lassen.


    Sollte man im Fachbetrieb machen, der die obere Gehäusehälfte auf einer Maschine exakt einspannen kann, freihand, mit der Handbohrmaschine ausbohren, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht exakt genug und das Gehäuse ruinieren.


    Dann das Gewinde nachschneiden oder einen Gewindeeinsatz setzen (lassen).


    Wenn noch genug von der Schraube rausschaut könnte man noch mit viel Geduld und Wärme und einem sehr, sehr guten Stehbolzenausdreher sein Glück versuchen, aber der Ausdreher kostet schon ein kleines Vermögen. Ist von Stahlwille und sieht aus wie ein Bohrfutter mit gezahnten Backen.

  • https://www.werkzeuggigant.com…3nVAZ3EAYYAiABEgKXe_D_BwE



    Ist aber keineswegs gesagt, dass es damit auch geht.
    Womöglich gibt man das Geld dafür aus und muss dann trotzdem noch zum Maschinenbauer, ausbohren lassen....


    Man braucht auch noch zwei lange Ringgabelschlüssel zum Spannen, die kosten nochmal einen Hunderter, mit den Gabelschlüsselchen vom Hagebau braucht man da nicht antreten.

    Einmal editiert, zuletzt von mart!n ()

  • Martin, danke dir für den netten Zuspruch, dass das mit der Handbohrmaschine geht nicht, ist schon klar, Zugriff auf Schweissbrenner habe ich und auch auf eine Ständerbohrmaschine.


    Den Schweissbrenner würde ich nicht gerne nehmen wollen.


    Ich bin noch etwas planlos.

  • Wenn noch was rausschaut würde ich das so abschneiden, dass es lang genug ist, um auf die ganze Länge der Backen des Ausdrehers gespannt werden zu können, es mittig dünn durchbohren, um Spannung aus dem Stumpf zu nehmen, es zwei Tage mit einem richtigen Rostlöser, nicht WD40 o.ä., einweichen, dann sehr lange prellen, dann entfetten, spannen und mit einer Lötlampe bei laufender Kontrolle der Temperatur mein Glück versuchen.


    Aber das Zeug dazu kostet für den einmaligen Einsatz zu viel Geld.



    Und wenn es nicht rausgeht, was gut möglich ist, würde ich es meinem Kumpel bringen.


    Denn eine Ständerbohrmaschine hilft erst mal nichts, das Gehäuse muss darauf festgespannt werden, sonst verläuft der Bohrer u.U. bzw. sehr wahrscheinlich.


    Ein Profi wie mein Kumpel macht das auf der Fräse, da ist der Maschinentisch gross genug und in jeder Richtung verfahrbar, so dass er das Werkstück genau unter dem Bohrer positionieren kann.


    Auch wenn der Stummel ohne Maschineneinsatz rausginge, das Gewinde ist wohl hinüber, also muss man für den Gewindeeinsatz sowieso aufbohren.
    Und da bietet sich das Ausbohren an, denn das Gehäuse muss dafür eh aufgespannt werden, wenn es was werden soll.

  • Hallo
    Weis eigentlich jemand warum an den 2 Zylinderkopfschrauben Gummis dran sind?


    Hintergund.


    Irgendwann hat mal jemand die Nocke gewechselt und die Schrauben vertauscht.


    Die hintere mit Gummi war bei mir am Kipphebelbock rechts innen,müsste ja eigentlich am linken Bock innen sein.


    Die vordere mit Gummi ist wahrscheinlich auch am Bock rechts innen-und da geht's mir genauso wie dem Fredersteller.


    Wenn ich die rausdrehe wird sie abreissen,deshalb lass ich die drin.


    Ergo hab ich am Bock links vorne innen eine Schraube drin ohne Gummi.


    Frage?
    Ist das bedenklich oder schlimm?


    Dicht ist der Kopf.


    Hab ne 450 S.

    CBX 750 F eine schwarz-blaue in rot umgewandelt.
    Und nun noch ne CB450S natürlich mit viel rot.
    Und ne CB1-400-leider in blau.
    Und nun noch ne VF 500 F2-mit rot.
    Weisse VFR 750 F -Gruss-Dieter

    3 Mal editiert, zuletzt von dieters ()

  • :o



    Wenn unten zwischen den Zylindern (links vom Steuerkettenschacht) kein Öl rauskommt, fass die Geschichte besser nicht an. Da unten sind nämlich kleine Kanäle an der Unterseite des Zylinderblocks, aus denen normalerweise Öl raussabbert, wenn die Dichtungen da fehlen oder marode sind.



    Auch wenn ich nicht glaube, dass die Dichtung an der falschen Stelle zum Abreißen der Schraube führen wird :wink1:



    Hier in der Bildergakerie weiter unten kannst Du die Kanäle schön sehen :D






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

    Einmal editiert, zuletzt von olaf-frankfurt ()

  • Danke.
    Ich könnte ja ne Schraube bestellen und die links vorne ersetzen,
    was da rechts vorne drin ist kann mir ja eigentlich wurscht sein.


    Das mit dem abreissen hat nix mit dem Gummi zu tun,ich hab die Schraube schon um 180 Grad knackend gelockert,aber dann kommt garantiert nach fest kommt ab .
    Die fängt dann an so schön federnd nachzugeben wenn ich weiter drehen würde.


    Ich komm aus nem Metallberuf,das Gefühl für abreisende Schrauben kenn ich.


    Danke nochmal.

    CBX 750 F eine schwarz-blaue in rot umgewandelt.
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    Weisse VFR 750 F -Gruss-Dieter

  • Ich kenn jetzt den Grund warum die Schraube abriss.
    Die äusseren liegen an Öl-Kanälen, die Inneren, ja da war ich etwas sprachlos, als ich den kausalen Zusammenhang erkannte.
    Ich kann mir denken was die Gummis für eine Aufgabe habe. :gruebelx:


    Aber das Problem dürfte eigentlich nicht unbekannt sein, und es dürfte nicht das erste mal sein, das hier eine Schraube abreist.
    Nr. 8 und Nr.5 sind baulich präsidiert zum Abreisen.
    Wie bekomme den Bolzen aus dem Gewinde? WD 40 und eine 5/4"-Rohrzange bewirken gar nichts. :confusedx:


    4-9Brenner und Gas und Sauerstoff habe ich auch, evtl. aus dem Schrott einen dicken Aluklumpen zumachen, so drauf bin gerade. :mad:

  • Das Problem bei diesem Motortyp ist, dass die inneren Bolzen zum Teil offen im Luftstrom liegen, dadurch kann sich Schmutz und Wasser auf den Bolzen ablagern. An Bolzen 6+7 sind Dichtmanschetten die Straßendreck abhalten, warum Bolzen 8+5 keine Dichtmaschette haben, obwohl sie eigentlich welche benötigen, erschließt sich mir nicht.


    Welche Erfahrungen habt ihr gemacht und wie habt ihr das Problem gelöst?

  • :wink1:



    Dass die Gummidichtungen da etwas Dreck weghalten, ist Zufall - sie sind zur Abdichtung gegen Öl verbaut. Welchen Sinn die Ölkanäle unten am Zylinderblock haben :nixweiss:



    Stahl in Alu kann auch sehr gut festgammeln ohne Dreck und Wasser ...






    :wavey:

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  • Olaf, da sind keine Ölkanäle. Der Zylinderblock ist da offen, die Bolzen 8,7,6 und 5 liegen zum Teil offen.


    Und um den Bolzen hat sich Dreck angesammelt.


    Wenn ich so an meine Anfrage nach einer simplen Adresse denke und an die Antworten und in Relation zu dieser Frage wundert mich da gar nichts mehr. Da ist einmal Fachkompetenz gefragt und schon ist Stille angesagt. Gott sei Dank, halten die Dampfplauderer endlich mal die Klappe.


    Komm Olaf sag mir, wie du den Bolzen raus poppeln würdest.
    Oder hast sowas noch nie gehabt.


    Das Ding ist richtig fest drin, eine Schwedeneck, ein brutales Werkzeug, bringt es auch nicht.
    Vielleicht mit Phosphatsäure?


    Oder gibt es ein Wundermittel ?

  • :crazy:


    Die Ölkanäle, um die es geht, sind an der Unterseite des Zylinderblocks - die siehst Du erst, wenn Du den Motor auseinanderhaust. Oder ersatzweise, wenn Du mal dem Link aus Beitrag #7 folgst (dort in der Bilderleiste weiter unten - auch wenn's da um 'nen 450S-Zylinderblock geht :o).



    Ich hatte dieses Problem noch nie, auch wenn bei den Motoren, die ich aufgemacht hab, da genauso Dreck und Wasser reingkommen war.
    Und alles was zum weiteren Vorgehen interessant ist, hat mart!n schon geschrieben.






    :wavey:

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  • Wenn noch genug von dem Bolzen rausschaut, gibt es die Möglichkeit einen Hebel aufzuschweißen. Der sollte wie ein Flacheisen aussehen, eine Bohrung am Ende anbrengen die um den defekten Rest des Bolzen passt.
    Dieses Teil stramm darüberklopfen und mit dem Bolzen verschweißen. Wenn möglich erst zurückdrehen. Meistens lösen sich die Bolzen so wieder, auch durch die punktuelle Wärme. Sonst ausbohren. Mit 2 mm Bohrer anfangen.

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Nachtrag noch:



    Alternative zum von Martin beschriebenen Vorgehen: Teil wegwerfen :wink1:


    Da der Motor (höchstwahrscheinlich) sowieso komplett zerlegt werden muss, dürfte es weniger Kosten und Aufwand sein, die Oberschale zu ersetzen.






    :wavey:

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