Brauche dringend Rat (LKL und Verlegung der Leitungen vorne)

  • Nabend,
    Hoffe ich werde hier fündig. Kurz gesagt der TÜV gab mir keine Plakette wegen dem Rastpunkt des LKL. Ich war zu karrisch 90€ dafür zu zahlen und habe mir statt dem rollenkugellager ein kegelrollenlager bei Tante louis besorgt. Nun, ist das falsch? Im werkstatthandbuch steht 25Nm für die lagereinstellmutter und 103Nm für die Steuerkopfschraube.. letztendlich habe ich die einstellkronenmutter nur handfest angezogen wobei ich nicht sagen kann das es nun leicht genug ist, einfach aus dem Grund das der Lenker nicht in den Anschlag fällt.. Bin nun etwas ratlos..


    Desweiteren wäre ich sehr dankbar wenn mir jem ein Bild schickt bzw in Worte fasst wie ich alle Kabel und Leitungen vorne verlege.. komme so wie es war seit 8 Jahren durch den TÜV und nun hatte er was dagegen, es sei dabei gesagt das ich einen lenkerumbau habe.


    Vielen Dank im voraus und beachtet meine Autokorrektur bitte nicht:))

  • Lenkkopflager eher nach Gefühl einstellen und das Drehmoment nur als Richtwert sehen.


    Kannst du genauer sagen was an der Verlegung an den Lenkeramaturen nicht gepasst hat? Der kann ja eigentlich nicht sagen schaut ******* aus. Sind sie zu kurz, stören sie bei irgendwas? Wie stehts im HU-Bericht?

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"

  • Moin, danke schon mal für die schnelle Antwort.


    Also mit der Einstellmutter bin ich schon nur bei handfest, muss ich also etwas lockerer wie handfest ziehen?


    Ok zur Verlegung:
    Kupplungszug verläuft durch das Loch vom Tacho, zwischen der Drehachse und dem rechten Tauchrohr durch
    Gaszug läuft vor dem rechten Tauchrohr her, macht so ein knick an der Drehachse und läuft dann unter dem Veekleidungsstück zwischen Tank und Seitenverkleidung Rechte Seite her
    Stahlflexleitungen (seien angeblich zu lang) verlaufen zwischen Tauchrohr rechts und der Drehachse, durch eine Halterung des elektrikteils der zum Kabelbaum führt, hin zu den Bremssatteln.
    Der elektrische Teil läuft dementsprechend auch zwischen Drehachse und dem rechten Tauchrohr.


    Schwer das so zu formulieren aber hoffe du kannst was damit anfangen


    LG Sascha

  • ... hier ein auszugsweiser Thread aus dem Panforum, in dem Member ManfredK zum Thema geantwortet hat. Gilt grundsätzlich allgemein, ggf mit Abweichungen wegen spezieller Verhältnisse bei den alten Modellen.



    Auszug:


    Bei der Montage bitte aufpassen....


    Das Originallager kannst du bzw. musst du genau nach WHB einstellen... aber bei einem Kegelrollenlager kannst du das WHB vergessen, bzw. musst es sogar vergessen!!


    Neue Lager einziehen.... unterste Kronenmutter montieren und mit ca. 10Nm anziehen... untere Gabelbrücke mehrfach drehen..... Kronenmutter wieder lösen.... und jetzt das knifflige... untere Kronenmutter soweit beistellen, dass das Lager spielfrei ist, aber kaum vorgespannt.


    Neue Sicherungsscheibe montieren und zwei Nasen nach unten umbiegen.


    Obere Kronenmutter montieren und mit den Fingern anziehen bis sie anliegt... danach wieder eine 1/2 Umdrehung öffnen.... die beiden Kronenmuttern dürfen nicht gegeneinander gekontert werden... da muss Luft dazwischen sein, der neue Sicherungsring ist wie eine Tellerfeder geformt, darf keinesfalls vollständig komprimiert sein (die obere Kronenmutter dient nur zum Abstützen der oberen Gabelbrücke!!)


    Danach die beiden anderen Nasen der Sicherungsscheibe nach oben biegen


    Gabelbrücke montieren und Abschlussmutter mit Drehmoment anziehen.. Gabel und Rad montieren...


    Federwaage an die Gabel und ein Weiterziehmoment (also nicht Losbrechmoment) der Gabel nach WHB einstellen (und da kann nun der Detailteufel zuschlagen... da das Drehmoment für das Axialschulterlager ausgelegt ist und nicht mehr so richtig zu einem Kegelrollenlager passt....)


    Vorher natürlich Lager mit Gabel auf Spielfreiheit kontrollieren....


    Wahrscheinlich wirst du dann alles wieder demontieren und die Einstellung korrigieren müssen.... (Gabel und Rad kannst du eigentlich drin lassen...)


    Durch das wieder aufbiegen der Sicherungsscheibe kann dir evtl. eine Nase brechen... Ersatz ist nicht schlecht....



    "handfest anziehen" (nach WHB) bedeutet "bis die obere Kronenmutter die Tellerfeder berührt...".... dann noch 1/4 Umdrehung.


    Oder messbar ausgedrückt.... zwischen unterer Kronenmutter, Tellerfeder und oberer Kronenmutter muss mindestens noch eine 1/10mm dicke Fühlerlehre passen, nachdem die Nasen korrekt umgebogen wurden.


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    Mit dem "handwarm" Anziehen hat man schon seine liebe (Verständnis-)Not.
    Handwarm ist noch lange nicht handwarm, das kommt halt ganz auf den Zweck an. Es gibt Ölfilter, die "handwarm" angezogen werden sollen und da wird es wohl kaum dahingehend zu interpretieren sein, dass ein "Luftspalt" bleibt, da ist das Maß aller Dinge die Dichtheit am Gummiring und das zudem noch unabhängig davon, wie welcher Schwergängigkeit das Teil sich aufdrehen lässt, vielleicht ist sogar ein Schraubenschlüssel von Nöten, denn "HAND-warm" heißt ja auch nicht automatisch, dass es ausschließlich von Hand angezogen werden soll/muss/darf und Werkzeug verboten ist.


    Übrigens hüllen sich nahezu alle Quellen, sei es Motorradonline, Louise mit den Schraubertipps u.a.m., in Schweigen oder nebulösen Formulierungen, wenns um dieses Thema geht. Noch nicht mal in den gängigen BMW-Foren ist etwas Verwertbares zu finden. Emil Schwarz ist mit seinen Lagern eh ein besonderer Fall, das kann man nicht so direkt als Referenz heran ziehen. Da haben wir Pan- / Varaderofahrer es richtig gut, wir haben Manfred .
    Einen netten Beitrag habe ich in einem Forum gefunden, da meinte der Schreiber, "handwarme" Schrauben seien so mit ca. 20 - 30 Nm angezogen ... na dann!

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    Ist ja auch ein Honda spezifisches Verfahren... bei allen anderen Herstellern ist das eine Kontermutter...






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    ich melde auch noch mit weil bei meiner ST auch das Lenkkopflager fällig ist.
    Deine Erklärungen sind echt toll, mich würde interessieren, was der technische Hintergrund ist, warum beim Kegelrollenlager die Kronenmuttern nicht gekonntert werden. Kann ja wohl nur am Gewindespiel der unteren Mutter liegen, dass beim Kontern in die andere Richtung (sprich Mutter zum Lager) relevant wird und somit die beiden Kegelrollenlager mehr zusammenzieht. Oder lieg ich falsch?

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    Die obere Kronenmutter wird weder beim Original Axialschulterlager noch bei einem Zubehör Kegelrollenlager gekontert.


    Honda hat beim Originallager ein deutliche Vorspannung im Lager. Würdest du jetzt die Kontermutter kontern, die Gabelbrücke montieren und dann die Abschlussmutter anziehen, würde das Lenkschaftrohr gegen die Gabelbrücke gezogen und die Lagervorspannung vergrößert sich deutlich (Motorrad unfahrbar).


    Deswegen ist bei Honda die obere Kronenmutter nur eine Auflagefläche für die Gabelbrücke und hat keinen Einfluss mehr auf das Lager

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  • ... ich habe gesehen, dass das keines der üblichen Info-Dokumente von Manfred war, sondern Beiträge im Forum selbst, die ich mir abgespeichert hatte.
    Text steht oben ...



    H.

  • Wahnsinn das die kontermutter die Gabelbrücke kontert, so steht das im Werkstatthandbuch nicht geschrieben, abgesehen von dem Drehmoment da ich ja ein anderes Lager genommen habe, beschreiben die den Vorgang die Kontermutter handfest anzuziehen und dann nochmals um 90 Grad fester zu ziehen.. Vielen Dank das war sehr hilfreich


    MfG Sascha

  • Hallo Martin,
    Habe mir gerade Videos von dir angeschaut zum LKL. Anders wie oben beschrieben ziehst du die kontermutter soweit an das die Einstellmutter noch ein MÜ mitgeht.. weiter oben wird geschrieben ich soll die Kontermutter handfest anziehen und anschließend wieder mit einem Zehntel mm Spiel zur Einstellmutter lösen damit eben die gabelbrücke gekontert wird und so verhindert wird das die die Spannung weiter gepresst wird.. wie gehe ich nun vor?

  • ... ich habe bislang bei 2 Pans und an meiner 92er TA die Lager gewechselt auf Kegelrollen. Dabei die Ratschläge von Manfred beachtet und das hat alles bestens funktioniert.


    Wie Manfred schreibt, das WHB bei NICHT- OEM-Kugel-Lagern im Wesentlichen nicht beachten, weil einfach anders als Kegellager.
    Knackpunkt (ich glaube bei der Transe) war, dass es im Original kein Sicherungsblech gibt. Aber egal wie, wenn man beachtet, dass die Mutter, die das Lager einspannt und an der im Falle dass das Gefährt vorne frei vom Boden ist, alles hängt, von KEINER Kontermutter in seiner Position "mitgedreht / weiter angezogen" wird, ist alles gut. Wenn also die Kontermutter "Lose" aufsteht, ist das nicht schädlich. Ein Sicherungsblech (sieht aus wie eine Kronmutter im Kleinen, halt einfach nur flach und die Laschen lassen sich so biegen, dass sie das (Rück-)Drehen der Lagermutter verhindern, kann man sich aus Zinkblech selbst schneiden. Schraubensicherung mag ich mangels Erfahrung damit an dieser Stelle nicht empfehlen, aber im Prinzip müsste das auch gehen, und wenn man nur die Gewindegänge nach oben hin "versiegelt"


    Ich schaue mir Martins Film heute Abend an und ich müsste auch noch Bilder von den LKL-Wechseln haben, dann zeige ich sie hier.


    H.



    PS. Ich hatte vor ein paar Wochen eine fremde Transalp hier, bei der hat das LKL geschlagen wie Sau (!), beim Anheben des Vorderrades ist die ganze Mimik um sicher 5 mm nach unten durchgerutscht. Beim Fahren auf ebener Straße hat man nichts davon gemerkt, aber auf unserer Orts-Rüttelstrecke (Hauptstraße mit Namen) heftigste Schläge. Ursache: diese Lagermutter, die das Lager einspannt hat sich um diese Distanz nachdrehen lassen und das ohne die Gabelbrücke zu lösen !!! Ich gehe davon aus, dass die Lagerschalen nicht ordentlich eingetrieben waren und sich mit der Zeit gesetzt haben. Die Mutter war in sich recht schwergängig (nur mit Hammer und Schlagdorn zu bewegen), da war eine Sicherungsscheibe nicht notwendig.

    3 Mal editiert, zuletzt von horst.w ()

  • Hallo Martin,
    Habe mir gerade Videos von dir angeschaut zum LKL. Anders wie oben beschrieben ziehst du die kontermutter soweit an das die Einstellmutter noch ein MÜ mitgeht.. weiter oben wird geschrieben ich soll die Kontermutter handfest anziehen und anschließend wieder mit einem Zehntel mm Spiel zur Einstellmutter lösen damit eben die Gabelbrücke gekontert wird und so verhindert wird das die die Spannung weiter gepresst wird.. wie gehe ich nun vor?


    Es gibt eigentlich keine "Kontermutter". Die untere Mutter ist die Einstellmutter, und was man damit macht, hängt stark vom Lagertyp ab. Beim Originalllager (Schrägschulter-Kugellager) wird mit vorgegebenem Drehmoment angezogen (20..25 Nm). Verwendet man ein Kegelrollenlager, was die meisten beim Austausch tun (ich auch), dann zieht man die Enstellmutter "handfest". Diese Angabe ist natürlich vage und keiner weiß so recht, was er damit anfangen soll. Ich mache es oft handfest plus eine 1/4 Umdrehung und schaue dann, dass, wenn ich die Gabelbrücken von Anschlag zu Anschlag drehe, sich die Einstellmutter mitdreht und nicht wieder lockert. Man kann auch mit einer Federwaage das Losbrechmoment messen, habe ich auch schon gemacht, aber bin wieder davon abgekommen. Man hat es einfach irgendwann im Gefühl und außerdem hängt das Losbrechmoment auch immer ein bisschen davon ab, was noch dran hängt oder dran schleift (Leitungen, Züge...).


    Die obere Mutter ist die, die nicht die Kontermutter ist! Sie dient lediglich als Auflagepunkt für die obere Gabelbrücke und ist mit einer Distanzscheibe von der Einstellmutter getrennt. Diese Distanzscheibe hat ein leichtes Wellenprofil, womit eine Konterung verhindert werden soll. Die obere Mutter wird also leicht gegen die Distanzscheibe gedreht, bis sie stoppt. Dann dreht man etwas weiter, bis die Kerben überein stimmen, sodass man die Haltelaschen oben und unten passend einbiegen kann. Dieser Vorgang ist quasi "kraftlos" und vor allem werkzeuglos. Auf die obere Mutter wird dann die obere Gabelbrücke aufgelegt und dann die Kronenmutter oben mit 103 Nm angezogen. Die obere Mutter bildet also eine Einheit mit der oberen Gabelbrücke. Und die Distanzscheibe mit ihren eingebogenen Laschen verhindert ein verdrehen/verstellen der Einstellmutter. :wink:

  • ... mit den Bildern siehts mau aus, soweit man daraus Montageinformationen ziehen wollte. Aber hier habe ich aus dem Telekatalog vom Hausherrn Oliver die untere Gabelbrücke / Lenkschaft und die zugehörigen Lager usw., daraus erklärt sich alles Weitere:


    1 und 2 sind die Staubschutzscheiben


    7 und 8 sind das untere und obere Lager, die natürlich erheblich voneinander abweichen, also nicht austauschbar sind. Die Lager als solche kann man drehen wie man will, die Lagerschalen sind hier nicht abgebildet, die gehören einfach zu den Lagern dazu.
    Nr 4 ist jene "untere" Mutter, die das "obere" Lager anzieht; aus meiner Erfahrung bei der Pan, sind 10 Nm schon grenzwertig und die Lenkung ist da schon kratzig-schwergängig.
    Nr. 6 ist die Sicherungsscheibe, mit deren Laschen die "Untere" Mutter fixiert wird. Wie oben schon beschrieben, kann die ggfs wegfallen oder existiert im Original nicht; ist mir eingefallen, dass man sie auch durch einen entsprechenden Federsicherungsring ersetzen könnte, muss ja nur verhindern, dass sich die "Untere" Mutter nach oben schaffen kann.
    Die Nr. 5 ist also die "Kontermutter", die nicht zum Kontern der "Unteren" Mutter da ist. Die begrenzt die Gabelbrücke nach unten, die ihrerseits mit der "Obersten" Mutter (=Lenkkopfmutter, hier nicht abgebildet, gehört im Teilekatalog zur Oberen Gabelbrücke) mit immerhin 80 - 120 Nm angezogen wird. Dabei dreht man natürlich NICHT die Nr. 5, sondern die Lenkkopfmutter von oben nach unten. Der Spalt von 0,10 mm gehört zwischen die Sicherungsscheibe und eben diese "Kontermutter", falls es keine Sicherungsscheibe gibt, eben zwischen "Untere" Mutter zur "Kontermutter" hin.


    LKL Pan.png


    PS: Martin war schneller, ich denke, wir sagen das Gleiche nur mit etwas anderen Worten :wink:

  • Vielen Dank für eure hilfreichen Antworten, ich werde mich das ER nochmal an die Arbeit machen:) Schönes WE euch und gute Fahrt (falls es bei euch nicht regnet)


    MfG Sascha

  • Zwecks der Verlegung der Züge wäre ein Foto eher hilfreich denk ich. Was hat er denn bemängelt? Knickt irgednwas ab beim Lenken seiner Meinung nach?

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"