CB 400n wird zu heiß nach Umbau auf 43 PS Nocke

  • Hallo Leute, im Oktober hab ich bei meiner CB400m bj82 den Motor zerlegt weil er CA 1/2 L öl pro Tankfüllung gebraucht hat. Aufbohren u. hohnen + 0,25 neue Kolben u. Ringe Ventilschaftdichtungen u. Kopf planen. Dann zusammen gebaut eingestellt und läuft ganz gut. aber bei längerer fahrt und Autobahn mit CA 120 km/h wird der Motor bis 130/140c° warm und läst sich nur halelig schalten Leerlauf will nur schlecht rein. Bis CA 950km gefahren. Heute Autobahn nach ungefähr 35min mit 110 km/h auf 120° dann steigend bis 130° nach 2 Std. Pause beim Oldtimertreff in Hilgen. Rückfahrt über Land temp. bis 110° ,dann bei Hagen ein Stück über die Bahn rauf auf 125°. Hat jemand eine Idee woran das liegen kann? Laut Honda müssen keine grösseren Düsen rein von wegen Gemich zu mager und dashalb zu heiss.:confusedx:


    Gruß
    Elmar

    Schönen Gruß vom Möhnesee


    Elmar

    Einmal editiert, zuletzt von CB Vierhausen ()

  • Moin,


    hast Du beim Zusammenbau irgendwo mit Dichtmasse/Flüssigdichtung rumgemacht? Und irgendwo zuviel davon verwendet, so dass sich was rausgedrückt hat und auf Wanderschaft gegangen ist? Verstopft jetzt das Ansaugsieb der Ölpumpe ...



    Wie genau ist Dein Thermometer? Hast Du schonmal die 100° im kochenden Wasser überprüft? Ich hab da schon seltsame Dinge gesehen ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Moin , Dichtmasse nur genz dünn für das Motorgehäuse , Thermometer werd ich heute mal testen .Aber bei über 120° wird die Schaltung hakelig , denke schon das das Thermometer nicht lügt.

    Schönen Gruß vom Möhnesee


    Elmar

  • Ich hatte in den 80er auch eine CB 400 N von 27 PS auf 43 PS umgerüstet. Auch mir ist damals aufgefallen, dass das Moped danach heißer wurde. Hab dann mit größeren Düsen und anderen Zündkerzen experimentiert. Die größeren Düsen haben zwar die Öltemperatur gesenkt, aber auch den Verbrauch deutlich erhöht. Außerdem lief sie im Teillastbereich bescheiden. Ich hab dann wieder auf Originalbedüsung zurück gebaut.
    Nach meiner Erfahrung / Erinnerung sind die hohen Öltemperaturen für Hondamotoren aus den 80er nicht ungewöhnlich. Meine spätere Honda CB 650 C kam im Sommer, da musste es gar nicht besonders heiß sein, bei Vollgas schnell auf 150 grad Celsius. Bei Reisegeschwindigkeit um 140 km/h waren es immer noch um die 120 grad. Scheint für die Motoren nicht wirklich ein Problem zu sein.

  • Alte Paralleltwins laufen generell etwas heißer als der Rest. Bis 120 Grad würde ich mir keinen Kopf machen und es als "normal" einstufen. Grenzwertig wird es definitiv bei 140 Grad. Kann mich gut dran erinnern, dass ich meine XS650 mal mit 150 Grad am Straßenrand abkühlen ließ. Interessant wäre auch das Öl und dessen Viskosität, welches du fährst. 20w50 min. wäre wohl eine gute Wahl.

  • :wink1:


    Meine CMs laufen eher mager (sparsam im Verbrauch und Zündkerzen eher weiß als grau) und kommen nur im Sommer in Südfrankreich mal über 100° Öltemperatur. Oder wenn ich mit recht wenig Öl fahre.


    Mein Tourer hatte gestern zum Ende der 600km-Tour 'nen Ölstand ca. 350ml unter Minimum - erkennbar an der Öltemperatur knapp über 90°, wäre mit vollem Öl bei 15° Aussentemperatur wahrscheinlich bei 85° geblieben.


    Allerdings drehe ich so gut wie nie über 5000 (bei echten 95km/h hat der Tourer 4500 auf dem Drehzahlmesser).



    Ein Großteil der Wärme von Kolben und Zylinder wird über das Spritzöl im Motorraum in die Ölwanne transportiert und über die Ölwanne nach aussen abgegeben. Dafür ist die Viskosität des Öls egal.






    :wavey:

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  • Das nur die alten Paralleltwins heißer laufen, habe ich so nicht festgestellt. Wie bereits geschrieben, wurde auch mein Hondavierzylinder (CB 650 C) deutlich heißer als mein derzeitiges Motorrad (Suzuki Bandit).
    Allerdings war das bei Drehzahlen deutlich über 5.000/min. Die CB 650 drehte ja schon bei 120 km/h 6.000/min. Die 400er vermutlich sogar noch höher.
    Die Viskosität hat m. M. nach tatsächlich nichts damit zu tun, ob ein Motor heißer wird oder nicht. Allerdings verträgt ein 20 W-50 ggf. höhere Öltemperaturen als ein 10W-40. Insofern macht es schon Sinn, Motoren die mit höheren Öltemperaturen bewegt werden auch mit einem Öl mit höherer Viskosität zu betreiben. Nach meinem Kenntnisstand sind sogar noch Öltemperaturen bis 150 grad unbedenklich. Letztendlich kommt es vermutlich auch noch darauf an, wo die Öltemperatur gemessen wird. Bei der CB 650 saß der Ölfühler im Ölkanal, bei der CB 400 N in der Ablassschraube.

  • :wink1:


    Der Öltemperaturfühler in der Ablaßschraube bei der 400N und ähnlichen misst Mist. Der "Auslaufrüssel" sitzt zuwenig im Hauptstrom und wird gut vom Fahrtwind gekühlt, da kriegt man keine zuverlässigen Angaben.


    Ich hab das bei einer meiner CMs - habe die Anzeige mit 'nem Parallelwiderstand zum Fühler so nachkorrigiert, dass bei normaler Landstraßenfahrt der gleiche Wert angezeigt wird wie auf 'nem Thermometer in der Meßstab-Öffnung. Im Stadtverkehr, insbesondere wenn ich ein Weilchen an der Ampel stehe, geht die Anzeige schnell deutlich hoch, sobald wieder stetiger Fahrtwind da ist, geht sie wieder runter :o
    Die Ölmeßstab-Thermometer liefern bei diesen Paralleltwins bessere Ergebnisse - obwohl sie auch nur die Luft- und Spritzöl-Temperatur im Kupplungsgehäuse messen ...






    :wavey:

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  • Spannend wäre mal wo genau Du denn misst. Wenn das Schalten hakelig wird, trennt die Kupplung nicht sauber, manchmal trifft man das an, wenn die Kupplung zu viel Öl abbekommt, und das dann die Scheiben aneinanderpappt. Wenn ich meine 350K auf die rechte Seite lege, 10 sekunden warte, sie wieder hinstelle und anwerfe, bekomme ich keinen Leerlauf mehr rein. Ist normal. Wenn ich dickeres Öl als 10w40 reinkippe, rutscht die Kupplung.
    Die Hauptwelle ist oft Druckölgeschmiert und der Kupplungsdruckpilz ist quasi die Dichtung, wenn der über die Jahre etwas an außendurchmesser verloren hat, wird ziemlich viel öl in die Kupplung gepumpt und das wandert nur sehr sehr langsam zwischen den Scheiben hindurch nach außen.
    Du kannst einfach mal überprüfen wie viel Öl Du drin hast, und einfach mal 0.5L mehr reinkippen. Ich kenne den 400N motor nicht gut, aber ich würde genau so viel Öl da reintun, dass ganz knapp die Kurbelwelle nicht rumpanscht. Das kann 0.5L mehr als original sein, das kann auch 1L als original sein.
    Meine 250K damals war auch immer so erstaunlich schnell warm, bis ich gemerkt habe dass man den Ölkontrollstab ja nur aufsetzen soll zum messen, und demnach durchaus 0.5-1L mehr Öl in den Motor passt. Dumme Fehler, große Wirkung.


    Ansonsten schaue mal nach, ob der Auspuff vielleicht ein bisschen zu zugestopft ist, manche Auspuffanlagen werden lauter wenn sie alt werden, manche werden leiser. Die die lauter werden, machen normalerweise keine Probleme, die anderen... zu viel Rückstau.


    Und überprüf mal die Zündung, wenn sie zu spät zündet hast schnell einen Motor der viel heißer läuft als er sollte, nicht selten erstmal ohne signifikante Leistungseinbußen.


    Man muss auch bedenken dass große Schutzbleche vorn sowas wie 80% der Kühlluft bei höheren Geschwindigkeiten abschirmen. Je kleiner der Koti desto kühler der Motor.... Ist natürlich bei Einzylindern kritischer als beim Twin.

    Einmal editiert, zuletzt von ricardo ()

  • Hallo Olaf,


    was hältst du von der Idee einen Sensor in den Ölsumpf rein zu basteln, gut durchspült und nebenbei kann man auch Öldruck abgreifen?


    Sensorik und Auswertmodul sind natürlich nicht bei Louis zu haben, aber so ein Zeug könnte ich zusammen basteln.:D


    Nochmals zum Temperaturproblem. Höhere Öltemperatur, mein Verständnis, kann auch durch höhere mechanische Reibung verursacht werden.
    Der Kolben dehnt sich schneller aus, nach einem Kaltstart, als der Zylinder und kann u. U. Klemmer verursachen. Habe ich irgendwo gelesen.
    Vielleicht ist modernes Synthetik-Öl angebrachter als dickes 20W50 beim Einfahren, bis die Kolbenringen eingeschliffen sind.


    Ich kann Infos zur Originaldüsenbestückung für den 43PS-Motor, wenn gewünscht, liefern.


    Hinter breiteren Schmutzblechen mit halbrunder Form kann sich durch den Coanda-Effekt geteilte Strömungen wieder vereinigen. Ein paar Wollfäden am Schutzblech bringen bestimmt Aufklärung über die Mystik.

  • :wink1:


    @ ricardo: Zündungseinstellung ist statisch bei dem Motor (nicht verstellbare Pickups für elektronische Zündung), und wenn die Öltemperatur direkt nach dem Nockenwellenumbau auffällig höher ist als vorher, sind auch andere "schleichende" Fehler (zugesetzter Auspuff etc.) unwahrscheinlich.
    Auch wird er die Art, den Ölstand zu messen (korrekt: ebene Fläche, Hauptständer, Meßstab nur eingesteckt, nicht reingedreht) nicht verändert haben, dass er jetzt plötzlich mit zuwenig Öl fährt.
    Mehr als Maximum ist nicht zu empfehlen, bei mäßiger Belastung steigt die Öltemperatur auch mit 'nem halben Liter unter Minimum nicht dramatisch an (ca. +10° gegenüber Normalwert). Nur Volllast mit wenig Öl führt schnell zu zu hohen Temperaturen und zum Motortod.


    @ Vierhausen: Bist Du sicher, dass die Steuerzeiten stimmen? Wie stehen die eingeprägten Linien seitlich am Nockenwellenrad, wenn Du den LiMaRotor auf die T-Markierung stellst? Ein Zahn zu spät könnte zu hohen Temperaturen (und schlechter Leistung) führen ... :o


    @ Wanderfalke: ungefähr unter dem Ansaugsieb der Ölpumpe 'n Gewindeloch für den Temperaturfühler in die Unterschale zu machen, sollte kein dramatisches Problem sein. Gibt mit Sicherheit 'nen besseren Wert für die Öltemperatur.
    Den Sensor in das Ölfiltergehäuse (das ist nicht der Ölsumpf :wink1:) zu setzen, halte ich wegen des Öldrucks für problematisch (keine Wandstärke für ein längeres Gewinde). Zudem dürfte die Temperatur dort nicht viel anders sein als unter dem Ansaugsieb und der Druck nicht viel anders als am originalen Öldruckschalter - den kann man, wenn man's braucht, ja durch 'nen Drucksensor ersetzen.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Moin, habe ein Ölmessstabthermometer verbaut. Die Ölmenge ist genau nach Angabe und die Anzeige am Messstab wenn aufgesetzt steht auf Max wie es sein soll.
    Auspuff ist neuwertig noch keine 5000 km.

    Schönen Gruß vom Möhnesee


    Elmar

  • Hallo,

    Laut Honda müssen keine grösseren Düsen rein von wegen Gemich zu mager und dashalb zu heiss.:confusedx:


    Das sagt Honda. Ist ein Anhaltspunkt.
    Und was sagen Deine Zündkerzen? Das ist die konkrete Situation in Deinem Motor bei deiner Fahrweise.


    Ich würde mir über irgendwelche Temperaturwerte an sich kein Sorgen machen, sondern mich um Kupplungseinstellung und Kerzenbild kümmern und zur Sicherheit auch den Zündzeitpunkt nochmal überprüfen.
    Je nach Kerzenbild könnten größere HD eine gute Idee sein oder nicht, die höhere Temperatur würde ich aber als ernsten Hinweis nehmen die Kerzen mal nachzusehen!


    Viele Grüße

  • Kerzen sind beide hell grau und Kupplung ist auch optimal eingestellt.

    Schönen Gruß vom Möhnesee


    Elmar

  • Hallo,
    also zu heiß ohne zu mager.
    Wie schon geschrieben wären Zündzeitpunkt und Steuerzeiten zu prüfen. Falls in Ordnung, wäre mein nächster Kandidat den Ölkreislauf.
    (Ich weiß nicht wie das bei der 400-er ist, bei der CB650 kann an z.B. Filter, Feder und Hülse in falscher Reihenfolge auf die Hohlschraube setzen, sodaß der gesamte Ölstrom durch das Bypaßventil für den Fall eines verstopften Filters muß. Das drosselt den Durchsatz je nach Zustand der Ölpumpe erheblich!)


    Wenn es sonst was mechanisches wäre, hättest Du nach an die 1000km jetzt wohl sichtbar Späne im Öl.


    Viele Grüße