Nach 37 Jahren Moped-Abstinenz habe ich mich nach dem Besuch von 'Wheels and Stones' in St. Wendel dazu entschlossen endlich mal wieder auf 2 Rädern unterwegs zu sein. Ich wollte mir ein Moped bauen, so wie ich es damals mit 20 gebaut hätte, als ich wegen Studium das Geld nicht dazu hatte. Mit 16 hatte ich meine K50SE mit selbstgebautem Höcker und M-Lenker versehen – sogar mit TÜV! Sowas wollte ich wieder bauen.
Mein Budget hatte ich auf 1000 € festgelegt. Die Basis sollte nach einem Motorrad aussehen, so wie ich sie aus den 70er/80er Jahren kannte.
Nach einiger Recherche fiel meine Wahl auf eine CB400/CM400. Die erschien mir als gute Basis - billig, zuverlässig und gute Ersatzteilverfügbarkeit. Gleich in der Nähe wurde ich fündig. 550 € für eine gut erhaltene CM400T waren deutlich innerhalb meines Budgets mit genügend Luft für den Umbau.
Gleich nachdem ich sie zu Hause hatte, flogen das wuchtige Topcase, Gepäckträger, Heckleuchte, Blinker und die ultrahässliche Stufensitzbank runter. Halbnackig stand sie dann schon deutlich sympathischer vor mir. Dann gings ans Einkaufen. Eine Cafe-Racer Sitzbank aus China (deutlich zu weiche Struktur – deshalb wird die bald durch eine Selbstgebaute ersetzt) macht das Teil zum Einsitzer (34€). Blinker von POLO (je 8 €). Kleines ovales Rücklicht mit selbstgebautem Kennzeichenhalter (29 €). Die wuchtigen Seitendeckel mit Luftfilterkasten mussten auch weichen. Deshalb wurde die Batterie und Teile der Elektrik in einen selbstgebauten Kasten ins Rahmendreieck verbannt. Luftfilter sind von K&N (95 €). Kurbelgehäuseentlüftung in Filter aus meinem Oldtimerteile-Fundus. Dazu noch neue Reifen (123 €) und eine 43 PS Nockenwelle aus UK (GBP 98). Den bereits eingetragenen gedrehten T-Lenker lasse ich erstmal drauf, weil er bequem und zeitgenössisch ist.
Auf einen klaren Stil habe ich mich nicht festgelegt. Sie soll mir einfach gefallen und wenig kosten.
Nachdem mich mein TÜV Prüfer, mit dem ich den Umbau von Anfang an durchgesprochen hatte, überraschend wegen „keine Lust“ im Regen hat stehen lassen, geht´s am Freitag zum nächsten ´Gott in Grau´, der aber schon die ursprüngliche Position der hinteren Blinker im Heckausleger bemängelt hat – „höchstens 200 mm vom hinteren Ende des Mopeds weg“. Jetzt sitzen sie wegen besserer Sichtbarkeit von der Seite aus etwas höher an Blechwinkeln. Mal sehen, was der Lautstärke-Check sagt und ob ich um eine Geräuschmessung rumkomme.
Drückt mir die Daumen!