Schalthebel hängt

  • Hi!


    Ich bin neu hier :-)


    Ich hab eine PC38 SA, bei der seit einigen Tagen der Schalthebel nicht mehr in die Mittelstellung zurückkehrt (außer man schubst ihn mit dem Fuß). Er wirkt auch insgesamt etwas verklemmt; bisschen hakelig war er schon immer zu bestimmten Gelegenheiten, aber wenn er ging, dann gut. Getriebe und Kupplung funktionieren ansonsten wie vorher.


    Das Wartungshandbuch sagt dazu, dass vielleicht die Schaltfeder erneuert werden muss oder die Schaltwelle fest oder defekt ist. Weiß jemand, was es kostenmäßig bzw. an Zeitaufwand bedeutet, wenn das eine Werkstatt macht?
    Was könnte es denn sonst noch sein? Kann es mit der kalten Witterung zusammenhängen?


    Bevor ich sie gekauft hab hat sie schon auf allen Seiten gelegen und der Seitenständerausklapphebel war beim Kauf verbogen. Es hat aber bei mir für über 10000 km alles funktioniert und ich hab sie selbst auch noch nicht hingelegt. Am Schaltgestänge schleift nichts.


    Vor einigen Wochen (entspricht ca. 600 km) hab ich Ölwechsel gemacht und Castrol Power 1 Racing 5W40 verwendet, das bewegt sich eher am Rand des geforderten, ist aber von den Spezifikationen her meines Erachtens ansonsten geeignet (und meine Entscheidungsfindung soll hier auch nicht Thema sein :-)). Andere Leute meinen, das sei ganz klar die Ursache, aber ich sehe den Zusammenhang zum Hebel nicht so ganz. Der Rest der Kupplung geht ja und das Problem ist auch nicht seit dem Ölwechsel schleichend aufgetreten, sondern erst jetzt in eher kurzer Zeit. Hat das schonmal jemand benutzt? Macht es sinn, dass der Schalthebel (und NUR der) von einem falschen Öl beeinträchtigt wird? Ich hätte bei Problemen eher mit Rutschen oder sowas gerechnet.


    Grüße
    ventrue

  • Drei denkbare Ursachen.


    Erstens: verbogenes, ausgeschlagenes, schwergängiges Schaltgestänge. Wäre, falls Teile getauscht werden müssen, am Billigsten; die Teile gibt es für wenig Geld gebraucht. Wenn man nicht selbst dabei gehen will, etwa 30 Minuten in der Werkstatt.


    Zweitens: verbogene Schaltwelle (9 auf https://www.bike-parts-honda.d…CBF+600+FAIRING.html)oder drittens gebrochene Feder (10 auf https://www.bike-parts-honda.d…1600-CBF+600+FAIRING.html). Für beides muss die Schaltwelle nach links ausgebaut werden. In der Werkstatt geschätzt zwei Stunden Arbeit.


    Das Öl wird sicher nicht die Ursache sein.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

  • https://www.bike-parts-honda.d…2000-CBF+600+FAIRING.html


    Demontiere erst mal den Bolzen Nr. 12, mach ihn sauber und schmiere mit einem Wälzlagerfett ab.. Ist es dann wieder gangbar?


    Problem gelöst in Post #1, das hab ich auch noch nicht gesehen ;-)
    Ist mir zwar peinlich, weils so offensichtlich war, aber du bist mein Held :-D


    Am Bolzen lag es zwar gar nicht, aber als er raus war, ist der Rest vom Gestänge mehr oder weniger so hängen geblieben, wie er gerade war. Alle anderen Gelenke waren stocksteif.


    Den Bolzen und den Bereich um die Kugelgelenke unter den Gummikappen hab ich jetzt nach der Reinigung mit Lagerfett bestrichen. Zu der späten Stunde hatte ich nur eins vom Fahrrad greifbar (wesentliche Eigenschaften: Uralt und giftgrün), aber die Schaltung ist trotzdem besser als je zuvor und ich bin hochzufrieden :-)

  • Ohjee, Wartungsstau an gewissen Stellen.
    Bist Du sicher, dass Deine Schwimmsättel noch schwimmen?
    Wenn schon die Gelenke des Schaltgestänges fest sind, würde ich dazu tendieren, mal nach den Bremssätteln zu schauen (schauen zu lassen). :gruebelx:


    Fussbremshebel, Kupplungs- und Gaszüge/Hebel und Ständer- und Fussrastengelenke fallen mir da auch noch ein. Vielleicht kann man diese Dinge angehen, bevor es zu einer Funktionseinschränkung oder gar zu einem Defekt kommt.


    :wink:

  • Das ist ein guter Hinweis. Die Bremsbeläge will/muss ich ohnehin demnächst wechseln, dann werde ich mir das anschauen. Wackeln tun sie noch, aber irgendwie noch gewackelt hat ja auch das Schaltgestänge.


    Für den Winter hatte ich zusammen mit dem Ölwechsel ein Korrosionsschutzprodukt relativ großzügig angewandt. Genau wie beim Öl sehe ich hier zwar auch nicht den zeitlichen Zusammenhang - das wird ja nicht fünf Wochen lang unter die Gummikappe kriechen und dann ganz plötzlich in zwei Tagen hart werden - aber falls doch, hätte ich das Problem mit der Schaltung natürlich selbst verursacht.


    Deine Videos haben mich übrigens sehr inspiriert :-)

  • Im Gegenteil. Verursacht hat man das Problem schon früher. Der Gesetzgeber nennt das "Begehen durch Unterlassen" :D
    War das ein Fahrschulmotorrad? Ich kenne Fahrschulen, deren Motorräder sind in wirklich schlimmem Pflegezustand.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

  • War das ein Fahrschulmotorrad? Ich kenne Fahrschulen, deren Motorräder sind in wirklich schlimmem Pflegezustand.


    Zuletzt nicht, aber ich bin schon Besitzer Nummer sechs und hab sie vom Händler. Ich kann also nur aus dem Schlüsse ziehen, was ich selbst sehe.


    Das Scheckheft sagt, dass sie einigermaßen regelmäßig zur Inspektion vorgestellt wurde. Der Händler hat vor der Abgabe an mich auch eine 12000er gemacht. Aber da wurde wohl auch ein bisschen mit spitzem Bleistift gerechnet - geht ja vom Gewinn ab, was will man erwarten. Davor, bei der Probefahrt, war sie in dem Zustand, wie der Vorbesitzer sie verkauft hat. Der hatte sie laut Fahrzeugbrief nur ein Jahr lang und hat vermutlich nichts gemacht außer zu fahren und draußen zu parken, denn die Gabel war undicht, der Lüfter ging nicht und die Kette sah aus wie ein russischer Panzer aus dem zweiten Weltkrieg.

  • Und das vom Händler?
    Bitter.
    Bei manchen Händlern istbdas allerdings der Standard. Bloss keinen Finger rühren...

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

  • Wenn ich aber (mit dem Kaufpreis) für eine 12.000er Inspektion paye, will ich nicht auf einem dead horse nach Hause reiten ;)
    Da hat der Händler sich die Finger nur am Stempel vom Serviceheft dreckig gemacht. Ich hätte mit dem Motorrad sofort wieder auf der Matte gestanden.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

  • Ich habe keine Ahnung wann das Fahrzeug gekauft (Zeit) wurde - das Fahrzeug wurde aber seit dem Kauf und damit wohl auch seit der Inspektion 10000km gefahren (siehe erster Thread)
    Sprich erstens wäre schon wieder eine Inspektion fällig gewesen (6000er Zyklus) und auch bei den durchgeführten Arbeiten (z.B. Ölwechsel) hat man diesen Wartungspunkten keine Aufmerksamkeit geschenkt.


    Im Wartungsplan http://www.kleinjung.de/techdata/ findet sich auch kein Wartungspunkt "Fahrzeug schmieren" - das machen gute Händler...... aber halt nur "You get - what you pay for"
    Und von den 5 Vorbesitzern wollte wohl keiner den Geldbeutel aufmachen.....


    Was der Händler bei seiner Inspektion gemacht oder auch nicht gemacht hat, kann keiner von uns beurteilen. Ich hätte dich 10.000km nach einer Inspektion höflich auf dein Versäumnis nach 6000km hingewiesen und dir noch einen schönen Tag gewünscht.

  • Wenn ich aber (mit dem Kaufpreis) für eine 12.000er Inspektion paye, will ich nicht auf einem dead horse nach Hause reiten ;)
    Da hat der Händler sich die Finger nur am Stempel vom Serviceheft dreckig gemacht. Ich hätte mit dem Motorrad sofort wieder auf der Matte gestanden.


    Naja, ich würde sie jetzt nicht direkt tot nennen und es ist auch nicht so, dass man gar nichts gemacht hat. Die bekannten Defekte wurden schon instandgesetzt und für die Ventilspielkontrolle hab ich z.B. auch eine Dokumentation bekommen (die auch offensichtlich mal ein Mechaniker in der Hand gehabt hat).
    Aber ich war danach tatsächlich noch mehrmals wegen verschiedenen, auch sehr banalen oder vermeintlich bereits geprüften/gemachten Sachen dort und das dämpft natürlich den Qualitätseindruck sehr. Ich wirke ja technisch bisweilen wie eine totale Null und war obendrein Fahranfänger, vielleicht hat man gehofft, dass ich einfach nix merke. Oder dass ich nicht so viel fahre und die Gewährleistung vor der Maschine am Ende ist. Oder vielleicht war man wirklich einfach nur schlampig :-)


    Ich habe keine Ahnung wann das Fahrzeug gekauft (Zeit) wurde - das Fahrzeug wurde aber seit dem Kauf und damit wohl auch seit der Inspektion 10000km gefahren (siehe erster Thread)
    Sprich erstens wäre schon wieder eine Inspektion fällig gewesen (6000er Zyklus) und auch bei den durchgeführten Arbeiten (z.B. Ölwechsel) hat man diesen Wartungspunkten keine Aufmerksamkeit geschenkt.


    Ich hab sie im April gekauft und die 10000 km irgendwann im Oktober voll gehabt. Zu der Zeit war ich ohnehin dort, um wintertauglichere Reifen montieren zu lassen. Dabei hab ich mich auch nach der fälligen Inspektion erkundigt (Eigeninitiative! ;-)) und gefragt, ob man die 6000er weglassen und stattdessen jährlich die 12- bzw 24000er machen kann, das hat man bejaht.


    Die Punkte der 6000er kann ich selbst prüfen, das traue ich mir zu. Eine Inspektion würde ich aus zwei Gründen wollen: Erstens wegen ein paar Dingen, die ich selbst nicht machen kann oder will und zweitens, damit jemand mit Ahnung vielleicht nebenbei Dinge sieht, die mir mangels Fachkenntnis gar nicht auffallen.
    Dass sich die Bremsbeläge der Verschleißgrenze nähern und demnächst fällig sind, wusste ich z.B. beim Reifenwechsel schon - hat man mir aber nicht gesagt, obwohl es meines Erachtens hätte auffallen müssen. Wenn die Inspektion auch so gemacht wird, kauf ich mir von dem Geld lieber besseres Werkzeug.


    Aber im Prinzip hast du es korrekt erkannt: Die Maschine ist ein Nutzfahrzeug und Schrauben ist kein Hobby von mir. Ich will das machen, weils billig ist und ich so mein Fahrzeug kennen lerne. Sowas wie neulich Abend an der Schaltung macht Spaß, weil es von einem deutlichen Erfolgserlebnis gekrönt ist, aber das Wissen, der Maschine was Gutes getan zu haben, reicht mit als Motivation nur in Ausnahmefällen.

  • Keine Angst, das packst du schon.
    Auch wir sind mit unserem Wissen und Können nicht geboren worden. Die üblichen Kleinigkeiten kann man selbst machen und dort wo Wissen und Können zu Ende sind, lässt man einen Profi ran.
    Beschaff dir eine Reparaturanleitung der CBF für die "Kleinigkeiten" dann ist das einfacher

  • Okay, für mich hörte sich das an, als wäre die Honda schon mit diesen Mängeln übergeben worden. Klar, nach 10.000 gefahrenen Kilometern (oder meinetwegen 6000) gehört der dann vorgefundene Pflegezustand der Kette und Ölaustritt an der Gabel nicht mehr zum Verantwortungsbereich des Mechanikers/Händlers.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.