FI Lampe an, unrunder Lauf, keine Gas Annahme, Zündungsaussetzer

  • Hallo Liebe Community,


    ich habe mir letzten Sommer (2017) eine CBF 600 SA BJ 2008 gekauft und per Gaszugdrossel (Alphatec) auf 48 PS gedrosselt.
    Bin mit der Maschine seitdem rund 20.000 km gefahren (km Stand jetzt ca 70.000) und die Maschine ist stets rund und ruhig gelaufen bis letzten September wo es erstmals einen leicht unrunden Lauf gab. Damals vermutete ich Zündkerzen - alle 4 gewechselt - gleiches Problem, Werkstatt meinte es läge an der Einspritzanlage da hätte sich wohl ein Potentiometer oder so verstellt. Die haben das dann einigermaßen hinbekommen (nicht 100% rund aber fast). Seit letzter Woche habe ich jetzt das Problem dass die Maschine kalt erstmal nicht anbleiben will wenn man sie nicht mit dem Gashahn dazu ermuntert. Dazu läuft sie seeehr unrund und sobald ich 50 oder 100m gefahren bin geht die FI Lampe an, sie nimmt kein Gas mehr an und über 3000 u/min bleiben einfach Zündungen aus. Erst war alles okay wenn ich sie warm laufen gelassen habe, aber jetzt ist es egal ob warm oder kalt. Ist es Zeit für ne neue Einspritzanlage oder hat jemand ne andere Idee ? und falls ich eine brauche, muss es eine neue sein oder tuns auch die von ebay / Ausschlacht-Motorrädern ?


    Gruß Max

  • Wenn die FI Lampe geblinkt hat wird sehr wahrscheinlich auch ein Fehlercode im Speicher hinterlegt sein.
    Dein Freundlicher müßte den mal auslesen, dann weißt Du mehr.

    Erst die Maschine, dann der Mensch.

  • Wenn die FI Lampe blinkt, teilt sie durch das blinken den Fehlercode mit.


    Also beim nächsten mal mitzählen. ;)


    KTM Adventure 1190 R 658153_5.png

  • Wenn Honda das Rad nicht x-mal neu erfunden hat, dann bedeutet das konstante Leuchten


    - Kurzschluss im Diagnosestecker / - kabel
    - ECM defekt.


    Diagnosestecker ist (bei meiner ST1300) der rot-braune Stecker unter der Sitzbank, der sonst nirgends angeschlossen ist.


    Den Motorlauf betreffend ist zur Fehlersuche aufgeführt
    ... unrunder Lauf
    - Luftverlust im Einlasstrakt
    - Kraftstoff verunreinigt / minderwertig
    - Kraftstoffleitung gequetscht oder verstopft
    - Leerlaufdrehzahl falsch eingestellt
    - Startventilsynchro falsch eingestellt


    ... schlechte Leistung
    - Druckregler defekt


    Mal gerade so eben die Einspritzanlage gegen neu ersetzen, ist nicht ganz einfach ! Vor allem wird Deine Brieftasche da etwas dagegen haben. Du kannst damit rechnen, dass damit der Zeitwert überschritten würde.
    Anhand Deiner Beschreibung, wie das auftritt, glaube ich doch eher an profanere Dinge - und wenn es bloß ein defekter Unterdruckschlauch oder dgl. wäre.
    Die FI-Lampe und der Leistungsverlust passen irgendwie nicht zusammen. Der Selbsttest wird bei Zündung EIN durchgeführt, und da fällt dem System ja noch nichts auf. Vielleicht pieselt ein löchriger Kühlwasserschlauch zufällig genau auf den Diagnosestecker. Welche Auswirkungen da ein schleichender Kurzschluß bewirken würde, kann ich Dir mangels Erfahrung dazu nicht sagen. Kann ja sein, dass das im laufenden Betrieb gar nichts ausmacht. Habe ich auch noch nie etwas darüber gelesen oder gehört.


    H.

    Einmal editiert, zuletzt von horst.w ()

  • Und wenn der wirkliche Fehler dann gefunden ist, sollte man die Aussage, ein Potentiometer (Regelwiderstand) habe sich von allein verstellt und habe von der Werkstatt verdreht werden müssen, auch noch mal hinterfragen.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

  • Aber immerhin, wenn Schaden angezeigt wird ist das insofern positiv als der Fehler vom System erkannt wurde.
    Kann anders auch sein, mangelhafte Funktion und kein Alarm.

  • Im Zusammenhang mit der Einspritzung gibt es ein Notlaufprogramm. Wenn dem so ist, könnte man das Steuergerät als Ursache ausschließen (???), weil es ja genau das macht, was es soll, nämlich den Motor vor Schaden bewahren.
    Ob es nun auf eigene interne Fehler so reagiert, weiss ich nicht, logisch wäre es schon. Damit kann man es als Fehlerquelle doch nicht ganz ausschließen.


    Fehlercode werden durch "Blinken" hinterlegt und sind auslesbar. Wenn das dauerhafte Leuchten ein Fehlercode wäre, müsste in Anlehnung an das Blinken beim nächsten Zündung EIN die Kontrolllampe auch dauerhaft leuchten, d.h. nach dem Selbsttest nicht erlöschen. Wenn das also ein Fehlercode sein soll, so wäre er auch beschrieben, ist er aber leider nicht. Und dauerhaft leuchtet tuts dann in der Folge ja offenbar auch nicht.
    Ich sehe für die Fehlersuche nur eine Chance, zunächst einmal herauszufinden, welche Fehler den Notlauf provozieren können. Und da geht wohl kein Weg am FHH vorbei, denn allein mit dem WHB wird man kaum weiter kommen, wenn es nicht gerade so ein Allerweltsfehler wie Kurzschluß in einem Kabel ist. Aber auch der ist nicht einfach zu finden.


    In den Vorbemerkungen zum Abschnitt steht noch ausdrücklich der Hinweis, dass die meisten Fehler durch schlechte Kontakte verursacht werden und man solle zu allererst alle Stecker und Verbindungen überprüfen.
    Und dazu fällt mir dann ein, dass es z.B. nicht genügt, ein Relais nur rauszuziehen und sich dessen Kontakte anzuschauen, sondern auch die dazugehörigen Kabel-Anschlüsse unterhalb der Halterungen.


    Viel Spaß!




    H.


  • ...
    ein Potentiometer (Regelwiderstand) habe sich von allein verstellt
    ...



    ... ich grüble die ganze Zeit darüber nach, wo dieses ominöse Dingens versteckt sein könnte. Zumindest an meiner ST1300 gibt es so etwas nicht. Aber die ist ja auch etwas älter, vielleicht hat sich Honda da etwas einfallen lassen.



    H.

  • Ich schätze, im Motorradbereich werden ungefähr zehntausend mal so oft Steuergeräte als Fehlerquelle verdächtigt als tatsächlich kaputt gehen. Kann aber auch hunderttausend mal so oft sein.
    Einfach, weil ja irgend ein komisches Teil kaputt sein muss und sich ein schwarzer Kasten unbekannter Funktion hervorragend als Verdächtiger eignet.


    Gerade weil aber keiner weiß, was in diesen ganzen schlauen Sachen so vor sich geht, fängt eigentlich jede Werkstatt damit an, den Speicher auszulesen. Da braucht man dann nicht raten.
    Das kann man auch selbst machen -wie, steht im Handbuch. Schraubst Du selber? Wahrscheinlich nicht, oder?


    Das Motorrad wurde im September "so einigermaßen hinbekommen", also mit anderen Worten: der Fehler wurde nicht gefunden, stattdessen durch das Verdrehen eines Potis (welches? Drosselklappensensor?) ein zusätzliches Problem geschaffen. Ein Vertragshändler war das nicht, richtig? Und wenn ich das richtig deute, hat das Motorrad den Winter über gestanden.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

  • horst.w:
    Doch, Deine Pan hat den Drosselklappensensor auch.
    Auf dem Bild
    https://www.boonstraparts.com/…lappe/2004/&ID=B10000OQPF
    vorne links siehst Du ihn.


    Der erfasst die Drosselklappenposition, um daraus den Lastzustand abzuleiten. Hat die CBF eine Schubabschaltung, ist es wichtig, dasss der Wert "Drosselklappe geschlossen" stimmt.
    Eine falsche Justage kann die genannten Probleme verursachen. Auch dessen Einstellung (per Multimeter) müsste im WHB beschrieben sein.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

    Einmal editiert, zuletzt von CBforever ()

  • ... ja schon, aber verstellbar? Und selbst verstellend noch dazu?


    H.



    PS 1: Ich habe meine gerade auf (das hier ist ein altes Bild), ich schaue mir das morgen mal an - und heute Abend wälze ich WHB ...


    IMG_0225.jpg



    PS 2:
    Ich habe im WHB kurz durchgeschaut, von den ganzen Sensoren ist nicht einer dabei, der verstellbar wäre.
    Wie alle anderen, ist der TP darüber hinaus im Selbsttest und würde 8 Blink erzeugen; aber es ist ja nicht gesagt worden, welcher der denkbaren Potis in Frage kommen könnte. Ob man sie verstellen kann, ist die eine Sache, dass sie kaputt gehen können, die andere. Entweder liegen sie im grünen Bereich oder sind auszutauschen.


    Mit dem zielgenau pieselnden Kühlwasserschlauch ist nicht ganz weit her geholt. Habe ich an einem meiner ersten Autos damals gehabt und aktuell hat sich an der ST die Schelle des Kühlwasserschlauchs zum Kühler hin soweit gelockert, dass es getropft hat. Im Herbst war sie noch dicht.

    3 Mal editiert, zuletzt von horst.w ()

  • Verstellbar ja, selbst verstellend ganz sicher nicht. Das Teil wird mit zwei Schrauben befestigt und NORMALERWEISE dreht man da auch nicht dran herum. Einzeln kaufen kann man den Sensor z.B. auch nicht.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

  • ... wenn die Teile nach alter Väter Sitte (Frühverstellung an den Zündverteilern, Impulsgeber) in der Befestigung verstellbar / drehbar sein sollen, müssten es Langlöcher sein, oder? Ich werde es morgen sehen.
    Kann natürlich überall anders sein ...


    H.

  • Die Japaner mögen es nicht, wenn man am werksseitig eingestellten Poti spielt, deshalb heißt es in den WHB, er sei nicht verstellbar bzw. dürfe nicht verstellt werden und sei mitsamt der ganzen Einspritzbrücke auszutauschen, falls die Werte außerhalb der Toleranz liegen.


    Ein schönes Beispiel, das WHBs eben auch nicht besser sind als anderes bedrucktes Papier.



    Natürlich kann man verstellen.
    Und es gibt Hersteller, da gibt es die Dinger für den Reparaturfall - aber nicht offiziell.



    Mit dem Poti kann man z.B. den früher Versen das KFR abgewöhnen.
    Für ein unverstellbares Teil ist das ganz beachtlich.......

  • Im WHB der Vergaser-Hornet 600 ist die Einstellung beschrieben, das ist eigentlich kein Hexenwerk. Honda verkauft bei der CB600F das Poti nicht einzeln, sondern nur als Bestandteil der Vergaser.
    Aber der Satz, man habe die Beseitigung von Aussetzern damit "fast hinbekommen", hört sich nach Verschlimmbesserung an. Klar kann ein Poti hochohmig werden oder verdrecken, aber die Wahrscheinlichkeit ist gering. Darum frage ich, welche Werkstatt das als Ursache herausgefunden hat.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.