Frohe Ostern, Gemeinde!
Meinem Moped habe ich eine Lenkerverlegung mit der notwendigen Verlängerung der Bremsleitung gegönnt. Für die Bremsleitung hatte mich für das von Louis gehandelte Lucas-System (Marke TRW Varioflex) entschieden. Das hat unterm Strich auch alles sehr gut funktioniert. Ausgetauscht wurde nur das letzte Schlauchstück der Bremsleitung zum Bremshebel hin. Am Donnerstag war ich nun bei der DEKRA und der Einbau als solches war beanstandungsfrei. Jedoch war die Bremswirkung nicht ausreichend und der Hebelweg zu lang. Bemängelt wurde auch die Hinterradbremse, obwohl ich die nicht angefasst habe.
Der Prüfer gab mir betreffend die Hinterradbremse den Tipp, dass die Bremsbeläge (Dicke voll im grünen Bereich / Bremsscheibe ebenfalls i.O.) an der Oberfläche verglast sein könnten. Also Karfreitag das kalte, aber sonnige Wetter genutzt und die Beläge plan abgezogen und zusammen mit der Bremsbacke gereinigt und an den relevanten Stellen geschmiert; außerdem hinten und den einzelnen Kolben vorn rechts vorsorglich entlüftet. Jetzt flutscht die Hinterradbremse wieder leichtgängig und das ABS schlägt bei der Hinterradbremse wieder sauber an.
Obschon ich voriges Wochenende nochmals die Vorderradbremse komplett entlüftet hatte (mit ca. 350 ml frischer Bremsflüssigkeit "durchgespült"), musste ich nach meiner Rückkehr von der DEKRA zu meinem Erstaunen feststellen, dass in der Tat immer noch Luft im System war. Augenscheinlich hatten sich festhaftende Luftbläschen durch den Transport des Moped zur DEKRA gelöst; zudem hatte das Moped seit Dienstag auf dem Anhänger mit angezogener Bremse gestanden, was durch den erhöhten (Kompressions)Druck wohl noch haftende Luftbläschen in Bewegung setzte. Die zusätzliche Entlüftung der Vorderradbremse hat in den letzten Tagen zu einer deutlich spürbaren Verbesserung geführt. Dennoch war ich heute bei einer kurzen Testfahrt noch nicht zufrieden. Insbesondere habe ich im Gegensatz zur Hinterradbremse das ABS nicht zum Anschlagen bringen können - trotz kräftigem Griff ins Eisen. Der Bremsdruck erscheint aber durchaus knackig und schnell aufbaubar.
Somit stellt sich mir die Frage, was die Ursache(n) für die ungenügende Bremswirkung sein kann(/können), wenn eine vollständige Entlüftung des vorderen Bremskreislaufes unterstellt werden kann?
Ein Punkt könnte bei der Vorradbremse im Vergleich zur jetzt gereinigten/geschmierten Hinterradbremse sein, dass beide Bremsbacken bzw. die Bremsbeläge (Dicke ebenfalls im gründen Bereich) aufgrund von Dreck etc. zu schwergängig sind. Dem werde ich mich in jedem Fall noch nächstes Wochenende widmen. Das dürfte mit Sicherheit zu einem besseren und schnelleren Anschlagen der Vorderradbremse führen, sofern die Bremskolben als solche nicht schwergängig sein sollten. In Ergänzung dazu habe ich vor, dass ich die Kolben vollständig in die Backe zurückdrücken werde, um dadurch etwaige verbliebene Luftnester restlos zu eleminieren.
Was aber, wenn all das dennoch zu keiner ausreichenden Bremswirkung führen sollte? Wo könnte dann noch die Ursache liegen?
Ich bin mir sehr sicher, dass die Konfektionierung und der Einbau des neuen Stücks der Bremsleitung korrekt sind. Ansonsten ist an dem Bremssystem nichts verändert worden (= Original des Herstellers). Das System ist definitiv dicht (umfangreich kontrolliert). Es ist niegelnagelneue Bremsflüssigkeit im System eingefüllt.
Vorab schon vielen Dank für Eure Anregungen, Tipps und Erfahrungen.
LG FlotteSchnecke