CB 450 K1; Vergaser synchronisieren, Gaszug umbauen.

  • Hallo miteinander,


    a) meine 450 K1 hat arge Anfahrschwächen, die ich auf falsche Vergasereinstellung zurückführe. (Kontakte, Kerzen, Zzp, V-Spiel, Schwimmerhöhen sind i. O.)
    Es fällt auf, daß die Falschluftschrauben für den Leerlauf nur bei 1/2 bzw. 1/3 stehen, zudem daß zwischen rund und unrund <1/8 U Korrektur entscheidet. Gemäß Rep.-Handbuch sollten das 1 - 1,5 U sein.


    b) Leider gibt es keine U-Anschlüsse zum Synchronisieren. Hat bereits jemand nachträglich Unterdrucknippel eingebaut?


    c) Ständig hängt sich ein Vergaserzug des Y-Verteilers unter dem Tank auf. Hat jemand auf eine Brückenbetätigung umgebaut, sodass ein einfacher Gaszug reicht? Oder gibt es andere Möglichkeiten?


    Danke vorab für Hinweise,
    Werner

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Honda CB 450 K 1 v. 1968; CB 400 four2 v. 1977; SS 90 i. Restaur.; Hercules Wankel 2000 v. ca. 1976; CTA 11 CV v. 1947.

  • Hallo Werner,
    wie kommst du auf die Idee, das der Grund deiner Anfahrschwäche die Vergaser sind? Die Leerlaufgemisch Schraube wird auf die höchst Drehzahl eingestellt, dass ist zwischen 3/4 und 1.1/4 Umdrehungen. Die Synchronasition einer 450 ist nicht einfach. Den Leerlauf stelle ich über den Abgasdruck ein, den ich mit der Hand ca. 15 cm vom Auspuff beurteile. Die Syncronation im Betrieb, stellt man z.B. Mit einer Fühlerblattleere an den Anschlaghebel ein. Gasgriff fixieren, beide Seiten müssen gleich angehoben sein. Wenn nicht, Gaszug an Vergaseraufnahme korrigieren. Grundvoraussetzung ist aber eine richtig eingestellt Zündung, intakte Ansaugkrümmer, sowie dichte Ventile. Stimmt dein Schwimmerniveau? Wie ist die Kompression? Eine 450 kann schnell zu Dauerbaustelle werden.
    Peter

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Hallo miteinander.


    Zitat

    wie kommst du auf die Idee, das der Grund deiner Anfahrschwäche die Vergaser sind?

    Weil alle anderen Parameter exakt stimmen.


    Zitat

    Die Leerlaufgemisch Schraube wird auf die höchst Drehzahl eingestellt, dass ist zwischen 3/4 und 1.1/4 Umdrehungen.

    Diese Einstellung liegt wie beschrieben bei meiner bei lediglich 1/3 und 1/2 U.


    Zitat

    Die Synchronasition einer 450 ist nicht einfach.

    Deswegen möchte ich die Vergaser per Unterdruckuhren synchronisieren.


    Zitat

    ... Gaszug an Vergaseraufnahme korrigieren.

    Das ist das Problem, spätestens nach 500 km müssen die beiden Zugenden wieder neu abgeglichen werden. Deswegen möchte ich ja die Betätigung beider Vergaserhebel per Brücke auf 1 Zugende umbauen. Oder zumindest eine Zwangsrückstellung per zweitem Zug, am liebsten beides kombinieren.


    Zitat

    Grundvoraussetzung ist aber eine richtig eingestellt Zündung, intakte Ansaugkrümmer, sowie dichte Ventile. Stimmt dein Schwimmerniveau? Wie ist die Kompression?

    Alles top, der Motor hat erst 3000 km gelaufen; modernstes Öl, Iridium-Kerzen.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Honda CB 450 K 1 v. 1968; CB 400 four2 v. 1977; SS 90 i. Restaur.; Hercules Wankel 2000 v. ca. 1976; CTA 11 CV v. 1947.

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  • Nun, wenn du meinst das alles passt, dann synchronisiere mal deine „Anfahrschwäche“ weg.
    Nur so, mein Gaszug ist noch der Erste, der hat sich noch nie verstellt.

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Die Anfahrschwäche kommt daher, daß der rechte Zylinder (nur) beim Anfahren bis ca. 3000 RPM abmagert. Ab dieser Drehzahl ist das Gemisch stöchiometrisch stimmig. Messe ich stationär 1000, 2000, 3000, ... RPM laufen beide Zylinder gleich fett.


    Da zum optimalen Beschleunigen ein fetteres Gemisch als L=1 benötigt wird, macht sich das natürlich doppelt bemerkbar. Da der Übergangsbereich von Leerlaufdüse mittels Mischdüse erfolgt und dies bei diesen Vergasern über den Unterdruck gesteuert wird, möchte ich diesen messen, um das Saugverhalten vergleichen zu können. Daher die Frage nach den U-Nippeln, genauer, deren Position.


    Das andere ist die mechanische Betätigung der beiden Vergaser über zwei labberige Zugenden ohne nennenswerten Gegenzug. Das Problem hat Honda auch erkannt und deswegen nach der 750 K0 die Vergaserbetätigung von Zügen auf Brücke umkonstruiert.


    Das waren meine Fragen:
    Die simple Anbringung der U-Nippel; wo bereits mit Erfolg gemacht?.
    Wer hat wie auf harte Parallelbetätigung der Vergaser umgetüftelt?

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Honda CB 450 K 1 v. 1968; CB 400 four2 v. 1977; SS 90 i. Restaur.; Hercules Wankel 2000 v. ca. 1976; CTA 11 CV v. 1947.

  • Hallo
    Kann mich da Peter nur anschließen ,mache das ähnlich ,Gleichlauf nur durch abziehen Kerzenstecker. Irgendwas scheint nicht zu stimmen wenn dein Motor nur eine so geringe Öffnung der Gemischsschraube verträgt. Habe die Vergaser mal an einer 4 Zylinder verbaut und damals (ewig her) die Betätigung mit Teilen einer Bol dor Vergaseranlage auf 1 Seilzug umgebastelt. Bei meinen Hondas gab es da aber mit Orginalbetätigungnoch keine großen Sorgen...
    Mfg Dietmar

  • Tach Dietmar,


    Zitat

    Irgendwas scheint nicht zu stimmen wenn dein Motor nur eine so geringe Öffnung der Gemischsschraube verträgt.

    So ist es. Ich kenne nicht die Nachfertigungsszene für Honda-Teile. Aber bei meinem 70-jährigen 11 CV sind Nachfertigungen großteils katastrophal schlecht. Möglicherweise hat einer der Vorgänger chinesische Vergaserdüsen erwischt und deswegen stimmt das alles nicht so ganzhaargenau? Jedenfalls ist es so, dass der rechte Zylinder nur (!) beim zügigen Beschleunigen bis 3000 RPM abmagert. Daher das Vielgasgebenmüssen beim Anfahren.


    Zitat

    Bei meinen Hondas gab es da aber mit Orginalbetätigungnoch keine großen Sorgen...

    Ich habe das Problem minimieren können. Die Bremse im Gasgriff war durch all das Fett etwas teigig. Habe das heute mit Bremsenreiniger entfernt und die Züge mit Petroleum durchgespült und per MoS2 geschmiert. Nun schnappen beim Loslassen des Drehgriffes die Vergaser hörbar auf Anschlag. Somit sind auch die beiden Zugenden straffer einstellbar.


    Die Vergaserkonstruktion ist wirklich edel. Da wurde weder Hirnschmalz noch Konstruktionsaufwand gescheut. Und dann letztendlich all die Feinheiten durch die grobe Ansteuerung wiederum verwässert ...

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Honda CB 450 K 1 v. 1968; CB 400 four2 v. 1977; SS 90 i. Restaur.; Hercules Wankel 2000 v. ca. 1976; CTA 11 CV v. 1947.

  • Hallo Vergasermeister,



    finde den Fehler nicht; nach wie vor magert der rechte Zylinder ab. Beim Beschleunigen ist die Flamme rechts fahlblau, links richtig kurz gelborange, dann himmelblau.


    Habe die Unterdruckkolben vertauscht - keine Änderung. Rechts Schwimmerniveau um 2 mm erhöht. Magert wie vor ab, was bereits merkwürdig ist.


    "Eigentlich" wäre eine fettere Justage der Mischdüse der nächste logische Versuch. Aber die Nadel kann - im Gegensatz wie im Handbuch beschrieben - nicht höher gesetzt werden. Sie ist fest in einem Kunststoffsockel eingegossen.


    Jemand noch eine Idee?

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Honda CB 450 K 1 v. 1968; CB 400 four2 v. 1977; SS 90 i. Restaur.; Hercules Wankel 2000 v. ca. 1976; CTA 11 CV v. 1947.

  • :wink1:


    Andere Versager? Oder zumindest andere Schieber mit Nadeln?


    Nadel fest eingegossen hab ich noch nirgendwo gesehen - die waren immer ein bischen beweglich.



    Kannst Du mal Bilder machen?






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hi,


    Zitat

    Nadel fest eingegossen hab ich noch nirgendwo gesehen - die waren immer ein bischen beweglich.

    Hier habe ich mich wohl zu knapp ausgedrückt. Beweglich sind die Nadeln im Schieber, ja. Aber ich kann sie nicht bezüglich der Höhe verändern, da der Fuß nicht in einer verstellbaren KLammer sitzt, sondern stattdessen einen fixen Kunststoffsockel hat.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Honda CB 450 K 1 v. 1968; CB 400 four2 v. 1977; SS 90 i. Restaur.; Hercules Wankel 2000 v. ca. 1976; CTA 11 CV v. 1947.

  • :gruebelx:



    Ok, nach diesem Bild scheint das bei der K1 normal zu sein.
    Wenn Du Schieber mitsamt Nadeln vertauscht hast, sollte da aber nicht das Problem sein.
    Auch mal die Nadeldüsen geprüft? Beide vorhanden, gleiche Einbaulage?


    Haben die Dinger Übergangsbohrungen (kleine Löcher unter der Drosselklappe im Saugrohr)? Wenn ja, frei und durchgängig? Wenn Du da Bremsenreiniger reinbläst, muss er irgendwo in der Schwimmerkammer wieder rauskommen :o






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Tach Olaf.


    Zitat

    Ok, nach diesem Bild scheint das bei der K1 normal zu sein.


    Normal als Nachfertigung. Die originalen sind einstellbar.


    Zitat

    Wenn Du Schieber mitsamt Nadeln vertauscht hast, sollte da aber nicht das Problem sein.

    Vielleicht doch, da ich nicht erkennen kann, ob die Unterdruckschieber gleichlaufen.


    Zitat

    Auch mal die Nadeldüsen geprüft? Beide vorhanden, gleiche Einbaulage?

    Habe die Vergaser mit professionellem Ultraschall gereinigt. Ja, die Nadeldüsen sind vorhanden; aber was meinst Du mit "EinbauLAGE"?


    Zitat

    Haben die Dinger Übergangsbohrungen (kleine Löcher unter der Drosselklappe im Saugrohr)? Wenn ja, frei und durchgängig? Wenn Du da Bremsenreiniger reinbläst, muss er irgendwo in der Schwimmerkammer wieder rauskommen

    Werde ich prüfen. Es sind drei Übergangsbohrungen vorhanden, O/ 0,15 mm, vielleicht mit Messingdraht den Freigang prüfen.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Honda CB 450 K 1 v. 1968; CB 400 four2 v. 1977; SS 90 i. Restaur.; Hercules Wankel 2000 v. ca. 1976; CTA 11 CV v. 1947.

  • Hi,



    bin mit meiner Weisheit am Ende angelangt. Habe den rechten Vergaser nochmal zerlegt, in Ultraschall gebadet. Die genannten Düsenbohrungen sind frei. Problem unverändert.


    Bei der Gelegenheit in beide Vergaser Gewinde für Schlauchnippel eingeschnitten. Rechts fällt der U-Druck beim Gasgeben deutlich weniger ab als links. Da rechts die Kompression 1/2 ATü höher ist, müßte der U-Druck dort allerdings stärker vorherrschen, da mehr Volumen angesaugt wird. Verstandesgemäß müßte das an den Gasschiebern liegen, da die vom Unterdruck gesteuert werden. Aber die hatte ich ja bereits über Kreuz getauscht.


    Stimmig wiederum bei stationärer Drehzahl, da sind die Unterdrücke fast gleich. Wirklich kurios!

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Honda CB 450 K 1 v. 1968; CB 400 four2 v. 1977; SS 90 i. Restaur.; Hercules Wankel 2000 v. ca. 1976; CTA 11 CV v. 1947.

  • Hallo
    Würde mal mit einer Düsenlehre den Durchmesser der Leerlaufdüse und den Durchgang überprüfen.(auch die hinteren) Anfetten könntest du z.B. über ein leichtes abziehen (2/100) der Düsennadel) oder unterlegen. Aber erst alles andere prüfen.( Falschluft ,Ventilspiel usw.)
    Mfg

  • Hallo
    Natürlich auch den Durchmesser des Düsenstocks prüfen,vergleichen. Wie sieht es mit der Übergangsbohrung nach oben aus nicht das hier schon jemand gebohrt hat...
    Mfg