Zusammenbau Top-End

  • Zitat von Kolbenschmidt

    37RINGROTATION
    Kolbenringe müssen sich, um perfekt einlaufen und abdichten zu können, in den Ringnuten drehen können. Die Ringrotation *entsteht*einerseits*durch* die *Honstruktur*(Kreuzschliff)*als auch durch die Kolbenkippbewegung im oberen und unteren Kolbentotpunkt. Flachere Honwinkel bewirken dabei weniger Ringrotation und steilere Winkel bewirken größere Ringumdrehungsraten. Die Ringrotation ist zudem abhängig von der Drehzahl des Motors. 5 bis 15 Umdrehungen pro Minute sind realistische Umdrehungszahlen – nur um eine Vorstellung über die Größenordnung der Ringrotation zu bekommen.


    zu finden HIER


    mfg GS_man

    Backup not found:
    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Guten Morgen,
    die (von mir nicht beabsichtigte) Diskussion über die Stellung der Kolbenringe ist sehr interessant. Die vom GS_man verlinkte PDF habe ich nun quergelesen, das ist wirklich höchst aufschlussreich, wenn alles in der Praxis auch so stattfindet. Betreffend des oft genannten 120° Versatzes der meistens 3 Ringe finde ich auch diese Stelle interessant (Zitat aus obiger PDF):
    "Das beim Einbau um 120° zueinander Verdrehen der Ringstöße dient lediglich zum besseren Anlaufen des neuen Motors.
    Im späteren Betrieb ist jede denkbare Stellung der Kolbenringe
    innerhalb der Ringnut möglich, sofern die Rotation nicht
    konstruktiv unterbunden wird (Zweitaktmotoren).
    "


    Beim Lesen kam bei mir die Frage auf, warum man bei Viertaktern nicht auch wie bei Zweitaktern die Ringe gegen Verdrehen sichert, aber auch diese Frage wird beantwortet:
    "Bei Zweitaktmotoren sind die Ringe gegen Verdrehen
    gesichert. Auch ein Ausfedern der Stoßenden in die Gaskanäle werden dadurch vermieden. Zweitaktmotoren kommen
    hauptsächlich in Zweirädern, Gartengeräten und dergleichen
    zum Einsatz. Der aus der verhinderten Ringrotation entstehende ungleichmäßige Verschleiß der Ringe, das mögliche
    Verkoken in den Ringnuten sowie die eingeschränkte
    Lebensdauer werden dabei in Kauf genommen. Diese Art der
    Anwendung ist ohnehin auf eine geringere Lebensdauer des
    Motors ausgelegt. An einen normalen Viertakt-Fahrzeugmotor, der auf der Straße bewegt wird, werden weit höhere
    Anforderungen an die Laufleistung gestellt."


    Ich hab heute wirklich was gelernt. Wenn nun noch endlich der Zylinder und die neuen Kolben eintreffen, gehts an die Praxis.


    Gruß
    Klaus

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

    Einmal editiert, zuletzt von KlausB () aus folgendem Grund: typo

  • Guten Morgen,
    die (von mir nicht beabsichtigte) Diskussion über die Stellung der Kolbenringe ist sehr interessant. Die vom GS_man verlinkte PDF habe ich nun quergelesen, das ist wirklich höchst aufschlussreich, wenn alles in der Praxis auch so stattfindet.


    Lass es mich so sagen:
    Wenn es Kolbenschmidt nicht weiss, dann weiss es keiner.
    Das ist einer der ganz grossen Player und Erstaustatter vieler großer Marken.


    mfg GS_man

    Backup not found:
    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • wenn alles in der Praxis auch so stattfindet. Betreffend


    Glaube mir, dass tut es, ich habe selbst vor Jahren darüber eine Arbeit geschrieben, und sogar ein Referat gehalten.
    Aber ich diskutiere schon lange nicht mehr über das Thema, die Ammenmärchen sind leider nicht zu vertreiben. Die "Spezialisten" wissen halt alles besser!

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Ich wollte das auch nicht in Zweifel stellen. Und das von den (selbst-so-ernannten) Spezialisten kenn ich aus einem anderen Bereich nur zu gut.,Zum Glück ist das auch nur ein Hobby, so daß man irgendwann einfach die Diskutiererei ohne Konsequenzen einstellen kann.
    Danke nochmal an alle Beitragsschreiber.
    Wenn der Motor hinterher läuft, ohne wie vorher Öl aus der Belüftung zu rotzen wie 5 erkältete Lamas, mache ich drei Kreuze. :) Es waren echt gut 50ml nach 10-15km Fahrtstrecke, unglaublich.
    Gruß
    Klaus

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • Wirklich interessant zu wissen. Das alte Schrauberwissen, dass wir bei Klacks, Hertweck, Mai etc angelesen haben, scheint doch nicht so ganz das Gelbe vom Ei zu sein.
    Jürgen

  • Na das freut mich schon ein wenig das meine im Betrieb beobachteten Verdrehungen der Ringe auch Theoretisch zu erklären sind...
    Was gab das schon für Diskussionen am Stammtisch... und keiner wollte mir glauben
    Schrauber Grüße Dietmar
    PS Warum Peter werden eigentlich die wunderbaren U- Flex Ölabstreifer nicht mehr gebaut? NSU hatte die verbaut
    Evt. weißt du da was scheinst ja viel mit Kolben und Ringen zu tun haben

  • Daß die Sicherungsringe für die Kolbenbolzen immer erneuert werden müssen, ist Quatsch, diese Lehrmeinung ist so
    sinnlos wie alt.


    Mitnichten oder auch -neffen..


    Es gab, z.B. auch bei meiner CB200, nicht nur 'C-Ringe' (einfache Rundringe mit einem 'fehlenden' Stück), sondern auch Ringe bei denen an den Enden 90 Grad Schenkel gebogen wurden - zur einfacheren Montage.


    Diese Schenkel haben Kontakt mit dem Kolbenbolzen und können sich bis zum Abbruch durchschleifen.
    Woher ich das weiß?...


    Also bei dieser Bauform zumindest genauest auf (Ab-)schleifspuren achten.


    Gruß
    Jens

  • So, der Zusammenbau ist erstmal wieder gestoppt... es wurden zu kurze Kolbenbolzen geliefert, 42 x15 mm statt 48x15 mm.:mad:
    Doof, aber nicht zu ändern. Nächste Woche gehts weiter, die korrekten Bolzen sollten Dienstag eintrudeln...
    Die Sicherungsringe mit dem einen abgewinkelten Ende sind bei meiner CB auch verbaut, heissen übrigens "G"-Form.

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • jensschumi,
    Ja, ich kenne diese Ringe, allerdings nur aus Rasenmäher-Motoren. Solche Ringe mit abgeschliffenen Haken wirst du mit ziemlicher
    Sicherheit aber nie zu sehen bekommen, weil jeder Motor, der so etwas produzieren könnte, lange bevor er das hinbekommt schrottreif
    ist, weil ungenau, nicht fluchtend produziert.

  • schrottreif
    ist, weil ungenau, nicht fluchtend produziert.


    Habe ich aber schon anders gesehen.... 100% genau fluchtend gibt es nur auf dem Papier und nach mehr als 100000km gibt es vieles..

  • 100 % gibt es natürlich nicht, 2 oder 3 hundertstel bei 100 mm Meßabstand sind aber völlig unkritisch und wohl auch oft anzutreffen.
    Solche Abweichungen sind aber nicht in der Lage, den Draht eines Sicherungsringes so weit abzuschleifen, das Bruchgefahr zu befürchten ist,
    auch bei astronomischer Laufleistung nicht. Außerdem hat sich die Befürchtung der deutschen Kolbenhersteller, daß aufgrund des Schiebesitzes
    im Bolzenauge dieses vorzeitig verschleißen könnte, nicht bestätigt. Wenn aber das Kolbenbolzenauge nicht verschleißt, ist die Gefahr daß der
    Sicherungsring dünngeschliffen wird schlicht nicht vorhanden. Ganz einfach, weil sich der Bolzen im Kolben kaum dreht.

  • So, heute gings mit den richtigen Kolbenbolzen weiter. Ich hatte von der Idee Abstand genommen, die in die Zylinder gesteckten Kolben komplett an die Pleuel zu montieren, und mich für den herkömmlichen Weg entschieden. Mit den selbstgemachten Kolbenbrettchen und Nachbars Hilfe konnten wir die Kolben relativ leicht einfädeln, weil die Fase am unteren Ende der Zylinderbuchse das doch stark erleichtert: https://abload.de/img/img_8877lpjko.jpg


    Nun kommt meine Frage, ich hoffe, diese ist nicht dumm, aber irgendwie versteh ich etwas nicht, und bestimmt kann es jemand erklären.
    Im Werkstatthandbuch steht folgender Hinweis, betreffend der Timing-Einstellung Nockenwelle:
    https://abload.de/img/img_88881kkoi.jpg
    Also KW auf OT, dann Nockenwellenrad Markierungen horizontal (fluchtend mit Zylinderkante), Passfeder Zündung nach oben zeigend. Hamwa so gemacht.
    Nun mein Problem: Zum Abschluss haben wir den Motor am Polrad durchgedreht. Nach einer Umdrehung sieht man ja folgendes, bei OT-Stellung sind die Markierungen am Nockenwellenrad wieder horizontal, ABER die Passfeder auf der Zündungsseite steht nun unten.
    Beim überlegen erschien mir das logisch, beim Viertakter ist ja die Nockenwellengeschwindigkeit genau halb so schnell wie die der Kurbelwelle, also muss das so sein.


    Warum wird dann im Handbuch drauf hingewiesen, das die Passfeder oben stehen soll ? Sie kann ja nur oben oder unten stehen (wegen dem an die Nockenwelle geschraubten Kettenrad), und nach einer KW-umdrehung steht die Passfeder dann unten, weil die Nockenwelle ja nur eine halbe Umdrehung gemacht hat.
    So siehts aus:
    https://abload.de/img/img_88897mjeo.jpg
    https://abload.de/img/img_8890t8kn8.jpg
    Nach einer KW-Umdrehung so (die Passfeder am NW-Stumpf ist nun unten, man sieht es leider wegen Schatten nicht):
    https://abload.de/img/img_889264kik.jpg


    Was ist der Sinn, oder wo ist mein Denkfehler/Unwisssen ?
    Ich möchte den Motor ungern in den Rahmen bauen und später einen Timingfehler finden, der sich hätte vermeiden lassen.
    Bitte freundlich um Hilfe, ich bin leicht verunsichert.


    Danke & Gruß
    Klaus

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • Es gibt 2 OT. Einmal Kompressios-OT und einmal Ueberschneidungs OT.
    Da die Zuendung von der Nockenwelle aus gesteuert wird muss der Zuendzeitpunkt nahe dem Kompressions-OT sein.
    Also Passfeder oben gleich Kompressions-OT und nahe Zuendzeitpunkt. Dann kann der Motor laufen.
    Beim Uberschneidungs-OT (Ein- und Auslassventil leich geoeffnet),also wenn die Passfeder unten steht gibts kein Zuendfunke.
    mfg hermann

    Einmal editiert, zuletzt von hermann27 () aus folgendem Grund: Tippfehler