billig Helme...

  • Beim Rauchen (Packungspreis z.B. 6€) sind über 4€ Steuern, sprich der Raucher finanziert sein evtl. langes und kostspieliges Ableben irgendwie selbst.


    Die Behandlung von Krankheiten zahlt in den meisten Fällen eine gesetzliche Krankenkasse, die ihre Mittel mitnichten aus Steuergeldern erhält, sondern aus Krankenkassenbeiträgen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Also mutmaßlich auch von dir. Das gleiche trifft auch auf Arbeitslosen- und Pflegeversicherung zu, sofern ein Unfallopfer später Leistungen daraus bezieht, denn eine gesetzliche Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es nicht.


    Da von der Gesamtzahl der Unfalltoten und -verletzten auch nur ein recht kleiner Teil im Straßenverkehr zustandekommt, halte ich das auch für ziemlich sinnlos, auf dieser Basis über Sicherheitskleidung für Motorradfahrer zu diskutieren.


    Ein Unfall ist grundsätzlich etwas, das sich niemand wünscht, nichtmal ein Flipfloptragender Motorradraser. Insofern steht es glaube ich außer Frage, dass jeder im Rahmen seiner Vernunft, Erfahrung und Vorlieben einen Weg suchen wird, sich vor Unfällen zu schützen.

  • jeder im Rahmen seiner Vernunft


    Hä? Von welchem Planeten kommst du?:D

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"

  • Vorgestern verunglückte hier im Ort ein junger Motorradfahrer. Wollte nur kurz Reifen wechseln lassen, keine 200m einfache Strecke. In einer Kurve rutschte er mit seiner Cross-Maschiene auf etwas Split aus und verletzte sich schwer am Kopf weil kein Helm getragen.
    Ich weiß nicht wie sein Zustand aktuell ist, nur dass er sofort per Heli ins nächste KH kam und sofort operiert wurde.


    Ein anderer, schon älterer Fall wäre die Nachbarin meiner Eltern. Ist beim Absteigen vom Fahrrad gestürzt und unglücklich mit dem Kopf auf die Kante des Randsteins gefallen. Ebenfalls schwere Kopfverletzungen und mehrere Wochen Krankenhaus.


    In beiden Fällen war es keine hohe (oder gar keine) Geschwindigkeit, kein großer Ausflug (im Grunde direkt vor der Haustür passiert) und in beiden Fällen hätte wohl auch der billigste Helm geholfen.


    Mich hat es auch mal mit einem "Jet"-Helm geschmissen. War ein Nolan wo man das Kinnteil abmontieren kann. Gut war, dass die Seiten doch noch recht weit vor und das Visier sehr tief ging. Hatte "nur" eine kleine Platzwunde am Kinn.



    Billige Helme würde ich schon auch kaufen, allerdings nur wenn ich den eine oder anderen Test dazu gelesen habe (und der Helm für gut befunden wurde). Da geht es mir dann primär um Schutz.
    Teurere Helme würde ich auch "blind" kaufen, erwarte dann neben selbstverständlichem Schutz allerdings auch mehr Komfort.


    Und zur Schutzkleidungs-Diskussion: IMMER mit Helm und IMMER mit Handschuhen.


    Helm ... selbsterklärend
    Handschuhe ... es gibt solch gute, luftige Handschuhe welche sich wirklich fast offen anfühlen. Dennoch erhöhen sie ungemein den Schutz. Im Falle eines Sturzes ist da dann einfach eine zusätzliche Schicht robuster Haut welche es erst abschaben muss, bevor es deine eigene, noch weichere Haut und Fleisch wegscheuert.


    Ich mein, wenn es mich hinschmeißt ohne Schutzkleidung und ich danach humpel, mir die Wade brennt weil man halt doch etwas geschlittert ist, ist das schon blöd aber könnte ich mit leben. Aber wenn ich nichtmal etwas greifen kann, kein Glas oder keine Gabel mehr halten kann, kein PC mehr nutzen, keine Fernbedienung mehr schalten kann weil meine Hände eingebunden sind weil es mir das Fleisch von den Knochen gescheuert hat, wäre es extrem *****.


    Deswegen verstehe ich Leute ohne Handschuhe einfach nicht.

  • Hä? Von welchem Planeten kommst du?:D


    Ein flipfloptragender Raser hat vielleicht objektiv betrachtet einfach nur Glück, aus seiner eigenen Sicht sind es aber seine göttlichen Fahrkünste, die ihn vor Unfällen bewahren. So jemand hat also durchaus auch eine Überlebensstrategie, auch wenn viele andere sie nicht gut finden.

  • Der Meinung zu sein dass die eigenen göttlichen Fahrkünste so gut sind dass einem nichts unvorhergesehenes passieren kann zeugt aber in keinster Weise von Vernunft. Er denkt in den Grenzen die ihm sein (Größen)wahnsinn steckt, und die sind von Vernunft weit entfernt.

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"

  • Es gibt Menschen die sind so vernünftig, dass sie sich nicht für Geld oder gute Worte auf ein Zweirad setzen würden.


    Daran könnte man sich ein Beispiel nehmen, oder?


    Gesendet von meinem Moto G (4) mit Tapatalk

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Ein Tag wie heute, abends noch schnell einen Satz Reifen montiert, dann nur noch eine kleine Probefahrt.


    Die Ausfahrt vom Hof ist eine links-Rechts, Links ging gut, in der Rechts rutscht mir das Hinterrad weg, ich komme quer und als das Hinterrad wieder gript ein Highsider wie aus dem Bilderbuch.
    Mit eine versch.... Vigor und ihren paar PS.


    30m von der Werkstatt entfernt.


    Die Geschwindigkeit war lächerlich, aber ich bin mit dem Kinnteil des Helmes seitlich eingeschlagen, mit dem Schulterprotektor der Jacke, mit den Känguruhleder-Handschuhen.


    Bei der seitlichen Flugeinlage bin ich mit dem Fuss zuerst eingeschlagen, die Sicherheits-Sneakers haben sich nicht bewährt, zwei Zehen stehen jetzt noch schief.


    Ich bin froh dass ich die Gewohnheit habe, mich immer sehr ordentlich anzuziehen, wenn ich probefahre.


    Hose und Stiefel ist nicht praktikabel, aber oben rum muss alles am Mann sein, incl. Rückenschutz.

  • Der Meinung zu sein dass die eigenen göttlichen Fahrkünste so gut sind dass einem nichts unvorhergesehenes passieren kann zeugt aber in keinster Weise von Vernunft. Er denkt in den Grenzen die ihm sein (Größen)wahnsinn steckt, und die sind von Vernunft weit entfernt.


    Das weiß ich, aber er nicht. Er vertraut einfach.


    Und ganz ehrlich, ich vertraue meinem Helm auch mehr oder weniger blind. Die zugrundeliegende Norm hab ich nicht gelesen (hat hier vermutlich keiner, stimmts?) und die Schlagprüfungen, von denen ich weiß, verleiten einen Niedrigpreishersteller meiner Meinung nach wohl eher dazu, die entsprechenden Stellen zu verstärken, anstatt über einen umfassenden Schutz auch in anderen als den vorgeschriebenen Szenarien nachzudenken. Darüber, ob das wirklich so ist, und bei welchem Helm nun welcher Schutz wirklich vorliegt, kann man jetzt ewig diskutieren, weil eine entsprechende Datengrundlage fehlt. Am Ende ist die Helmwahl zum Großteil eine Glaubensfrage, genau wie die Wahl von Öl und Reifen.

  • Ich wünsch es dir wirklich nicht.
    Aber wenn du mal in die Lage kommst, wirst du den unterschied spüren.


    Dann hast Du ja offenbar weiterreichende Infos darüber, wie günstige Helme die Sicherheit beim Sturz gegenüber teuren Modellen beeinträchtigen? Vielleicht teilst Du sie mit uns, anstatt nur düstere Prophezeiungen zu verkünden?


    Wer auf diese Weise behauptet, teurere Helme schützen den Kopf beim Unfall besser, sollte auch Belege liefern können, will er ernst genommen werden.


    Ich trage selber einen X-Lite wie gesagt, eben sogar mit Jethelm-Zulassung. Mehr kann man nicht erwarten, aber einen technischen Unterschied sehe ich in den Schnittmodellen der diversen Hersteller zumindest nicht. Wundermaterialien verwendet kein Hersteller, nur das Drumherum ist wie gesagt besser und damit auch sicherheitsfördernd.

  • Dann hast Du ja offenbar weiterreichende Infos darüber, wie günstige Helme die Sicherheit beim Sturz gegenüber teuren Modellen beeinträchtigen?


    Das habe ich weiter vorne schon einmal geschrieben.


    Ich habe aber leider keine Fotos von meiner geöffneten Schädeldecke.


    KTM Adventure 1190 R 658153_5.png

  • Das habe ich weiter vorne schon einmal geschrieben.


    Ich habe aber leider keine Fotos von meiner geöffneten Schädeldecke.


    Und daran machst Du die allgemeingültige Aufprallsicherheit eines Helmes fest? Das mag für Dich ja persönlich stimmig sein, aber einen statistischen Wert haben diese beiden Unfälle sicher nicht. Da spielen so viele Faktoren eine Rolle, dass es Labortests bedarf, um diese Frage zu klären.


    Nicht falsch verstehen, einen Helm für 79 Euro oder so sehe ich selber auch schon allein aufgrund beschriebener sonstiger Eigenschaften als nicht sinnig an. Aber ich sehe es kritisch, Einzelerfahrungen als allgemeingültig darzustellen.

  • Morgen fahre ich ohne Helm zu einem Oldtimertreffen.....mal sehen eventuell mit Schlägermütze und Sonnenbrille.


    :cool:

  • Ich habe noch nie soviel blödsinn gelesen, höhere Kopfbeschleunigung bei Integralhelm :D Hast du überhaupt einen Plan von Schädelhirnverletzungen?
    Aber so richtig musste ich lachen bei Herzinsuffizenz und Hitzestau im Helm :D ich schmeiss mich weg vor lachen ��


    Inwiefern verstehst du das nicht? :gruebelx:
    Aber ich versuche, es dir zu erklären:
    Natürlich ist ein leichterer Helm ceteris paribus sicherer. Ganz einfach wegen höherer kinetischer Energie, die ein Helm mit mehr Gewicht bei gleicher Geschwindigkeit hat.
    Dieses Mehr an kinetischer Energie muss ja im Fall eines Aufpralls umgewandelt werden, oft in Verformung. Da ist es ein Vorteil, wenn weniger Energie umgewandelt werden muss. Was die Beschleunigung angeht, kann man sich das gut klarmachen, indem man sich einen Unfall vorstellt, bei dem man auf die Straße abgeworfen wird: Je schwerer der Helm, desto schlechter kann die Halsmuskulatur Kopf samt Helm stützen, desto eher knallt man unkontrolliert auf - mit mehr negativer Beschleunigung.
    Oder nehmen wir einen Crashtest gegen ein Hindernis, bspw. Auto: Der Körper prallt bspw. gegen die Tür, Kopf samt Helm überragen das Dach - mit schwererem Helm wirken nun größere Kräfte (mehr kinetische Energie) auf die Halswirbelsäule, das Abbremsen durch die Biegung dieser Halswirbelsäule ist an Energie gleich, weshalb man mit schwererem Helm dann mit höherer Geschwindigkeit auf das Dach aufprallt.
    Physikalisch total trivial.
    Das Gewicht ist bei den Normtests leider wenig berücksichtigt, ich käme aber nicht im Traum darauf, mir ne 2-Kilo-Haube zusätzlich an die Halswirbelsäule zu dengeln.


    Eine Herzinsuffizienz bringt Menschen eher an eine Belastungsgrenze. Das ist ein Beispiel, das ich leider aus eigener Erfahrung kenne. Es gibt aber auch viele andere Leistungseinschränkungen. Da ist Hitzestau kritischer als bei ganz gesunden Menschen und auch bei denen gibt es solche und solche.
    Ich verstehe nicht, wie man sich da vor Lachen wegschmeißt, dass körperlich Eingeschränkte durch Hitzebelastungen eher Probleme bekommen, aber ich vermute da einfach mal Unkenntnis. Man sollte nicht immer von seiner eigenen Erfahrung auf andere schließen.


    War das für dich hilfreich oder hast du da noch Fragen?

  • Ok, und mit nem leichtem Helm bei von mir aus 20-30 Sachen hältst du die Halswirbelsäule gerade wenn der Helm leicht genug ist und der Aufprallwinkel ungünstig?

    "Du redest mit deinem Motorrad? Findest du das nicht merkwürdig?"
    "Wieso? Ich finde die Gespräche mit manchen Menschen viel merkwürdiger!"