Unerwünschte Motorradfahrer - ein Beispiel aus dem Leben

  • @rollermachtspass


    Schöne geschichtliche Zusammenfassung.


    Ändert aber nichts daran, dass es Fehlentwicklungen gibt.
    Muss die Zahl der Pendler jährlich steigen?
    Muss Wohnraum in Städten unerschwinglich teuer sein?
    Ist der geleaste Zwei-Tonnen-SUV lebensnotwendig, oder ist der eigene Penis eventuell doch lang genug?

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • :wink1:


    Schöne geschichtliche Zusammenfassung.
    ...


    ... nur leider aus einem recht schrägen Blickwinkel oder begrenzten Gesichtskreis.



    Irgendwie gehen die ganzen Stimmen von einem begrenzten Gesichtskreis aus - dem eigenen.


    Und Du meinst, nur Du hättest einen größeren Überblick?


    Grundlegend ist das Problem dadurch entstanden, daß die Arbeitswelt "Wanderarbeiter" verlangt.


    Nein. Wären die breiten Strassen und die schnellen Autos nicht gebaut worden, würde die Wirtschaft Arbeitsplätze so anlegen, dass die Arbeiter nahe bei wohnen könnten.


    Haufendörfer mit den benötigten Handwerkern (mehr als Stellmacher brauchte man bis vor 150 Jahren ja nicht), ...


    Auch vor 200 oder 300 Jahren gab es schon Müller, die ihre Mühle am Fluß (oder dort wo zuverlässig Wind war) gebaut haben und sofern nicht Pferd und Wagen verfügbar waren, hat man den Sack Korn auf dem Rücken zur Mühle und den Sack Mehl genauso zurück gebuckelt.


    Dann kam die Industrialisierung, zunächst auch vernünftig angegangen: 1 Mann ein Lebensjob, und sozial (oder rentabel?) denkende Arbeitgeber bauten Werkssiedlungen.


    Schon lange vorher gab's bei größeren Handwerksbetrieben Wohnungen für die Gesellen - wenn sie nicht (wie der Müllergeselle bei meinem Großvater in den 30er Jahren) aus dem (Nachbar-)Dorf kamen. 2 Kilometer zu Fuß zur Arbeit zu laufen war damals vollkommen normal - nur jeden Tag 20 oder 200 Kilometer zu pendeln, wurde erst möglich, nach dem Strassen und Autos gebaut waren :o


    Auch nach Stand der 50er und 60er Jahre ging es noch gut. Kein Mensch braucht mehr als einen Trabbi, ...


    Schon in den 50er Jahren, als mein Vater seine Kaufmannslehre machte, waren Arbeitswege von 15-25 Kilometern keine Seltenheit - als Lehrling ist mein Vater jeden Morgen mit dem :bike: über die Landstrassen ...


    Irgendwann geriet es aus dem Ruder. Unnötige PS-Zahlen, Protzerei damit und die zunehmende Bevölkerungsdichte schufen Unfallzahlen bis um 13.000 Tote pro Jahr, ...


    ... und schon damals fluchte er über die rücksichtslosen Autofahrer, die haarscharf an ihm vorbeigezischt sind - und dann hat er als Nachwuchsverkäufer im Autohaus den Leuten neue, größere, beeindruckendere ... Autos angedient :crazy:



    Der Irrsinn hat viel früher seinen Anfang genommen, und wie die meisten Krankheiten kam er so schleichend, dass alle lange Zeit gedacht haben, es wäre doch alles noch normal.


    Und dann geht man simpel hin und sagt, das Auto muss einfach eingeschränkt und das Fahren verteuert werden?


    Auch da gibt's kein "simpel" und kein "einfach", darüber wird schon seit mindestens 40 Jahren dikutiert - soweit reicht meine Erinnerung zurück, weil schon damals (wegen zu vieler und zu billiger Autos) die Möglichkeiten für Menschen ohne Auto (Jugendliche, Geringverdiener, Alte) immer weiter eingeschränkt wurden. Bahnhof wurde geschlossen, Busse fuhren nur 3mal am Tag, der Dorfladenbetreiber hat aufgegeben, weil die Leute lieber 15 Kilometer nach Hameln gefahren sind um was zu essen zu kaufen - war ja soooo viel billiger (und die gesamten Betriebskosten des Autos konnte/wollte damals schon keiner berechnen).
    Irgendwann mussten meine Eltern das Dorf (in dem mein Vater von seiner Geburt an gelebt hatte) verlassen, weil sie sonst verhungert wären ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.


  • Und Du meinst, nur Du hättest einen größeren Überblick?
    :


    (Haarscharf am Killfile vorbei, wäre schade wegen Deiner hochinteressanten Beiträge nicht nur hier, sondern vor allem auch in technischen Fragen)
    Danke für Deine Stellungnahme. Es ist immer interessant, wenn technische Themen in's gesellschaftliche herübergehen und man viele verschiedene Meinungen lesen kann.
    Aber warum zweifelst Du eine Kompetenz, in diesem Fall den "größeren Überblick", an, die ich nie von mir behauptet habe? Ich schreibe meistens mein persönliches Ausgangsniveau dabei, damit niemand hingeht und aufgrund einer leichtsinnigen Behauptung von mir sein Töff vertrauensvoll mit der Brechstange repariert. Logik hängt doch auch vom Standpunkt ab, oder? Dass z.B. "die dümmsten Bauern die größsten Kartoffeln haben", ist das zähneknirschende Anerkenntnis dieses Grundsatzes - der verächtliche Hintergrund hat keine Ahnung von der Führung eines produktiven Landwirtschaftsbetriebes, der auch vor 1000 Jahren erhöhte Kenntnisse in der Materie und Personalführung erforderte, wie sie heute vielleicht mit einem agrarwissenschaftlichen Studium erworben werden (werden sie?). Aber ich schweife ab.

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  • Ach ja, habe ich schon erwähnt, dass ich einige Parkplätze zu vermieten habe?

    Schützt die Wälder - Esst mehr Biber!

  • Ach ja, habe ich schon erwähnt, dass ich einige Parkplätze zu vermieten habe?


    Obwohl weiter oben erwähnt wird, dass der Bau von Parkplätzen zugehörig zu Wohnungen manchmal nicht mehr Pflicht sei (das einzige, was ich weiss, ist, dass die Kommunen die Pflicht nicht in Frage stellen, aber wahlweise durch eine Ablöse ersetzen, die sie (weil Bargeld) zu Vorwahlzeiten dann für publikumswirksamen Firlefanz raushauen können wie der solarzellenbelegte Radweg in Bornheim bei Köln, der nicht funktionieren kann, weil halt das Licht oben und der Dreck unten ist), frage ich mich, ob's was bringt ... die Kosten für Parkplätze zu beispielsweise innerstädtischen Bodenpreisen mal einer betriebswirtschaftlichen Rendite, die seit Zeiten des Alten Ägyptens um viereinhalb Prozent liegen sollten.


    Übrigens wieder ein Punkt, an dem die Mietendiskussion krankt. Die Politik fördert Bodenpreise jenseits von Gut und Böse und die, eben bösen, Investoren dürfen für Grundflächen, die sie, ich fabuliere mal, fünfzigtausend Euro Zinsen im Jahr kosten, sechstausend Euro Miete im Jahr nehmen?

  • Dat is doch allet janz einfach.
    Der süden hat alle industrie ansich gerissen.
    Norden und osten darben vor sich hin.


    Nu rennt jeder hin wos geld is. In den süden.
    Viel arbeit, viel geld, viel mensch, viel verkehr.
    Das is der preis für zweitwagen, und drittmoped.


    Ohnehin is dieser planet überbevölkert.
    Als die römer hier eingefallen sind, sollen sowas um 4 millionen teutonen hier gelebt haben. Hab ich mal wo aufgeschnappt.
    Und selbst die haben schonmal gehungert.


    Der mensch wird sich schon selbst wieder dezimieren. Oder die natur hilft nach. Keine sorge...

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  • Obwohl weiter oben erwähnt wird, dass der Bau von Parkplätzen zugehörig zu Wohnungen manchmal nicht mehr Pflicht sei (das einzige, was ich weiss, ist, dass die Kommunen die Pflicht nicht in Frage stellen, aber wahlweise durch eine Ablöse ersetzen, die sie (weil Bargeld) zu Vorwahlzeiten dann für publikumswirksamen Firlefanz raushauen können wie der solarzellenbelegte Radweg in Bornheim bei Köln, der nicht funktionieren kann, weil halt das Licht oben und der Dreck unten ist)...


    Nein, das ist nicht richtig. Weder braucht man einen Stellplatz noch eine Ausgleichszahlung. Berlin ist da auch kein Einzelfall:
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Stellplatzverordnung


    Edit: Diese Stellplatzverordnungen einseitig für PKW und bspw. nicht für Fahrräder, Lastenräder oder auch Krafträder ist eine staatliche Zwangsförderung des Autos.
    Nur zur Erklärung: Ich fahre gerne Auto, ich mag Autos - aber es wäre schöner, wenn es nicht andauernd immer schlechter wäre, man wieder Parkplätze fände und nicht im Dauerstau stünde.


    Im Ausland gibt es ja manch Wende, von der wir in unserer autoaffinen Gesellschaft weit entfernt sind. Nehme wir Seoul, das von einem Asphaltdschungel teils wieder zu einer grünen Stadt geworden ist und weiter wird.
    Man ein Beispielbild vorher/nachher:
    https://landscapeiskingston.fi…ss.com/2014/06/korea2.jpg
    Wo würdet ihr lieber wohnen? Mal ganz ehrlich!


    Und um die Kurve zu bekommen: Die Österreicher wollen keine Asphaltdschungel durch ihre Alpen, keinen Dauerstau und Dauerlärm in ihren Dörfern. Deshalb auch gerade der Streit mit Bayern, deshalb auch die Reaktion aus dem Kleinwalsertal: Bevorzugt wird sanfter Tourismus und nicht mehr Tourismus in jeder Form.

    2 Mal editiert, zuletzt von Halbliter ()

  • Ohnehin is dieser planet überbevölkert.


    Ach was, das sind nur die Städte!


    Aber das ist ja der grosse Irrtum der Städter, sie glauben ihre Probleme müssten auch für Andere gelten. :ablach:


    Ach ja und die Parkplätze sind immer noch zu haben.

    Schützt die Wälder - Esst mehr Biber!

    Einmal editiert, zuletzt von Hippo ()

  • Weder braucht man einen Stellplatz noch eine Ausgleichszahlung. Berlin ist da auch kein Einzelfall


    Oh, reines Landesrecht? Danke für die Infos!
    Und trotzdem könnte man einfach pro zwei Arbeitsplätze eine Wohnung verordnen, nach demselben, wenn auch obsoleten Muster. Eine Million Firmen gehen drauf, aber wenn man hinterher gucken geht, reicht für den Individualverkehr ein Miet-Elektroroller für die Fahrt an den Baggersee :) .
    Wie immer gelten natürlich für mich keinerlei dieser Fortschritte ("Gültig ab: 01.08.2015
    § 47 Stellplätze und Garagen


    (1) Bauliche Anlagen sowie andere Anlagen, bei denen ein Zugangs- oder Abgangsverkehr zu erwarten ist, dürfen nur errichtet werden, wenn Stellplätze in ausreichender Zahl und Größe sowie in geeigneter Beschaffenheit hergestellt werden (notwendige Stellplätze). Ihre Zahl und Größe richtet sich nach Art und Zahl der vorhandenen und zu erwartenden Kraftfahrzeuge der Benutzerinnen und Benutzer sowie der Besucherinnen und Besucher der Anlagen; dabei ist die Möglichkeit der Inanspruchnahme öffentlicher Verkehrsmittel zu berücksichtigen. Statt der Stellplätze können Garagen hergestellt werden. Die Herstellung von Garagen anstelle von Stellplätzen kann verlangt werden, wenn die in Absatz 7 genannten Erfordernisse dies gebieten. Es kann zugelassen werden, dass die notwendigen Stellplätze oder Garagen innerhalb einer angemessenen Frist nach Fertigstellung der Anlagen hergestellt werden. Abstellplätze für Fahrräder sind herzustellen, soweit ein Zugangs- und Abgangsverkehr mit Fahrrädern zu erwarten ist und Bedürfnisse des Verkehrs es erfordern; die Absätze 2, 3 und 9 gelten entsprechend".

    Einmal editiert, zuletzt von rollermachtspass ()

  • :wink1:


    Aber warum zweifelst Du eine Kompetenz, in diesem Fall den "größeren Überblick", an, die ich nie von mir behauptet habe?


    Wenn Du Deinen Beitrag beginnst mit

    Zitat

    Irgendwie gehen die ganzen Stimmen von einem begrenzten Gesichtskreis aus - dem eigenen.
    Grundlegend ist das Problem dadurch entstanden, ...


    dann solltest Du Dich nicht wundern, wenn der Eindruck entsteht, Du meinst grundlegend mehr dazu sagen zu können als die anderen mit ihrem begrenzten Gesichtskreis.
    Wenn das, was Du schreibst, aber auch nur Deinen begrenzten Gesichtkreis darstellt, dann schreib das auch so.


    Ich hab ja auch nur beschrieben, wie anders es aus meiner Sicht war, und hab nicht geschrieben, dass es grundlegend anders gewesen wäre :wink1:






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Danke für die Stellungnahme ...
    <schwitz>
    <ablenk>
    Hey, seht mal, was heute hier nebenan los war:

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  • Ach was, das sind nur die Städte!


    Aber das ist ja der grosse Irrtum der Städter, sie glauben ihre Probleme müssten auch für Andere gelten. :ablach:


    Ach ja und die Parkplätze sind immer noch zu haben.


    Ja selbstverständlich. Gleiches recht für alle. Wenn der städter nichmehr pupsen darf, darfs auch sonst keiner. Logisch.


    Und wenn dann endlich ruhe is, nehm ich einen parkplatz.
    Schickste mit der post, oder muss ich den abholen?

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  • Und wenn dann endlich ruhe is, nehm ich einen parkplatz.
    Schickste mit der post, oder muss ich den abholen?


    Ich kanns dir faxen oder mailen.

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  • Also Einer ist weg, bleiben noch 7-8.

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