Schwimmsattelbremse SLR fest / Ankerplatte - Sattel

  • Hallo Leute,
    hatte gestern die Hinterradbremse meiner SLR rausgenommen, da der rechte Bremsbelag stark abgenutzt war. Da es sich um eine Schwimmsattelbremse handelt, war klar, dass die Ursache in mangelnder Bewegung des Sattels zur Ankerplatte besteht. Habe die beiden Teile nicht auseinander gekriegt, die Bolzen scheinen fest zu sein. Wollte aber auch nichts kaputt machen durch unbotmäßige Gewaltanwendung.


    Hat jemand einen Tipp, wie man die beiden Teile Ankerplatte vom Sattel am besten trennt und die Bolzen dann wieder gängig macht?


    ielen Dank für Tipps und ähnliche Erfahrungen.


    Gruß


    pusher

  • Du wirst alles inclusive Sattel ausbauen müssen um die Ankelplatte einspannen zu können,
    Dann solltest du mit vielen kleinen Bewegungen das ganze auseinander bekommen.


    Viel Glück

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  • Du meinst, Du kannst den "schwimmenden Teil" nicht von der Halterung trennen?


    Ich kenne die SLR nicht, aber da bisher noch niemand geantwortet hat, versuche ich mich mal ...


    - Rad mit Bremsscheibe ausgebaut ?
    - Haltebolzen der Beläge herausgeschraubt und Beläge entnommen?
    - Jetzt sollte sich der "schwimmende Teil" von der Grundplatte trennen lassen.


    - Wenn nein, bitte beachten, dass die Gleitbolzen gegenläufig einmal an der Grundplatte, der andere am Sattel angeschraubt sind. die Gummimanschetten mal etwas lupfen und drunter schauen, wie es dort aussieht. Wenn da alles rostig sein sollte, kannst Du schon mal die Bremsflüssigkeit ablassen und den Bremsschlauch demontieren. Dann kannst Du den großen Haltebolzen, an dem alles hängt, demontieren und den kompletten Sattel mit Grundplatte abnehmen.


    Wenn Du Dir nicht sicher bist, lass die Finger davon! und gehe zu einem Schrauber Deines Vertrauens.


    Wenn die Gleitbolzen schon fest sein sollten (m.E. ziemlich unwahrscheinlich), wird es mit den/m Kolben(n) nicht viel besser aussehen. Möglichst nicht mit Pressluft arbeiten und wenn schon, dann unbedingt(!) die Finger nicht dazwischen halten, wo sonst die Bremsscheiben und die Beläge sitzen. Das gibt u.U. ganz, ganz viel Aua und Pressluft heißt so, weil sie sich zusammen pressen lässt und damit noch lange nachdrückt. Da kommen die Kolben wie Geschosse raus.
    Ich habe für solche Aktionen mir eigens mit einer alten Handbremspumpe eine "Hydraulik" gebaut. Das geht zwar langsam, aber wenn man aufhört zu pumpen, dann bewegt sich nichts mehr weiter, so wie es bei Pressluft ist. Außerdem hat man einen ungleich höheren Druck zur Verfügung.


    Der Einsatz von Kombizangen, Rohrzangen u.dgl. ist absolut (!) verboten, damit kannst Du den Kolben nur ruinieren. Zum Ziehen der Kolben gibt es Spezialwerkzeug , denn die haben innen eine Rille, in der man das Werkzeug ansetzen kann. Sieht so ähnlich aus wie ein Lagerabzieher.


    Ich schau mal, dass ich eine Explo-zeichnung finde, dann kann man sich besser über die Dinge unterhalten.



    H.


    PS: bei CMSNL fündig geworden, hier findest Du eine Zeichnung ...
    sieht so wie bei einer Transalp aus, einen "großen Haltebolzen" gibt es nicht, dafür sitzt der Sattel in der Gleitrille der Grundplatte als Gegenkraft und die Achse hält das Ganze an Ort und Stelle.


    https://images.cmsnl.com/img/p…igecakvs1f__1200_8007.gif


    H.

    3 Mal editiert, zuletzt von horst.w ()

  • Hallo Horst und Sangalaki,
    danke für eure Antworten. Habe mir inzwischen bei ebay ein Gebrauchtteil mit Ankerplatte gekauft. Zwar musste ich auch hier etwas Kraft anwenden, die Ankerplatte ließ sich dann aber vom Sattel lösen. Gleitstifte warenauch hier etwas angerostet. Habe die Stifte dann mit feinem Schmirgel glattgeschliffen und eingefettet. Den Kolben mit etwas Druckluft herausgedrückt und inspiziert. Alles gut dann mit etwas Silikonfett wieder eingesetzt. Jetzt ist alles wunderbar gängig. Gerade neue Bremsscheibe und Beläge verbaut und alles ist wieder in Butter. Doof ist, das Gefummel mit dem Ausbau, da muss immer das ganze Rad raus, um den Sattel rauszubekommen. Halt Billigbau.


    Werde jetzt mal die alte Bremse versuchen zu lösen, mal sehen, ob ich mit WD 40 unter die Gummimanschetten komme und dann die Gleitstifte herausbekomme.


    Scheint eine Schwachstelle zu sein, geringe Bewegungen der Schwimmsattelbremse, diese Bauweise und die verwendeten Materialien führen ja zwangsläufig zu Korrosion. Dieses Problem müssten also viele Leute haben.


    Jetzt läuft sie wieder, die Kleine... ;-)

  • :goodp: :bier:



    leider sind viele Leute der Meinung, dass die Bremse was ganz einfaches ist... technisch gesehen ist sie das schon,


    aber so ein paar Kleinigkeiten sollte man doch beachten, wenn man nicht für den Notfall einen Schiffsanker mitschleppen will :roll1:

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    2 Mal editiert, zuletzt von Sangalaki ()

  • Danke für eure Hinweise,
    Silikonfett ist inert und absolut verträglich mit EPDM Dichtungen. Daher sehe ich keine Probleme. Habe die Verwendung von S-Fett auch in Worksop Manuals gefunden. Kann also so falsch nicht sein.


    Ich werde berichten, falls es wider Erwarten Probleme geben sollte.


    Ich habe nicht gemeint, dass Bremsen an sich unproblematisch sind. Man muss sauber arbeiten, das ist klar, wie bei allen Hydraulikkomponenten. Ich meinte, die Art der Schwimmsattelbremse der SLR ist einfach gebaut, da sich der Sattel nicht von der Ankerplatte abschrauben lässt, dann wäre nämlich der Radausbau überflüssig.


    Gruß


    Pusher

  • wenn du meinst... kannst ja mal Manfred direkt fragen... Silikonfett am Bremskolben ist und bleibt Pfusch...


    und ich glaube nicht, dass sowas in einem richtigen Werkstatthandbuch steht...


    doch, evtl für Fahrzeuge mit 5.0 er Bremsflüssigkeit :nixweiss:

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  • Silikonfett IN der Bremse...das stand noch in keinem meiner Manuals, und ich hoffe, es wird da auch niemals drin stehen. Den Kolben kann man mit Bremsflüssigkeit benetzen oder ATE Bremszylinderpaste, aber Silikonfett steht da als Schmierung ausschließlich für die Sattelführung, also außerhalb der hydraulischen Komponenten.


    Pfusch ist schon das Abschmirgeln der Stifte, wenn wir schon mal dabei sind, damit legst Du den Grundstein für genau den Defekt, der schon die erste Bremse unbrauchbar machte. Jetzt kann die aufgerauhte, ungeschützte Oberfläche schön im Verborgenen weiter rosten. Aber Fett in die Bremse einzubringen ist jenseits von Pfusch.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

    Einmal editiert, zuletzt von CBforever ()

  • Bei den Bremssattelreparatursätzen, die ich bisher verwendet habe (Tourmax), war immer ein kleines Döschen mit rosa Schmiere dabei. Das habe ich bei den Kolben-/Staubdichtungen verwendet.


    Die Gleitstifte werden höchstens poliert. aber richtig rostige hatte ich noch nie.

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  • Danke für eure Hinweise,
    Silikonfett ist inert und absolut verträglich mit EPDM Dichtungen. Daher sehe ich keine Probleme. Habe die Verwendung von S-Fett auch in Worksop Manuals gefunden.


    Pusher


    Silikonfett gehört auf die Lagerung, hat aber innerhalb der Bremshydraulik nicht zu suchen. Den Grund hast du geschrieben, Silikonfett löst sich nicht in Bremsflussigkeit und kann Bohrungen auf der Rücklaufseite zusetzen.