Laufleistung 500er Aggregat

Niemand kann dich zwingen, ein Fahrzeug ohne Serviceheft zu kaufen.
Das ist alleine deine Willensentscheidung.

Ebenso ist es aber auch die Willensentscheidung anderer,
nicht wegen eines möglichen pedantischen Käufers sechs Jahre lang den Service in einer stempelberechtigen Werkstatt zu bezahlen.
Das als Unart zu bezeichnen, ist realitätsfernes Gejammer.

Aber wenn es dir hilft, dich selber zu einem verwegenen Kauf (RISIKO )zu motivieren,
bestätige ich dir gerne, dass Laufleistungen von 100.000 Kilometern bei einem 500ccm Motor der Marke Honda nicht unrealistisch sind.
Meine NTV hat zwar 148ccm mehr, dafür stehen aber auch mittlerweile 140000km auf dem Zähler.

Natürlich ohne jede Gewähr!

Und wer garantiert dir, dass die Arbeiten, die auf der Rechnung stehen, auch tatsächlich ordentlich (oder überhaupt) ausgeführt wurden? Wenn du die konkrete Werkstatt nicht selbst kennst, kannst du das doch gar nicht beurteilen, Rechnung hin oder her.

Zumindest machen viele Motorradfahrer die regelmäßigen Arbeiten selbst. Öl, Bremsen usw. Dazu kommt, das ja die meisten Fahrzeuge außerhalb der Garantie sind. Damit sehen die meisten keine Notwendigkeit das Möppi in eine Werkstatt zu bringen. Dann gibt es keinen Nachweis. Ich würde mal sagen, bei vielen Motorrädern ab 6 Tkm aufwärts ist das so.

Ich finde auch, dass Nachweise über durchgeführte Wartungsarbeiten besser sind als keine Nachweise. Und am besten ist, wenn man einen vertrauenswürdigen, ehrlichen Verkäufer hat. Manchmal kann man das erkennen.

Ansonsten sehe ich mechanisch bei einem Honda-Twin nicht das Problem mangelnder Lebenserwartung. Bei der alten CB500 gibt es ja bspw. diesen Bericht mit Zerlegung nach 300.000km:
http://xavier26.free.fr/cb500/php_pages/cb500_300000_km.php
Alles paletti.
Ich kenne da einige, die weit über 100.000 km machten ohne Probleme. Noch heute bekommt man quasi nix für einen alten, guten Motor, weil die schlicht nicht gänzlich verschleißen.

Der aktuelle 500er dreht ja noch weniger. Honda ist da meist sehr konservativ, was Leistung oder Verdichtung angeht.
Von 200.000km würde ich ausgehen.

Allerdings hält eben anderes nicht so lange. Beispiel Lager: Lenkkopflager sind kostspielig und oft schon nach 20-50k km verschlissen. Irgendwann sind auch die Radlager dran, bspw. hinten auffällig bei der 1000er Africa Twin. Bei der o.g. CB500 gab es viele Probleme durch undichte Kühlwasserdeckel, die dazu führten, dass Kühlwasser beim Sieden aus dem Überlaufschlauch herausgespritzt wurde. Oder dss Problem der defekten Lichtmaschinenregler, das zu einer veritablen Panne führt. Beides hatte ich.

Ob der Lack abblättert, die Federelemente verschleißen, die Sitzbank sich durchsetzt, die Bremsscheiben erneuert werden müssen: Viele Kilometer lassen das Motorrad altern. Auch der Motor selbst hat manchmal etwas weniger Kompression, ihm fehlt dann ein wenig Leistung. Oder das Getriebe schaltet sich knorpeliger oder der Kupplungskorb rasselt (auch bspw. bei CB500 im Leerlauf ohne gezogene Kupplung). Aber Motorschäden sind bei nem thermisch gesunden, wassergekühlten Honda-Twin sicher nicht das große Problem.

Eine CBR500 mit bspw. 50tkm würde ich bedenkenlos kaufen. Aber kein Ungepflegtes. Wartungsnachweis wäre mir auch wichtig und etwas nettes Zubehör, das "Vielfahrer" eher mal drandengeln: Verstelbare Hebel, ordentliche Gepäcklösungen, nen nettes Federbein o.ä. - dann sollte man auch vor höheren Km-Leistungen keine Sorge haben.

Das Kurzstreckenmotorrad, das nur mal ab und an zum nächsten Treff hochgejagt wurde, ist da nicht unbedingt die bessere Alternative.

Jeder Jeck ist anders.

Mir persönlich ist es egal,
ob der Azubi-Kumpel des früheren Halters in der Frühstückspause einen Stempel in ein Service-Heft gedrückt hat, oder nicht.

Ich warte meine Fahrzeuge selber und viele andere Motorradbesitzer machen es ebenso.
Wem das nicht passt,
der muss mir nichts abkaufen.
Immerhin gibt es Alternativen.

Hat der Nichtkäufer ein Recht dazu,
sich über mich zu beklagen?

Ja, hat er.
Nennt sich Meinungsfreiheit.
Ob er damit "gut fährt", ist eine andere Sache.

Wird schon schief gehen.

Weder Laufleistung noch Wartungshandbuch sagt wirklich etwas über den Zustand eines Motorrades aus. Ein Motorrad kann mit 50 000km kaputt oder fast neuwertig sein. Da kommt es auf die Nuancen an die uns Menschen untereinander unterscheiden.

Glückwunsch!

Ich fand die alte CBR mit ihren Haltegriffen für Mitfahrer, den Edelstahltopf und einem ausreichenden Halogenlicht sogar besser als so manches nach dem FL Verschlimmbesserte.

Erst das aktuelle Modell finde ich wieder besser aufgrund des endlich attraktiveren Displays. Diese Dinger, die Honda seit Ende der 00er in viele Fahrzeuge eingebaut hat und noch einbaut (ob CB, NC, Crossrunner I, Crosstourer, CB1000R I, MSX...) finde ich sehr bescheiden.

Wenn man sie zum guten Preis bekommt, dann ist das sicher keine schlechte Wahl.

Allerdings ist die CB500-Reihe ein gutes Beispiel dafür, wie man ein Motorrad sinnvoll aktualisieren/überarbeiten kann. Seit 2013 hat Honda einiges verbessert: Anti-Hopping-Kupplung, erleichterte Betätigung des Kupplungshebels, überarbeitetes Getriebes für weicheres Schalten, überarbeitetes Fahrwerk, überarbeiteter Drehmomentverlauf ohne Einbüßung der Spitzenleistung (gleiches maximales Drehmoment um 500/min früher anliegend), überarbeitetes und schickeres LC-Display, LED-Frontscheinwerfer, LED-Heckleuchte, mittlerweile auch LED-Blinker.
Optik und Klang sind subjektiv, deswegen kann man das nicht objektiv als Besserung bezeichnen. Ich persönlich jedenfalls finde die überarbeitete Optik schicker, bei allen drei Versionen CBR-R/CB-F/CB-X. Und der Auspuffklang mit dem Serienauspuff wurde verbessert, interessant für diejenigen die Wert auf Klang legen.

Vor allem hat die CB 500 nicht die Klobigkeit welche die NC Serie auszeichnet.
Bedauerlicherweise sind die 750er nicht so schick.