Zündplatte am rechten Anschlag CB 250

  • Die Gradzahl nutzt dir nichts! Das Verhälnis Kurbelwelle - Nockenwelle mußt du prüfen, die Gradzahl ist immer die Gleiche. Ventilüberschneidung heißt nichts anderes, beide Ventile sind im Überschneidungs-OT, im gleichen Maß geöffnet. Das ist eigentlich optisch gut zu erkennen.
    Gruß Peter

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • :wink1:


    Bei alledem möchte ich doch den Verdacht mal auf falsche Zubehör-Kontakte lenken. Wenn die Gleitstücke an den Kontakte nur etwas falsch sitzen, verschiebt sich der Zündzeitpunkt deutlich. Mit den Langlöchern, die recht weit aussen in der Kontaktplatte sitzen, lässt sich das Gleitstück auch nicht allzuviel verschieben.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Die Prüfung ist viel einfacher. Der Pilotstift für die Positionierung des Fliehkraftreglers muß bei LT (Überschneidung) genau
    oben mittig auf der Nockenwelle sein, ist er das nicht, ist das Kettenrad versetzt.

  • Ja, Olaf, den Fall mit falsch positionierten Gleitstücken hatte ich schon. Das gibt aber ein anderes Fehlerbild: Der Zündzeitpunkt
    für beide Zylinder läßt sich dann nur mit extrem unterschiedlichen Unterbrecherabständen einigermaßen einstellen, wenn überhaupt.

  • :wink1:


    Wenn beide Unterbrecher gleichermassen falsch positionierte Gleitstücke haben (weil aus der gleichen Murks-Zubehör-Quelle), sollte sich bei korrektem Unterbrecherabstand mit einer grenzwertigen (oder über die Grenze hinaus - Langloch weiter ausgefeilt) Kontaktplattenverdrehung der Zündzeitpunkt ordentlich einstellen lassen.






    :wavey:

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  • Ja, aber nur wenn die Unterbrecher in der gleichen Richtung stehen, also quasi hintereinander. Bei den 180° Twins sind sie aber
    seitenverkehrt angeordnet, so daß zwischen den Gleitstücken ein Winkel von 90° entsteht. Wenn aber nun der Abstand des Gleitstücks
    zum Lagerbolzen bei beiden Unterbrechern kürzer ist, vergrößert sich der Winkel dazwischen erheblich. Wenn am Unterbrechernocken
    aus 90° 95° werden sind das an der Kurbelwelle 190°, also ein Zylinder 5° früh, der andere aber 5° spät. Kompensierbar ist das aber nur
    über den Unterbrecherabstand, also in einem sehr kleinen Bereich. Wäre ein Unterbrecher auf einer zweiten (halben) Grundplatte montiert,
    die gegen die erste drehbar ist, könnte man den Winkelfehler ausgleichen. Die Zweitakt-Twins von Adler z.B. hatten so was.

  • Hi,


    ja, wenn die Unterbrecher gegensinnig montiert sind, führen falsche Gleitstückpositionen auch zu gegensinnigen Zündverschiebungen.


    Ich weiss, dass es gleichsinnige und gegensinnige Kontaktplatten gibt - welche Version die K hat :nixweiss: da habe ich mir auch keine Gedanken drum gemacht. Meine Moppeds haben glücklicherweise solche Technik nicht mehr (und meine Fahrräder auch nicht :roll1:).






    :wavey:

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  • Alle 180° Twins haben gegensinnig montierte Unterbrecher wenn die Zündung auf der Nockenwelle sitzt. Wenn die Zündung auf der Kurbelwelle
    sitzt, also mit Leerfunken arbeitet, siehts aus wie bei den Vierzylindern.

  • Danke!!! jetzt weiß ich was eine Ventilüberschneidung ist. Habe gestern gemessen und, die Nockenwelle sitzt richtig! Mist.
    Jetzt stehe ich wieder am Anfang.DSCN0584.jpg
    So sieht meine Unterbrecherplatte aus, ist da was falsch ?


    Gruß Carsten

  • Ja, carden, da ist was falsch, die Nockenwelle ist definitiv um einen Zahn versetzt, sie gehört einen Zahn weiter in Laufrichtung. Bei eingebautem
    Motor sind die Winkel vor bzw. nach OT sehr schlecht zu messen, entsprechend ungenau. Kontrolliere die Lage des Pilotstiftes für den
    Fliehkraftregler, dann weißt du genau,was Sache ist.
    Zündung entfernen, Fliehkraftregler ebenfalls. KW auf LT stellen. Bei Überschneidungs-OT muß nun der Stift exakt unter der Verstärkungsrippe des
    Lagerdeckels stehen. Das ist etwas schlecht zu beurteilen, deshalb nimmt man einen Streifen Karton, etwa 20mm breit, winkelt ihn an einem Ende
    ca. 10 mm zu einem L ab. Wenn man nun den Kurzen Schenkel des L von beiden Seiten so am Stift anlegt, daß die Kartonkante parallel zur
    Verstärkungsrippe steht, kann man genau beurteilen, wo der Stift steht. Das Ergebnis wird sein, daß der Karton, wenn er rechts angelegt wird,
    mehr als die Hälfte der Rippe überdeckt. Stellst du mit Hilfe des Kartons nun die Nockenwelle genau unter die Rippe, wirst du am Generatorläufer
    einen Abstand von 14-16 mm zwischen LT und der Zeigermarkierung vorfinden. Dieser Abstand entspricht etwa einem Zahn des Steuerkettenrades.
    Möglicherweise ist der Abstand auch ein wenig anders, weil er auch von der Längung der Steuerkette abhängt.
    Du schreibst, der Bock würde 120 max. gehen, ich nehme an, nach Tacho. Wenn das so ist, fehlen etwa 5-6 Pse, wenn er gut im Futter ist,
    muß er 135-140 rennen, außer es sitzt ein Elefant drauf. Auch das ist ein Hinweis auf die falsch stehende Nockenwelle.

  • die Ventilüberschneidung stimmt aber auf den mm. Ich habe unter beide Ventile eine 0,05 Fühllehre geschoben und den Punkt auf der KW markiert als die Lehre fest war.
    Beide Abstände zum OT waren auf den Millimeter gleich.
    Den Test über den Pilotstift wollte ich auch noch machen, bekomme aber den Fliehkraftregler nicht runter. der sitzt wie angeschweißt. Da brauch ich erst mal einen Abzieher.


    Gruß Carsten

  • Wenn das so ist, ändert sich die Sachlage natürlich. Der Fliehkraftregler sollte nach Entfernen der 6 mm Schraube von Hand leicht
    abziehbar sein. Wenn das nicht geht, ist da ein erheblicher Wurm drin. Ich bin gespannt, was da zum Vorschein kommt.

  • :wink1:


    Spekulative Ferndiagnose: Führungsstift fehlt - warum auch immer :o
    Fliehkraftregler "ungefähr" in richtiger Position aufgesetzt und mit irgendwas verklebt. Hauptsache Einstellung geht noch halbwegs hinzufrickeln und Motor läuft.




    So haben wir das früher zumindest gerne gemacht ... :roll1:






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.


  • So haben wir das früher zumindest gerne gemacht ... :roll1:
    :wavey:



    Wirklich?
    Ein Stück von einem Bohrer würde ja reichen...


    Ich hatte mal so ein Erlebnis mit einem Astra F.
    Aufgrund Wartungsmangel (Vorbesitzer) war der Motor so verschlammt, daß nach einer kurzen forcierten Fahrt (zum Flughafen) sich der Dreck nach ein paar Tagen so abgelagert hatte, daß auf der Rückfahrt nach ca. 20km der Motor an einer Ampel ausging und auch nicht mehr zum Laufen zu bringen war...


    Ich und die Fachleute waren ratlos - letztendlich habe ich herausgefunden daß der Führungsstift abgeschert war...


    Gruß
    Jens


    PS:
    Der Wagen hat uns danach noch lange Zeit zuverlässig gedient, wurde nur wg. Dienstwagen_Drohung abgegeben.