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  • Hi

    Laut Wiki ist das anders...

    Ich kenn es auch so.

    Honen ist primär der Kreuzschliff für die Schmierung.

    So hab ich es glernt, sonst würd es ja schleifen heissen.


    Hab es vor Ewigkeiten mal gesehen, aber da wurde erst geschliffen und dann gehont. Eben und Glattheit kriegst du mit ausdrehen oder schleifen hin.

    Weiss ja nicht was du beruflich machst... ich hab das so (vor 25 Jahren) in der Berufsschule gelernt. Kann bei Gelegenheit mal die Kollegen fragen, ich arbeite bei Mahle.


    Rudi

  • ZIEHKEIL + RudiCB: Guten Morgen, ihr habt beide Recht:


    "ZIELE DES HONENS

    Der Honprozess als spanabhebendes Verfahren erzeugt finale Funktionsoberflächen von Bohrungen. Dabei bekommt neben der Maß- und Formgenauigkeit besonders die topographische Gestaltung des Rauheitsprofils eine zunehmende Bedeutung. Dies kann eine möglichst glatte Oberfläche sein, aber auch eine raue Topographie mit definierter Schmierölbevorratung. Aber auch die Struktur der sich kreuzenden Bearbeitungsriefen hat eine entscheidende tribologische Bedeutung.

    Die Funktion einer fertiggehonten Oberfläche besteht immer im Haften, Gleiten oder Dichten und Führen. Insofern ergeben sich die Anwendungsgebiete des Honens. Kolbenlaufbahnen von Verbrennungsmotoren als einzelne Zylinderlaufbahn oder im Kurbelgehäuse aus Gusseisen, Aluminium- oder Eisenlegierungen mit unterschiedlichsten Gefügestrukturen - die typischen Werkstücke im Honprozess."


    Quelle: https://www.gehring-group.com/…ogien/honen-kurz-erklaert

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • Guten Morgen KlausB,


    Tut mir unendlich Leid; aber ZIEHKEIL's "arg unwahrscheinlichenlicher Riss im Brennraum"

    wird - für mich - immer wahrscheinlicher.


    Bin der Ansicht:

    Du und die Zyl.- Schleiferei haben ihre Arbeit gut gemacht.

    Das "Lüftungs- und neue Kolbengedöns" können somit nicht mehr als Ursache

    für die Ölspuckerei herangezogen werden.


    Was mich wirklich stutzig macht:

    Deine Ventile sind alle dicht (hast du zwei Mal geprüft).

    Trotzdem haben deine beiden Kompressionsmessungen nur 7 bis 9 bar ergeben.


    Meine wiederum besch . . . . Empfehlung:


    1. Poliere zuerst deinen sauberen "7 bar-Brennraum" und prüfe ihn sorgfältigst

    (z.B. mittels Öl u. weissem Kreidepulver; weitere Prüfmethoden würden zu aufwändig.)
    auf einen möglichen Riss.

    2. Wenn noch notwendig auch den anderen Brennraum.


    Obiges tät ich machen bevor ich die Kolben mit Zyl. an die Schleiferei zur Überprüfung schicke.


    Ich weiss, es tönt makaber, ich wünsche dir Erfolg.


    Mit besten Grüssen

    Streight.

  • Mahlzeit!

    Streight: Brennraum auf Risse untersuchen, das werde ich machen. Zur Not backe ich den Kopf mal im Ofen auf 250°. Wär ja ein Ding...


    Eben hab ich mal die angekündigten Fotos vom Entlüftungsdeckel gemacht, dat Ding sieht für mich jut aus:

    Hier habe ich mit rot die Bereiche markiert, die einen Luftspalt zwischen das Abschirmblech und dem Gussdeckel haben - da kann Luft und Öl durch in Richtung des Rohrstutzens, hab ich mit einem dünnen Draht und mit Druckluft prüfen können:

    https://abload.de/img/101039107jt0.jpg

    An den nicht rot markierten Stellen liegt das Blech auf dem Deckel auf, dazwischen ist eine Dichtung (schwarzbraun), die ist geschätzt knapp 1 mm dick:

    https://abload.de/img/1010393qaky3.jpg

    Hier sieht man, das die Dichtung auch die ganze Kontur der Platte umschliesst, auch an den Stellen, wo die Luft durch soll. Dort dichtet sie nicht, weil sie ca 3 mm Abstand zum Gussdeckel hat, also sollte dss funktionieren:

    https://abload.de/image.php?img=1010403gfkpo.jpg

    https://abload.de/img/10104020jk53.jpg

    https://abload.de/img/1010395bok2x.jpg


    Also für mein Dafürhalten ist der Deckel so ok . Wenn ich vom Stutzen her einen Draht reindrücke, merke ich auch, das noch ein Innenleben da ist, geht nämlich nicht gut, der Draht biegt sich (mehrmals?) bis er schließlich seitlich am Deckel in dem Luftspalt raus lugt.


    Heut hab ich keine Zeit um weiter dran zu schaffen, ich melde mich wenn der Kopp runter ist.


    Danke nochmal für den ganzen Input. Die Sache ist mir irgendwie fast peinlich. Blöder Motor.

    Gruß

    Klaus

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • Die als Dichtung bezeichnete Zwischenlage duefte meiner Ansicht nach eher oder auch der akustischen Entkoppelung dienen.

    mfg hermann

  • Guten Abend KlausB,


    Meine Überlegung:

    - Ein Entlüftungssystem wird ganz grob gesagt auf einen maximalen Ölverbrauch v. etwa 1 L/1'000 km ausgelegt.

    Es funktioniert ganz gut mit kleineren und grösseren "Dampfwolken" und lässt manchmal auch ein Tröpfchen fallen.

    Der EL-Schlauch bläst schwach.


    - Dein Fahrzeug aber speit, bei moderater Fahrweise, ca. 5 l/1'000Km aus dem Kurbelgehäuse; d.h. in

    etwa, das Entlüftungssystem ist masslos überfordert. Ursache ist möglicherweise eine zusätzliche,

    beträchtliche, nicht kalkulierte, Abluftmenge.

    Diese reisst dann die Öltröpfchen und -Dämpfe mit und bläst die meisten nur noch durch das

    Entlüftungssystem in deinen Auffangbehälter.


    - Die zusätzliche Abluftmenge verursacht durch ein kleinen Risschen in einem Brennraum liesse sich

    leicht abschätzen.

    Auf der einen Seite Verbrennungsdrücke bis etwa 50 bar, auf der anderen praktisch 0 bar. Dies erzeugt mit

    Sicherheit einen Orkan, etwa direkt vor dem Eingang zum EL'System!

    Der Entlüftungsschlauch müsste dann schon beträchtlich blasen!


    Mehr weiss ich z.Z. nicht.


    Mit besten Wünschen.

    Streight

    .

  • Hallo KlausB,

    Auf dem letzten Bild sieht man zwischen dem Blech und dem Deckel ein Stück schwarzes Material. Wenn nun dieses Material über dem Blech

    aufgequollen ist und sich aufgestellt hat, entsteht möglicherweise eine Ölpfütze, von der ein Teil vom Luftstrom mitgenommen wird. Ich traue dem

    Deckel einfach nicht ganz.

    MfG

    ZIEHKEIL

  • Guten Morgen zusammen,

    gestern abend hab ich den Zylinder gezogen.Ergebnis: Alle Kolbenringe wohlauf, optisch nichts auffälliges - für mich jedenfalls. Bilder folgen.

    Ich habe dann gestern abend gegen 20 Uhr den Zylinderkopf abermals umgedreht und die Brennräume mit Bremsenreiniger gefüllt, bis Oberkante. Damit nicht allzuviel verfliegen kann, zwei umgedrehte Deckel von Farbspraydosen draufgelegt - passt perfekt.

    Heute morgen 5:30 Uhr war in beiden Brennräumen geschätzt noch 90%-95% der Flüssigkeit vorhanden, gleichmässig in beiden Brennräumen. Das, was fehlt ist wohl verdunstet. Ventildichtigkeit damit nochmal bestätigt, auch die Wahrscheinlichkeit eines Haarrisses sinkt wohl damit.

    Was ich noch machen werde, ist den Zylinderkopf nach Backofenerwärmung untersuchen auf Rissbildung, die evtl. erst bei Hitze sichtbar ist.

    Einen neuen gebrauchten Entlüftungsdeckel werde ich wohl mal beschaffen.

    Ratlos.

    Gruß

    Klaus

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • Halo KlausB,


    Mein herzliches Beileid.


    Mein schwacher Glaube an ein Brennraumrisschen sinkt jetzt gegen Null.


    Wie ein einigermassen praxisgerechter "Bachofentest" ausgeführt werden

    kann, weiss ich z.Z. nicht.


    Ich weiss nur, dass intakte Kolbenringe in intakten Kolben - unter bestimmten

    Voraussetzungen - Öl aus dem Kurbelgehäuse in die Brennräume pumpen können.

    Das erkennt man zuerst, wenn plötzlich weisser immer stärkerer Qualm die ESD

    verlässt. Dabei funktioniert aber das Entlüftungssystem ganz normal.


    Ja ich ginge jetzt auch auf's El-Syst. los.


    Kannst ja mal den EL-Schlauch hochhalten und schauen wie hoch das Öl

    steigt und wie stark die Gase blasen.


    (Kannst den Schlauch auch mal knicken und schauen wie

    schnell dein ganzer Motor aus "allen Fugen" Öl raus drückt.

    Ich empfehle das nicht!!! . . . aber kaputt geht nichts..)


    Ein schönes WE.

    Mit bestem Gruss.

    Streight

  • Hallo KlausB,

    Der Bremsenreiniger-Kur nach zu urteilen ist der Zylinderkopf mit ziemlicher Sicherheit wohlauf, die Backofen-Behandlung ist verzichtbar, glaube ich.

    Die Kolbenringe würde ich vorsichtshalber nochmal genau inspizieren, mit sehr gutem Licht und evtl. einer Lupe, um die Markierungen auf den

    Oberseiten zu finden. Anhand meines Bildes hast Du ja einen Anhaltspunkt wo sie sein sollten und wie sie etwa aussehen. Ich würde, bevor ich in

    einen anderen Deckel investiere, aus dem vorhandenen das Blech entfernen und dahinter schauen. Die Nietköpfe mit Dremel o.ä. abschleifen oder

    abfräsen dürfte kein Problem sein. Mit einem scharfen Stechbeitel geht es bestimmt auch. Je nach dem, was rauskommt kann man dann immer

    noch entscheiden, ob eine Instandsetzung möglich oder sinnvoll ist. Das Blech kann man einschrauben, vorausgesetzt man ist werkstatt-technisch

    ensprechend ausgerüstet. Honda hätte das genau so gemacht, wenn nieten nicht viel billiger wäre.

    MfG

    ZIEHKEIL

  • Bilder:

    Kolben lose aufgelegt: https://abload.de/img/1010446mwk7l.jpg

    Ein Zylinderbrennraum (im Bild rechts) mit Einschlägen (nicht bei mit, sondern beim Vorbesitzer, deshalb wurde der Kopf mal gemacht): https://abload.de/img/1010424sikft.jpg

    Der üble Kandidat im Makro: https://abload.de/img/1010426glkaj.jpg

    Wie gesagt, dicht sind die Köpfe. Der Bremsenreiniger war auch nach 20 Stunden heute nachmittag noch fast vollständig da.

    Ich hab noch mehr Bilder, aber hergeben tut das ganze Fotografieren nichts.


    Den Schlauch werde ich hochhalten und mal schauen, wie weit die Suppe aufsteigt, wenn der Motor mal wieder zusammengebaut und montiert ist.

    Zuerst gehen Zylinder und Kolben wie vorgesehen zum Motorenbauer. Dann mal weitersehen.

    Zur Not ist das ein netter Briefbeschwerer, ich muss dann nur mal sehen was ich mit dem Rest des schönen Mopeds mache.

    Danke Männer,

    happy weekend!

    Klaus

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • Konnte man an der Kopfdichtung was erkennen? Weil die ganzen Krater im Dichtungsbereich machen mich doch nachdenklich, ich würde den Kopf planen lassen. Im Gegensatz zum Auto haben diese Motoren ja keine "echten" Ölkanäle sondern das Öl zierkuliert ja über die Bolzenbohrungen. Wenn jetzt die Kopfdichtung nicht sauber abdichtet dann kann da schon Druck drüber ins Kurbelgehäuse gelangen.

    Im Durchschnitt fahre ich 3-Takter........

  • Erstens, die Krater sind nicht im Dichtungsbereich sondern in der Fase. Der Motor ist im Grunde seines Wesens ein aufgemachter 125er, deshalb

    die große Fase. Zweitens, Glückwunsch, einen Zylinderkopf, der noch schöner aussieht, ist kaum zu finden. Ventilfarben, Kerzenfarbe und

    Gesamtbild ist optimal! Der rechte Zylinder ist fetter gelaufen, die Beurteilung ob Vergaser oder Ölkonsum ist schwierig, aus der Entfernung noch

    ein wenig schwieriger. Nach Handlungsbedarf sieht dieser Brennraum aber ganz sicher auch nicht aus. Das Schlauchhochhalten ist natürlich

    dummes Geschwätz, Kolbenringe kontrollieren ob die Markierungen oben vorhanden sind ist viel zielführender. Die Vermutung, daß der Deckel

    der wahre Übeltäter ist, erhärtet sich immer mehr.

  • KlausB ,

    Wenn Du mit der Restaurierung des vorhandenen Deckels nicht zurande kommst, kannst Du dich gerne an mich wenden. Wärmebehandlung und

    Schleifen kann ich vor Ort nicht, alles andere geht.

  • Auf deinem ersten Bild, wo man die Kolben sieht, sieht es beim rechten Kolben mit der "L" Markierung aus, als ob beim oberen Ring die Nut oben ist?