Zusammenbau Top-End

  • N'abend die Dame, die Herren,

    heute musste ich den Entlüftungsdeckel auseinandermachen, ich hatte vorher auf ebay einen in mir brauchbar erscheinendem Zustand für 19,- erstanden.

    Also ran, die meisten Nieten sind schon beim Körnerschlag abgeschert, einige hab ich dann weggebohrt. Wieder nix-der Deckel sieht gut aus, auch die Dichtung ist intakt, es ist nichts korrodiert, verstopft, oder ungeplant durchlässig:

    Deckel innen-wie neu:

    https://abload.de/img/101045014k74.jpg

    Abschirmblech von oben:

    https://abload.de/img/1010451xlkei.jpg

    und von unten, einschl. Dichtung:

    https://abload.de/img/1010452noky6.jpg


    ZIEHKEIL: der Brennraum sieht vermutlich so gut aus, weil ich den vor der Montage sauber gemacht hab, in den gefahrenen gut 20km kam nicht viel Ruß zustande, und die Fotos sind gemacht, nachdem da der Bremsenreiniger 20 Stunden drin gestanden hat, ich hab den abgekippt und dann einmal mit nem Lappen ausgewischt.

    Danke fürs Hilfe-Angebot, aber der verhunzte Deckel wird nicht repariert, ich hab ja den neuen gebrauchten aufm Weg.


    Hubra-Tuning: Die Dichtungsflächen sind ja einwandfrei, wie Ziehkeil schreibt. Wenn da so ein Stück Kolbenring im Brennraum rumfliegt, kann das zwar solche hässliche Macken machen (und die Ventile arg beschädigen, was ja repariert wurde), aber die Dichtfläche ist ja praktisch nicht erreichbar, weil zusammengedrückt. Und falls die Kopfdichtung wirklich undicht wäre, würde das nach aussen blasen, da ist ja kein Kühlmantel weil Lufkühlung - ginge also nach aussen weg. War aba nüscht!


    @sandro: meinst du die Fase ? Eine Nut hat der Ring ja nicht.

    Anyway, Zylinder und Kolben sind heute zur Post gebracht wurden und auf dem Weg ins Frankenland.

    Ich mache mir nicht allzu große Hoffnungen, aber bin schon gespannt.


    Schönen Samstagabend allen Mitstreitern!

    Klaus

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • ja, die Fase, oder spiegelt der Ring am blanken Kolben? Hast da noch ein Foto wo man die Ringe näher sieht?

  • Moin, könnte die Kompression nicht in Richtung Steuerkette und somit ins Kurbelgehäuse? Setzt natürlich vorraus das die Dichtung in diese Richtung durchlässt.

  • Hallo KlausB,

    Daß der Deckel innen so gut rauskommt habe ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Und mein Verdacht ist damit natürlich hinfällig. Mit dem guten Aussehen

    des Brennraums meinte ich die Farbe des Belags auf den Ventilen. Der braune Belag weist auf eine ölfreie, also saubere Verbrennung hin. Wenn der

    Zylinder schlecht lief, also Öl verbrannt hat, ist der Belag schwarz, er geht auch mit langer Einwirkung von Bremsenreiniger nicht weg. Was ich noch

    fragen wollte, sind die Schwallbleche unter der Kurbelwelle vorhanden?

    cbfahrer,

    Kann ich mir nicht vorstellen. Die Dichtfläche des Kopfes sieht auf dem Bild piekfein aus.

    MfG

    ZIEHKEIL

  • Moin, wäre es dann möglich das der Kopf verzogen ist und somit die Dichtung nicht hundertprozentig abdichtet. Bin so einem schon mal mit einem Haarlineal auf die Schliche gekommen, war allerdings ein Wassergekühlter Kompressor.

  • Guten Morgen,


    ZIEHKEIL: der Motor war sowieso erstaunlich sauber als ich ihn das erste mal aufgemacht habe, auch der Brennraum. Freut mich aber, das auch der erfahrene Schrauber das bestätigt!

    Die Schwallbleche sind auch zu erkennen, wenn ich mit einer Taschenlampe tief ins Kurbelgehäuse schaue.


    cbfahrer: augenscheinlich ist die Zylinderkopfdichtung richtig dicht. Keine Durchblas-Spuren erkennbar, und der Kopf ist auch plan, soweit ich das nach Auflegen meines Haarlineals erkennen kann (kein Lichtspalt). Ich hatte sogar nach dem zweiten Öffnen alle Dichtungen einschl. der Kopfdichtung neu gemacht.

    Es liegt auch schon wieder ein neuer Dichtsatz bereit, damit ich den Motor wieder zusammenbauen kann.


    Insgesamt gesehen ist das Ding ein echtes Geldgrab geworden. Was mich am meisten ärgert, ist aber, das ich keine Idee mehr hab, falls der Motorenbauer keinen Fehler gemacht hat. Falls jemand das hier liest, und einen Motor liegen hat, der nicht nebenberuflich als Ölpumpe fungiert, und den evtl. verkaufen könnte, bitte melden!

    Das Moped gefällt mir nämlich wirklich supergut, die Zeit der schweren Maschinen hab ich hinter mir, und die kleine CB würde mir und meiner Holden richtig Spaß machen für kleine Touren an der Mosel.


    Gruß

    Klaus

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • Moin,

    man könnte ja noch eine Druckverlustprüfung machen wenn der Motor zusammen gebaut ist. Hab ich zwar bisher nur bei älteren PKW's gemacht aber sollte ja beim Motorrad genauso funktionieren.

  • Hi,


    ich habe mir auch gerade einen 200er Motor komplett neu aufgebaut, also NOS Kolben, NOS Zylinder etc, by the way mit Umbau auf Nockenwellennadellagerung von/mit Ricardo. Die ersten 20 km hat sie sich ident verhalten: erheblicher Druck und viel Öl aus der Kurbelgehäusentlüftung. Ohne nachgemessen zu haben, würden Deine 50ml auf 10km im heißen Zustand sicher passen. Nach nunmehr weiteren 40km hat sich beides deutlich gesenkt, mittlerweile nicht mehr als wenige Tropfen auf 10km und der bei Explosionsmotörchen nicht unübliche, leichte Druck aus der Entlüftung. Ich weiß, dass das Einfahren/Einschleifen als überflüssig, zumindest aber kontrovers diskutiert wird. Anders kann ich das Verhalten meines Motors aber nicht erklären. Vielleicht ist also auch bei Dir kein direkter Fehler vorhanden?

    Ich habe noch etliche Motoren in Berlin rumliegen, solltest Du irgendwelche Bauteile zum tauschen/probieren brauchen, gib Bescheid, das lässt sich sicher organisieren.


    VG Robert

  • KlausB

    Meine feste Ansicht:

    In diesem Thread wurden jetzt alle möglichen Ursachen erwähnt;

    ohne den leisesten Erfolg.

    Zudem scheint mir diese wilde Blaserei an deinem 200 ccm für Honda

    absolut atypisch zu sein; sonst hätte ich mal davon gehört oder gelesen.


    Du warst immer sehr responsiv; dein Feedback immer gut.

    Hast als letzte Verzweiflungstat Kolben u. Zyl.zur Überprüfung zurückgeschickt.


    Du siehst der Tatsache in's Auge, (Richtig. "Suche nach Zyl.-Kopf der nicht bläst").


    M.E. Dir könnte nur noch ein s. erfahrener Händler, Mechaniker oder Fahrer der

    das gleiche erlebt hat, ev. weiterhelfen. Bis Dato hat sich aber das "Christkind"

    hier noch nicht gemeldet.


    Ja, Ja, Ja: "Phänomene" gibt es immer wieder. Habe privat solche zu Hauf erlebt.

    An eigenen Fahrzeugen und gottlob an viel mehr Fremdfahrzeugen. Winzigstes Beispiel:

    Mehrere 750 ccm-,1100ccm Motorräder, die mit wenig Km-terchen,, praktisch im Neuzustand,

    schon im Leerlauf unregelmässig, hässlich klopften; hörte sich als massiver Lagerschaden an.

    Zwei wirklich erfahrene 4-Rad Garagisten (beide Hobby-Rennfahrer; Fachhochschule) haben

    einen 750ccm Motor 5 Mal komplett demontiert, sorgfältigst begutachtet, alles nach gemessen

    und notiert. . . . . . .

    Ergebnis: alles absolut Neuzustand; Ort des Kopfens liess sich mit den üblichen

    Hörmethoden und einem wirklich guten Stethoskop nicht im Gerinsten lokalisieren.


    Ja, unzählige Motorräder/Autos werden zur Seite gestellt oder verkauft, nicht weil sie so gut sind,

    sondern weil sie grosse Schwierigkeiten machten.


    .


    @ ZIEHKEIL

    Dein "das Schlauchhochhalten ist natürlich dummes Geschwätz" will ich nicht verstanden haben.

    Hätte mit sehr geringem Aufwand, einen halben Meter transparenten Schlauch auf die Entlüftung

    gesteckt .und in kurzer Zeit höchstwahrscheinlich ein weit übermässiges Blasen erkennen können.


    Wenn man so will:

    Das EL-System hätte man mit Leichtigkeit zerstörungsfrei prüfen können; ohne "Stechbeitel.

    Dremmel und Gedöhns"!

    Fertig..


    Mit den besten Grüssen

    Streight.


    NB: Selbstverständlich kann dieser Thread weitergeführt werden.

    Ebenso könnte der Leckage-Ort von einem "Labor" gefunden werden.

    Aufwand und Kosten wären dann aber sehr wahrscheinlich nicht mehr im

    Hobby-Bereich!?


    .

    .

  • Dein "das Schlauchhochhalten ist natürlich dummes Geschwätz" will ich nicht verstanden haben.

    Hätte mit sehr geringem Aufwand, einen halben Meter transparenten Schlauch auf die Entlüftung

    gesteckt .und in kurzer Zeit höchstwahrscheinlich ein weit übermässiges Blasen erkennen können

    Man braucht kein übermäßiges Blasen erkennen, wenn man längst weiß, daß es vorhanden ist!!!

  • Hallo KlausB,


    Und siehe da!!!


    Der Retter kam während meines vorgängigen Geschreibsels;

    dein Christkind, der rohbert, ist erschinen!


    Es freut mich ungeheuer.

    Jetzt weist du was zu tun ist.

    Viel Erfolg!


    Gruss

    Streight

  • Nur zum Spass


    Du hast das Öl vor dem Wechseln abgelassen oder?

    Hatten wir mal in meinen Wehrdienst. MAN Getriebe auf 350 km massig Öl verloren bis Exitus. Grund war, das alte Öl vergessen abzulassen und neues oben drauf.


    Aber

    Ich würde auch mal einen klaren Schlauch mit zusätzlicher Entlüfterbox weiter oben anbringen. Was soll dann schief gehen? Dann siehst schon ob es Öldampf oder Schaum oder was auch immer ist. Und evtl. gibt es sich ja wirklich von alleine.





    Rudi

  • Hallo ihr netten Forumsleute!

    Nur kurz zur Sache; ich will mal auf alle Fragen/Anregungen kurz eingehen:

    - Druckverlustprüfung wäre noch interessant, da muss ich mal einen Betrieb finden, der das kann. Ich hab keine Gerätschaft dafür.

    - Der Druck aus dem Entlüftungsschlauch ist im Standgas am stärksten zu spüren, das pulsiert, weil ja immer 200ccm Luft gepumpt werden (Gleichläufer). Bei höherer Drehzahl ist das ein laues Lüftchen, allerdings mit ordentlich Öl versetzt. Die Idee mit dem transparenten Schlauch werde ich probieren, sobald das Geraffel zurück ist und ich

    Lust gehabt habe, alles zusammenzubauen und in den Rahmen zu hängen.


    Rohbert: Vielen Dank für dein Angebot, evtl. komm ich drauf zurück! Deine Erfahrungen beim Einfahren lassen mich noch hoffen. Was mich stutzig macht: Hätte ein Motorrad im Neuzustand soviel Öl vor das Hinterrad gespritzt (offene KGEntlüftung), wären wohl nicht wenige Käufer beim Kauf auf dem Nachhauseweg vom Händler schon in der nächsten Kurve abgesegelt. Das war aber ja nicht so. Der (mein) Motorenbauer schreibt sogar auf der Website, das er so gut honen kann, das ein Einfahren praktisch nicht erforderlich ist. Zitat: "Wenn wir einen Zylinder nach dem Feinbohren mittels honen weiterbearbeiten dann geschieht dies in mehreren Schritten und mit bis zu 3 verschiedenen Honsteinkörnungen. Diese Zylinder müssen dann auch nicht mehr eingefahren werden. Mit dem Feinbohren wird die Geometrie des Zylinders wieder hergestellt nachdem verschlissene, ausgelaufene Zylinder nicht gleichmäßig verschleißen."

    Beurteilen kann ich das persönlich nicht, mangels Erfahrung. Was aber geschrieben wird, klingt logisch- gebohrter Zylinder ist wieder rund, neue Kolbenringe sind rund, ergo sollte die Kompression auch schon recht gut sein in den ersten paar Umdrehungen. Wenn nur gehont wird, sieht das anders aus, auch logisch, ein ovaler Zylinder braucht mit neuen Kolben(ringen) sehr lang, bis er wieder gute Kompression hat. Kenn ich von meinen 4 Zweedaktern. Ich bin deshalb sehr auf die Stellungnahme gespannt.


    rudi: ja, der Motor wurde vor dem Ausbau entleert. Jedes mal. Und jedes Mal natürlich frisches Öl, richtige Menge, eher knapp.


    Sobald ich was von der Nachmessung weiß, erzähl ich es hier. Die vielen Zugriffe zeigen mir, das das Thema interessiert. Vielleicht belustigt es auch den ein oder anderen, aber vielleicht hat auch noch jemand eine zündende Idee (damit meine ich nicht meine Phantasien, das ganze Moped abzufackeln).

    Im Ami-Forum hat auch jemand das gleiche Problem gehabt. Hat das Motorrad dann mehrere Jahre abgestellt, danach nochmal zum Leben erweckt, Problem verschwunden.

    "Seltsam? Aber so steht es geschrieben." (wer das Zitat kennt, stammt vermutlich aus meiner Generation).

    So long,

    Klaus

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • Hallo KlausB,


    Deine "Geschichte" keinesweg's lustig; sie verfolgt mich!

    Zugegeben, hatte auch schon einen leisen Verdacht auf ein mögliches Fake; diesen aber wieder verworfen.


    Heute Nachmittag ca. 35 Km mit meinem "Roten Racerchen" fröhlich unterwegs.

    Auf meiner kurvigen, waldigen Lieblingstrecke, mit mehreren, holperigen Kanaldeckeln

    in uneinsehbaren Kurven wurde ich leider, ausnahmsweise, durch zwei langsam

    fahrende Autos (ca.50 Km/h) ausgebremst. So quasi um meinen "Rennfahrergenuss"

    gebracht.

    Nahm's locker; aber plötzlich tauchte die irre Idee auf, mal wieder nach meinem

    EL-Syst. (nach ca, 140'000 Km) zu schauen. Hab sie aber sofort wieder verbannt.

    Nach dem Prinzip "man schaut nicht hin, wo nichts auffällt".

    Kurz darauf am Zielort. Wollte schon absteigen, Motor wieder gestartet.

    Lks. und rts. runtergeschaut, nichts gesehen.

    Schon fünf Schritte weg vom Motorrad. "Soll ich noch genauer schauen; dann müsste

    ich mich bücken. Allzu gross der Aufwand!"


    Ja, hab mich überwunden. Den Motor nochmals angelassen. Ging etwas in die

    Knie.

    Nach 5 Sekunden glaubte ich den Schlauch zu sehen.

    Das wichtigste Teil des Schlauches, sein Ende, fand ich nach weiteren 5 Sek.

    Es lag, schräg abgeschnitten, mit der Schnittstelle flach auf dem Motorblock;.

    etwa auf Ritzel-/Schwingenlagerhöhe.

    Absolut nichts zu sehen! Auch zwei kurze Gasstösse zeigten rein nichts;

    Schlauch wie tot..


    Tönt schon unglaubwürdig. Ist aber so. Erstaunt mich selbst.


    Ja, es gibt sie die "Wunder" bei Verbrennungsmotoren. Unendliche Schwierigkeiten,

    die sich mit der Zeit von selbst auflösen. Die Ursache findet man dann nie.

    Auch gute Werkstätten und gar Hersteller mussten schon das Handtuch werfen!


    Wünsche dir weiterhin Glück und Erfolg.

    Mit bestem Gruss

    Streight