Neu hier, Hallo erstmal, Vergaser synchronsisieren

  • Servus


    Hab mir am Montag eine CB 400 F Bj.76 geholt. So lief sie ja ganz ok. Die Anhängerfahrt hat doch etwas Schmutz im Kraftstoffsystem gelockert. So das sie doch etwas inkontinent wurde. Bei der Gelegenheit wollt ich die Kiste doch mal näher kennenlernen und hab mal ein wenig zerlegt und gereinigt.


    Schöne Technik übrigens gefällt mir.


    Nur zu einer Frage:
    Hab die Vergaser gereinigt und neue Schwimmernadelventile eingebaut, der Kegel der alten war schon etwas eingelaufen, eine kam nicht mehr (Luftdicht) nach einem Dichtheitstest mit Druckluft (0,3 Bar dann wurde sie leicht undicht).
    Also die neuen Ventile sind drin und wieder zusammengebaut. Wollte nun mal eine Grundeinstellung finden. Folgende Idee kam mir dann.
    -Vergaser sind zusammengebaut aber noch nicht im Motorrad
    -Mit Unterdruckquelle (2 Venturis), Vakuummanometer und Adapterstück (Drehteil) alle gleich eingestellt.


    Also mit einer konstanten Unterdruckquelle alle 4 Vergaser eingestellt, sie lassen alle gleich viel Luft durch.



    Wäre diese Methode am sichersten, besten? Oder muss im Motorrad synchronisiert werden?
    Wobei hier ja viel mehr Störfaktoren sind, Ventilundichtigkeit, Zündung usw...


    Wie geht sowas ab Werk, sind die Vergaser voreingestellt oder machen die das auch erst wenn das Ding zusammengebaut ist?


    Bin schon gespannt, nächste Woche lass ich sie dann mal so laufen.


    Gruss Rudi

  • Hallo,
    im ausgebauten Zustand kann man die Vergaser synchronisieren, indem man die Schieber so einstellt, daß sie alle gleichzeitig einen winzigen Spalt öffnen wenn man die Leerlaufeinstellschraube hereindreht.
    Damit sollte man bereits vernünftigen Leerlauf und gut fahrbare Gasannahme haben. Andernfalls funktioniert irgendetwas anderes noch nicht richtig oder ist verstellt.
    Erst wenn mit dieser Grundeinstellung dann Zündung, Ventile, usw. sicher richtig funktionieren, kann man mit einer Unterdrucksynchronisierung der Einstellung den letzten Schliff geben.
    Wenn man das ignorieren möchte kann die Einstellerei beliebig frustrierend werden.
    Viele Grüße

  • Servus

    Heut, dank Kurzarbeit, hab ich Kopfdichtung gemacht und Vergaser im Moped (normal) synchronisiert.

    Das Ergebnis war echt gut. Supersynchron!

    Also, trocken synchronisieren geht auf jeden Fall. Also ausgebaute Vergaser ansaugen und messen.

    Wobei einen 44 Jahre alten Vergaser exakt genau zu kriegen, was relativ ist, ist schwierig. Da dreht der Wind und du hast kleinste Unterschiede.

    Rudi

  • Hi


    Das Ergebnis war echt gut. Supersynchron!

    Also, trocken synchronisieren geht auf jeden Fall. Also ausgebaute Vergaser ansaugen und messen.

    Wobei einen 44 Jahre alten Vergaser exakt genau zu kriegen, was relativ ist, ist schwierig. Da dreht der Wind und du hast kleinste Unterschiede.

    Rudi

    a) Es ist gar kein Problem einen intakten Vergaser genau einzustellen

    b) Es ist sinnlos eine "Trocken-Synchronisation" zu machen, eine normale Grundeinstellung reicht absolut aus.

    c) Synchron sollen nicht die Vergaser sondern die Zylinder laufen, und das erreicht man in der Regel dadurch das die Vergaser nicht synchron laufen.


    mfg GS_man

    Backup not found:
    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Hallo

    a) Es ging darum einen 44 Jahre alten Vergaser einzustellen, ohne den Vergaser neu zu lagern.

    b) Hiermit habe ich (für mich zumindest) bewiesen, der Vergaser kann auf der Werkbank auch supergenau eingestellt werden, ohne nachträglich im Moped zu schrauben.

    c) Wenn die Zylinder nicht synchron laufen(ansaugen) fehlt es woanders, oder? Oder wird absichtlich ein anderer Fehler wegtuschiert.


    Also wenn ich einen auf der Werkbank synchronen Vergaser einbaue, und der Synchrotest im Motorrad fällt anders aus, saugt es nicht synchron, dann habe ich irgendwo Falschluft, Ventile oder sonst ein Problem...


    Laufen tut es so oder so... gut laufen ist relativ.


    Rudi

  • "Synchronisation" auf der Werkbank ist ein guter Anfang.... aber mit Synchronisation im Motor hat das nix zu tun.... das macht man nicht bei Leerlauf sondern wenn die Drosselklappen gerade beginnen zu öffnen.... Ob der Motor im Leerlauf "rund" läuft ist egal.... ob er unter Last, wenn die Drosselklappen öffnen, rund läuft ist im Alltag viel wichtiger....

  • Ich ersetzte den Motor durch eine andere vakuumquelle. Da kann ich auch bei öffnenden Klappen prüfen. Ist nix anderes als ein Motor nur ohne störgrössen.
    wenn im Motorrad was anderes angezeigt wird. Liegt der Fehler nicht im synchronisieren.

  • der Motor dient nur als Pumpe.
    Wenn ich ihm 100% synchron ohne Motor einstelle. Und im Motor hab ich dann Unterschiede. Liegt’s an der Pumpe und da muss ich dann reparieren.

  • Ihr habt beide jeder für sich recht, aber insgesamt geht es darum das die 4 Zylinder des Motors möglichst synchron in die Gasannahme kommen.


    Also macht man zuerst eine Trockensychronisation der Vergaserbank. Entweder einfach, indem man die Lichtspalte der Drosselklappe abgleicht oder aufwaendig, dann von mir aus mit externen Vakuumquelle.

    Das ist hier m.M.n. übers Ziel hinausgeschossen, denn damit ist nur erreicht das die 4 Vergaserklappen perfekt zueinander synchron stehen. Diese Einstellung ist sofort hinfaellig sobald die Vergaser eingebaut sind und die Vergaser am Motor und fuer den Motor synchronisiert werden.

    Denn nun kommen die ganz normal gegebenen Unterschiede der einzelnen Zylinder ins Spiel. Und da ist nichts kaputt oder muss repariert werden.

    Das betrifft folgendes:

    - Kompression

    - Ventilspiel

    - Verbrennungstemperatur

    - Steuerzeiten

    - Innere Reibung

    - usw

    Die Summe hieraus beschert jedem Zylinder eine etwas andere Leistung und ein anderes Ansprechverhalten.

    Nehme ich jetzt die trocken eingestellte Vergaserbank wird das Verhalten sein, das aus dem Leerlauf heraus beim leichten Drosselklappen anheben der Motor brabbelt, denn jeder Zylinder quittiert mit dem was er mit der gegebenen Gemischmenge anfangen kann.

    Deshalb muss nun am Motor synchronisiert werden, um Gleichlauf bei der Gasannahme zu erreichen.

    Aus meiner Erfahrung, das am Fahrzeug synchronisieren wuerde ich nur vornehmen wenn sich beim ganz leichten Gasgeben eben dieses Gebrabbel zeigt. Gehen alle 4 Zylinder gefühlsmaessig gleichzeitig in die Gasannahme waere mir der Aufwand schon zu hoch das nochmal gegen zu prüfen.

    Was gerne dabei vergessen wird, fuer eine gute Motorsynchronisation reicht es nicht das der Motor warm ist, sondern es muss sicher gestellt sein das er sich und sein Öl auf Betriebstemperatur befindet, heisst Öltemperatur mindestens 80 Grad.


    Hoffe ich konnte das so beschreiben das es verstaendlich ist.

    Viele Gruesse
    Thomas


    6- Gang Getriebe fuer CB Sevenfifty verfügbar, einfach fragen..............

  • Hallo,

    ein Motor ist nun mal keine perfekte Vakuumquelle. Aber die Unterschiede zwischen den Zylindern sind normalerweise klein, deshalb funktioniert die "Trockensynchronisation" (egal ob visuell oder mit der Pumpe) recht gut und reicht aus um ein vernünftig fahrbares Motorrad zu bekommen.

    Die Vakuumsynchronisation im eingebauten Zustand ist Feintuning. Die Ansaugkanäle können und werden z.B. etwas unterschiedlich lang, unterschiedlich dick, unterschiedlich gekrümmt oder unterschiedlich rauh sein. Strömungen reagieren auch gern mal spürbar auf minimale Unterschiede (man kennt ja z.B. auch den Schmetterlingsflügeleffekt auch wenn das hier nicht direkt vergleichbar ist). Deshalb kann eine Vakuumsynchronisation direkt am Motor die minimal von "alle Schieber perfekt synchron" abweicht eine etwas bessere Gasannahme usw. bringen ohne das irgendwas kaputt ist.

    Daher sollte man die Vakuumsynchronisatiion auch erst zuletzt machen wenn man sicher ist daß alles andere in Ordnung ist.

  • der Motor dient nur als Pumpe.

    Du hast da natürlich recht.... aber auch ohne Defekt/Verschleiß haben die 4 Pumpen unterschiedliche Leistung z.B. durch Ventilspiel.... von einem Verschleiß an den Vergasern (fertigungsbedingte Toleranzen noch nicht mal berücksichtigt) z.b. an Gelenken der Betätigung ganz zu schweigen.


    Selbst wenn eine Vergaserbatterie/Drosselklappeneinheit auf einer Flowbench abgeglichen ist, ergeben sich alleine durch die Gasströmungen in der Airbox Unterschiede in der dynamischen Zylinderfüllung.


    Aber das ganze wird OT.... eine statische Vergasereinstellung ist immer ein guter Anfang

  • Hallo

    Wenn die Zylinder nicht synchron laufen(ansaugen) fehlt es woanders, oder? Oder wird absichtlich ein anderer Fehler wegtuschiert.


    Also wenn ich einen auf der Werkbank synchronen Vergaser einbaue, und der Synchrotest im Motorrad fällt anders aus, saugt es nicht synchron, dann habe ich irgendwo Falschluft, Ventile oder sonst ein Problem...

    Nein... falsch gedacht.

    Wenn die Zylinder nicht synchron saugen hast Du einen real existierenden Motor.

    Mach doch einfach mal eine Kompressionsmessung, wenn dann alle Zylinder bis auf die dritte Nachkommastelle die gleiche Kompression haben, dann kannst Du vielleicht davon ausgehen dass die Zylinder bei der Temperatur bei der Du gemessen hast gleich saugen.

    Und dann fährst Du mal 5 km und dann stellst Du fest dass bei einem lufgekühlten 4Zylinder die mittleren Zylinder viel wärmer sind als die beiden äusseren und schon stimmt nix mehr.

    Bei so einem Motor erreichst Du mit einer Trockensynchronisation nichts ausser dass entweder die mittleren Zylinder mit zu mageren oder die äusseren Zylinder mit zu fettem Gemisch versorgt werden.


    mfg GS_man

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    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Hab da ein paar Sachen ausprobiert, sogar wenn du z.b. eine Zündung weg nimmst ändert sich, nix.
    Der Druck ist gleich.
    mit Kompression hat das wenig zu tun. Bzw die Unterschiede sind soo klein das du da genauere Uhren brauchst.
    ich kenn das von der Arbeit her ... Wir prüfen zb verdampfer und Heizkörper auf Leckagen.
    für mich die große Frage ist, ob von Werk aus jedes Moped nochmal nach endmontage synchronisiert wurde, was ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann. Serienproduktion läuft anders.

  • Warum fragst Du eigentlich wenn Du alles besser weißt?

    Natürlich hat Ansaugleistung nichts mit Kompression zu tun, und natürlich wurden die Maschinen ab Werk in der Endkontrolle nicht nachgeregelt und natürlich laufen auch immer alle Zylinder mit der gleichen Temperatur. Du hast einfach nur recht.


    mfg GS_man

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    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Woher weißt du das?

    Mich interessieren einfach die Hintergründe?
    ich hinterfrage gerne

    Und versuche Sachen zu vereinfachen.

    Teste gerne und stelle Behauptungen nach Erfahrungswerten auf.