Stahlflexleitungen

  • Hallo Leute

    Ich habe in vielen shops gesehen, das es Stahlflexleitungen gibt.

    Meine frage was bringen diese Stahlflexleitungen ?

    Sind die besser als die originalen?

  • Die standardmäßig verbauten Gummileitungen altern mit der Zeit und müssen nach ein paar Jahren ausgetauscht werden, weil sie sonst platzen könnten. Dies ist bei Stahlflexleitungen nicht notwendig. Die werden einmal verbaut und halten dann nicht ewig, aber sehr viel länger.

    Außerdem ist der Druckpunkt beim Bremsen deutlicher, weil Stahlflexleitungen sich im Gegensatz zu Gummileitungen unter Bremsdruck fast nicht ausdehnen.

    Ich werde meinen Bock demnächst auch auf Stahlflexleitungen umrüsten (lassen).


    Soviel ganz kurz dazu, vielleicht kann es ja jemand anders ausführlicher erklären.

  • Von dem angeblich verbesserten Bremsverhalten bemerke ich gar nichts, insofern hat der Austausch auch nicht in dem Sinn was "gebracht", wie das z.B. bessere Reifen tun würden.

    Ergo: Müssen deine Bremsleitungen gewechselt werden? Wenn ja: Nimm Stahlflex. Wenn nicht: Lass sie in Ruhe.

  • Hallo Leute

    Ich habe in vielen shops gesehen, das es Stahlflexleitungen gibt.

    Meine frage was bringen diese Stahlflexleitungen ?

    Sind die besser als die originalen?

    Ob diese Stahlflexschläuche nun besser wie die althergebrachten Gummi/Gewebeschläuche sind, ist eher eine Glaubensfrage. Warum diese Stahlflexschläuche entwickelt worden sind, ist eigentlich logisch.

    Der eine oder andere hat sicherlich schon einmal Beobachtet, was passiert, wenn man z.B. den Bremshandgriff bis zum äussersten anzieht. Richtig, die Kolben im Bremssattel pressen sich nun mit höchsten Druck auf die Bremsklötze und übertragen so die volle Bremskraft auf die Bremsscheibe. Habt Ihr dann aber auch richtig hingeschaut? Denn ausser, das sich so ein Druck auf die Bremse ausführen lässt, gibt es da noch eine Begleiterscheinung, die aber auch mit dem Alter des normalen Gewebe-Bremsschlauches zu tun hat. Gleichzeitig mit dem max. Druck auf die Bremse, verändert sich auch der Durchmesser des Gummi/Gewebe-Bremsschlauches.Dieser wird mit zunehmenden Druck dicker und gibt somit einen Teil des Bremsdruckes anstelle auf die Bremskolben, auf die Bremsschläuche ab.

    Bei den Stahlflex-Bremsschläuchen wird der volle Bremsdruck direkt auf den Bremssattel und somit auf die Bremse abgegeben, da sich beim Stahlflex, der Bremsschlauch nicht seitlich im Durchmesser verändern kann. Dieses war wohl der wichtigste Grund, das man bei Hochleistungsbremsen zu diesen Stahlflexschläuchen übergegangen ist.


    Aber die Stahlflex haben auch noch andere Vorteile, die aber nur ein kontruktives "Zubrot" sind. Während man bei den Gummi/Gewebebremsschläuchen sehr häufig Beobachten konnte, werden diese im Laufe der Zeit durch die metallernen Schlauchführungen Beschädigt und scheuern förmlich ab und müssen dann aus Sicherheitsgründen erneuert werden. Bei den Stahlflex-Schläuchen passiert dies nicht, da der Schlauch ja selbst eine Metallschutzhülle hat.

  • Von Honda gibts keinen Wechselintervall!


    Bei meiner Bolle,( Bj 83) hat die Umrüstung auf Stahlflex einen besseren Druckpunkt gebracht.


    Bei meiner ersten Pan waren Stahlflex schon dran,

    die jetzige Pan ist Bj 97, ich wüsste keinen Grund warum ich die Leitungen wechseln sollte,

    Die CBF, PC43 behält auch ihre originalen. Die hat einen so sauberen Bremspunkt, auf auf einer kleinen Rennstrecke :sup1:


    mein Fazit, bei alten Mopeds, ja

    und halt bei Umbauten, wenn die Länge der Leitungen nicht mehr passt.

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
    Turtle-Hilfe
    "Monty Burns" made by Terpi :)

  • Aber die Stahlflex haben auch noch andere Vorteile, die aber nur ein kontruktives "Zubrot" sind. Während man bei den Gummi/Gewebebremsschläuchen sehr häufig Beobachten konnte, werden diese im Laufe der Zeit durch die metallernen Schlauchführungen Beschädigt und scheuern förmlich ab und müssen dann aus Sicherheitsgründen erneuert werden. Bei den Stahlflex-Schläuchen passiert dies nicht, da der Schlauch ja selbst eine Metallschutzhülle hat.

    Das stimmt so auch nicht. Bei den Schlauchführungen sind normalerweise Gummis drin, in denen die Bremsleitungen geführt sind. Wenn man die natürlich vergisst :gruebelx: Die originalen Führungen sind für die Stahlflex nur bedingt geeignet, da die Stahlflex viel dünner sind als originale Bremsleitungen. Wenn man dann auch noch die Gummis vergisst, werden auch die Stahlflex über kurz oder lang außen abgerieben. Auch das Stahlgeflecht hält nicht ewig.


    Ansonsten kann ich Sangalaki zustimmen. Wenn die Bremsen i. O. sind machen es auch die originalen Bremsschläuche. So schnell gibt das doppelte Glasfasergeflecht um die Bremsleitungen der originalen Bremsschläuche nämlich nicht nach.

    Gruss Streusel

  • Da wurden ja einige Prospekte von Stahlflexleitungsherstellern abgeschrieben....


    Der Unterschied bei den seit ca. 20 Jahren üblichen gummiummantelten Bremsleitungen beträgt am Bremshebel wenige mm Hebelweg. Wer das tatsächlich spürt verdient einen Orden!


    In seit etwa 20 Jahren üblichen gummiummantelten Leitungen ist Kevlar als Verstärkung eingebaut. Da gibt es so gut wie keine Volumenänderung mehr Irgendwo in den Tiefen des Forums hatte ich das auch schon mal vorgerechnet. Suchen tu ich das aber nicht....


    Solange in der Gummiummantelung keine Risse oder ähnliches gibt, besteht kein Grund für einen Austausch.


    Wer natürlich auf die Optik steht, darf gerne Umrüsten. Wer längere oder kürzere Leitungen braucht, darf gerne umrüsten.... es dürfen sogar die Umrüsten die dem Marketinggelaber aufgesessen sind. Eine Verschlechterung tritt ja Gott sei Dank nicht auf.

    Einmal editiert, zuletzt von ManfredK ()

  • Vielleicht sollte man nichts über den Aufbau der Bremsleitungen sondern eher die ordentliche Wartung der Bremsen schreiben. Vielleicht hilft das. :med:

    Gruss Streusel

  • Das würde, insbesondere bei älteren Schwimmsattelbremsen, tatsächlich viel mehr bewirken als neue Bremsleitungen..... aber man sieht halt nix wenn man das gemacht hat. Wie also auf dem Motorradtreff punkten.....

  • Stimmt natürlich. Nichts zum prollen, nichts zu sehen, zu wenig individuell. Aber dafür hätte man jede Menge Kohle für :bier: übrig. Man kann ja rosa Punkte auf die Leitung machen. :groel:

    Gruss Streusel

  • Hm... also alles Marketinggelaber? Die Erklärung, dass sich die Stahlflexleitungen nicht so sehr dehnen wie die klassischen Gummi/Kevlar/wasauchimmer-Leitungen leuchtete mir halt ein. Auch was Martin von ZamsChannel in seinen Videos (Youtube) über die Stahlflexleitungen erzählt.

    Aber wenn der Nutzen in keiner sinnvollen Relation zu den Kosten steht, werde ich den Austausch wohl auch bleiben lassen.


    Ich dachte halt... :roll:

  • Ich hab mal in alten Unterlagen gewälzt und zitiere mich mal selbst


    Das typische Ausdehnungsvolumen einer Gummibremsleitung nach SAE J 1401 beträgt bei einem Bremsdruck von 1000 PSI 0,18 ccm bei 1 m Leitungslänge....
    1000 PSI entspricht einem Bremsdruck von ca 69 bar, üblicherweise werden bei Vollbremsungen Drücke von ca 30 - 40 bar erreicht, bei einem linearen Ausdehnungsverhalten der Bremsleitungen beträgt das Ausdehnungsvolumen etwa 0,10 ccm bei 1 m Leitungslänge.

    Die Gesamte Leitungslänge der Vorderradbremse beträgt etwa 3m.... und damit runde 0,30 ccm Ausdehnungsvolumen bei Vollbremsung.

    Bei den üblichen Bremspumpen mit einem Kolbendurchmesser von 5/8" Durchmesser könnt ihr euch jetzt selbst den notwendigen Weg des Kolbens ausrechnen um den sich der Druckpunkt verändert wenn bei einer Stahlflex das Ausdehungsvolumen 0 unterstellt wird.... h = V/ r² * pi

    Kolbenhubunterschied = 300 mm³ / 7,9 mm² * 3,14
    Kolbenhubunterschied = 0,153 cm

    Das mechanische Übersetzungsverhältnis beträgt in der Regel 1:4, es ergibt sich somit für den gleichen Druck (VOLLBREMSUNG) im Bremssystem ein Wegunterschied am Ende des Handhebels von ca. 0,6 cm

    Gigantisch.... oder??

    Unterschiede der verschiedenen Bremsbeläge sind bezüglich des Druckpunktes deutlich auffälliger... Fabrikat A liefert eine linear zunehmende Kraft und somit einen "schwammigen" Druckpunkt, Fabrikat B liefert eine progressiv zunehmende Kraft und damit einen "knackigen" Druckpunkt.
    Mir ist es übrigens völlig wurscht mit welchen Bremsleitungen ihr unterwegs seid und im Falle eines notwendigen Ersatzes (aus technischen Gründen oder aus optischen Gründen) darf gerne auf Stahlflex
    zugegriffen werden. Schlechter als das Original sind sie ja nicht.

    Vorteile der Stahlflexleitungen:
    Farbliche Anpassungen an das Motorrad sind möglich
    Einige sagen sie sehen besser aus....
    Alterungsbeständiger als die Originalleitungen (meine älteste Stahflex ist 21 Jahre alt)
    Manchmal sind so sogar preiswerter (wenn ABE) als Originalleitungen

    Was Stahlflexleitungen nicht tun:
    Den Druckpunkt spürbar verändern
    Die Bremsleistung verbessern
    Das Ansprechverhalten (Schwellzeit) spürbar verändern

    Die letzten drei Punkte tun sie nur in der Werbung..... und Werbung schafft ganz nette Placebo-Effekte die insbesondere an Stammtischen beschworen werden.... und nach dem 3. Bier glauben es dann sogar die Skeptiker... denn zum rechnen ist nach dem 3. Bier keinem zumute.....



    Einmal editiert, zuletzt von ManfredK () aus folgendem Grund: ​Wegen eines Fehlers in der alten Formel Werte neu berechnet.

  • Mach doch, was Du für richtig hälst. Es wird Dich niemand davon abhalten. Jemand, der etwas verkaufen will, muss sein Produkt bewerben, um entsprechend Bedarf zu erzeugen. Du wirst zu den Bremsleitungen soviel Meinungen bekommen, wie Du Leute dazu ansprichst/befragst.


    Da aber bei z. B. Honda kein Wechselintervall für Bremsleitungen vorgeschrieben ist, muss man das ja auch nicht zusätzlich kommentieren. Es bleibt also jedem selbst überlassen, was er macht.

    Gruss Streusel

  • Die Gefahr von Überbremsen bei Schreckbremsung ist mit den Gummileitungen geringer.

    Weil man da in der Mitte des Hebelweges noch nicht die volle Wirkung hat, im Gegensatz zu den Stahlflex.