Honda CB250 K4: Neue Steuerkette???

  • Hallo miteinander,


    nachdem ich jetzt schon eine ganze Weile im Forum mitlese komme ich auch mal mit einer Frage.

    Aber zunächst kurz zur Vorgeschichte:

    Ich habe mir letztes Jahr im Herbst eine CB20 K4 vom 1972 gekauft und über Winter/ Frühjahr restauriert.

    Als ich dann Ende Frühjahr fertig war und das Teil zum ersten mal gestartet habe, ist am Nockenwellengehäuse und

    an den Nockenwellenlagern Öl ausgetreten, trotz neuen Dichtungen. :frage:

    Also Moped erst mal stehen gelassen und vor ein paar Wochen Motor ausgebaut und aufgemacht. Und wenn der Motor jetzt eh offen ist,

    kommt gleich ein auf Übermaß aufgebohrter Zylinder mit passenden Kolben drauf. Eine gute, gebrauchte Nockenwelle kommt auch rein,

    die alte hatte stellenweise leichtes Pitting.

    Und jetzt überlege ich mir noch eine neue Steuerkette mit Nietschloss einzubauen. Aber brauche ich eine neue Kette???

    Der Motor hat lt. Tacho 33.000 km drauf; es waren auch noch die ersten Kolben drin.

    Zum Kette vernieten habe ich mir zwar so ein Werkzeug im Internet besorgt, aber das ist halt so ne Billigversion und geschafft habe ich mit

    so einem Teil auch noch nie. Ich habe da schon etwas Bammel, dass das Schloss dann nicht hält.

    Nun, was soll ich tun?:gruebelx:

    Was würdet Ihr mir raten?:roll:

    Vorab vielen Dank für eure Ratschläge :bow:


    Gruß aus der Nähe vom Bodensee

    Role

  • Kettenschloss an der Steuerkette von OHC Motoren kenne ich nur von der Laverda 350/500

    Da erfolgte die Sicherung aber per Sift (der nach einsetzen gebogen werden musste) und nicht wie gewoehnlich per Clip.

    Steuerketten ersetze ich immer nur durch Originalersatzteile. Ein Schaden an dieser Stelle wird meist viel teuerer als die Ersparnis beim Ersatz-Kauf.

    Zu den oelenden Dichtflaechen: wichtig ist ausser einer neuen Dichtung (Original-Ersatzteil ) die restlose Entfernung der alten, unversehrte Auflagefleaechen.und gleichmaessiges Anziehen der Befestigunsschrauben mit dem richtigen Drehmoment

    Dann klappt auch das.

    mfg hermann

  • Die Steuerkette ist von DID, also kein Billigschrott, aber eben mit Nietschloss.

    Es gibt von DID auch Endlosketten, aber dazu müsste ich den Motor bis zur Kurbelwelle total zerlegen um die Kette aufzulegen

    und das möchte ich doch vermeiden.

    Es ist jetzt die Frage ob ich die Kette überhaupt tauschen sollte oder ob die so gut wie nie verschleißt (sich nicht längt).


    Ich war auch schon bei 2 Honda-Händlern hier in der Gegend, die heutigen Mechaniker können keine Steuerkette mehr vernieten.

    Früher konnten die Mechaniker das noch, aber die sind schon in Rente.


    Die Dichtflächen waren schon sauber, alte Dichtungen restlos entfernt und mit Aceton entfettet und ich meine auch fest genug

    angezogen. Bein nächsten Zusammenbau werde ich ganz dünn Hylomar nehmen, weil nach fest kommt ab. :boese:


    Danke für deine Antwort.


    Gruß Role

  • Die C/CB 72/77 Baureihe hatte Ketten mit Clipschlössern, Endlosketten sind hier nicht einbaubar. CB 450 Motoren hatten auch offene Ketten,

    aber mit Nietschloß, endlose sind hier auch nicht einbaubar. CB 250/350 Ketten haben die gleiche Gliederzahl wie CB 72 Ketten, sind aber

    endlos. Die Nieterei ist mit Vorsicht zu genießen, es sind schon CB72 Ketten mit 450er Nietschloß verkauft worden, das paßt aber nicht, weil

    die CB 72 Ketten einen etwas dickeren Bolzen haben, das Nietschloß wackelt dann im Loch. Wenn schon wechseln, dann wieder endlos, nötig

    ist es aber wahrscheinlich nicht, die Ketten sind recht haltbar. Wenn sich die Kette in eingebautem und gespanntem Zustand oben auf dem

    Kettenrad kaum abheben läßt, ist sie gut.

  • Hallo Ziehkeil,


    danke für deine Antwort, das wollte ich hören. :wink:

    In diesem Fall tausche ich die Steuerkette nicht; als die Nockenwelle noch eingebaut war,

    habe ich mal an der Kette oben am Kettenrad gezogen und hatte da nur ein ganz minimales Spiel.:sing:

    Also wird die Tage der frisch gebohrte und gehonte Zylinder lackiert und dann beginnt wieder der

    Zusammenbau.


    056.jpg

    VG und ein schönes WE

    Role

  • So richtig wohnlich sieht's im Augenblick aber nicht aus, überall im Raum sind die Honda Teile verstreut.

    Und wenn die Honda wieder beisammen ist, geht's in der anderen Seite vom Raum weiter, da steht meine Guzzi.

    Aber es ist schon toll, wenn man über den Winter was zum schrauben hat. :D


    Dir einen schönen 2. Advent :bb:

  • Steuerkette CB 250 K immer endlos. Deine scheint ja noch gut zu sein, weil sie sich am Zahnrad oben so gut wie nicht abheben läßt.

    An den Nockenwellenlagern können schon mal Undichtigkeiten auftreten. Dicht werden die auch ohne Dichtmittel, nur mit den Originaldichtungen. Die Flächen müssen halt unbeschädigt sein und es gibt den Kunstfehler des Montierens der Dichtung verkehrt herum: Sie scheint so auch zu passen, aber bei genauerem Hinsehen erkennt man, daß dies eben doch nicht der Fall ist. So ein Irrtum ist schnell mal passiert.

    Sind die Gewinde zur Lagerbefestigung noch gut? Nehme Helicoil, danach kannst Du bedenkenlos mit dem richtigen Drehmoment anziehen. Verwende Inbusschrauben.

  • Jetzt ohne nachgesehen zu haben. Was kann da verkehrt sein? Wenn ich richtig gesehen habe, ist die einzige Ölversorgung in diesen Dichtungen für den Drehzahlmesserantrieb, oder?
    Die NW- Lager bekommen doch von „innen“ über das Steuergehäuse Öl.

    Beste Grüße


    Wolfgang

  • Guckstdu: https://images.cmsnl.com/img/p…r_bigma000147e02_6a0e.gif

    Trotz der Ölversorgung "von innen" muß zwischen Motor und Nockenwellenlager abgedichtet werden. Auf der Explosionszeichnung erkennt man am rechten Nockenwellenlager gut, daß die Ölbohrung ansonsten nicht nach außen abgedichtet wäre. Auf dieser Ölzufuhr ist auch, eben für das Gleitlager, Öldruck drauf. Klaro, daß da, mangels anderer Abdichtung (z.B. O-Ring) immer etwas Öl nach außen drückt.

  • Ja, das ist klar, ist halt nur nicht so, wie bei anderen Dichtungen, wo ein Durchbruch für die Ölversorg7ng an der richtigen Stelle sein muß.

    Beste Grüße


    Wolfgang

  • Wenn man zwei Augen im Kopf und für fünf Pfennig Hirn hat, baut man die Dichtung richtig rum ein, weil sie nicht symmetrisch ist und falsch rum

    auf einer Seite zu groß und auf der anderen Seite zu kurz ist. Die Drehzahlmesserwelle wird vom Öl geschmiert, das vom Nockenwellenlager in

    Richtung Schnecke austritt. Das, was s.cobra meint, ist der Ölrücklauf, der sein muß, um den kleinen Wellendichtring, in dem die Drehzahlmesserwelle

    sich dreht, nicht übermäßig zu belasten. Eine "falsch" rum eingebaute Dichtung funktioniert genau so gut, sieht halt beschissen aus, weil ein Lappen übersteht.

  • Tja, dann habe ich es wohl zu 50% richtig.:???:

    Beste Grüße


    Wolfgang

  • Korrektur:

    Falsch eingebaute Dichtungen funktionieren nicht wie sie sollen. Rechts wird der Ölrücklauf vom Drehzahlmesserantrieb verschlossen, links wird

    der Ölkanal zum Nockenwellenlager unter Umständen nicht ganz abgedichtet. Sie sollten also schon richtig, rundherum passend montiert sein.

  • Ja, letzteres kann ich inzwischen bestätigen. Der linke Deckel war undicht. Genau deswegen.

    Beste Grüße


    Wolfgang