Bremsenproblem

  • Hallo zusammen!
    Melde mich auch nach langer Zeit mal wieder in diesem Forum mit einem Problem....
    Ich habe seit einem Jahr eine Superblackbird, Bj 1999.
    Heute wollte ich an allen drei Bremsen die Beläge wechseln. Da bei der Maschine ja die Sättel nicht ausgebaut werden mussten, ging der Wechsel wie erwartet recht zügig. Nun aber habe ich ein starkes Schlage wenn ich bremse am Vorderrad. Dieses Schlagen geht durch bis in den Bremshebel, der dann deutlich pulsiert. dadurch entsteht auch wechselnder Bremsdruck. Es scheint fast, als hätte eine Bremsscheibe eine Art Beule. Dieses Schlagen tritt auf, auch wenn ich mit der Fußbremse bremse, nur dann deutlich weniger stark. Die beiden Bremsen sind ja durch das Dual-CBS miteinander verbunden. Ich weiß, seltsame Beschreibung, aber anders kann ich es nicht umschreiben. Vor dem Wechsel hatte ich das Problem nicht. Hat vielleicht hier jemand eine Idee, was ich beim Wechsel falsch gemacht haben könnte?

    Ich habe zuerst die Bremsbeläge auf den Aussenseiten, als die Seite mit den Bremskolben, eingesetzt. Anschliessend habe ich den Bremssattel mithilfe einer großen Wasserpumpenzange gegen den Halter des Bremssattels gedrückt. So sollten aufgrund der Auflagefläche der Bremsbeläge alle Kolben gleichermassen zurückgedrückt worden sein. Dann war genug Raum, um die inneren Beläge einzusetzen. Wie gesagt, der Wechsel ging relativ zügig. Ich bin ratlos. Bitte helft mir...:sdanke:

  • Uff, wenn ich das richtig sehe,hast du unter Umstände 2 Baustellen


    Hast du die Scheibe mal untersucht? Ist da eine Stelle, etwa so groß wie der Bremsbelag, etwas rauher? Das passiert ganz gerne wenn das Motorrad mit einer feuchten Bremse länger zeit steht, da gibt es eine Art Kontakt-Korrosion, Metall-Bremsscheibe mit Metall im Bremsbelag. Da must du mal genauer gucken.

    btw, auch nach dem Rundlauf. Der sollte max 0,3 mm haben (falls ich das richtig im Kopf habe)


    Zügig Beläge wechseln geht schon, meist aber mit Folgearbeiten.

    Vor dem Zurückdrücken der Kolben müssen diese gereinigt werden. Im Gegensatz zu Autos haben die Bremskolben am Motorrad keine Schutzmanschetten, das heißt, die Bremskolben sind dreckig. Diesen Dreck drückst du in die Dichtungen, bis in den Bremssattel, dass die Kolben dann sehr schwergängig sind erklärt sich von selbst. meist steht dann eine Bremssattelrevision an. Manchmal hat man auch Glück, das ist aber eher selten.

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  • Uff.....
    Das mit der Korrosion kann ich erstmal ausschließen.... Ich bin gestern noch gefahren, da funktionierte die Bremse noch so wie sie sollte. Lange Standzeiten hatte sie ja nicht.....:wink:

    Das mit dem Dreck klingt da eher plausibel.....

    Aber würde das das Schlagen erklären? Eher dass die Kolben langsamer wieder in ihre "Standby-Stellung" zurückfahren, denke ich.... oder?

  • Eine Scheibe läuft nie 100% rund. 0,05 bis 0,1 mm reichen schon, dass sich die Scheibe vom Belag "befreien" kann.


    Wenn dein Belag wegen schwergängiger Kolben nicht zurück kann, dann bremst das schon an der einen Stelle....


    lässt sich das Rad frei drehen? bzw. schafft es eine Umdrehung wenn du es mit der Hand anschubst?

    Wie warm sind die Scheiben nach der Fahrt? Das ist wegen dem CBS schwer zu überprüfen..

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  • Die Bremse schleift schon etwas. Das war aber auch schon vor dem Belagwechsel so. Wie weit sich die Scheibe erhitzt, habe ich noch nicht geschaut. Wollte mit dem Schlagen erstmal nichts riskieren. Als ich die Beläge am linken Sattel am Vorderrad gewechselt habe, hatte ich den Eindruck, dass dieser sich schwerer zurückstellen lässt, als die beiden anderen Sättel vorher. Ich werde mir das gleich nochmal anschauen. Vielleicht ist der Schwimmmechanismus verdreckt. Ich hatte den Eindruck, als wollte sich der Sattel beim Zurückdrücken darauf etwas verkanten. Letztlich hat er sich ja zurückdrücken lassen, sonst hätte ich die neuen Beläge ja nicht reinbekommen. Schaue mir das gleich nochmal an und erstatte dann Bericht!

    Aber vielen Dank schonmal für die Hilfe!

  • Wenn sich die Kolben nicht mehr zurück drücken lassen kann es auch damit zu tun haben das dein Bemsflüssigkeitsbehälter randvoll ist, vor allem da du sagst es sei dir beim letzten Sattel aufgefallen. Wenn die Brühe warm wird und sich nach oben nicht ausdehnen kann drücken sich die Kolben raus.

  • Die Bremsflüssigkeit ist ca. 10 Monate alt. Ich habe die Behälter vorher geöffnet und etwas Flüssigkeit entnommen, damit die beim Zurückstellen der Kolben nicht überläuft.
    Ich habe das Problem aber beheben können! Beim Einbau eines der inneren Beläge, hat sich dieser verkantet, und ist nicht in seinen korrekten Sitz gewandert, Dadurch lag er nicht auf der Reibfläche der Scheibe auf, sondern zeigte etwas zur Radmitte und kam so auf den Innenteil der Scheibe. Aufgrund einer ungünstigen Stellung der Felge beim Einbau konnte ich das zunächst nicht sehen. Ich habe die Einbaulage natürlich korrigiert, und aller funktioniert wieder wie es soll!

    Also.... vielen Dank für Eure Hilfe!!

  • super, :sdanke: für die Rückmeldung


    hoffentlich bleibt dir die Bremsenrevisoin erspart, das nächste Mal

    Kolben weiter rausdrücken, (mit dem Meterstab kann man schön verschiede Stärken einstellen, damit die Kolben nicht zuweit raus fahren)

    Kolben putzen (kleine Bürste oder Zahnbürste der Partnerin, jedenfalls nicht die eigene :D

    als Reinigungsmittel reicht warmes Wasser mit Spüli

    hauchdünn mit ATE Bremsenpaste einschmieren, erst dann zurück drücken

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  • als Reinigungsmittel reicht warmes Wasser mit Spüli

    hauchdünn mit ATE Bremsenpaste einschmieren, erst dann zurück drücken

    Man darf auch mit Spiritus reinigen - bitte kein Bremsenreiniger (dieser ist nicht neutral zu den Gummidichtungen des Sattels)

    Anstelle diese eingedickte Bremsflüssigkeit zu verwenden, würde ich empfehlen das ganze trocken zu lassen - Bremsabrieb bleibt dann am Kolben nicht kleben.

  • Ich hab an meinem Bock auch das Problem, dass die Hinterradbremse schleift. Meine Idee war: Bremssattel abbauen, Beläge rausnehmen, Kolben ein paar mm herausdrücken, alles putzen (Spüli & Wasser, danke!) und alles wieder zusammenbauen. Die Bremszylinderpaste hab ich nicht da, kann ich auch Keramikpaste nehmen, oder ist die zu abrasiv? :oops: Geht auch Silikonfett? Hab ich auch nicht da, dürfte aber noch im Baumarkt meines geringsten Misstrauens vorhanden sein, Louis und Polo haben ja dichtgemacht.

    Und jetzt habe ich ganz viel Zeit zum Basteln. Ein Virus in der Mechanik macht diese ja nicht unbrauchbar.

  • Bremszylinderpaste ist nix anderes wie eingedickte Bremsflüssigkeit!

    An die Bremskolben darf nix anderes!!

    Siliconfett in dem Bereich kann ganz schnell zum Bremsenausfall führen.


    Siliconfett ist gut für die Gleitstifte vom Schwimmsattel

    Keramikpatse für die die Gleitflächen der Bremsbeläge und die Rückseite der Beläge..


    Die Frage ist, ob bei dir das rausdrücken reicht, wenn der Dreck auf bzw. schon hinter den beiden Ringen sitzt, dann hilt nur noch komplett zerlegen

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  • Gut, dass ich noch mal nachgefragt habe, DANKE! ;)

    Ich würde erst mal auf das Rausdrücken verzichten und die Bremskolben so schrubben. Aber bevor ich irgendwo Silikonfett herbekomme, mach ich erst mal gar nichts.

    Eine Frage noch: Gibt es Alternativen zu der Riesentube von Ate? So viel brauch ich ja mein Lebtag nicht!

  • in den Revisionkitts für die Bremspumpe ist immer ein Döschen von etwa 10 bis 15 ml mit dabei

    Bei den Revisionkitts für den Sattel auch, aber da bin ich mir nicht wirklich sicher

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