Heute gibt es für die Ansicht der Anwohner am Kötterberg einen international verständlichen Begriff: Overtourism.
Motorradfahrer, die an sonnigen Wochenenden in Gegenden einfallen wie grüne Fliegen auf einen frischen Kuhfladen,
werden nur als Ganzes wahrgenommen und nicht unterschieden zwischen Veteranenfahrzeug, Kleinkraftrad, Roller etc.
sondern werden durch die Bank weg als laute Raser empfunden.
Das ist exakt der Punkt. Ein einzelner Raser ganz ohne Auspuff ist für Anwohner angenehmer als der Konstante Flow absolut korrekter Fahrer.
Ich bekomm beide Seiten der Medaille mit. Fahr selber und wohn an der Einfallstrasse zum Lautertal. Ein paar Mopeds am Tag stören niemand. Aber wenn du einen Tag im Garten verbringst und es hört den ganzen Tag nicht auf, fängst du auch als Moppedfahrer an, über einen Eimer Reisnägel nachzudenken oder über den gute alten Bocage-Trick.
So weit so schlecht. Oder gut. Denn die Lösung für dieses Masseproblem ist einfach: verteilen wir uns. Sammeln wir uns nicht wie Afrikaans Fliegen auf dem einen ikonischen Kuhfladen - dem einen Pass, dem einen Tal, der einen Ex-Rennstrecke. Es gibt so viele Fladen, die eine Fliege ganz allein für sich haben kann und das stört dann auch die Kuh nicht. Und wenn schon irgendwo Schilder gegen Mopped-Lärm hängen: nehmt die Leute, die da wohnen ernst. Die haben lang gebraucht, bis sie ihre Freizeit fürs Schilderpinseln opferten.
Wenn irgendwo eine Streckensperrung im Gespräch ist, muss das für jeden Biker heissen: Die Leute habens satt, das respektier ich, ich fahr woanders, Platz gibt es ja genug.