CB 750 KZ - DOHC - "Unrundes" Klackern


  • Den Grund für dieses Missverständniss kann ich gut nachvollziehen, da z. B. im Clymers Handbuch davon gesprochen wird, das Lagerspiel mit einem Plastigauge Streifen zu messen. Kurz darauf wird eben das oben genannte Spiel genannt. Da der Streifen aber nur an einer Stelle benutzt wird, ist leicht davon auszugehen dass dieser gemessene Abstand eben NICHT auf den Durchmesser, sondern auf den rundlaufenden Spalt bezogen ist.

    ...genau da liegt dein Denkfehler.

    Der Messtreifen bzw. durch den Einsatz des Streifens wird ja das Lager auf der gegenüber liegenden Seite gegen den Lagerzapfen gedrückt!!!

    Diese Messstreifen sind aus Wachs und nicht sehr weich.


    Der beim Drehen entstehende Ölkeil mittelt das Lager dann auf dem Zapfen.


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hydrodynamisches_Gleitlager

  • Einen Sachverhalt in fünf dürren Worten exakt zu beschreiben, reicht offensichtlich nicht. Man ist dann "unsachlich".

  • @Horst/Hotte Jetzt leuchtet es mir ein! ^^

    ZIEHKEIL Unsachlich finde ich deine Formulierung, einen begründbaren Denkvorgang (welchen ich zuletzt beschrieben habe) als "saudumm" zu bezeichnen.
    "Sauschlau" wäre deinerseits gewesen, wenn du den Grund meines Rechenfehlers ohne jegliches zutun sofort erkannt hättest und mich demnach ganz normal darauf hingewiesen hättest, so wie Horst/Hotte in der Lage war. Du hast nebenbei übrigens keinerlei Sachverhalt beschrieben, sondern nur auf einen Fehler in der Rechnung aufmerksam gemacht. Ausserdem geht es mir hier, wie sicher vielen anderen darum, Informationen und Wissen über spezifische Sacherhalte auszutauschen und zu besprechen, damit alle Interessierten etwas dabei lernen können. Wenn du so gut darin bist, Dinge "in fünf dürren Worten" - und mit einer prise Hohn - "exaxt zu beschreiben", dann schreib' doch ein Buch. Vielleicht kaufe ich es mir ja.

    Wie auch immer: Keine Lust auf weitere Auseinandersetzung, hier gehts ja nur um's Mopped basteln. Wenn's dich irgendwo juckt oder es irgendwo drückt: Reagiere dich woanders ab.

  • Der "Denkvorgang" ist nicht begündbar, auch wenn du das meinst, deine Unfähigkeit, eine einfache Erklärung zu akzeptieren, nehme ich zur Kenntnis.

  • Kleines Update:

    Habe die Zapfen der Kurbelwelle vermessen, diese stimmen auch alle noch mit den alten Kennzeichnungen an der KW überein (angaben natürlich in mm):

    Haupzapfen (von Starterfreilauf zu Rotor): 35,999 35,993 35,986 35,984 35,986
    Kurbelwellengehäusekennzeichnung: B B B B B

    Daraus ermittelte Lagerschalen: Grün Grün   Braun Braun Braun


    Pleuelzapfen (von Starterfreilauf zu Rotor, also 1 zu 4): 35,984 35,989 35,986 35,985
    Pleuelkennzeichnung: 2 2 2 3
    Daraus ermittelte Lagerschalen: Braun Braun Braun   Schwarz


    Das passt also nicht mit den Hauptlagerschalen, welche verbaut waren:

    (in gleicher Reihenfolge) Braun Braun Grün Grün Grün


    Die Pleuellagerschalen hatten keine erkennbaren Farben mehr.


    Geht man jetzt von Durchschnittsdicken der Lagerschalen aus und rechnet mit den restlichen gemessenen Werten, dann tendieren die theoretischen Lagerspiele, zusammen mit den nach Handbuch ausgewählten Lagerschalen, immer zu 0,027mm - 0,035 mm.


    Bin ich mit den ausgewählten Lagern somit auf der sicheren Seite, oder muss ich noch durch den ganzen Prozess, mir erstmal einzelne Schalen zu besorgen und diese mit Plastigage zu überprüfen?


    Falls das nämlich (realistisch gesehen) überflüssig wäre, würde ich lieber endlich alle Ersatzteile bestellen, mir die extra Versandkosten sparen und das Ding endlich wieder zum laufen bringen solange das Wetter noch so toll ist! :-)

    Würde mich freuen zu hören, was ihr denkt.






  • Ich würde es mit Messstreifen prüfen, mache ich immer so!


    "Ein ruhiges Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen" ;-)

  • Ok, dann mache ich es so.

    Berechnest du die Lagerschalen zuvor trotzdem? Falls ja, wie oft weichen diese denn im Schnitt so von den durch Plastigage ermittelten ab?

    Das frage ich, da ich überlege einfach alle ermittelten Schalen, zusammen mit den anderen Teilen (Primärkette, Dämpfer, etc.) zu bestellen, sie dann zu messen, und falls eben ein oder zwei abweichen, diese seperat zu bestellen. Eine Rücksendung lohnt sich kostentechnisch leider nicht..

    (Was solche Dinge angeht, ist es schon von Nachteil, auf einer Insel zu wohnen.. )

  • Ich habe mir extra eine Granitplatte mit

    1000tel Messuhr als Messtisch gebaut. Damit kann ich die Dicken der Lagerschalen gut messen. In der Regel passt das mit den Farben bei neuen Lagerschalen gut.

    Da wir aber nicht immer wissen, wer da wann wo im Motor bereits Hand angelegt hatte, ist Kontrolle Pflicht. Zumal die Kennungen/Farben nicht immer noch zu sehen sind.

    Ich habe auch immer verschiedene neue Lagerschalen am Lager und konnte so immer eine Lösung finden.

  • So, letztes (ernüchterndes) Update:

    Motor wurde nun eingebaut. Alle Lager erneuert, alle Simmeringe neu, neue Primär- und Steuerkette (lang), sowie Primärdämpfergummis gewechselt. Zylinder gehohnt. Bei der Gelegenheit auch Motor lackiert :-)

    Die gute Nachricht: Der Motor läuft wie geschmiert. Ruhiger, gleichmässiger Leerlauf, selbst bei 850 RPM (vorher ist sie unter 900 nicht angeblieben, rund war der Lerlauf erst bei 1100 RPM). Das hohnen der Zylinder bringt auch eine deutlich spürbare Effekt, die Kompression ist auf alles Zylindern super. Zieht über den gesamten Drehzahlbereich, so wie es soll. Kein Kupplungsklappern, kein Steuerkettenklappern.

    Nun zur schlechten Nachricht. Das Geräusch ist nicht weg. Wenn zwar nichtmehr so dominant, aber der "Takt" ist der selbe. Es ist definitiv leiser, aber immernoch leicht hörbar. Durch den viel ruhigeren Motorlauf konnte ich es jetzt jedoch noch genauer lokalisieren. Mit dem Ohr (Motor noch kalt) an der Nockenwellenabdeckung (eine der 4 runden Chromabdeckungen am Ventildeckel) ist es nur an der Auslassnockenwelle zu hören. Erklärt auch, wieso es am Krümmer so gut hörbar war.
    Ob es jetzt die Lagerschalen, Die Nockenwelle selbst oder die Ventilstössel sind, kann ich nicht sagen. Ist jedenfalls an einer Seite stärker als an der anderen.

    Jedenfalls fehlt mir derzeit die Lust, die Zeit und das Geld, den Motor wieder auszubauen und wieder von vorne zu beginnen. Ich denke nicht, dass mir so schnell der Zylinderkopf um die Ohren fliegen wird, ich werde auf jedenfall erstmal eine Weile damit fahren und darauf achten, ob das Geräusch schlimmer wird. Im Winter habe ich dann wieder zutun.


    Jedenfalls vielen Dank für eure Hilfe. Vielleicht kann der Thread auch irgendwem weiterhelfen. Ich werde auch im Winter nochmal berichten. Bis dahin!

    DSCF7037.JPG

  • Aber wenn Du doch den Motor auseinander hattest, dann hast Du doch auch die Nockenwellen in der Hand.

    Ich hab noch keine defekten gesehen, könnte mir aber vorstellen das das bei so einem Geräuch sichtbar wäre.

    Ja, vermutlich gast Du Recht, lass es laufen und halt ein Auge drauf.

    Anderererseids lässt mir das selber auch keune Ruhe; hab ja auch bei warmem Motor ein Geräusch.

    Ich habe mir die Tage eine APP der RWTH Aachen installiert (heißt phyphox) die kann unter Ausnutzung der Handy Sensoren diverse physikalische Dinge, unter anderem Frequenzen (Audio Spektrum) aufzeichnen und analysieren. Der habe ich Dein Geräusch "vorgespielt":

    Da ist eine Grundfrequenz von 117,18 Hz (das sind die vier Zylinder denke ich)

    117,18Hz x 60 = 7030,8 dividiert durch vier (Zylinder) = 1757,7 1/min

    danach hättest Du das also bei 1750 Umdrehungen aufgenommen (könnte das sein ? - rechne ich das überhaupt richtig?

    Dann ist da eine zweite Frequenz von 257,8 Hz (die manchmal von auch 234,3 Hz beträgt)

    die tritt impulsartig ca alle 2 Sek auf - das schein das Klackern zu sein (ich vermute das die 257Hz eine Frequenzmischung des Klackergeräuschs darstellen)

    - so, und jetz bin ich mit meinem Latein am Ende.

    - Fals die 1750 1/min stimmen (oder falls es auch nur die Hälfte wäre) dann drehen die Nockenwellen mit der Hälfte, also 875 1/min oder 437, auch wenn man das durch vier teilt, (also nur bei für einen Zylinder ) ist da nichts was nur alle zwei Sekunden drann kommt.

    Also Freuer frei, wer hat ne Idee?

    (ich akzeptiere auch "harte" Wahrheiten; in dem Fall "schleift Streiten den Geist", also raus mit den Kontroversen ideen!

  • Hi Muepi,

    Wow, welch ein engagement, find ich super :-)

    Also ich kann mich nicht recht erinnern welche RPM ich eingestellt hatte, sie war aber definitiv ein wenig über'm Leerlauf, da ich andere Nebengeräusche eliminieren wollte.
    Da sie aber nun ruhiger läuft, könnte ich gleich nochmal ein Video mit passender RPM hochladen, welche wir deinem Gerät vorspielen könnten - wenn das kein Problem ist.

    Und ja, die Nockenwellen sind alle noch super, sowohl optisch als auch messtechnisch. Die Nockenwellenhalter sahen zwar noch ok, aber definitiv nichtmehr "neu" aus.

    Vielen Dank auf jedenfall, für deinen Einsatz! Video folgt noch heute.

  • So, bin heute ein wenig gefahren. Nach meiner Tour war das klackern wieder da. Versuchshalber hab ich dann mal den Kupplungsdeckel abgemacht und mir fiel auf, dass der Korb recht wackelig war. Kupplungskorb ab und siehe da: Das Hauptlager der Antriebswelle war lose, also man konnte es auf und ab bewegen, jedoch nicht seitwärts. Das Lager an sich hat kein Spiel aber der äussere Ring des Lagers bewegt sich im Gehäuse. Scheisse, vielleicht zu viel Dichtmasse verwendet? Motor raus, untere Hälfte wieder auf und die ganze Dichtmasse weggekratzt. Hab's jetzt mal probehalber zusammengeschraubt, also ganz ohne Dichtmasse und ein Video gemacht. bewegt sich genauso wie im Zusammengebauten Zustand. Habe auchmal probehalber die Primärantriebswelle und den hinteren Teil des Getriebes rausgelassen, um sicher zu gehen dass dort nichts drückt.

    Was mach' ich jetzt? Tolles erstes Motorrad...


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Hm, hab es gerade erst gelesen...

    Was für ein Pech!

    Das heißt der ganze Lagersitz hat sich losgerappelt, bzw ist ausgeschlagen.

    Also eigentlich brauchst Du ein anderes Motorgehäuse!

    Da es aber jetzt eh kaputt ist.... ( ja ich weiß das ist Murks) würd ich entweder versuchen das Lager einzukleben,

    es gibt auch so Sachen wie Diamant Kitt etc, ich weiß aber nicht wie das bei so Dünnen Schichten ist.

    Dazu müßte der Lagersitz aber halbwegs "rundherum" ausgeleiert sein, damit Du nicht radial auf das Lager drückst.

    Oder, (hast Du noch von den Plastikmessstreifen? ) das Spaltmaß ermitteln, und mit Metallsreifen unterlegen.

    Komme nicht aud die richtige Bezeichnung,( arbeite als E-Techniker im Maschinenbau, und kenne das von da)

    Das ist quasi ne Fühlerlehre als Meterware, gibt es in diversen Dicken, und sollte auch nicht teuer sein.

    Wie gesagt das ist Murks, aber wenns eh kaputt ist? Nen Versuch ist es wert, und wohl zuerst besser als jetzt.

    Das Gehäuse ist eh auf, so das die verlorene Arbeitszeit eh da ist.

    Wenn es wieder klappert weiß Du ja Bescheid, und in der Zwischenzeit kannst Du in Ruhe nach nem alten Gehäuse ausschau halten.

  • Moin den Kopf nicht hängen lassen. Besorg dir ein neues Gehäuse oder einen kompletten Motor achte nur drauf das es die gleichen Kennbuchstaben hat dann kannst du alles ohne Probleme eins zu eins tauschen. Das ist ebend das Problem an den alten Karren du weißt nie was damit vorher angestellt worden ist.

    Gruß Michael

  • Ich schätze euer Beileid.

    An die Platigage hatte ich gestern garnicht gedacht, hab's aber versucht mit einer Fühlerlehre zu ermitteln. Der Lagersitz ist nicht rund ausgeschlagen, nur unten und oben. Mit einer 0,2 - 0,25mm Fühlerlehre dazwischen geklemmt scheint es fest zu sitzen.

    Ich hatte bereits nach einem neuen Gehäuse geschaut, aber bisher keines auf die Schnelle gefunden. Die Sache ist die, dass ich nächsten Monat umziehe (ca.300km von hier) und ich das Ding eigentlich auf eigenen Rädern dorthin bewegen wollte...

    Ich habe dann aber ein wenig recherchiert und bin auf Loctite 638 gestossen, von welchem ich mir nun eine Tube bestellt habe. Ist für das festkleben zylindrischer Teile (auf z.b. Wellen) gedacht und füllt angeblich Spalte bis 0,25mm.
    Ich werde es einfach erstmal damit einkleben. Wie gesagt: Das Gehäuse ist ja jetzt sowieso hin und bis dahin schaue ich einfach nach einem neuen Gehäuse mit den Kennnummern BBBBBB (vielleicht ist ja hier wer im Forum der eines hat :-) ?) Im Winter zerleg ich den Motor einfach wieder. Bin ich ja leider schon geübt drin. ;-)

    Leute, welches ihre losen Lager damit geklebt hatten, schreiben im Internet von bis zu 70.000km, ohne sich zu lösen. Leute (welche es jedoch nicht erprobt haben) meinen, es funktioniert nicht. Ich werde jetzt einfach selbst probieren und berichten wie lange das hält.