Honda Dominator NX500 BLEIZUSATZ

  • Hallo Zusammen,


    Ich babe eine Dominator NX500 BJ/1988 und mir wurde gesagt ich soll bei jeder Tankfüllung 10ml Bleizusatz hinzufügen weil sie ansonsten klopfen würde. Habt ihr da Erfahrung mit den alten Motoren? Laufleistung aktuell etwa 57'000km.


    Gruß,

    Tobias

  • Hab's grad zufällig gelesen.

    Sag deinem Ratgeber einen schönen Gruß und er sei nicht ganz richtig im Kopf.

  • Hör bei so einem Unsinn einfach nicht hin. Bleizusätze waren prinzipiell für die nichtgehärteten Ventilsitze/schäfte erforderlich.


    lg Franz

    Afrika Twin RD04, Pan European ST1100 SC26

  • Bleizusätze waren prinzipiell für die nichtgehärteten Ventilsitze/schäfte erforderlich

    Nein, weder für Ventilschäfte noch für ordentliche Sitzringe. Erforderlich war das Zeug für höhere Oktanzahlen. Daß es liederlichem Sitzring-Material

    zu längerem Leben verhilft, war eigentlich nicht Zweck der Entwicklung. Konnten die Amis doch mit dieser Erkenntnis teure Montage von Sitzringen

    in ihren Eisenhäufen sparen und die Sitze direkt in die Gußköpfe fräsen. Das ist der Grund, warum kein Motor mit Alu-Kopf Bleizusatz braucht.

  • Nein, weder für Ventilschäfte noch für ordentliche Sitzringe. Erforderlich war das Zeug für höhere Oktanzahlen. Daß es liederlichem Sitzring-Material

    zu längerem Leben verhilft, war eigentlich nicht Zweck der Entwicklung. Konnten die Amis doch mit dieser Erkenntnis teure Montage von Sitzringen

    in ihren Eisenhäufen sparen und die Sitze direkt in die Gußköpfe fräsen. Das ist der Grund, warum kein Motor mit Alu-Kopf Bleizusatz braucht.

    Dann erklär mir bitte warum die alten Moto Guzzis mit bleifreiem Sprit nicht zu betreiben waren obwohl die Oktanzahl des unverbleiten Sprits höher war.


    lg Franz

    Afrika Twin RD04, Pan European ST1100 SC26

  • Kein Problem:

    Man wollte Schadenersatz-Klagen aus dem Wege gehen. Und zwar Klagen von Leuten, die ihren Motor zu Schrott gefahren haben und einen

    Aufhänger suchten, um anderen die Verantwortung in die Schuhe zu schieben.

    Bei BMW und Mercedes war das auch so. Für den Motor des 280 E z.B. gab es genau einen Kopf, der weltweit verwendet wurde, also auch in Kalifornien,

    wo es keinen verbleiten Sprit mehr gab. Und es gab eine Mercedes interne Mitteilung an die Händlerschaft, daß der Motor problemlos bleifrei

    betrieben werden kann. Aus Haftungsgründen sollte das aber der Kundschaft nicht auf die Nase gebunden werden.

    Es handelt sich also nicht um ein technisches, sondern um ein juristisches Problem.

  • Dann erklär mir bitte warum die alten Moto Guzzis mit bleifreiem Sprit nicht zu betreiben waren obwohl die Oktanzahl des unverbleiten Sprits höher war.

    Super bleifrei hat ROZ 95, Super verbleit hatte ROZ 98, was ist nun mehr? Tatsache ist, daß einige Motore der 70er und frühen 80er Jahre auf

    Sprit mit 98 Oktan angewiesen waren und mit 95 Oktan nicht gut zurecht kamen. Moto Guzzi dürfte dazu gehören, von den BMW Sechszylindern

    und den Alfa Romeo Doppelnockern ist das ebenso bekannt. Nur hat das mit Ventilsitzen überhaupt nichts zu tun. Ich wollte das Anfang der 90er

    genauer wissen und betrieb eine Alfetta 1.8 und einen BMW E3 2,5l konsequent mit Super plus (98 ROZ) ohne Zusatz. Beide Motore waren

    ausdrücklich nicht für bleifreies Benzin freigegeben. Die Messungen im Abstand von etwa 2500km ergaben im 1/100 Bereich schwankende Werte,

    was wohl Messungenauigkeiten geschuldet ist. Die Messdistanz war beim Alfa 15000km, beim BMW 10000km, danach war mir das zu dumm

    weil keine Änderungen erkennbar waren.

    Ich gehe davon aus, daß deine Erlebnisse schlicht falsch eingeschätzt wurden.

  • Auch Normalbenzin war verbleit, und der hatte 91 Oktan. Und den vertrug die Dominator einwandfrei ohne klingeln oder klopfen,. Habe ich selbst über 30000 km gefahren. Und für den Rest frag einfach die Motoguzzi Fahrer die mit Ihren Eisenschwein-Motoren bleifreien Eurosuper nicht fahren konnten ohne Motorschaden.


    Es erklärt auch mein Verhalten warum ich hier nicht mit dir diskutieren will. Ich habe halt mit meinen Erfahrungen gegen Dein geballtes (Besser-)Wissen keine Chanche und ich führe keine Kämpfe gegen Windmühlen. Nimm es oder lass es.


    lg Franz

    Afrika Twin RD04, Pan European ST1100 SC26

  • Honda gibt den Mindest-Oktanwert mit 91 an und schreibt das auch so im Handbuch. Daß die Dominator damit ordentlich läuft ist also kein Wunder,

    sondern muß so sein. Wenn Moto Guzzi den Mindest-Oktanwert mit 98 angibt und der Motor wird mit 95 Oktan Eurosuper betrieben, ist es ebenso

    kein Wunder daß er das nicht mag.

    Daß Kenntnis der Faktenlage als Besserwisserei abgetan wird ist in manchen Kreisen auch kein Wunder.

  • Auch Normalbenzin war verbleit, und der hatte 91 Oktan. Und den vertrug die Dominator einwandfrei ohne klingeln oder klopfen

    Super bleifrei hat ROZ 95, Super verbleit hatte ROZ 98, was ist nun mehr?

    Die ausgewiesene Oktanzahl ergibt sich bereits aus der jeweiligen Zusammensetzung des Sprits. Da muss man nichts mehr mit Blick auf bleifrei oder verbleit bereinigen.

    Der Bleianteil fiel im Übrigen nach der Zündung aus und setzte sich u.a. auch auf die Ventilsitze. Dort sollte die sich bildende Schicht sozusagen den "Aufprall" beim Schließen dämpfen und auch am Schaft eine Schmierwirkung haben. Das wird ja allgemein bekannt schon ewig so heruntergebetet. Ich denke aber, dass dies nur ein Nebeneffekt war.

  • Der Bleianteil fiel im Übrigen nach der Zündung aus und setzte sich u.a. auch auf die Ventilsitze. Dort sollte die sich bildende Schicht sozusagen den "Aufprall" beim Schließen dämpfen und auch am Schaft eine Schmierwirkung haben. Das wird ja allgemein bekannt schon ewig so heruntergebetet. Ich denke aber, dass dies nur ein Nebeneffekt war.

    Das ist ja der springende Punkt, derfranze verwechselt Ursache und Wirkung. Der Bleizusatz bei ROZ91 hatte nicht die Aufgabe den Oktanwert

    sicherzustellen, er diente ausschließlich dazu, die minderwertigen Konstruktionen der Autoindustrie am Leben zu erhalten. Siehe z.B. Ford Fiesta

    und natürlich eine große Anzahl billiger 8 Zylinder Gußklötze aus Amiland.

  • Also als jemand der den Wechsel noch miterlebt hat. Verbleiter Sprit lagert Blei an den Ventilen und drumrum ab das zu weniger Verschleiß führt. So wurde mir das erklärt damals als wir noch jung waren.


    Aber zurück zur eigentlichen Frage. Ich fahre die four seit rund 20 Jahren bleifrei und jede dritte Füllung bekommt Zusatz. Keine Probleme.


    Ps. Da War auch noch irgendwas mit gehärteten und ungehärteten ventilsitzen. Ungehärtet fährt blei.

    Alteisenfahrer

  • Sitzringe werden beim Gießen automatisch mehr oder weniger hart, abhängig von der verwendeten Gußlegierung. Will man sie weich haben,

    muß man sie nach dem Gießen glühen und langsam (im Ofen) abkühlen. So was macht kein Mensch. Ventilsitze in Graugußköpfen

    (ohne Sitzringe) sind nicht hart, deshalb Bleizusatz. Zusätze in der four sind für die Katz, für das Geld einen guten Schoppen trinken

    ist viiiel besser.