Restauration XL250K3, Fragen zum Anfang

  • Hallo,


    das ist ein ganz schönes Stück, aber so kann ich jetzt mein 125er Schutzblech fahren.

    Montage ist etwas fummelig, weil man die Halter etwas zusammenziehen muß.


    Ansonsten komm ich nun mäßig voran, das Kleinteilefummeln ist halt zeitaufwendig.


    Bin grad bei den Blinkern.

    Komischerweise bieten mehrere Händler (ebay und co und auch die Apotheke) oft die CB-Blinker als passend für die XL an.

    Aber meine hatte diese zylindrischen Gläser, ich glaube, die Szene nennt die "Schnapsglas".

    Auf dem Bild weiter oben mit den zwei XLs sind auch diese Blinker dran, die ich bräuchte.


    Jetzt geht dann eine Bestellung nach Holland, ich hab genug Kleinteile beinander, daß man den Zehner Versand plus Steuer mal hinnehmen kann.

    Nur für die Gummis wäre es etwas teuer gewesen.


    Gruß

    Jürgen

  • Jo - nur die guten alten Schnapsglasblinker sind Original. Die hatten aber auch damals die ganzen Fours und Co.

    In der Bucht gibt es jede Menge Anbieter mit guten Repros. Sogar mit e-Prüfzeichen so für ca. 10€/Stück.

    If it ain't broken, don't fix it.

  • Nabend,


    also, Schnapsgläser sind da, sehen klasse aus. Morgen kommt zu Drogenpreisen Post aus Holland :-)

    Und so langsam müsste ich den Titel ändern, es sind ja jetzt Fragen in der Mitte, nicht mehr zum Anfang.


    Die neuen Blinker sind vorne schon dran.

    Schaltplan habe ich jetzt nicht, aber ich denke, es wird der übliche Japanplan sein, orange ist links, blau rechts, Masse grün. Rest Farbe auf Farbe.

    Allerdings habe ich auch ein paar schwarze Kabel gefunden, die auch Masse sind. Ich weiß nicht, ob die rangemurkst wurden oder so gehören.


    Außerdem ist mir aufgefallen, daß die alten Blinker am Objekt nur ein Kabel hatten. Die Blinker am Teileträger hatten aber zwei, jeweils die Farbe für die Seite und je einen schwarzen Draht, vermutlich für Masse.

    Vorne kann ich Masse über die Chromstangen leiten, aber hinten wirds kniffelig, da der Halter ja in den holländischen Supergummis sitzt und vermutlich isoliert ist. Da müsste vermutlich ein Draht mit rein.


    Gruß

    Jürgen

  • Also -

    original wird bei Honda die geschalteten +6V (also ab Zündschloss) mit schwarzem Kabel geführt.

    D.h. alles andere wurde nachträglich angebastelt.

    Aber gerade bei den Blinlern habe ich schon oft gesehen, daß Leute ein extra Massekabel drangebaut hatten.

    Die reguläre Masseanbindung der Blinler ist in der Tat nicht so toll gelöst.

    Vorne geht es über die Blinkerstangen zum Lampenträger (der selbst vom Rahmen isoliert befestigt ist).

    Die Masseanbindung vom Lampenträger geht über die Lampnfassung vom Fahrlicht. :roll:

    (An dieser Stelle habe ich ein Extra-Kabel spendiert.)

    Die hinteren Blinler bekommen ihre Masse über den Rücklichthalter, der wiederum eine Verbindung zum Gehäuse vom Rücklicht hat (hier darauf achten, daß die Schraben und Gewinde nicht oxididiert sind). Am Gehäuse vom Rücklicht ist das grüne Massekabel angenietet, das nach vorne in den Kabelbaum geht.

    If it ain't broken, don't fix it.

  • Der erste Schalter (mit Lichtschalter) ist original.

    Der andere Schalter ist vermutlich für solche Länder in denen Fahrlicht verpflichtend war.

    Habe ich z.B. oft bei US-Modellen gesehen, bei denen man das Fahrlicht nicht abschalten konnte.

    Bin momentan unterwegs. Kann dir später aber gerne mal die Schaltpläne zukommen lassen, falls Interesse besteht.


    Weiß schon gar nicht mehr wo ich die Pläne zum download gefunden hatte, aber da waren auch welche dabei,

    wo die 3 verschiedenen Stromkreise getrennt dargestellt waren. Das macht die Sache soviel übersichlicher.

    Die XL hat nämlich 3 komplett voneinander unabhängige Stromkreise. Daher auch die 3 getrennten Spulen an der LiMa.

    1. Der Zündstromkreis. Die Schwungmagnetzündung arbeitet immer und braucht keine Batterie. Um die Zündung auszuschalten muß man das scwarz/weiße Kabel auf Masse legen. Das macht übrigens der Schlüsselschalter, wenn er in Off-Position steht. Oder auch der Killschalter.

    2. Der Lichtstromkreis. Die 6V Wechselstrom (weißes Kabel) gehen ausschließlich an die 6/35W Birne im Scheinwerfer (bzw. noch die blaue Fernlichtanzeige).

    3. Der Ladestromkreis. Das ist das gelbe und rosa Kabel von der LiMa, welche zum Gleichrichter gehen, wo von dort ab mit 6V Gleichstrom die Batterie geladen wird und alle restlichen Verbraucher versorgt werden (Standlicht, Rücklicht, Instrumentenbeleuchtung, Blinker, Bremslicht, Hupe).


    Die Entwickler der XL hatten wohl an mögliche Wettbewerbseinsätze gedacht, daher auch der große Stecker hinter dem Lenkkopf.

    Mit nur 2 Schrauben kann man das Geweih mit Lampe und Blinkern abbauen,. (Killschalter und Bremslicht funktionieren dann immer noch.)

    Rücklichthalter mit hinteren Blinkern abbauen ist zwar etwas fummeliger, aber auch keine allzu große Sache.

    Und fertig ist man für den Cross-Einsatz.

    If it ain't broken, don't fix it.

  • Tja, dann kann ich mir jetzt überlegen, ob ich einen Lichtschalter haben will oder nicht.

    Schön wärs schon, aber geben tuts den scheinbar nicht.


    Das mit den Schaltplänen wär nicht schlecht, ich gehe nicht davon aus, daß da nicht schon gemurkst wurde.


    Das Massethema hab ich jetzt gelöst. Vorne habe ich einen Massedraht vom Gewirr in der Lampe zu den Gewinden der Blinkerstangen gelegt, hinten habe ich bei der Montage alles durchgepiepst, das funktioniert jetzt.


    Gruß

    JürgenIMG_6136 - Kopie.jpg

  • Nabend,


    nun, so langsam wäre es schön, wenn man einen Motor zur Hand hätte.


    Der Motor, der drin war, ist ja sogar nochmal kurz angesprungen, bevor ich zerlegt hatte.

    Also vermutlich funktionsfähig.


    Ich hab den Motor jetzt mal aufgeständert (Halter selber geschweißt), um ihm mal abwaschen zu können.

    Der Rumpf ist eigentlich nur verdreckt, deswegen will ich das erstmal nur abwaschen und vielleicht gar nicht aufmachen.

    Kupplungsdeckel und Limadeckel kommen natürlich runter, wenn die große Wäsche durch ist.


    Der Kopfdeckel muß aber mal runter, da war so ein Silikon an der Fuge, das will ich mir mal anschauen. Außerdem schadet es sicher nichts, wenn ich die Nockenwelle mal besuche. Dann könnte ich mir auch gleich mal einen Meisternocken für die 250er schleifen, wenn meine Welle noch gut ist. Man weiß ja nie, wofür man das nochmal brauchen kann.


    Das alte Öl hab ich abgelassen, das sah auch in der Siebkammer nicht so schlecht aus. Schwarz halt, aber keine bemerkenswerte Partikelansammlungen.


    Aber hinter dem Gummiknubbel, der die Einstellschraube der Kupplung abdecken soll, sahs komisch aus.

    Die Pampe dahinter war versetzt mit Bröckelchen, die nicht metallisch waren und sich mit dem Daumennagel knacken liesen. Eher so wie Kalk oder Stein, so fühlte sich das an. Und Wasser war da drin, nicht viel, aber das Öl oder Fett, das da dahinter war, war mit Wasser versetzt.

    Was da noch kommt.... wir sind mal gespannt.


    Rep-Anleitung für den Motor, was nimmt man da so? Den Haynes?

    Mir gehts dabei nicht um die grobe Show, die ist mir klar, aber wenn es um Scheibchen oder Kleinteile geht, wäre es schon schön, wenn man sowas parat hätte.

    Die schönen Bildchen aus Holland (heute loben wir sie mal) kann man dafür natürlich auch hernehmen, wenn die denn passen.


    IMG_6148 - Kopie.jpg


    Gruß

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    das mit dem Kupplungs-Ausrück-Mechanismus ist leider ein Problem.

    Die Schmierung geht ausschließlich über den Schmiernippel unterhalb der Einstellschraube.

    Entsprechend oft wird das vergessen. (Viele Hobbyschrauber haben vermutlich auch gar keine Fettpresse.)

    Und dann sieht das genau so aus, wie du es beschrieben hast.

    Bei meiner K4 war die untere Bohrung mangels Schmierung um ca. 1mm aufgerieben.

    Ich habe das aufgebohrt und eine Buchse eingesetzt nach dem Vorbild vom guten Richard Prentice.

    http://www.hondaxl250k3.com/re…ent%20stator%20cover.html

    Bei der Buchse unbedingt darauf achten, daß die Bohrung für die Schmierung nicht verdeckt wird.

    Die geht übrigens auch weiter zu dem kleinen Zwischenstück, das vor der eigentlichen Ausrückstange kommt.

    Auch da darauf achten, das der Kanal fürs Fett frei bleibt.

    If it ain't broken, don't fix it.

  • Und weil's gerade passt.

    Bei einem der K0 Motoren, die ich gerade in Arbeit habe, hatte der Vorbesitzer wohl dasselbe Problem.

    Leider eines dieser Beispiele von "gut gedacht, aber schlecht gemacht".

    Hier sind zwar auch Buchsen eingesetzt. Aber die Bohrungen für die Schmierung sind verschlossen.

    Muß versuchen die Buchsen wieder heraus zu bekommen. Scheinen leider eingepresst :(.


    20201116_232809.jpg

    If it ain't broken, don't fix it.

  • Gewinde reinschneiden und ziehen?

    Außerdem: Wärmeausdehnungskoeffizient Magnesiumlegierungen um 24*10^-6, Messinglegierungen 18,5*10^-6

    Also anwärmen könnte beim Ziehen helfen.


    Die Seite von Richard Prentice ist irgendwie so genial und aber auch so knapp am Rand des Wahnsinns, daß ich die immer wieder vergesse.

    Die muß man satzweise abkauen.

    Mannmannmann, klar, da hätte ich nachschauen können.


    Danke und Gruß

    Jürgen