Restauration XL250K3, Fragen zum Anfang

  • Hallo,


    klar, die Gleichrichter lagen lose auf dem Tisch, nicht mehr eingebaut.

    Und diese 0,5 bekam ich bei der Diodenmessung angezeigt, nicht als Widerstandswert.


    Von Grün zu Rot/Weiß bekomme ich 1,0... angezeigt, also das doppelte, wie zu den Wechselspannungspins.

  • Hi Jürgen,

    das passt. Die/der Gleichrichternscheint in Ordnung zu sein.

    Der angezeigte Wert ist die sog. Durchlaßspannung der Diode.

    Von - (grün) nach + (rot/weiß) sind ja 2 Dioden in Durchlaßrichtung in Serie und somit verdoppelt sich dieser Wert.

    Der Wert selbst hängt vom Halbleitermaterial der Diode ab (Silizium, Germanium, Selen), sowie vom Prüfstrom.

    Bei den günstigen Multimetern liegt der Prüfstrom meist im Bereich von 1mA und läßt sich auch nicht einstellen.

    Das ergibt bei so einer mittelgroßen Siliziumdiode typischerweise einen Wert um die 0.5V. Ist also voll im grünen Bereich.

    Jetzt könnte man auch noch die Sperrspannung der Dioden messen.

    Würde ich dir aber nur empfehlen, wenn du weißt was du tust. Eine Fehler bei der Messung bzw. beim Messaufbau kann den Gleichrichter zerstören.

    Abgesehen davon hab ich noch nicht erlebt, daß eine Diode in Sperrichtung defekt ist und in Durchlaßrichtung total unauffällig.


    Kannst du mit deinem Multimeter die Wechselspannung zwischen Y und P messen (wenn alles wieder zusammengebaut ist).

    Am besten bei verschiedenen Drehzahlen.

    Wobei das leider nur mit einem Multimeter funktioniert, das Wechselspannung als sog. True-RMS anzeigt.

    Die billigen Multimeter zeigen nur korrekt an bei 50/60Hz. Entspricht bei der XL 1500/1800 U/min.

    If it ain't broken, don't fix it.

  • Hallo,


    was wäre denn ein zu erwartender Spannungswert?

    Kann sein, daß mein Multimeter das nicht kann, ich weiß es nicht.

    Es war kein billiges Gerät, ist aber mittlerweile 30 Jahre alt und ist eines von diesen gelben Geräten, die damals die Conrad-Hausmarke waren.

    Kann Strom, Spannung, Widerstand, Diode, Kapazität, Gleich- und Wechselspannung.


    Wenn ich bei 1500 Umdrehungen parallel auf Gelb und Pink gehe, dann kommt da irgendwas über 6,6 bis 6,8 Volt raus, leicht schwankend, keine 7 Volt.


    Gruß

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    bei einem 30 Jahre alten Conrad Multimeter tippe ich mal stark drauf, daß es keine True-RMS anzeigt.

    Die Geräte sind erst so in den letzten 10-15 Jahren günstig geworden.

    Wie auch immer, die knapp 7Vac bei 1500 U/min. scheinen plausibel.

    Vielleicht mal das Multimeter an die Batterie klemmen (DC Volt) und während der Fahrt messen.

    Multimeter auf den Tank tapen. :heheha:

    Höher als ca. 7.4V sollte es auf keinen Fall kommen.

    If it ain't broken, don't fix it.

  • Warum nicht gleich durchs Schutzblech schrauben :-)


    Ach so, hab ich vergessen.

    Parallel über die Batterie bekomme ich auch etwas über 6,5 Volt.


    Also mir kämen diese Werte normal vor, das sollte eine Batterie können.

    Trotzdem nässt sie durch den Schlauch raus.

  • Hallo,


    kann ich echt mal probieren, schade, die jetzige Batterie ist ja auch neu.


    Du meintest, ich soll den Kopf auch nochmal nachziehen. Den Kopf oder den Kipphebeldeckel?


    Gruß

    Jürgen

  • Also meine K3 und K4 begannen nach gut 500km am Kopf zu schwitzen.

    Die K4 sogar recht heftig. In beiden Fällen ließen sich die Zylinderkopfschrauben ein gutes Stück nachziehen. (Mit dem vorgeschriebenen Drehmoment.)

    Die neuen Dichtungen an Kopf und Fuß setzen sich nach dieser Laufleistung doch recht deutlich.

    Danach waren beide Motoren (bis heute) knochentrocken.

    Das einzig blöde daran ist nur das der Ventildeckel runter muß um an die Zylinderkopfschrauben auf der linken Seite zu kommen.

    Das ist bei der XL125 besser gelöst.

    Danach jedenfalls auch die Steuerkettenspannung nachjustieren und sicherheitshalber auch das Ventilspiel (obwohl das davon nicht beeinflußt sein sollte).

    If it ain't broken, don't fix it.

  • Tja, werd ich machen, wir gehen ohnehin wieder auf die Bühne.

    Sie springt immer schlechter an, rußt gut nach dem Anlassen und heute fing sie nachdem ich ein paar Opas im Auto hinterherfahren mußte, so das stuckern an, daß ich die Ausfahrt abgebrochen habe.

    Verdacht ist, daß sie zu fett läuft oder auch noch Motoröl zieht.


    Außerdem stinkt mir, daß sie mein schön lackiertes Schutzblech hinten so derb schwärzt.


    Heut ist sie schlecht angesprungen und ich hab die Kerze ausgebaut, probiert und dann gegen eine Kerze, die auch funkte, tauschte.

    Aber da ist was anderes faul, denke ich, die funkenlose Kerze funkt jetzt auch wieder.


    Es geht mal auf die Bühne, Unterbrecher, Vergaser und dann Kopf nachziehen.

    Da werde ich dann auch mal die Schaftdichtungen prüfen.


    Gruß

    Jürgen

  • Hi Jürgen,

    das hört sich sehr nach Überfettung an.

    Auf Motoröl (Ventilschaftdichtungen etc.) würde ich weniger tippen.

    Kann man auch ganz leicht am Qualm erkennen.

    Öl = blau, Sprit = schwarz, Wasser = weiß (...also wenn die Honda weiß qualmt, dann ist alles zu spät ?)

    Bei meiner K4 hatte ich ganz zu Anfangs einen Zylinder/Kolben drinnen, der leicht gefressen hatte.

    Ich wollte mal sehen was passiert wenn ich einfach nur die Riefen wegschmiergle und wieder einbaue.

    Die Kiste lief tadellos und hatte keine Probleme mit Anspringen o. Zündaussetzern und dgl..

    Einzig die blaue Qualmwolke war sogar noch im Rückspiegel zu sehen.

    Insbesondere bei Vollgas sah das aus wie bei einem alten Zweitakter.

    Von daher schätze ich die Fehlerursache bei dir eher in Richtung Vergaser (Düsen, Dichtungen, Schwimmer, evtl. auch Luftfilter).

    If it ain't broken, don't fix it.

  • Also qualmen tut sie schwarz.

    Die Kerze ist auch rußschwarz und belegt.

    Der Luftfilterschwamm ist sehr ölig, ich denke nicht, daß ich den so ölig eingebaut habe.

    Kann die Öl durch den Vergaser zurückhauen?


    Der Vergaser sieht nicht ungewöhlich aus, es ist eine 125er Düse drin.

    Beide Düsen sauber.

    In der Schwimmerkammer etwas Rückstände aus dem Tank, aber nichts wildes.


    Zündung schau ich mir noch an, aber ich habe noch nichts gefunden, was die Verrußung da verursachen könnte.


    Gruß

    Jürgen

  • Hmmm...

    aus der Ferne läßt sich natürlich nichts genaues sagen.

    Aber es kommt schon ganz gerne vor, daß der Schwimmer hängen bleibt, bzw. das Schwimmerventil nicht ganz dicht ist.

    Ein zu gut geölter Luftfilter könnte das Gemisch natürlich auch zu fett halten.

    Vielleicht mal das Filterelement mit etwas Benzin auswaschen und nochmal versuchen.


    "Öl über den Vergaser ziehen" halte ich für ausgeschlossen.

    Selbst die Kurbelgehäuseentlüftung geht bei der XL nicht, wie bei vielen Fahrzeugen, in den Luftfilterkasten sondern direkt ins Freie.

    Insofern gibt es auch da keine Verbindung .... es sei denn, jemand hat die Kurbelgehäuseentlüftung direkt mit dem Luftfilterkasten verbunden. :gruebelx:

    If it ain't broken, don't fix it.

  • Hallo,


    klar, die Kristallkugeln sind trüb :-)


    Den Filterschaum habe ich mit Benzin ausgewaschen, da kam schon Öl raus.

    Jetzt ist er am Trocknen.

    Die Entlüfungsschläuche sind Serie, also kein Anschluß an den Ansaugstutzen oder sowas.


    Schwimmernadelventil hatte ich vor Einbau geprüft, das war dicht.

    Mach ich heut nochmal

  • Hallo,


    tja, wird wohl nix einfaches.

    Luftfilterschwamm ist ganz trocken, hab ich mit Benzin ausgewaschen und trocknen lassen.

    Schwimmernadelventil ist dicht.

    Es ist eine 125er Düse drin.

    Ventilspiel kontrolliert, Zündzeitpunkt steht sehr zivilisiert, normalerweise gehe ich da weiter Richtung früh.

    Diese Luftfilterkastenerweiterungsbox (die das Drehmoment in ungeahnte Höhen heben soll) unterm Sitz habe ich jetzt mal weggelassen.


    Angesprungen ist sie gut, gelaufen ist sie erst auch ganz manierlich, aber wenn sie warm wird, fängt sie an zu ruckeln und wenn man richtig aufdreht, dann neigt sie zum ausgehen.

    Nach dem Anlassen deutliche Abgasfahne, schwarzer Rauch.

    Kerze nach 5 km ausgebaut, total schwarz und rußig.


    Gruß

    Jürgen

  • Scheint also wirklich ein Problem mit dem Vergaser zu sein.

    Das Ein- und Ausbauen kann da schon nerven. Aber was solls.

    Hast du eigentlich so einen Reparatur-Kit verbaut (übl. Keyster)?

    Dann sollten zumindest die Dichtungen ihrer Aufgabe nachkommen (insbes. an Hauptdüse u. Leerlauf-Gemischschraube).

    Ansonsten würde ich noch überprüfen, ob die ganzen kleinen Kanäle im Gehäuse frei sind.

    Falls da etwas verstopft ist, bringt das beliebte Ultraschall Reinigen nichts. Die Kanäle sind viel zu dünn und lang.

    Mit einem ganz dünnen Draht kann man reingehen. Man kommt damit aber nicht ums Eck.

    Zum Prüfen puste ich mit Hilfe von ganz dünnen Schläuchen durch und halte jeweils alle Löcher bis auf eins zu.

    Zugegeben, das ist tricky und hier so nicht zu beschreiben.

    Im WHB ist eine schematische Darstellung vom Vergaser.

    Wenn man sich genauer damit beschäftigt, kommt man schon drauf, welche Kanäle wohin gehen und welche Verbindungen bestehen.

    If it ain't broken, don't fix it.