CB450K5 - Welche Motorölqualifikation empfohlen

  • Hallo,


    ich bin bei meiner CB450K5 hinsichtlich des zu verwendenden Motoröls mittlerweile doch etwas verunsichert. Diverse Quellen (Handbuch, Technische Datenverzeichnisse bei Louis, Polo etc., Motorölhersteller u.a.) geben ein 10W-40 vor. In dem einen und anderen Beitrag in verschiedenen Foren wird eine reguläres 15w-40 empfohlen und hier im Forum finde ich auch Hinweise zu einem 20w-50.


    Das stellt sich mir - und eventuell auch dem einen oder anderen Treiber einer alten CB450K - nun die Frage: Was ist für unsere empfindlichen Alteisen das wirklich optimale Motoröl?


    Kann hier vielleicht jemand weiterhelfen, der diese Frage im engen Bezug auf unsere 450K hinreichend beantworten kann?


    Schon mal vielen Dank im voraus.


    Grüsse

    Herbert

  • Der Motul Ölberater sagt 20W50


    Mein Motorenguru von der Bolle hat mir mal erklärt, dass die alten Motoren nicht für die dünnen Öle gebaut sind. Da ist teilweise der Ölspalt nicht wirklich passend und das dünne Öl läuft einfach durch, was zu Lasten vom Öldruck in den Lagern geht. Für mich hört sich das ganz stimmig an.

    bei der Bolle fahre ich seit etwa 100000 km das Motul 3000 20W50 mineralisch, dünner als 15er würde ich nicht rein kippen

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
    Turtle-Hilfe
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  • Hallo Herbert, dazu wirst du gefühlte 1000 Meinungen erfahren, jeder weiß etwas Anderes besser.

    Fakt ist das mit abstand größte Problem bei dem 450 Motor, ist der Kaltstart. Bis der Zylinderkopf ausreichend mit Öl versorgt ist, dauert je nach Zustand der Ölpumpe bis zu 45 Sekunden. Deshalb soll man auch erst "losfahren", wenn das Laufgeräusch im Kopf verschwunden ist. Aus diesem Grund empfehle ich, 10W40oder50 Öl, dass ist etwas schneller an den kritischen Lagerstellen. Die Viskosität des Öl, in Bertriebstemperatur, unterscheidet sich nur noch geringfügig. Nur bitte kein 0W verwenden. Meine läuft zeit 1971 mit 10W Öl, die Schäden in bis Heute (Einige), waren samt alle, kein Grund der Ölviskosität.

    Peter

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Auf dem Öleinfülldeckel/Messstab ist 10W/40 eingeprägt.

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Bei der aktuellen Hitzewelle und Zuckelbetrieb in der Stadt könnte ein 50er Öl aber vielleicht gar nicht so schlecht sein.Oder irre ich da?

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

  • Jeder der eine 450 bewegt, sollte sich im Klaren sein, Stadtverkehr und dazu Temperaturen über 30 Grad sind nicht die Attribute dieser Honda. Auch Ausflüge in den heißen Süden, Anfang der 70iger, haben einige nicht überlebt (trotz nachträglichen Ölkühler). Daran wird auch ein Motoröl bis Klasse 50 nichts ändern. Alltagstauglichkeit ja, aber nicht bei Temperaturen jenseits der 30 Grad Marke.

    Peter

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Man fragt sich warum im Laufe der langen Bauzeit die Ölpumpe nicht verbessert wurde. Ein Motorrad muss im täglichen Kurzstreckenbetrieb auch funktionieren und halten.

  • der haupgrund fuer die sehr hohen oeltemperaturen und den daraus resultierenden motorproblemen duerften nicht eine zu schwache oelpumpe sein

    (fuer waelzgelagerte triebwerke wird zur schmierung weit weniger oel benoetigt als bei gleitlagermotoren)

    sondern die geringe oelmenge und die zur verfuegung stehende zeit diese genuegend herunter zu kuehlen.

    nicht umsonst hatten die koenigswellen-ducatis dieser epoche 5 liter oelmenge und ein entsprechen grosse oelwanne. die oelpumpe waren gegenueber

    den spaeteren zahnriemn-motoren (gleitgelagert) auch nur halb so gross,was die foerderleistuing betrifft.

    mfg hermann

  • Wenn es dauert bis das Öl im Kopf ankommt passt der Ölkreislauf nicht. Oder es hätten Öltaschen im Kopf gemacht werden sollen. Der Kopf ist immer noch voll gleitgelagert, darum das Dilemma. Meine 250er hat auch Wälzlagerkurbeltrieb und DOHC Kopf, der Ölkreislauf ist aber so konstruiert dass er nach 40 000 km ohne sichtbaren Verschleiss ist.

  • hondaschlumpf

    das ist ja alles richtig aber deine cbf 250 ist ja auch ~40 jahre juenger und in dieser zeit gab es reichelich erfahrungen im motorenbau

    in den 60ern waren kolbenpumpen noch weitverbreitet. bei der 450er machen sich auch die relativ grossen hohlraeume in den lagerdeckeln noch negativ bemerkbar

    die von dir angesprochenen oeltaschen sind bei dem dohc kopf mit drehstabfedern und schlepphebel wohl kaum zu reaisiere

    mfg hermann

  • Möchte meine Erfahrung in Punkto Öl beitragen. Habe die 360G Ende der 80er Anfang 90er Jahren mit handelsüblichem 10w40 Autoöl gefahren. Danach umgestellt auf Castrol RS10w60 welches ich ca 20 Jahre gefahren habe. Im Winter hatte sie nach dem täglichen Kaltstart sofort einen besseren Rundlauf und der Ölverbrauch war auch weniger. Auch war der Motor innen blitzsauber. Seit neuerer Zeit fahre ich sie mit Motul 5100 15w50 und bin von diesem Öl echt angetan. Bei aller Ölen hatte ich nie Kupplungsrutschen. Desweiteren habe ich bemerkt das sich wahrscheinlich durch die bessere Schmierfähigkeit der neuen Öle das Ventispiel seltener veränderte. Aber wie gesagt, meine Erfahrungen beziehen sich auf die 360G.


    Schöne Grüße aus dem Rheinland

    Dieter

  • Hallo,


    allen, die mich hier zu meiner "Motorölfrage" mit Tipps und Erfahrungsberichten versorgt haben mein Dank. Nachdem ich aus der Diskussion keine eindeutige Empfehlung entnehmen konnte und die "Gute" nur im Sommerhalbjahr hie und da bewegt wird, habe ich nun Variante "15w-50" gewählt. Ich hoffe dünnflüssig genug, um im kalten Zustand eine möglichst kurzfristige Durchölung zu erhalten und dickflüssig genug für eine sichere Ölversorgung an allen relevanten Bauteilen im heißen Zustand. Ich denke/hoffe, damit nichts falsches getan zu haben.


    Grüsse

    Herbert

  • Hallo Herbert,


    sorry dass ich ein bisschen spät dran bin. Ich benutze nur spezielle Oldtimer-Öle (in meinem Fall wegen der Verfügbarkeit Castrol Classic 20CW-50), aber es gibt ca 17 Öle für diesen Zweck, von denen 5 von unabhängigen Tests empfohlen wurden (siehe: https://www.oldtimer-markt.de/…oldtimer-%C3%B6l-ratgeber)


    Die technische Begründung, warum hochlegierte moderne Öle bei Oldies nicht empfehlenswert sind, ist dort auch ausführlich beschrieben.


    Viel Spass mit Deiner CB450K. Für mich das ultimative Moped. Nachdem ich mich mit meinem CB250K Projekt davon überzeugt habe, dass ich der Aufgabe gewachsen bin (sozusagen mein "Gesellenstück"), suche ich jetzt nach einem geeigneten CB450K(andidaten).


    Grüsse


    Frank C