Beratung Gebrauchtkauf PC 38 - sind 70.000km zu viel?

  • Warum kaufst du überhaupt ein Motorrad, wenn das einzige Kriterium beim Kauf die Frage ist, wie du es wieder loswerden kannst?

  • Wir haben die PC38 meines Sohnes mit 77.000km guten Gewissens für 1500€ verkauft. Das Motorrad bekam vorher noch einen neuen Kettensatz und frischen TÜV. Das Motorrad springt zuverlässig an und läuft vollkommen problemlos. Ich bin mir sicher, dass dieses Motorrad noch 25.000 km problemlos funktioniert. Wenn es dann in 3 oder 4 Jahren seinen Geist aufgibt hat man einen Wertverlust von weniger als 500€ pro Jahr. Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass damit 120.000km und mehr ohne größere Reparaturen erreicht werden können. Da sollte man nicht an den Weiterverkauf denken, sondern einfach immer weiter fahren.

    Guido us Kölle

  • Warum kaufst du überhaupt ein Motorrad, wenn das einzige Kriterium beim Kauf die Frage ist, wie du es wieder loswerden kannst?

    Am Besten liest du den Fred von Anfang an um zu verstehen worum es hier geht...


    Wenn du als absoluter Anfänger bereits so sattelfest warst zu wissen dass dein 1. Motorrad gleich so gut passt, dass du es bis zum bitteren Ende fahren wirst - herzlichen Glückwunsch - und die goldene Babbel am Seil :D

  • Vielleicht schränken wir ein, dass Melkus zwar kein Motorrad mit 70tkm und mehr kaufen würde, aber andere schon. Ich hätte da kein Problem mit bei einer CBF.

    Bei 170 oder 270 tkm wäre mir das zu viel. Aber bei 70 ist das Ding idR noch in Ordnung.

    Zitat

    Wenn du als absoluter Anfänger bereits so sattelfest warst zu wissen dass dein 1. Motorrad gleich so gut passt, dass du es bis zum bitteren Ende fahren wirst - herzlichen Glückwunsch -

    Ich war zwar nicht gemeint, aber habe mit 18 meine CB gekauft und fahre sie seit einem Vierteljahrhundert. Und ja, ich wusste von Anfang an, dass ich sie lange fahren würde, denn sie war ein sehr komplettes Motorrad: Touren, Stadt, gar Rennstrecke (gab ne eigene Rennserie), Schlechtwetter, Sozius, Ergonomie, Schraubbarkeit: alles richtig gut. Dazu ökonomisch sowie v.a. mit großer Zuverlässigkeit und mit großem Fahrspaß gesegnet, fehlerverzeihend und schön auspressbar. Sowas gibt es heute nicht mehr.

    Ich ahnte, dass ich später andere Prioritäten bekäme und für ein Hobby bzw. Hilfsmittel zur Raumüberwindung nicht noch einmal so schnell das Konto leeren würde.

    Deshalb kaufte ich mir diese mit 18 neu und der Wertverlust war mir komplett egal.


    Die CBF macht mir weniger Fahrspaß, die Fahrposition ist inaktiver, zudem ist sie zu schwerfällig in der Stadt und lässt sich nicht so leicht auspressen, also wirklich schnelles Fahren ist ob des noch höheren Drehzahlniveaus sehr anstrengend. Dafür hat sie mehr Komfort, Zuladung (43er) und lässt höhere Reisetempi zu. Die war gebraucht, auch hier war mir der Verlust egal, ich kaufe ja kein Motorrad, von dem ich nicht sicher wäre, dass ich es haben wollte. Und wenn ich es heute haben will, dann mag ich das auch morgen und übermorgen.

    Für Leute, die gern häufig die Motorräder wechseln, ist die Situation eine andere. Oder wer egtl. was anderes will, aber sich erstmal mit x oder y zufriedengeben muss.


    BTT: Hier geht es um eine ältere CBF. Da würde ich eher eine regelmäßig gefahrene und gewartete nehmen - zumal wenn diese deutlich günstiger ist - als eine Standuhr mit evtl. verharzten Vergasern oder gar verrostetem Tank. Letzteren bekommst du ja langfristig nicht mehr schick, wir sprechen hier von möglicherweise vierstellig kostenden Standschäden. Und wenn noch die Bremsflüssigkeit zäh wie Honig ist und das ABS muckt, dann hat man richtig Freude.


    Und klar bekommt man auch ne CBF mit deutlich mehr km los, gerade das ABS ist im Einsteigersegment bei unter 2000 Euro immer noch selten. Und da kann eine durchschnittlich bis viel gefahrene CBF punkten.

  • Ich habe auch ein Honda-Motorrad von ca. km 1500 bis ca. 80.000 gefahren und in, meiner Ansicht nach, neuwertigem Maschinenzustand mit gutem Gewissen weiterverkauft. Eine Maschine aus dem Nutzerkreis ist bei 220.000 Kilometer in gutem Zustand verkauft worden und der Käufer, 1-2 Jahre später, soll damit nach wie vor hochzufrieden rumgefahren sein.


    Als interessierter Leser würde man sich wünschen, daß Teilnehmer, die nicht quantifizieren und nicht kalkulieren können, sich ein wenig zurückhalten, bis sie die geistigen Fähigkeiten dazu erworben haben. Eine Stellungnahme wie "Warum kaufst du überhaupt ein Motorrad (...)" ist weder unterhaltsam noch hilfreich. Das Alter eines Motorrads ist immer im Zusammenhang zu sehen mit seinem Kaufpreis und dem Risiko eines unerwarteten Ausfalls, Erhältlichkeit von Ersatzteilen oder -Maschinen (2006 wird m.E. was knapp...) und natürlich, ob das die allererste Maschine eines jüngeren Menschen ist, der gerade den Führerschein macht, oder eine Anschaffung von jemandem, der Erfahrungen auf jeder Sorte Motorrad hat. Sogar dann muss die Entscheidung nicht lebenslang gültig bleiben - was, wenn sich die Lebensumstände ändern, sich eine Sozia findet, die auf längeren Reisen mit will, oder man statt mehreren Motorrädern ein einziges für mehrere Zwecke kaufen möchte. Unser Sparschwein haben wir mit 7 geschlachtet, um ein Mickymausheft zu kaufen, und mehr gab es nicht zu bedenken, aber unter Erwachsenen fließen bei einem Fahrzeug Anschaffungswert minus Wiederverkaufswert in die Kostenabschätzung mit ein.

  • Ich habe auch ein Honda-Motorrad von ca. km 1500 bis ca. 80.000 gefahren und in, meiner Ansicht nach, neuwertigem Maschinenzustand mit gutem Gewissen weiterverkauft. Eine Maschine aus dem Nutzerkreis ist bei 220.000 Kilometer in gutem Zustand verkauft worden und der Käufer, 1-2 Jahre später, soll damit nach wie vor hochzufrieden rumgefahren sein.


    Als interessierter Leser würde man sich wünschen, daß Teilnehmer, die nicht quantifizieren und nicht kalkulieren können, sich ein wenig zurückhalten, bis sie die geistigen Fähigkeiten dazu erworben haben. Eine Stellungnahme wie "Warum kaufst du überhaupt ein Motorrad (...)" ist weder unterhaltsam noch hilfreich. Das Alter eines Motorrads ist immer im Zusammenhang zu sehen mit seinem Kaufpreis und dem Risiko eines unerwarteten Ausfalls, Erhältlichkeit von Ersatzteilen oder -Maschinen (2006 wird m.E. was knapp...) und natürlich, ob das die allererste Maschine eines jüngeren Menschen ist, der gerade den Führerschein macht, oder eine Anschaffung von jemandem, der Erfahrungen auf jeder Sorte Motorrad hat. Sogar dann muss die Entscheidung nicht lebenslang gültig bleiben - was, wenn sich die Lebensumstände ändern, sich eine Sozia findet, die auf längeren Reisen mit will, oder man statt mehreren Motorrädern ein einziges für mehrere Zwecke kaufen möchte. Unser Sparschwein haben wir mit 7 geschlachtet, um ein Mickymausheft zu kaufen, und mehr gab es nicht zu bedenken, aber unter Erwachsenen fließen bei einem Fahrzeug Anschaffungswert minus Wiederverkaufswert in die Kostenabschätzung mit ein.

    :topX:


    Zitat

    Die CBF macht mir weniger Fahrspaß, die Fahrposition ist inaktiver, zudem ist sie zu schwerfällig in der Stadt und lässt sich nicht so leicht auspressen, also wirklich schnelles Fahren ist ob des noch höheren Drehzahlniveaus sehr anstrengend.


    Na sieh mal - das kann dem TO ja genauso gehen, oder?


    Ich war ab Kauf von meiner 1.800.-€ CBF mit 30.000 KM auf der Uhr erstmal begeistert, seit ich Freitag Nacht von einer ca 1.000 KM Reise nach Hause kam denke ich über die Anschaffung eines Motorrades mit einem entspannteren Knie-Winkel nach (bin Ü50 :D )...



    BTT:

    Die 70.000 KM Möhre ist mit 2.000.- € m E nach einfach zu teuer.

  • Warum kaufst du überhaupt ein Motorrad, wenn das einzige Kriterium beim Kauf die Frage ist, wie du es wieder loswerden kannst?

    Das macht jeder Einsteiger. Deswegen gibt's Einsteiger Motorräder. Die CBF kann dein Bike für s Alter sein oder eines bis zur nächsten Führerscheinklasse

    Die CBF kommt erst weg, wenn die Brough Superior in der Garage steht

  • :topX:



    Na sieh mal - das kann dem TO ja genauso gehen, oder?

    klar. Ich wusste das Alles aber schon vor dem Kauf.

    Ich wurde noch nie von irgendeinem Fahrzeug komplett überrascht oder habe meine Meinung dazu wesentlich geändert, weil ich mir erst im informierten Zustand eine Meinung erlaube.

    Die CBF wurde es nicht, weil die so handlich ist, sondern weil meine Freundin einen Führerschein machte und auch fahren wollte, es sollte ABS haben, möglichst ein Vierzylinder sein (fand sie in der Fahrschule gut) und ich wollte ergonomische Polyvalenz und Zweipersonentourentauglichkeit. Das alles für etwa 4.000 Budget, sie ist ja dann auch gleich im ersten Monat viermal umgekippt (danach nie wieder), da sollte es nix Neues werden.

    Bis heute gibt es nichts Besseres, wo man mit 1,60m wie 1,90m gut draufpasst, auch zu zweit, 200kg Zuladung, klassisches Design, Schlechtwettertauglichkeit, Hauptständer. Wäre das anders, hätte ich vielleicht verkauft.


    Eins weiß ich also nicht: Wann und ob ich je verkaufe. Und das hat nichts mit Nichtkalkulierenkönnen zu tun, rollertreter: Es hat etwas damit zu tun, dass man nicht für eine limitierte Zeit ein Fahrzeug kauft, sondern so lange man Spaß daran hat und solange es fährt. Das weiß ich aber doch bei Neukauf nicht.


    Ich weiß, es gibt andere: Leute, die alle x Jahre was kaufen, weil sie gern die Faszination von etwas Neuem haben wollen. Das ist nicht besser oder schlechter. Aber wenn du zehn oder 25 Jahre ein recht günstiges Motorrad fährst, dann ist Wertverlust nicht wirklich eine wichtige Kategorie.