Vision NSC110MPD - Federung hinten muss weicher werden

  • Hi,

    mit dem Thread Vision 110 Federbein hinten habe ich wenigstens einen kleinen Anhaltspunkt, aber ich suche das Gegenteil von dem TE damals.

    Grund ist eher persönlich/subjektiv. Nachdem ich (71) mit dem Vision, Federweg 81/74 vorne/hinten bei der Abholfahrt letztes Jahr voll in eine Bodenwelle irgendwo um Birresdorf geknallt bin, hatte ich einen monatelangen Rückfall in, was wohl ein veritabler Bandscheibenvorfall war, gehabt und dieses Jahr in kleinerem Ausmaß zweimal wieder. Ich bin dann zeitweise wieder auf meine Roadwin VJ125 von 2005 (Federweg 130/?) umgestiegen - null Probleme, langsame aber stetige Heilung (bis ich wieder auf den Vision gestiegen bin. Vollbremsungen vor Schlaglöchern oder Vorbeiwinken der Autos wegen Langsamfahrt auf hiesigen Ortsdurchfahren kommen nicht gut bei den verwirrten Autofahrern. Jede Querrinne, wo eine Leitung quer zur Straße verlegt und uneben drüberasphaltiert worden war, wird zur Qual. Also der Entschluß war eigentlich gefasst, der Vision muss weg.

    Aber vielleicht gibt es ja einen weicheren Stoßdämpfer für hinten? An der Schmerz-Explosion kann ich zeitlich genau identifizieren, daß die Gabel vorne nicht das Problem ist, sondern das Hinterrad. Neben tiefen Schlaglöchern oder Stufen sind das Schlimmste Bodenwellen von genau der Größe, daß die Räder exakt hineinpassen (reinfallen und rausspringen) und derlei Wellen kommen durch den hiesigen Schwerlastverkehr (Autohof + Maschinenbauhersteller mit täglichen Tiefladern) überall vor.

    Mit dem vorigen, in den Abmessungen und im Gewicht fast gleichen Scarabeo 50 (80/80) hatte ich nie Schwierigkeiten. Nun ist der Vision ja für 165kg Zuladung, sprich zwei Personen, gebaut und die serienmäßige Federung damit für ca. 70 Kilogramm mehr ausgelegt, bei denen sie nicht durchschlagen darf, als ich jemals nutze. Laut ECE ist die "technisch zulässige Achslast hinten" 195 Kilogramm! Ich fahre aber nur alleine. Beim Vision hat das serienmäßige Federbein hinten auch keine Einstellmöglichkeit. Was meint Ihr, sollte ich nach einem Federbein mit Verstellmöglichkeit suchen? "Sport" Stoßdämpfer scheinen, wie auch in dem eingangs erwähnten Thread, einfach härter zu sein, aber wenn ich einen finde, den ich möglichst weich einstellen kann, sodass er analog zu meinem Scarabeo bei gleichem Federweg hinten weicher einfedert, ist das Problem vielleicht schon behoben.

    Über die Zulassungsfähigkeit mache ich mir dann hinterher Gedanken. Lieber ein Problem beim TÜV mit dem Roller als mit einem Rollstuhl ;) .

    Ansonsten gibt's im Netz Bemerkungen, daß man mit einem dünneren Öl eine weniger harte Druckstufe erzielen kann und daß man das auch in einem hinteren Stoßdämpfer, also nicht nur beim Gabelöl, austauschen könnte. Bringt das was?

    Wenn jemand einen Tipp für viel komfortablere Reifen als die werksseitigen hat, lasst mich bitte auch nicht dumm sterben.

    Danke für jeden Tipp oder Link im Voraus!

  • ich habe noch nie etwas zu einer seriösen variante für einen anderen stossdämpfer gefunden, ander als in Fernost gibt es in europa einfach keinen tuning-markt für den vision. bessere reifen: Michelin aber das ändert nix am komfort, nur an der sicherheit. du wirst nix finden, was analog zum scarabeo ist. die federung als teil des fahrwerks ist an und für sich sehr gut, es ist halt einfach zu hart und zu zweit ständig am limit. ist aber besser als zu weich und wenn es sich aufschaukelt. da hilft letztlich nur ein wertigeres Roller-Modell. Nächstes Jahr steige ich um auf Yamaha oder den SH.

  • Auch Reifen können sich auf den Komfort auswirken, wenn auch nur begrenzt. Stichwort Eigendämpfung. Manche Reifen werden als regelrechte Holzreifen empfunden, andere dagegen als komfortabler. Da wäre eventuell Optimierungspotenzial.

    Ist der Motor kalt, gib ihm Sechseinhalb. Schnell ist der Motor warm und Du kannst vollgas fahr'n.

  • Auch Reifen können sich auf den Komfort auswirken, wenn auch nur begrenzt. Stichwort Eigendämpfung. Manche Reifen werden als regelrechte Holzreifen empfunden, andere dagegen als komfortabler. Da wäre eventuell Optimierungspotenzial.

    das stimmt aber das löst nicht die beschriebenen probleme, ich habs ja gemacht (reifen gewechselt). die federung hinten wirkt wie aus Blattfedern bestehend und schlägt schnell durch.

  • Danke Euch schon mal! Das sind wichtige Entscheidungsgründe. Und man gibt so ungerne einen Fehler zu (keine Probefahrt, keinen gefragt). Hoffe, daß etwas wie 5er Stoßdämpferöl doch noch dem Problem/dem Rückschlag aus dem Schlagloch die Spitze nimmt.

    SH150 wäre "eigentlich" ideal ... aber ich will lieber einen Rollator als ein Keyless-Schloß am Roller ;) .

  • Danke für den Link ... glaub' ich. Für ein Zehntel des Fahrzeugpreises ist hoffentlich eine Aktie von Honda inbegriffen oder wenigstens ein paar Kommanditanteile der unter Bike Parts versammelten Händler? ;)

    Und was die Verstellbarkeit betrifft ... daher schon meine vorsorgliche Bemerkung, daß ich mir über die Zulassung von Fremd-Stoßdämpfern (die waren schon bei meiner Zündapp KS50 "Falconette" aus den 60er Jahren für 1 oder 2 Passagiere verstellbar) erstmal keine Gedanken mache. Bei größeren Motorrädern oder Rollern sind die per Hakenschlüssel allemal verstellbar. Okay, ich wollte ja vertrauensvoll den billigen Vision.

  • SH150 wäre "eigentlich" ideal ...


    Da wäre ich mir nicht so sicher. Fälschlicherweise wird das Kürzel "SH" immer mit "Small Honda" übersetzt.


    Die bittere Wahrheit beim 150er ist, das die treffende Übersetzung des Kürzels


    S(adomaso) H(onda) ist.


    Dies bezieht sich auf den Federungskomfort und die Sitzbank.


    Der Federungskomfort ist wirklich unterirdisch, wo man mit einem Motorrad 100 km/h auf geflicktenSstraßen fahren kann, springt die SH selbst bei 80 km/h wie ein Bock.


    Ob dies prinzipbedingt (Triebsatzschwinge) oder die Inkompetenz der Entwickler ist, ist mir leider nicht bekannt.


    Die kleine SH ist gebaut für gute Straßen und Kurzstrecke. Sonst hilft nur, sich eine andere Fahrzeugkategorie oder einen anderen Hersteller zu suchen.

  • Tja, genau da scheiden sich die Geister. Allgemein wird gerne zum SH gesagt, den kauft man sich wegen den großen Rädern. Über schlechte Straßen, Schlaglöcher und Kopfsteinpflaster gleitet der drüber. Bei den Testberichten gibt es oft den Verweis auf Rom. In Rom fährt fast jeder Rollerfahrer SH - wegen den schlechten Straßen. Der Abrollkomfort ist ja durch die großen Räder entsprechend groß - verglichen mit Vespa und Co.


    Ich persönlich konnte jetzt auch keinen Vorteil der großen Räder erfahren (SH300i). Roller kranken am geringen Federweg wodurch härtere Federn nötig sind. Es ist ein Dreieckskonflikt. Stauraum, Radgröße und Federweg graben sich gegenseitig das Wasser ab.


    Mit Austausch-Stoßdämpfern gewinnt man vorallem Stabilität und Sicherheit.

    Ist der Motor kalt, gib ihm Sechseinhalb. Schnell ist der Motor warm und Du kannst vollgas fahr'n.

  • Danke auch für Eure wertvollen Meinungen. Vielleicht habe ich ja wirklich nicht den falschen Roller, sondern die falsche Fahrzeugkategorie. Das mit dem "Motorrad 100 km/h auf geflickten Straßen" habe ich ja tatsächlich mit meiner 125er aus dem Jahr 2005 (naja, wenn sie mal auf 100 kommt).

    Andererseits gibt es da eine Gewichtsgrenze. Schon ihre 135 Kilogramm können beschwerlich sein (vorgestern: auffangen, wenn der Seitenständer wegschlägt ...), drüber geht nicht, also auch kein Reiseroller mit was mehr Federweg. Vielleicht wird's was Enduro-artiges, wenn die Roadwin das nächstemal zum TÜV muss. Die sind leicht, haben Federwege satt (glaube ich - habe noch nie eine gefahren) und sind für meine Größe von 1.85 wahrscheinlich eh komfortaber. Ich habe sowieso das Gefühl, die Gemeindestraßen hier im Westerwald sind extra als Teststrecken für geländegängige Fahrzeugen angelegt ;) .

    Bezüglich weicherer Einstellung macht mir dieser Artikel Appetit: https://www.motorradonline.de/…n-federung-und-daempfung/ . Diesen Stufenring habe ich schon vor Jahrzehnten an meinen Motorrädern gehabt. Auf https://www.racing-planet.de/r…-federgabel-ct-377-1.html hört sich der Satz: "weniger Druck verbessert das Ansrpechverhalten und der Roller fährt durch den reaktionsschnelleren Dämpfer geschmeidiger über Holperpisten" ideal an - aber beim Rollerchen ist das Federbein nicht verstellbar, und ich sehe auch keinen Nippel, um Öl von anderer Viskosität einzufüllen ...

  • Mit Austausch-Stoßdämpfern gewinnt man vorallem Stabilität und Sicherheit.

    ... was beim Vision 110 (8.8 PS, 88km/h theoretische Höchstgeschwindigkeit) nicht soo das Problem ist. Da täte es wohl auch ein Gummiball als Stoßdämpfer ;) .

  • Bei Yamaha käme man wohl vom Regen in die Traufe, wenn man sich im N-Max-Forum die miserablen Bewertungen der Schläge durch das Hinterrad antut.


    Und die Kritik am SH teile ich nicht mehr so, den alten bin ich gefahren und empfand ihn als okay im Rollerbereich. Unkomfortabel v.a. an der Hinterhand ist der Eindruck, den Motorradfahrer haben, wenn sie auf Roller umsteigen. Es mag da Ausnahmen geben, aber grundsätzlich poltern die da herum: Triebsatzschwinge, wenig Federweg, sehr aufrechte Sitzposition, die den Schlag in den Rücken leitet.


    Bei weniger Gewicht bräuchte man eine weichere Feder, die mehr vom möglichen Federweg nutzt, aber progressiv genug ist, um nicht durchzuschlagen. Das könnte man durchaus auch einem Fahrwerksspezialisten mitteilen, aber am Ende steht man dann auch wieder mit einem Sportfederbein da.


    Wenn ein Leichtkraft in Frage käme, wäre mein Tipp, sich die CB125 F anzusehen. Deren Fahrwerk wird als komfortabel gelobt, die Federwege sind größer als im Rollerbereich,die Räder sogar 18-Zöller.

    Enduros/Supermotos im 125er Segment gibt es momentan relativ rar, das wird sich wohl ändern. Da könnte man auch mal gucken, das sind idR Sänften. Aber bspw. eine SX125 von Aprilia kostet schon was. Billiger ist eine Kreidler Dice SM. Bei einer Brixton Felsberg wird wieder über die stoßige Hinterhand lamentiert...

    Am besten wirklich Probe fahren, wo es geht.


    Bei solchen Problemen mit der Bandscheibe würde ich mir den Vision nicht mehr antun. Eine kleine Abhilfe bis dahin: So wie auf dem Motorrad auch kannst du bei großen Unebenheiten Druck auf die Füße bringen. So federt man zumindest auf dem Motorrad mit den Beinen den Stoß ab, das sollte auch ein wenig auf dem Roller gehen, ist da natürlich durch das Trittbrett vorn problematisch. Oder:Soziusrasten ausklappen und dort dann schnell die Füße hin und Hintern im Idealfall komplett entlasten. Bei der Super Cub fahre ich die meisten Schlaglöcher auch im Stehen, auch da sind die Rasten weiter vorn.

  • Danke für die vielen Hinweise! Also lohnt es auch nicht den Aufwand, auf das parallele Modell von Yamaha umzusteigen. Fabrikate wie Kymco haben einstellbare Stoßdämpfer, die soll der SH125i aber auch haben. Dafür und für 9 Millimeter mehr Federweg kaufe ich aber kein fast identisches Fahrzeug neu. Es muss doch irgendwo einen montagemäßig passenden Mono-Stoßdämpfer geben, der sich weicher einrichten lässt.


    Die CB125F hatte ich auch schon im Auge. Reifen, Auspuff, Kopfdichtung, ein mit Epoxydharz geflickter Vergaser (E-Teil nicht mehr erhältlich, ganzer Vergaser um 500 Euro als Ersatzteil - nicht anders als ein legaler Auspuff mit Kat) machen es an meiner derzeitigen 125er vermutlich unwirtschaftlich, das Fahrzeug weiterhin über den TÜV zu bringen. Andererseits rennt sie mit ihren 35.000 immer schneller, als sei sie in ihre zweite Jugend eingetreten.


    Und ja, einen Schlag in den Knien abzufedern, habe ich auch schon versucht und praktiziert. Dazu muss man die Füße möglichst weit nach hinten unter den Sitz bringen, nicht möglichst weit am vorderen Schild, wie ich es gewohnt war. In den Rasten stehen und Knieschluß halten geht aber nicht, und ausserdem zeigt sich dann ein weiterer, übler Fehler in der Straßenlage: die hintere Partie des Rollers schlägt hoch und man kriegt erst recht einen Schlag in den Hintern, der sich in's Kreuz fortsetzt.

    Aus meiner Sicht müsste deswegen beim Stoßdämpfer die Druckstufe weicher, die Zugstufe dagegen rigoroser sein, und ich habe mit Interesse von welchen mit Gas-Reservoir gelesen, die noch ausgewogener einfedern sollen.


    Bis dahin hoffe ich, daß sich mein Rückgrat auch wieder bessert. Da das ungefähr zeitgleich mit der Anschaffung des Rollers anfiel, war ich echt überrascht, als sich dieses nach 2-3 Monaten erholt hatte und der Roller sich als sehr wohl fahrbar herausstellte. Bis zur nächsten Querrinne, die hierzulande im Extrem zwanzig bis fünfundzwanzig Zentimeter tief bei einem halben Meter Breite sein kann (Ableitung von Regenwasser an der asphaltierten Straße von Bad Honnef-Aegidienberg nach Wülscheid). Aber ich bin natürlich stolz darauf, daß ich mit meinem kleinen Verzicht auf ordentlich unterhaltene Straßen Hilfsgelder für aller Herren Länder ermögliche ;) .

  • sind die federbeine der CB125F einstellbar? das Modell ist insgesamt technisch reichlich veraltet. wenn Roller aus Korea oder Taiwan bessere und verstellbare Stossdämpfer haben, da gibts doch massenhaft schöne Modelle, schau sie dir mal an. nur probefahren ist derzeit kaum noch möglich.

  • Mal was anderes, wie alt ist der Roller? Eventuell die beweglichen Teile verrottet? Das würde das harte Fahrwerk und dem Durchschlagen erklären. Für normale Federung zu festgerottet, für extreme dann zu weich eingestellt bzw ist es einfach zu weich.