Schrauber in Stuttgart oder Umgebung

  • Es kann so vieles sein, dass Dir nicht viel anderes bleibt, als erstmal das Programm abzuarbeiten, das ich in #12 aufgeschrieben hab. Kannst natürlich auch weiter ziellos rumfrickeln und rumfragen "was könnte sein?", aber da werden sich die Kenner dieser Motorensorte mit Antworten zurückhalten (Pöbeleien à la "wenn Du keine Ahnung hast, lass doch die Finger davon und bring das Ding zum Fachmann" sind in diesem Board eher selten - aber keiner ist verpflichtet, hier was zu schreiben ...).


    Zum Verständnis: Ein Zündfunke, der im Freien "gut" aussieht (wieviel Erfahrung hast Du, um "mäßig" von "gut" oder "sehr gut" zu unterscheiden?), kann im Zylinder kläglich sein, weil im verdichteten Gas viel mehr Energie für einen "guten" Funken gebraucht wird. Dass es an der Zündkerze funkt, sagt auch nichts darüber aus, ob es zum richtigen Zeitpunkt funkt und wieviel es am Unterbrecherkontakt funkt. Funken am Unterbrecherkontakt entstehen bei defektem Kondensator und führen zu Abbrand der Kontaktflächen. Folge: schlechter Funken und falsches Timing.


    Und selbst mit korrektem und gutem Zündfunken führen offene Luftfilter in Verbindung mit originalen Düsen dazu, dass der Motor zu mager läuft - aber beim Start braucht er besonders fettes Gemisch. Und wenn er zu mager läuft, ist die Verbrennung zu heiss, es kommt schnell zu Hitzeschäden (insbesondere an den Kolben) und infolge dessen zu schlechter Verdichtung und Verbrennungs-Aussetzern oder -Ausfall.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Moin,

    …Ich habe die letzten 6 Monate meine CB250G, Bj. 75 zum Café Racer umgebaut.…

    was heisst das?

    Was ein Cafe Racer ist - bekannt. Äußerlichkeiten, Optik, ja sogar die Farbe des Tanks sind unwesentlich. Was in Bezug auf Motorlauf interessiert, ist Änderung bzw Abweichung vom Original, betreffend Anschluss an Einlass- und Auslassventile. Also Auspuff und Ansaugtrakt.

    Darüber solltest du berichten. Sonst wird es langweilig.

    darüber hinaus:

    1. Frage: seit wann besitzt du den Hobel?

    2. Frage: wie lange stand der Hobel unbenutzt?

    3. Frage: hast du die Wartungsarbeiten selbst gemacht oder wurde das vom Vorbesitzer gemacht?

    4. Frage: wenn selbst gewartet, welche Werkzeuge und Hilfsmittel wurden verwendet.


    Frage 1 und 2 führen eventuell zu diesem Thema: Wiederinbetriebnahme der CB Twins der 60er/70er Jahre

    Frage 3 scheint, fürchte ich, böse zu enden, weil… du nach einem Schrauber fragst.

    Frage 4 ist die Offenbarung. Wenn da nix kommt, wird's nix werden.

    Das heisst: du darfst dir eine kleine Kollektion an Werkzeugen zusammenstellen. Und du darfst dir ein Wartungshandbuch für die G besorgen.

    Ohne Kenntnisse und ohne Werkzeug brauchst du beim Oldtimer ein Besenwägele.


    Um die Frage zur Zündung zu beantworten: was patscht das zündet. Irgendwie…

    Ich hab gefragt, wie die Kerzen aussehen. Die Antwort steht aus.


    Bedüsung richtet sich nach Luftgeschwindigkeit im Venturi-Rohr. Luftgeschwindigkeit zu hoch bei unveränderter Bedüsung ergibt abgemagerte Verbrennung.

    • Luftgeschwindigkeit richtet sich u.a. nach Luftfilter-Durchlässigkeit. Und die wurde, wie berichtet, verändert!

    • abgemagerte Verbrennung erhöht Temperatur im Brennraum (weil Sprit nicht nur treibt sondern auch kühlt) und führt bei 70er-Jahre-Technik ratzfatz zu Kolbenklemmern.


    Zuletzt noch ein Bild…bei Arbeit an der CB…


    von links: Peter, 'n Pressefuzzi (der will nur schauen), Olaf, Nepomuk, GS.


    Schön' Abend noch allerseits

    Dateien

    • Schrauber.jpg

      (67,43 kB, 24 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
  • :wink1:


    das ist aber 'n anderer Olaf - da habe ich meine krummen Finger nicht drin.

    Nur dass da keine Irrtümer aufkommen ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Ich begreife das auch nicht. Offene Filter sind für einen Motor ähnlich, selbst wenn er denn richtig eingestellt ist, als würde man dich mit dem blanken Pöpi über den Asphalt ziehen.

    Der Ertrag, das kleine Bisschen Mehrleistung, steht in keinem Verhältnis zum Verschleiß.

    Und die Ersatzteile für die Dinger wachsen ja auch nicht auf den Bäumen.

  • 1.: Ein gesunder CB250G Motor steckt eine halbe Stunde Innerorts/Ausfallstraße/Bundesstraße locker weg ohne Filter, eine halbe Stunde

    Autobahn-Prügelei mit Vollast kann ihm aber schon den Garaus machen.

    2.: Es wird nicht berichtet über den großen blauen Nebel im Rückspiegel, Loch im Kolben gab es also nicht. Über ein plötzliches Abbremsen wird

    auch nicht berichtet, Klemmer scheint es also auch nicht gegeben zu haben. Das ist aber Wahrnehmungssache, Klemmer verlaufen manchmal

    recht unspektakulär.

    3.: Verbrannte Unterbecherkontakte wegen defektem Kondensator gibt es nach 50 km nicht, dazu sind 500-1000 km nötig.

    4.:Wenn ein Motor mit vollständig eingedrehten Leerlaufschrauben zu starten ist und läuft, dann ist irgendwo ein kapitaler Fehler im Vergaserbereich.

    Fazit: Zündung (Spulen/Kondensatoren) könnten Übeltäter sein, Vergaser ziemlich sicher. Kompressionsprüfung wegen eines vielleicht unerkannten

    Kolbenklemmers ist natürlich anzuraten.

  • Zu 1) In dem Wort "gesunder Motor" liegt das Problem. Wieviele Motoren mit unbekannter Vorgeschichte dürfen als "gesund" gelten?

    Zu 2) Die Infos über die Symptome sind so spärlich dass ich mich nicht traue irgendetwas ausszuschliessen.

    Zu 3) Normalerweise Ja, wenn das Teile in originaler Qualität sind. Bei diversen billigsten Nachbauten ist aber schon von so liederlicher Qualität berichtet worden, dass ich da auch vorsichtig wäre.

    Und zu 4) Korrekt!


    mfg GS_man

    Backup not found:
    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Ein Loch im Kolben hatte ich schon nach 5 Minuten Schnellstrasse und ich hatte an der CJ nur die Lutfilterdeckel offen.

    Ähnlich Symptome hatte auch schon jemand, bei dem die Schraube an der Nockenwelle, die den Fliehkraftregler hält, abgebrochen war.

  • Hallo nochmal!

    Also ich möchte mich erstmal bei allen sehr für die vielen Tipps bedanken! Ich habe folgendes getan:


    Vergaser komplett zerlegt und statt Original 95er Hauptdüse 115er eingebaut. Zündung eingestellt.


    Der Motor startet einwandfrei und die Leerlaufgemischschrauben funktionieren, sprich beim rausdrehen bzw. reindrehen ändert sich die Drehzahl.


    Habe den Motor im Stand warmlaufen lassen und bin dann losgefahren. Fährt bei niedrigeren Drehzahlen gut. Wenn ich aber in einem Gang etwas höher drehen möchte, dann macht er das nicht, sondern fängt bei ca. 4000 U/min an zu stottern und dreht nicht weiter hoch.


    Was könnte hier nicht in Ordnung sein?


    Vielen Dank für einen Tipp!


    Grüße, Ulrich

  • Wenn die im Vergaser sind, wovon ich ausgehe, sind sie offen. Habe alle Düsen komplett gereinigt und alle Bohrungen mit Draht durchgeputzt

  • 115er hab ich nicht mal in der 360er.

    Diese sekundären Hauptdüsen kommen erst ab ca. 4-5.000 Umdrehungen zum Einsatz, darunter sind es die 68er(?) primär Hauptdüsen.

    Ich denke, die 115er sind viel zu groß und sie überfettet damit gnadenlos.

  • Hi


    Also erstens kommst Du an bestimmten Kanälen im Vergaser mit Draht nicht weit weil die um die Ecke gehen und abknicken usw. und zweitens check mal Deine Membranen.



    mfg GS_man

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    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Also - ich habe jetzt 105er Hauptdüsen eingebaut. Der Motor läuft im Leerlauf sehr stabil, die Gemischschrauben reagieren, den Leerlauf habe ich eingestellt. Beim Fahren sieht es so aus: zunächst alles okay, aber wenn ich den Gashahn richtig aufdrehe, dann dreht der Motor nicht hoch sondern stottert und kommt nicht auf hohe Drehzahl. Ist die Hauptdüse immer noch zu groß und das Gemisch zu fett?

  • Hi


    Wennn das Gemisch wegen der Hauptdüse so fett werden soll, das die Maschine anfängt zu stottern dann musst Du mindestens eine 300er Düse verbauen.

    Zu Erklärung, fettes Gemisch ist prinzipiell zündfähig, solange Du nicht mindestens das anderthalbfache des erforderlichen Benzins im Gemisch hast, und das schaffst Du mit einer 105er Düse nicht.

    Und wenn Die Maschine wirklich wegen zu fettem Gemisch Probleme macht, dann stinkt sie normalerweise auch nach Sprit bzw qualmt deutlich aus dem Auspuff.

    Daher tippe ich immer noch auf defekte Membranen, oder zumindest etwas in diesem Umfeld..

    Wichtig wäre eine komplette Durchsicht aller beteiligten Komponenten:

    -Ventilspiel

    -Zündung (abblitzen im Leerlauf und Vorverstellung prüfen)

    -Luftfilter

    -Kompressionstest.

    und halt alles was im Rahmen einer Inspektion gemacht werden sollte.

    Dann kann man weitersehen



    mfg GS_man

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    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Hi,
    bin auch gerade dabei meine 250G fertig zustellen und habe genau das selbe Problem. Habe alle Einstellarbeiten (Ventile, Zündung Kompressionsmessung etc. ) genau nach WHB ausgeführt. Habe aktuell als Primäre Hauptdüse 68 und als HD 110 drin. Den Vergaser habe ich Ultraschall gereinigt. Die Honda startet problemlos mit dem Kickstarter und läuft super im Standgas, im unteren Drehzahlbereich alles prima, aber sobald ich das Gas aufdrehe dann kommt da nichts ☹️. Bin gerade mit meiner Weisheit am Ende. Vielleicht gibt es ja noch jemanden der das Problem schon hatte und uns einen Rat geben kann.
    VG André