Tank lackieren - Frage zum Farbton

Wie man sieht habe ich auch etwas rotes. Diverse Anbauteile von einem Lacker machen lassen denn Rot ist wohl die schwierigste Farbe weshalb er auch Muster gemacht hat um die mit dem Rest abgleichen zu können. Dabei ist aufgefallen daß ich Original 4 verschiedene Rottöne am Moped habe und es ein erheblicher Unterschied ist ob eine weiße,graue oder schwarze Grundierung drunter liegt. Das Gesammtbild ist jetzt aber stimmig.

Ich habe vor langer Zeit mal mit Sraydose einen Motorradtank lackiert. Da hat das Benzin dann den Klarlack aus der Dose wieder angelöst. Das würde ich mal antesten.

Wie du eingangs schon schriebst, original handelt es sich um einen Candy Lack, der insgesamt aus 4 Schichten besteht. Das kann keine Spraydose in einem Gang leisten.

1. Gang Filler

2. Gang Metallic silber

3. Gang Farbton

4. Gang Klarlack

Wenn es dir um den Farbton geht dann schau dir mal das Honda R101 an das kommt dem rot sehr nahe und ist gerne von Honda an verschiedenen Modellen benutzt worden. Billig sind die Lacke aber alle nicht. Bester Lieferant meiner Meinung nach ist R.H. Lacke. Abe rda gehen die Meinungen bestimmt auseinander.

Ich habe jetzt schon 7 Tanks und viele andere Teile an meinen Hondas lackiert. Am Anfang hatte ich mir teure 2 Komponenten Farbe bestellt und mit der Pistole lackiert. Im Laufe der Zeit bin ich zur einfachen Sprühdose übergegangen. Die mit Abstand wichtigste Voraussetzung für ein gutes Ergebnis ist die Erfahrung. Wenn das also deine erste Lackierung ist, spielt es keine Rolle wie teuer die Farben waren - das Ergebnis wird vermutlich recht bescheiden werden. Sorry, wenn das entmutigend klingt. Aber daraus ergibt sich mein Tipp: Fange erst mit einer billigen Spraydose an und besorg noch 2 Liter Verdünnung um das ganze wieder abzuwischen.

Was den Farbton angeht, leihe ich mit immer einen sog. Farbfächer im Baumarkt (kostet 5€ Pfand, d.h. die gibts ja wieder zurück). Denn nur draussen und bei Sonnenlicht kann man den Farbton wirklich beurteilen. Abgesehen davon bleichen viele der alten Farben aus. Eine Ausbesserung mit einer original Honda Farbe (Tahitian Red) hätte ich mir schenken können. Die Farbe hatte sich im Laufe der Zeit so verändert, daß die Ausbesserungextrem sichtbar war.

Die besten Ergebnisse habe ich bislang mit Alkydharz Lacken gemacht. Alle, die ich bislang verwendet hatte, waren benzinfest. Von den beliebten Acryl Lacken hatte ich noch keinen benzinfesten 1K Lack gehabt. Bei Nitro-Combi Lacken steht es i.d.R. auf der Dose. In jedem Fall mache ich vorher aber einen Versuch auf einem Probe-Blech. Auch wenn verschiedene Lacke übereinander sollen (da habe ich auch schon viel Lehrgeld gezahlt).

Daher noch ei Tipp: Die Discounter haben gelegentlich Spaydosen im Angebot für unter 3€. Die Alkydharz Lacke (z.B. von Baufix oder Avena) gibt es auch in rot, und die sind benzinfest. Ich würde damit mal anfangen. Und gaaanz wichtig. Lass dir Zeit. Die erste Lage immer nur dünn (die braucht nicht deckend sein). Und dann min. 15 Min. warten bis zur nächsten dünnen Lage. Die letzte Lage darf etwas dicker sein um eine möglichst glatte Oberfläche zu bekommen. Aber nicht übertreiben - gibt schnell Läufer.

Hier mal ein Beispiel was mit einer billigen Spraydose geht.

K0-Tank-lackiert.JPG

CB400N

Farbcode: R-124 C-U

Farbnr.:1216

Farbname:Candy Alamoana Red / R-124 C-U

Respekt - ist ja richtig gut geworden.

Ich mache immer noch Klarlack drüber.

Dann sieht das Ergebnis länger so frisch aus.

Aber dann auf jeden Fall vorher eine Verträglichkeitsprobe machen.

Es gibt nichts schlimmeres als wenn man sich sein Werk im nachhinein versaut

Ich habe über meine selbstlackierten Tanks auch Klarlack (2-Komponenten-Lack aus der Sprühdose) gemacht, damit mir nicht ein paar Kleckertropfen Sprit alles versauen.

Habe auch Dupli-Color genommen, aber andere Dosen (andere Farbnummern) aus dem Fachhandel, dazu habe ich bei meinem Fachhändler dann gleich den stressfrei funktionierenden Klarlack bekommen. Nur sollten zwischen Farbe und Klarlack ein paar Wochen Härtezeit liegen, sonst löst sich der Lack an der Oberfläche ganz fein etwas auf und es sieht nachher nicht wirklich glatt aus, obwohl die Oberfläche des Klarlacks richtig glatt ist.

Dieser "Orangenhaut"-Effekt könnte genau das sein, was ich meinte - zumindest bei meinen Tanks wäre das nur mit runterschleifen und neulackieren zu beseitigen ...

Diese Orangenhaut wird als Hochziehen bezeichnet und bedeutet, daß die untere Lackschicht angelöst wurde.

Deshalb gehe ich wirklich jedesmal hin und richte mir ein Stück Blech für eine Verträglichkeitsprüfung vorab.

Ob ein Lack hochzieht, sieht man innerhalb der ersten Stunde.

Aber mittlerweile warte ich über eine Woche, bevor ich die Verträglichkeit endgültig beurteile.

Bei einem meiner letzten Mißgeschicke dieser Art, hat der Klarlack erst nach mehreren Tagen dazu geführt, daß sich eine Art Spinnennetz in der unteren Lackschicht ausgebildet hat.

Aber als Fausformel kann man sich gut merken:

Alkydharzlacke (Kunstharz) sollten max. 2 Stunden trocknen (=nass in nass lackieren) oder aber mind. 2 Wochen härten, bevor weiter lackiert werden kann. Und zwar "ausschließlich" mit Alkydharzlacken. Ansonsten ziehen sie "immer" hoch.

Acryllacke und Nitro-Kombi Lacke können auch nass in nass lackiert werden mit demselben Typ oder min. 24/48 Stunden trocknen (je nach Herstellerangabe). Später können sie mit fast allen Lacken überlackiert werden. Aber wie gesagt, einmal ist mir die Sache mit dem Spinnennetz passiert.

Ach ja, ich verwende mittlerweile keine Acryllacke mehr. Bis jetzt hatte ich noch keinen, der benzinfest war.

Ausserdem vertragen sie am wenigsten Hitze. Also nichts für Motorenteile.