Keihin-Vergaser CB250 K - CB350 K

  • Ich beziehe mich auf die

    Honda Parts List For Carburetor Motorcycle (1973)

    (siehe Bild)

    das ist die genaueste Liste für alte Einzylinder, Twins und Four bis 1973. Die G-Modelle sind zu neu.

    Da das Version 1 ist, habe ich auch keine Ahnung ob es noch Aktualisierungen davon gibt.


    Bildschirmfoto von 2020-11-21 18-07-27.png

    Ich hab seit Ewigkeiten eine abgeschraddelte Kopie davon, das PDF geistert allerdings auch im Internet herum ...

  • Hallo allerseits,


    beim Zusammenbauen bemerkte ich, dass der Schwimmerstand (mit Schieblehre grob gemessen) ca. 31mm ist.

    In der Tabelle

    ( Vergaser CB 250 G und CB 360)

    sind die Schwimmerstände (wie im WHB) für die Vergaser 250A und 350A mit 21mm bzw. 19mm angegeben, das ist für die K1 Modelle.

    Da die 722A-Vergaser bzw. späteren 350er Modelle laut Tabelle einen Schwimmerstand von 26mm haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass der 725B-Vergaser den 21mm- Schwimmerstand der K1-Modelle hat.

    Hat jemand eine Ahnung, welchen Schwimmerstand ich für die CB250 K4 (bzw. B4) einstellen soll?

    Ich kann nirgends im Netz dafür Werte finden.


    Viele Grüße

  • Justiere doch einfach direkt den Kraftstoffstand in der Schwimmerkammer mittels durchsichtigem Schlauch. Kraftstoffstand max. auf Spalt Gehäusekante / Schwimmerkammer einstellen und gut. Oft genug sind in den Zungen der Schwimmer kleine Vertiefungen eingearbeitet oder die Schwimmer bissel ausgejuckelt. Trocken eingestellt siehts oft gut aus, später stehen die Kraftstoffstände dann doch unterschiedlich.

  • Ist die Oberkante Schwimmergehäuse - also die Dichtfläche Schwimmerkammer-Vergaser generell der Soll-Stand des Benzins im Schwimmer?

    Die Idee wäre einfach und universell anzuwenden, d. h. über selbst gebohrte Hohlschraube am Schwimmerkammer-Ablass.

  • Die Justierung mittels Schlauch ist natürlich gut. Dazu braucht man aber eine modifizierte Ablaß-Schraube mit Schlauchstutzen. Zu bekommen ist so

    etwas nirgends, selber machen eine Option, das Gewinde ist M6x0,75, ohne Drehmaschine kaum machbar. Alternative wäre, den Vergaser in ein

    passendes Trinkglas zu stellen, ohne Schwimmerkammerdeckel natürlich, und an einen höher deponierten Spritbehälter anschließen. Der Benzinstand

    kann dann am Glas abgemessen werden. Den Benzinstand auf Höhe der Dichtfläche stellen ist Quatsch, weil 1 mm höher sich schon die Überlaufbohrung

    befindet und 2 der 3 Bremsluft-Bohrungsreihen im Mischrohr "unter Wasser" sind. Folgende Maße habe ich ermittelt für den 722A Vergaser, immer von

    der Dichtfläche her: Düsenstock 28 mm unter der Dichtfläche, Oberkante Hauptdüse 23 mm, untere Bremsluftbohrung 3 mm über der Hauptdüse.

    Das heißt, bei einem Benzinstand von 20 mm unter der Dichtfläche steht die Brühe genau bis zu den unteren Bremsluftbohrungen im Mischrohr.

    Das bedeutet, das Maß von 21 mm, das in Emils Liste auftaucht, ist wohl der Pegel, nicht das Einstellmaß für den Schwimmer. Ein Pegel von 19 mm

    könnte möglicherweise so was wie eine Beschleunigungs-Anfettung bewirken. Ein noch höherer Pegel hat wohl dauerhafte Anfettung zur Folge.

    Ob diese Maße auch für den 725A Vergaser gelten, weiß ich nicht, ich habe keinen zum nachmessen.

  • Korrektur!! Habe mich vertan, alle Maße -5mm, also Düsenstock 23 mm unter der Dichtfläche, Oberkante Hauptdüse 18 mm, untere Bremsluft-Bohrungen

    15 mm. Das heißt, der Pegel sollte nicht weniger als 15 mm niedriger als die Dichtfläche sein, wenn alle Bohrungen im Mischrohr aktiv sein sollen.

    Das heißt auch daß die 26 mm "float level" in Emil's Liste durchaus realistisch sein können. Das nachzuprüfen bzw. verifizieren wäre eine

    Sonntags+Schlechtwetter-Aufgabe. Ebenso die Prüfung, ob die Maße für 725A gleich sind.

  • selber machen eine Option, das Gewinde ist M6x0,75, ohne Drehmaschine kaum machbar.

    Es gibt eine Alternative: Die "französischen" Ventile am Fahrrad (Sclaverand) haben dieses Gewinde, und das beste ist: Es ist ein aufschraubbares Ventil. Ich habe an meiner CB350 die Original-Ablaufschraube durch abgesägte und abgefeilte Sclaverand-Ventile ersetzt. Damit kann man viel leicher den Sprit aus der Schwimmerkammer ablassen (eine Originalschraube habe ich dabei schon mal vermurkst). Ist beim heutigen Sprit sinnvoll, wenn das Moped längere Zeit gestanden hat. An das Ventil müsste man auch einen transparenten Schlauch anbringen können.

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

  • Das müßte zu machen sein. Das Ventilrohr hat ein VG6 Gewinde, also 6 mm 32 G (pro Zoll) also 0,79 Steigung. Es geht vermutlich stramm und ist

    deshalb dicht. Das Ventil selbst muß man dann durch einen einen eingelöteten Rohrstutzen ersetzen, weil man ja dauerhaften Durchfluß braucht.

    Da das Teil aus Messing besteht. müßte das gehen.

  • Ich hab jetzt in einem englischsprachigen Forum noch etwas gefunden, die Diskutanten sind aus dem UK, wo auch die 250er verkauft worden ist:

    https://www.bikechatforums.com/viewtopic.php?t=252171

    Zitat: (unten, letzes Posting)

    "mike73:Hi Guys thanks for all the pointers- pleased to say its now sorted! I found 2 potential problems... I had set the float height to 19mm as per Haynes manual. A bit of exploration reveals that this refers to K2 bikes, the 725A and 7s5B carbs as fitted to the K4 need a float height of 25mm! (Anyone know the difference between A and B?) ".


    Ich werde erstmal mit 25mm zusammen bauen.

    Die Idee mit den Sclaverand-Ventilen ist super. Ich werde mir nach dem Lockdown diese Ventile kaufen (oder mal im Kaufland / Marktkauf schauen) einen Schaluch dran basteln und kontrolliere dann weiter den Stand.


    Einen guten Rutsch, viele Grüße

  • Die Justierung mittels Schlauch ist natürlich gut. Dazu braucht man aber eine modifizierte Ablaß-Schraube mit Schlauchstutzen. Zu bekommen ist so

    etwas nirgends, selber machen eine Option, das Gewinde ist M6x0,75, ohne Drehmaschine kaum.... Den Benzinstand auf Höhe der Dichtfläche stellen ist Quatsch, weil 1 mm höher sich schon die Überlaufbohrung...

    Ah ja. Quatsch. Dann irre ich mich, dass in den meisten japanischen WHB's ein Kraftstoffstand ab Gehäusekante - 2 bis 3 mm angegeben wird. Scheinst ja nen schlaues Kerlchen zu sein und hast das Lehrbuch im Kopf?


    Für ein Feingewinde M6 ne Drehmaschine? Also für ein M20 aus 1.4401 oder so mag das ja sinnvoll sein. Aber nen Schneideisen auf nen 6er Rundstab ziehen und diesen durchbohren sollte man auch so können. Und wo wäre das in Problem, in ne 6er Ablassschraube ein M4 reinzupicken und nen Unterdrucknippel vom Scottoiler reinzuschrauben? Oder den selben Nippel in M5 mit Gewindedichtschnur zu umwickeln und ins M6 zu Schrauben? Die 0.25 mm vom Kernloch M6 zu M5 gegen damit immer dicht zum kontrollieren. Egal ob Metrisch Fein oder Regel.

  • Es geht vermutlich stramm und ist deshalb dicht

    Stimmt, es ging tatsächlich etwas stramm rein. Ich habe das Ventil zusätzlich mit der zugehörigen Überwurfschraube (die sich aber ganz leicht auf die Original-Ablassschraube schrauben ließ) gekontert. Ich hab das jetzt mehrere Monate beobachtet, ist auf jeden Fall dicht.

    Die Idee mit den Sclaverand-Ventilen ist super. Ich werde mir nach dem Lockdown diese Ventile kaufen (oder mal im Kaufland / Marktkauf schauen) einen Schaluch dran basteln und kontrolliere dann weiter den Stand.

    Die kannst Du nicht separat kaufen, die sind fest am Fahrradschlauch befestigt. Da ist es von Vorteil, wenn man alte und mehrfach geflickte Schläuche nicht wegwirft.

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

  • @Wichsi-der-Wichtel,

    Du könntest mir ja evtl. sagen, in welchem WHB das steht, anscheinend habe ich lauter unpassende. Was das Schneideisen für M6x0,75 angeht,

    wenn du eines im Bestand hast, sei froh. Ich habe keines und werde mit großer Wahrscheinlichkeit die 25 € oder mehr, die so was kostet, nicht

    investieren, um alle Schaltjahre mal so ein Gewinde zu schneiden. Außer es wäre auf der Drehmaschine einspann-technisch oder aus einem anderen

    Grund nicht herstellbar. Ich konstatiere, daß deine weiteren Vorschläge der Murks persönlich sind. Selber machen darfst du sowas, anderen so etwas

    vorzuschlagen solltest du aber dringend sein lassen.

  • Der Schwimmerstand ist Unterkante Schimmer zu Unterkante Vergasergehäuse bei gerade öffnen - laut origiinal HONDA

    Bildschirmfoto von 2020-12-31 17-04-20.png

    (Honda Motorcycle Carburation, HONDA (UK) Ltd, keine Jahresangabe, vermutlich frühe 1970er)


    Anm.:

    Da das worksshop manual, das die Modelle K1 bis K4 (mit 350G) inkl. Aktualisierungen der einzelnen Modelle keine Vergaserbedüsung und Schwimmerstände angibt, muss es noch sog. Bullettins gegeben haben, welche an die Händler gingen. Davon habe ich leider keine Pdfs und noch keine gefunden.


    Allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.